@phdthesis{Ludwig2023, author = {Ludwig, Elena Maria}, title = {Eine retrospektive Analyse laryngealer Vorl{\"a}uferl{\"a}sionen sowie deren Verlauf und Progressionsrisiko}, doi = {10.25972/OPUS-32796}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-327966}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2023}, abstract = {Hinter dem makroskopischen Bild einer Leukoplakie der Stimmlippen k{\"o}nnen sich verschiedene histopathologische Diagnosen, wie Hyper- oder Parakeratosen, unterschiedliche Dysplasieschweregrade oder ein invasives Karzinom, verbergen. Die Diagnose wird durch Exzision und histopathologische Beurteilung gestellt, gefolgt von einer Einteilung je nach Klassifikationssystem. Die existierenden Klassifikationssysteme sind in ihrer Aussagekraft bez{\"u}glich des Progressionsrisikos der verschiedenen Vorl{\"a}uferl{\"a}sionen und der daraus resultierenden Behandlungsempfehlung eingeschr{\"a}nkt. Die neue Einteilung der WHO aus dem Jahr 2017 unterscheidet „low-grade" Dysplasien (ehemals Epithelhyperplasien und leichte Dysplasie) von „high-grade" Dysplasien (ehemals m{\"a}ßige- und schwergradige Dysplasien einschließlich des Carcinoma in situ). In der vorliegenden Arbeit wurden insgesamt 392 Patienten mit laryngealen Vorl{\"a}uferl{\"a}sionen aus der Klinik und Poliklinik f{\"u}r Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde des Universit{\"a}tsklinikums W{\"u}rzburg untersucht. Es waren insbesondere M{\"a}nner im Durchschnittsalter von 59,9 Jahren betroffen. Zudem wird ein Raucheranteil von 85,1 \% beschrieben. Im Verlauf entwickelten 57 Patienten (14,5\%) ein invasives Karzinom. Mit steigendem Dysplasieschweregrad konnte eine zunehmende Entartungstendenz beobachtet werden. Patienten mit der initialen Diagnose einer Hyper- oder Parakeratose ohne Dysplasie (5,6\%) bzw. einer leichtgradigen Dysplasie (8,9\%) wiesen ein signifikant geringeres Entartungsrisiko auf als Patienten mit h{\"o}hergradigen dysplastischen Ver{\"a}nderungen (p<0,001). M{\"a}ßiggradige (41\%) und schwergradige Dysplasien (43,5\%) bzw. Carcinomata in situ (54,5\%) wiesen ein vergleichbar hohes Progressionsrisiko auf. M{\"a}ßige Dysplasien wurden in bisherigen Arbeiten bez{\"u}glich ihres Entartungsrisikos eher untersch{\"a}tzt und oftmals mit den leichtgradigen Dysplasien in einer Gruppe zusammengefasst. Die aktuell erhobenen Daten weisen jedoch auf ein h{\"o}her als urspr{\"u}nglich angenommenes Entartungsrisiko hin, sodass aufgrund des hohen Progressionsrisikos die Aufnahme in die Kategorie der „high-grade" Dysplasien gerechtfertigt scheint. Es l{\"a}sst sich zudem beobachten, dass der Zeitraum in dem sich aus einer schwergradigen Dysplasie (45 Wochen) bzw. einem Carcinoma in situ (66,2 Wochen) ein Larynxkarzinom entwickelt, k{\"u}rzer ist als der der m{\"a}ßigen Dysplasien (117,1 Woche). Weitere Studien sind erforderlich, um die neu gewonnen Erkenntnisse zu validieren, das neue Klassifikationssystem der WHO 2017 in die klinische Praxis zu integrieren und ein besseres Verst{\"a}ndnis der zugrunde liegenden Pathomechanismen zu entwickeln.}, subject = {Kehlkopf}, language = {de} }