@phdthesis{Meint2016, author = {Meint, Sebastian}, title = {Untersuchungen der autonomen Regulationsst{\"o}rung bei kleinw{\"u}chsigen Kindern mittels Herzfrequenzvariabilit{\"a}tsanalyse im 24 Stunden Langzeit-EKG}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-141873}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2016}, abstract = {Die Messung der Herzfrequenzvariabilit{\"a}t (HRV) stellt ein sensitives Verfahren dar, um die Aktivit{\"a}t des autonomen Nervensystems zu erfassen. Die HRV beschreibt die sich st{\"a}ndig wechselnden zeitlichen Unterschiede aufeinanderfolgender Herzschl{\"a}ge und unterliegt vor allem der Steuerung des sympathischen und des parasympathischen Nervensystems. Die Ermittlung der HRV erfolgt {\"u}ber Kurz- und Langzeit-EKG-Aufzeichnungen. St{\"o}rungen in der autonomen Kontrolle wurden mit vielen Krankheiten, v.a. mit einem erh{\"o}hten Risiko f{\"u}r kardiovaskul{\"a}re Erkrankungen, in Verbindung gebracht. Die Imbalance des autonomen Nervensystems, welche durch eine Hyperaktivit{\"a}t des sympathischen Nervensystems und einer verminderten Aktivit{\"a}t des parasympathischen Nervensystems charakterisiert ist, k{\"o}nnte einer der entscheidenden Faktoren sein, welcher zu einer erh{\"o}hten Morbidit{\"a}t und Mortalit{\"a}t von kardiovaskul{\"a}ren Erkrankungen f{\"u}hrt. Ob diese St{\"o}rungen in der autonomen Kontrolle zudem auch eine wichtige Rolle f{\"u}r das geh{\"a}ufte Auftreten kardiovaskul{\"a}rer Erkrankungen bei kleinw{\"u}chsigen Menschen einnehmen, ist Gegenstand heutiger Forschung. F{\"u}r ein besseres Verst{\"a}ndnis der Verbindung zwischen K{\"o}rpergr{\"o}ße und kardiovaskul{\"a}rem Risiko wurden in dieser Arbeit HRV-Analysen aus 24h-Langzeit-EKG-Aufzeichungen ausgewertet. Die Herzfrequenzvariabilit{\"a}t von 30 kleinw{\"u}chsigen Kindern (MWAlter = 6,3 ± 3,6 Jahre), darunter 17 ehemalige hypothrophe Neugeborene (sog. „Small for gestational age", SGA), 11 Kinder mit einer konstitutionellen Entwicklungsverz{\"o}gerung (KEV) und 2 Kinder mit einem nachgewiesenen idiopathischen isolierten Wachstumshormonmangel (Growth hormone deficiency, GHD) wurden hierf{\"u}r mit einer Kontrollgruppe von 121 normw{\"u}chsigen und herzgesunden Kindern verglichen. Zus{\"a}tzlich wurde die HRV von 30 Kindern unter langj{\"a}hriger Wachstumshormontherapie (MWAlter = 10,8 ± 3,7 Jahre), darunter 20 Kinder mit einer GHD und 10 SGA-Kinder, mit dieser Kontrollgruppe verglichen, um den Einfluss einer Substitutionstherapie auf das autonome Nervensystem zu ergr{\"u}nden. Es zeigte sich, dass kleinw{\"u}chsige Kindern ab einem Alter von 9 Jahren eine signifikant herabgesetzte Herzfrequenzvariabilit{\"a}t haben. Die SDNN (Standard deviation of normal RR-intervals) als Maß der Gesamtvariabilit{\"a}t und die vagal modulierten HRV-Parameter RMSSD (Root mean squared of successive difference) und pNN50 (Percent NN differences over 50 ms) waren signifikant erniedrigt. Zudem zeigte sich bei diesen Kindern eine signifikant erh{\"o}hte Herzfrequenz bei Tag und Nacht. Kleinw{\"u}chsige pr{\"a}pubert{\"a}re Kinder unter 9 Jahren zeigten dagegen keine Ver{\"a}nderungen der HRV und der Herzfrequenz im Vergleich zur Kontrollgruppe. Eine Therapie mit Wachstumshormonen bei Kindern mit einem idiopathischen isolierten Wachstumshormonmangel und SGA-Kindern ohne Aufholwachstum scheint dagegen keinen Einfluss auf die Herzfrequenzvariabilit{\"a}t zu haben. Diese blieb trotz Substitutionstherapie auch weiterhin erniedrigt. Durch die Aufzeichnung von 24h-Langzeit-EKGs und anschließender HRV-Analyse w{\"a}hrend eines Clonidin-Wachstumshormonstimulationstests bei kleinw{\"u}chsigen Kindern sollte zudem die Rolle des zentralen α2-Adrenorezeptors in der Pathogense des Kleinwuchses untersucht werden. Erstaunlicherweise kam es nur bei den Kindern mit einer konstitutionellen Entwicklungsverz{\"o}gerung (KEV) zu einem erwarteten signifikanten Anstieg der vagal modulierten HRV-Parameter sowie zu einem Absinken des sympathisch modulierten HRV-Parameters LFn. Kinder mit einer GHD zeigten weder einen ad{\"a}quaten Anstieg der Wachstumshormon-Aussch{\"u}ttung noch eine Reaktion des sympathischen und des parasympathischen Nervensystems auf die Clonidingabe. Bei den SGA-Kindern konnte nur ein Anstieg der vagal modulierten Parameter, nicht jedoch ein Abfall der sympathisch modulierten Parameter, gemessen werden. Es muss daher davon ausgegangen werden, dass der zentrale α2-Adrenorezeptor eine wichtige Rolle bei der Entstehung des Kleinwuchses, zumindest bei Kindern mit einem idiopathischen Wachstumshormonmangel und evtl. auch bei SGA-Kindern, einnimmt.}, subject = {Kleinwuchs}, language = {de} }