@phdthesis{Kaufmann2011, author = {Kaufmann, Franziska}, title = {Chirurgische Hernienbehandlung im Juliusspital zu W{\"u}rzburg im ausgehenden 19. Jahrhundert}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-57572}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2011}, abstract = {Ausgangspunkt dieser Dissertation waren 23 aus den Jahren 1883 und 1893 {\"u}berlieferte handschriftliche Krankenbl{\"a}tter der chirurgischen Abteilung des Juliusspitals zu W{\"u}rzburg. Ziel war es, anhand dieser Krankenbl{\"a}tter eine retrospektive Sicht in den Operationssaal des Juliusspitals zu erm{\"o}glichen und insbesondere die chirurgische Hernienbehandlung im ausgehenden 19. Jahrhundert zu rekonstruieren. Das Augenmerk galt dem chirurgischen Tagesgesch{\"a}ft: Es sollte aufgezeigt werden, wie sich dieses innerhalb von 10 Jahren ver{\"a}ndert hat und wie diese Ver{\"a}nderung im Kontext interpretiert werden k{\"o}nnen. Es wurden quantitative und qualitative Aspekte untersucht (quantitative Aspekte: 1. Geschlechterrelation, 2. Relation {\"U}berlebende/Verstorbene, 3. Relation operative/konservative Behandlung; qualitative Aspekte: 1. formaler Vergleich, 2. stilistische Vergleich, 3. Arzt-Patienten-Verh{\"a}ltnis, 4. Anti-/Asepsis 5. Arzneimittel 6. Heilungsbegriff 7. Vergleich Operationstechniken). Eine besondere Bedeutung kommt dem gl{\"u}cklichen Zufall zu, dass zeitgen{\"o}ssische Publikationen existieren, welche zum Teil die im Original {\"u}berlieferten Krankengeschichten enthalten. Somit konnte eine Querverbindung zwischen gelehrter Theorie und Praxis gezogen werden und untersucht werden, ob Erstere auch im Alltag umgesetzt wurde. Trotz der nur l{\"u}ckenhaften {\"U}berlieferung und der Tatsache, dass die Krankenbl{\"a}tter urspr{\"u}nglich nicht zu dem Zweck geschrieben wurden, zu welchem sie im Rahmen dieser Dissertation verwendet wurden, war durch sie eine retrospektive Sicht in den Operationssaal des Juliusspitals des ausgehenden 19. Jahrhunderts m{\"o}glich, welche ohne ihre {\"U}berlieferung vom heutigen Standpunkt aus nicht mehr zu rekonstruieren w{\"a}re.}, subject = {Hernie}, language = {de} } @phdthesis{Richter2003, author = {Richter, Claudia}, title = {Phytopharmaka und Pharmazeutika in Heinrich von Pfalzpaints "W{\"u}nd{\"a}rznei" (1460)}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-7303}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2003}, abstract = {Bis heute wurden acht Handschriften der Wundarznei des Heinrich von Pfalzpaint entdeckt. Nach einer Revision der „Breslauer Handschrift" wurde am Medizinhistorischen Institut der Universit{\"a}t W{\"u}rzburg bereits mit einer textkritischen Gesamtedition aller bisher bekannten Pfalzpaint-Texte begonnen. Was nun die Konzeption und die Makrostruktur der vorliegenden Studie angeht, hat sich die Grobgliederung in einen allgemeinen Teil, einen Kommentar zur ‚W{\"u}nd{\"a}rznei' und einen pflanzenmonographischen Abschnitt bew{\"a}hrt. Somit kann sowohl {\"u}ber den Pfalzpaintschen Text ein schneller Zugriff auf den alphabetisch geordneten Pflanzenteil erfolgen. Aber auch der umgekehrte Weg ist m{\"o}glich, da in den einzelnen Monographien stets s{\"a}mtliche Synonymnamen sowie die Indikationsbereiche mit genauer Kapitelnummer angegeben wurden. Durch Erstellen eines Kommentars konnten zun{\"a}chst zahlreiche wund{\"a}rztliche Begriffe gekl{\"a}rt und der Textinhalt in eine heute verst{\"a}ndliche Sprache gebracht werden. Dabei muß festgehalten werden, daß die am Ende der ‚W{\"u}nd{\"a}rznei' positionierten Pestrezepte mit großer Wahrscheinlichkeit nicht von Pfalzpaint stammen, sondern zu einem sp{\"a}teren Zeitpunkt angeh{\"a}ngt wurden. Textaufbau, Schreibstil, verwendete Fachtermini und das Fehlen in Pfalzpaints Register sprechen f{\"u}r diese Annahme. In der vorliegenden Studie wurden alle arzneilich verwendeten Pflanzen registriert, auch wenn es nicht m{\"o}glich war, jede mit absoluter Sicherheit zu identifizieren. Hier hat sich das bereits in der Einleitung erw{\"a}hnte Differenzierungsschema bew{\"a}hrt. Es erm{\"o}glicht, daß man schon bei Betrachtung der Pflanzenkapitel anhand der Identifikationsklassen I-V sofort erkennen kann, ob es sich um eine eindeutig identifizierte Pflanze handelt. Bei unsicherer Zuordnung erfolgt in der Monographie jeweils eine argumentative Abw{\"a}gung der konkurrierenden Identifikationsm{\"o}glichkeiten. Nun m{\"o}chte ich, um hinsichtlich der Identifizierung der Statistik zu gen{\"u}gen, noch einige Prozentangaben bereitstellen: Bei der Auswertung der f{\"u}nf erw{\"a}hnten Identifikationsklassen konnte festgestellt werden, daß fast zwei Drittel der verwendeten Pflanzen (65\%) bereits {\"u}ber den Namen zu identifizieren waren. Durch Pfalzpaints Nennung von Synonymen, botanischen Beschreibungen und Indikationen wurde es weiterhin m{\"o}glich, weitere 18\% sicher zuzuordnen. In 25 F{\"a}llen (15\%) konkurrierten mehrere L{\"o}sungsans{\"a}tze, und es mußte eine eindeutige Identifizierung unterbleiben. Von den 171 bearbeiteten Pflanzen sind heute noch 20\% (34 Drogen) offizinell im Europ{\"a}ischen Arzneibuch, Nachtrag 2001, verzeichnet; hier seien beispielhaft die Enzianwurzel, der Tormentillwurzelstock, die Gew{\"u}rznelken und die Salbeibl{\"a}tter genannt. Beim Vergleich mit dem „Leitfaden Phytotherapie" von Schilcher/Kammerer f{\"a}llt auf, daß etwa 40\% des Pfalzpaint-Repertoires heute noch verwendet werden und daß weitere 17\% zwar erw{\"a}hnt, aber mit einer Negativmonographie belegt sind. Bei etwa 15\% der Arzneipflanzen handelt es sich um importierte Drogen (z.B. Mastix, Zitwer, Ingwer), die stets eindeutig identifiziert werden konnten. In diesem Zusammenhang vermute ich - gest{\"u}tzt auf das ‚Circa instans' -, daß durch den Import und die damit verbundenen Handelsgesch{\"a}fte die Identifizierung bereits beim Kauf erfolgte (auch wenn es sich m{\"o}glicherweise um F{\"a}lschungen wie z.B. beim Safran handeln konnte). Was machte die Bearbeitung der ‚W{\"u}ndarznei' des Heinrich von Pfalzpaint so interessant und einmalig? Zum einen enth{\"a}lt der Text einen {\"u}berraschenden Reichtum an wundchirurgischen Arbeitsweisen - angefangen mit der Versorgung einer einfachen Schnittwunde bis hin zu progressiven operativen Verfahren: ich erinnere an die Nasenersatzplastik, an die Hasenschartenoperation oder an das Vorgehen bei Darmoperationen. Bei der Nasenersatzplastik handelt es sich um eine Erstbeschreibung eines hochkomplexen Verfahrens, was erkennen l{\"a}ßt, daß Pfalzpaint ein Meister im Umgang mit der Sprache ist und erstmals solch schwierige Techniken zu erkl{\"a}ren vermag. Auch auf dem Gebiet der Arzneistoffkenntnis und der galenischen Herstellungstechnik von Salben, Pflastern und anderen Arzneiformen kennt sich Pfalzpaint sehr gut aus. Auch durch die politische Situation bedingt, n{\"a}mlich durch die Belagerung der Marienburg, erh{\"a}lt man Einblick in die medizinische und arzneiliche Versorgung von Kranken in Notzeiten. Alle diese Aspekt machen die ‚W{\"u}nd{\"a}rznei' Heinrich von Pfalzpaints zu einem wichtigen Dokument des medizinischen Systems des Sp{\"a}tmittelalters.}, subject = {Heilpflanzen}, language = {de} }