@phdthesis{Koepke2016, author = {Koepke, Robin}, title = {Capital Flows and Financial Stability in Emerging Markets: the Role of U.S. Monetary Policy}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-140524}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2016}, abstract = {Die Dissertation besch{\"a}ftigt sich mit den Triebkr{\"a}ften der internationalen Kapitalstr{\"o}me in Schwellenl{\"a}nder sowie den Determinanten von Krisen in Schwellenl{\"a}ndern. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Rolle der Geldpolitik in den USA. Die Dissertation besteht aus drei eigenst{\"a}ndigen Kapiteln. Kapitel 1 nimmt eine Bestandsaufnahme der umfangreichen empirischen Literatur zu den Triebkr{\"a}ften von Kapitalstr{\"o}men in Schwellenl{\"a}nder vor. Die empirische Evidenz hinsichtlich dieser Triebkr{\"a}fte ist entlang mehrer Dimensionen strukturiert. So werden die Triebkr{\"a}fte entsprechend des etablierten Paradigmas eingeordnet, nachdem zwischen externen Faktoren (z.B. US-Geldpolitik) und internen Faktoren (z.B. Wachstum in Schwellenl{\"a}ndern) unterschieden wird (Calvo et al. 1993). Eine umfassende Auswertung der empirischen Literatur zeigt, dass externe Faktoren Portfolioinvestitionen am meisten beeinflussen, gefolgt von Zufl{\"u}ssen von Banken. F{\"u}r Direktinvestitionen hingegen ist die empirische Evidenz hinsichtlich einer Reihe externer Faktoren nicht eindeutig. Interne Faktoren sind f{\"u}r alle drei Arten von Kapitalstr{\"o}men von erheblicher Bedeutung, insbesondere f{\"u}r Zufl{\"u}sse von Banken. Dar{\"u}ber hinaus unterscheidet die vorliegende Studie zwischen zyklischen und strukturellen Faktoren, die Kapitalstr{\"o}me beeinflussen. Eine historische Analyse deutet darauf hin, dass die Literatur die Bedeutung von zyklischen Faktoren zulasten l{\"a}ngerfristiger struktureller Trends {\"u}berbewertet hat. Kapitel 2 nimmt eine empirische Analyse der Triebkr{\"a}fte von Portfolioinvestitionen in Schwellenl{\"a}ndern vor, mit besonderem Fokus auf die Rolle der Geldpolitik der US-Zentralbank. Dabei werden zwei unterschiedliche Datens{\"a}tze zu hochfrequenten Portfolioinvestitionen mit Hilfe eines Zeitreihenmodells analysiert. Die empirische Analyse zeigt, dass Portfolioinvestitionen erheblich vom {\"U}berraschungsmoment der US-Geldpolitik getrieben werden. Wenn Marktteilnehmer ihre Erwartungen bez{\"u}glich des k{\"u}nftigen Pfades der Leitzinsen ver{\"a}ndern, dann hat dies direkte Auswirkungen auf das Verhalten von Portfolio-Kapitalstr{\"o}men. Eine Verschiebung der erwarteten Leitzinsen nach unten [nach oben] erh{\"o}ht [vermindert] die Portfoliozufl{\"u}sse in Schwellenl{\"a}nder. Dieses Ergebnis legt eine neue Interpretation der Rolle der US-Geldpolitik nahe. In der gegenw{\"a}rtigen Literatur besteht die zentrale {\"U}berzeugung hinsichtlich der Rolle der US-Geldpolitik darin, dass sich eine Erh{\"o}hung der Leitzinsen negativ auf Kapitalfl{\"u}sse in Schwellenl{\"a}nder auswirkt, unabh{\"a}ngig davon wie schnell die Leitzinsen erh{\"o}ht werden (z.B. Fernandez-Arias 1996). Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit hingegen deuten darauf hin, dass eine Straffung der US-Geldpolitik sich nicht notwendigerweise negativ auf Portfolioinvestitionen auswirkt. Negative Effekte bleiben insbesondere dann aus, wenn eine Zinserh{\"o}hung von den Marktteilnehmern bereits erwartetet und somit eingepreist war. Eine Erh{\"o}hung der Leitzinsen kann sogar mit positiven Effekten auf Kapitalstr{\"o}me einhergehen, n{\"a}mlich dann, wenn sie von einer Abw{\"a}rtsbewegung im erwarteten Pfad der Leitzinsen begleitet ist (zum Beispiel weil die Zentralbank signalisiert, dass weitere Zinserh{\"o}hungen nicht zu erwarten sind). Umgekehrt kann die US-Geldpolitik Portfolioinvestitionen auch ohne eine Erh{\"o}hung der Leitzinsen beeintr{\"a}chtigen, n{\"a}mlich dann, wenn Marktteilnehmer ihre Erwartungen hinsichtlich der k{\"u}nftigen Leitzinsen nach oben revidieren. Kapitel 3 untersucht die Rolle der US-Geldpolitik hinsichtlich ihres Einflusses auf das Auftreten von Krisen in Schwellenl{\"a}ndern. Es werden ein negativ-binomisches Z{\"a}hlmodell und ein Panel-Logitmodell {\"o}konometrisch gesch{\"a}tzt, um die Determinanten von W{\"a}hrungskrisen, Bankenkrisen und Staatsbankrotten in 27 Schwellenl{\"a}ndern zu analysieren. Die Sch{\"a}tzergebnisse deuten darauf hin, dass die Wahrscheinlichkeit von Krisen wesentlich h{\"o}her ist, (1) wenn die US-Leitzinsen {\"u}ber ihrem nat{\"u}rlichen Niveau liegen, (2) w{\"a}hrend Zinsanhebungszyklen, und (3) wenn Marktteilnehmer von Signalen {\"u}berrascht werden, dass die US-Zentralbank die Leitzinsen schneller als erwartet anheben wird. Diese Ergebnisse stehen im Gegensatz zur bestehenden Literatur, die interne Faktoren in Schwellenl{\"a}ndern als die dominante Ursache von Krisen ansieht (z.B. Gourinchas und Obstfeld 2012). Die Ergebnisse dieser Studie weisen auch auf ein erh{\"o}htes Risiko von Krisen in Schwellenl{\"a}ndern in den kommenden Jahren hin, wenn die US-Zentralbank wie erwartet die Leitzinsen weiterhin graduell anheben wird.}, subject = {Internationale Kapitalbewegung}, language = {en} }