@phdthesis{Karl2006, author = {Karl, Stefanie Eva}, title = {Ein adaptives Verfahren zur Ermittelung der Kontrastwahrnehmungsschwelle mittels Visuell Evozierter Potentiale}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-20837}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2006}, abstract = {Einleitung: Visuell evozierte Potenziale (VEP) werden zur objektiven Bestimmung von Wahrnehmungsschwellen (z. B. Kontrastschwellen) eingesetzt. Es wurde ein neu entwickeltes Verfahren getestet, bei dem bereits w{\"a}hrend der Messung eine Datenanalyse durchgef{\"u}hrt wird, was eine adaptive Anpassung der jeweils folgenden Reizmuster erlaubt. Dieses adaptive Verfahren wurde mit einer nicht-adaptiven VEP-Messung und mit einem psychophysischen Verfahren verglichen. Dabei wurde gepr{\"u}ft, ob das adaptive Verfahren zu einer niedrigeren Schwelle f{\"u}hrt und ob es zu einer Zeitersparnis bei der Bestimmung der Schwelle kommt. Methoden: Bei 20 Normalpersonen wurde das VEP auf Schachbrettmuster mit einer mittleren Leuchtdichte von 50 cd/m^2, 3 verschiedenen Karogr{\"o}ßen (Kg = 0,05°, 0,24°, 2,4°) und 8 verschiedenen Kontrasten (0,6\%, 1,6\%, 2,6\%, 5,5\%, 11,3\%, 23,4\%, 48,3\%, 100\%) abgeleitet. Steady-state VEPs auf Musterumkehrreize (f=8,3Hz) wurden mit einer Oz-Fpz-Anordnung binokular abgeleitet. Die Signifikanz einer Antwort wurde durch das Verh{\"a}ltnis der Fourier- Amplitude der Musterwechselfrequenz (16,6Hz) zum Amplituden-Mittelwert der beiden Nachbarfrequenzen abgesch{\"a}tzt. F{\"u}r jede der 3 Karogr{\"o}ßen wurde neben einer nicht-adaptiven Messung mit 40 Durchl{\"a}ufen pro Kontrastbedingung und einer psychophysischen Bestimmung der Kontrastschwelle eine adaptive Messung durchgef{\"u}hrt, bei der die gleiche Gesamtzahl von 320 Durchl{\"a}ufen durch die adaptive Prozedur unterschiedlich auf die 8 Kontrastbedingungen verteilt wurde. Die Kontrastwahrnehmungsschwelle im VEP wurde definiert als die niedrigste Kontraststufe mit signifikanten VEPs Ergebnisse: Bei den psychophysischen Untersuchungen konnte bei der Kg von 0,05° eine gemittelte Schwelle bei 7,8\% bestimmt werden. Bei den gr{\"o}ßeren Karos wurden alle zur Verf{\"u}gung stehenden Kontraststufen erkannt. Mittels VEP konnten bei 0,05° Kg lediglich bei 25\% der Probanden signifikante Amplituden abgeleitet werden, so dass hier keine Schwellenbestimmung f{\"u}r alle Probanden m{\"o}glich war. Bei einer Karogr{\"o}ße von 2,4° konnte f{\"u}r das nicht-adaptive VEP eine mittlere Kontrastschwelle von 5,59\% und f{\"u}r das adaptive VEP eine Schwelle von 3,81\% gefunden werden. Bei der Karogr{\"o}ße von 0,24° zeigte sich mit der nicht-adaptiven Prozedur eine mittlere Kontrastschwelle von 8,51\% und mit der adaptiven Prozedur eine Schwelle von 3,03\%. Die Schwellenwerte des adaptiven VEP-Verfahrens waren signifikant niedriger als die Schwellenwerte des nicht-adaptiven Verfahrens. Diskussion: Durch die psychophysischen Untersuchungen wurde eine niedrigere Kontrastschwelle gemessen als durch eine Bestimmung mit visuell evozierten Potenzialen. In derselben Messzeit konnte mit dem adaptiven Verfahren eine Schwelle gefunden werden, die eher mit der Psychophysik {\"u}bereinstimmt, verglichen mit dem nicht adaptiven Verfahren. Das adaptive VEP-Verfahren f{\"u}hrte den Großteil der Messungen im Schwellenbereich durch. Das daraus resultierende bessere Signal-Rausch-Verh{\"a}ltnis ist f{\"u}r das Absenken der Schwelle verantwortlich. Dieses adaptive Verfahren kann helfen, die objektive Bestimmung von Kontrastschwellen durch visuell evozierte Potenziale in der klinischen Routine zu beschleunigen.}, language = {de} }