@phdthesis{Stockmann2009, author = {Stockmann, Philipp Hubertus Andreas}, title = {Langzeitresultate nach Umstellungsosteotomie des Unterkiefers unter Verwendung von resorbierbaren Osteosyntheseschrauben}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-37612}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2009}, abstract = {Resorbierbare Osteosynthesematerialien machen einen Zweiteingriff zur Metallentfernung {\"u}berfl{\"u}ssig. Anf{\"a}ngliche Probleme in den 1980er Jahren ließen aber Zweifel an der mechanischen Belastbarkeit und tats{\"a}chlichen Resorbierbarkeit aufkommen. Auf der Basis materialwissenschaftlicher Grundlagenuntersuchungen wurde eine prospektive, randomisierte, bizentrische, zweiarmige, prim{\"a}r kontrollierte, klinische Pr{\"u}fung einer resorbierbaren Positionsschraube (Isosorb™-Mandibularschraube) zur Osteosynthese nach bisagittaler Unterkieferspaltung im Vergleich mit Titanschrauben durchgef{\"u}hrt. 66 Patienten mit isolierter mandibul{\"a}rer Dysgnathie wurden in die Studie aufgenommen und 1:1 randomisiert. Klinische Nachuntersuchungen erfolgten nach einem standardisierten Studienprotokoll im 1., 2. und 6. Monat, sowie im 1. und 2. Jahr nach der Operation. F{\"u}r die vorliegende Arbeit wurden die Protokolle der klinischen Pr{\"u}fung retrospektiv analysiert und das Patientenkollektiv wurde abschließend nach einem standardisierten Untersuchungsprotokoll nachuntersucht, um die Langzeitergebnisse der Behandlung in den Untersuchungsgruppen zu erfassen. Der funktionelle Zustand des stomatognathen Systems wurde {\"u}ber den Helkimo-Index bestimmt und die Behandlungsstabilit{\"a}t {\"u}ber klinische Okklusions- und kephalometrische FRS-Analysen objektiviert. Der Reossifizierungsgrad der Bohrlochartefakte wurde in beiden Gruppen radiologisch beurteilt, wodurch in der Gruppe der Polylactidschraube auf dessen Resorptionsverhalten geschlossen wurde. Abschließend wurden die Patienten anhand eines Fragebogens zur subjektiven Beurteilung der Behandlung befragt. 54\% (34/66) des Patientenkollektivs konnten {\"u}ber einen Zeitraum von 8 Jahren nachverfolgt werden. Hinsichtlich des verwendeten Osteosynthesematerials ließen sich statistisch keine Unterschiede im Operationsergebnis und in der postoperativen Behandlungsstabilit{\"a}t zeigen. Im Verlauf der Studie wurden keine Komplikationen aufgefunden, die im Zusammenhang mit dem verwendeten Osteosynthesematerial standen. In der Pr{\"u}fgruppe verl{\"a}ngerte sich die Operationszeit signifikant um 36 min gegen{\"u}ber der Kontrollgruppe. Im postoperativen Verlauf der Studie traten keine Komplikationen auf, die im Zusammenhang mit dem verwendeten Osteosynthesematerial standen. Fremdk{\"o}rperreaktionen wurden in keinem Fall beobachtet. Die h{\"a}ufigste unerw{\"u}nschte Folgeerscheinung war bei 8 Patienten in der Pr{\"u}f- und 6 Patienten in der Kontrollgruppe eine objektivierbare Hyp{\"a}sthesie des N. alveolaris inferior. In der Pr{\"u}fgruppe kam es als Zeichen der Resorption zu einem signifikanten Anstieg des Reossifizierungsgrades der implantattragenden Bohrlochdefekte nach dem zweiten postoperativen Jahr. Jedoch waren auch 8 Jahre postoperativ 47\% (53/112) der Bohrlochartefakte noch nachweisbar. In der Gruppe der Titanschrauben waren von insgesamt 102 Bohrlochdefekten bis zum Abschluss der Studie ebenfalls noch 41\% der ehemaligen Schraubenpositionen zu identifizieren, obwohl die Schrauben bei allen Patienten nach 6 Monaten entfernt worden waren. 79\% der Patienten beurteilten die Behandlung als positiv, wobei die Zufriedenheit der Patienten nicht vom verwendeten Osteosynthesematerial abhing, sondern vielmehr vom Langzeitergebnis und dem etwaigen Beschwerdebild. Im Rahmen der Studie erwies sich die resorbierbare Positionsschraube bei der sagittalen Spaltung des Unterkiefers im Vergleich zur konventionellen Titan-osteosynthese als gleichwertig hinsichtlich der Langzeitstabilit{\"a}t des Operationsergebnisses und der Akzeptanz der Patienten. Damit stellt das verwendete biodegradierbare Osteosynthesematerial eine sinnvolle Alternative zur konventionellen Titanosteosynthese dar. Aus den radiologischen Befunden l{\"a}ßt sich die Resorption der Polylactidschraube und die kn{\"o}cherne Ausheilung als sehr wahrscheinlich annehmen, jedoch in Ermangelung einer Histologie nicht beweisen.}, subject = {Dysgnathie}, language = {de} }