@phdthesis{Stapor2014, author = {Stapor, Elisabeth}, title = {Objektive Visusbestimmung mittels Visuell Evozierter Potentiale: Einfluss von Elektrodenanordnung, Oberwelle und Reizmuster}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-120159}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2014}, abstract = {Das Visus-VEP wird angewendet bei Patienten mit eingeschr{\"a}nkter Kooperation (Kinder, retardierte Personen), unklarer Visusminderung, funktionellen Sehst{\"o}rungen, Verdacht auf Simulation sowie zur Verlaufskontrolle von Erkrankungen der Sehbahn. Ziel dieser Arbeit war es, die bisherigen Methoden zu optimieren. An 20 augengesunden Probanden wurden monokular Messungen mit Sinusgitter-Reizen bei 12 Ortsfrequenzen zwischen 1 und 20 cpd durchgef{\"u}hrt. Die Pr{\"a}sentation erfolgte jeweils im Pattern-reversal- und Pattern-onset-Modus. Die VEP-Signale wurden {\"u}ber eine auf der Position Oz liegende Elektrode sowie {\"u}ber zus{\"a}tzlich zwei laterale (L, R) und eine kraniale Elektrode (O) abgeleitet. Durch ein mittels Igor Pro© geschriebenes Programm wurden zur Auswertung f{\"u}r jede Versuchsperson insgesamt 12 Graphen erstellt, in denen die Fourier-Amplitude als Funktion der Ortsfrequenzen aufgetragen wurde, sog. Tuning-Kurven: F{\"u}r beide Reizmuster wurde neben der Oz -Ableitung eine 3-Punkt- (VEP-Signale von Oz, L, R) und eine 4-Punkt-Laplacian-Ableitung (VEP-Signale von Oz, L, R, O) durchgef{\"u}hrt. Zus{\"a}tzlich erfolgte jeweils eine alleinige Auswertung der Fourier-Amplitude der Reizfrequenz sowie eine Auswertung unter Einbeziehen der ersten Oberwelle der Reizfrequenz im Fourier-Spektrum. Der Einfluss dieser Methoden auf die Grenzortsfrequenz, die Amplitude, das Signal-Rausch-Verh{\"a}ltnis (SNR) und die Anzahl der signifikanten Antworten wurde untersucht. Die Elektrodenanordnung hatte keinen signifikanten Einfluss auf die Grenzortsfrequenz. Beim Pattern-reversal-Reiz waren durch die Laplacian-Ableitungen die Amplituden signifikant niedriger, beim Pattern-onset-Reiz bestand diesbez{\"u}glich kein Unterschied. F{\"u}r den Pattern-reversal-Reiz erbrachte 4-Punkt-Laplacian das beste SNR, f{\"u}r den Pattern-onset-Reiz gab es hierbei keine signifikanten Unterschiede. Bei der Zahl der signifikanten Datenpunkte erwiesen sich beide Laplacian-Anordnungen bei beiden Reizmustern als vorteilhaft. Auch Mackay et al. (2003a,b) erreichten durch eine 3-Punkt-Laplacian-Anordnung ein verbessertes SNR und mehr signifikante Ereignisse. Trotz des Mehraufwandes empfehlen wir aufgrund dieses Ergebnisses in der Klinik die Verwendung einer Laplacian-Ableitung. Wegen einer Verminderung der Amplitudenh{\"o}he kann jedoch die Laplacian-Ableitung in wenigen F{\"a}llen bei Personen mit sehr niedrigen VEP-Amplituden von Nachteil sein. Eine Auswertung mit Oberwelle lieferte keine signifikanten Unterschiede f{\"u}r die Grenzortsfrequenzen. Die Amplituden lagen hierbei signifikant h{\"o}her. F{\"u}r den Pattern-onset-Reiz wurde das SNR sogar niedriger, f{\"u}r den Pattern-reversal-Reiz {\"a}nderte es sich nicht. Bez{\"u}glich der Anzahl der signifikanten Datenpunkte bestand kein Einfluss der Oberwelle. Wegen der letzten beiden Punkte bewerten wir eine Auswertung mit erster Oberwelle nicht als vorteilhaft in der klinischen Routine. Bei einzelnen Patienten mit besonders niedrigen Amplituden im VEP kann diese Auswertungsmethode jedoch eine M{\"o}glichkeit sein. F{\"u}r den Pattern-onset-Reiz lagen die Grenzortsfrequenzen signifikant h{\"o}her, ihr Spektrum war vergleichbar mit denen der Studien von Strasburger et al. (1996) und Bach et al. (2008). Im Hinblick auf die Amplitude bestand zwischen den beiden Reizmuster entgegen Strasburger et al. (1996) und Parry et al. (1999) in unserer Studie kein signifikanter Unterschied. Bei 12 Versuchspersonen konnten beim Pattern-onset-Reiz aus den Messdaten keine Tuning-Kurven erstellt werden, da es bei den niedrigen Ortsfrequenzen wieder zu einem Anstieg der VEP-Amplitude gekommen war. In einem Nachexperiment erscheinen Helligkeitsartefakte des Monitors als wahrscheinlichste Ursache, f{\"u}r die der Pattern-onset-Reiz anf{\"a}llig ist (Fahle \& Bach, 2006). Wegen eines zus{\"a}tzlichen Zeitaufwandes durch nicht auswertbare Messungen oder sogar verf{\"a}lschter objektiver Visus-Werte durch falsch hohe VEP-Amplituden beim Pattern-onset-Reiz, empfehlen wir f{\"u}r die Praxis den Einsatz von Pattern-reversal-Mustern. In weiterf{\"u}hrende Studien sollte der Einfluss der in unserer Arbeit untersuchten Parameter (Reizart, Oberwelle, Ableitung) bei unterschiedlichen Augenerkrankungen sowie bei Personen mit besonders niedrigem Visus erforscht werden.}, subject = {Visus}, language = {de} }