@phdthesis{Vater2005, author = {Vater, Daniel}, title = {Die Prognose von Kindern mit im Kleinkindesalter diagnostizierten St{\"o}rungen der Sprachentwicklung}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-16489}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2005}, abstract = {In der vorliegenden Studie wurde an 41 Patienten im Alter von vier bis elf Jahren mit expressiver Sprachentwicklungsst{\"o}rung eine detaillierte Fragebogenerhebung des sprachlichen, intellektuellen und motorischen Entwicklungsstandes vorgenommen. Gut die H{\"a}lfte dieser Kinder (51,2\%), die definierten Risikogruppen zugeordnet wurden, nahm im Verlauf der Studie an einer eingehenden Nachuntersuchung teil. Dabei wurde anhand standardisierter Tests erneut eine Ermittlung der Intelligenz sowie sprachlicher und neuromotorischer F{\"a}higkeiten und Fertigkeiten vorgenommen. Geschlechtsspezifische Unterschiede zwischen den Leistungen von Jungen und M{\"a}dchen zeigten sich dabei nicht. Pr{\"a}- und perinatale Risikofaktoren ließen sich nicht unmittelbar mit schlechteren Leistungen in den Untersuchungen in Verbindung bringen. Fr{\"u}hgeburtlichkeit als m{\"o}glicher Risikofaktor stellt jedoch vor allem in Kombination mit weiteren Risikofaktoren einen ung{\"u}nstigeren Verlauf dar. Manifeste Epilepsien stellen anhand der erhobenen Daten keinen ung{\"u}nstigen Einfluss auf den Verlauf der Sprachentwicklungsst{\"o}rung dar. Ausgenommen davon sind sicher epilepsiebedingte Sprachst{\"o}rungen, wie z. B. Landau-Kleffner-Syndrom. Wie bereits in anderen Studien belegt, zeigte sich auch in dieser Studie, dass zwischen orofacialen Problemen im Sinne minimaler neurologischer Auff{\"a}lligkeiten und der Prognose sprachentwicklungsgest{\"o}rter Kinder kein Zusammenhang besteht. Ver{\"a}nderungen im psychosozialen Umfeld der Kinder stellen einen Risikofaktor f{\"u}r Sprachentwicklungsst{\"o}rungen dar. Das Vorliegen weiterer Risikofaktoren wirkt sich ung{\"u}nstig auf die Leistungen aus. Ein Einfluss der psychosozialen Umst{\"a}nde auf die Prognose der Sprachentwicklungsst{\"o}rung ist vorhanden, kann jedoch nur in einem multivarianten Kontext interpretiert werden. Der Nachweis neuromotorischer Defizite bei Kindern mit Sprachentwicklungsst{\"o}rungen erwies sich auch in dieser Studie als prognostisch ung{\"u}nstiges Zeichen. Eine Persistenz motorischer Auff{\"a}lligkeiten bei diesen Patienten konnte belegt werden. Wie auch in anderen Studien zeigt sich, dass Patienten mit Sprachentwicklungsst{\"o}rungen h{\"a}ufiger persistierende kognitive Defizite aufweisen. Es konnte ein Zusammenhang zwischen dem Auftreten psychischer und emotionaler Auff{\"a}lligkeiten und Sprachentwicklungsst{\"o}rungen gezeigt werden. Eine abschließende Aussage {\"u}ber die schulischen Leistungen sprachentwicklungsgest{\"o}rter Kinder erlauben die erhobenen Daten nicht. Sie zeigen jedoch einen deutlichen Trend f{\"u}r ein erh{\"o}htes Risiko schlechterer schulischer Leistungen an. Ein positiver Effekt therapeutischer Maßnahmen auf die Entwicklung sprachentwicklungsgest{\"o}rter Kinder l{\"a}sst sich nicht belegen. Die Aussage {\"u}ber die Prognose der Patienten wird durch die hohe Komorbidit{\"a}t weiterer Entwicklungsst{\"o}rungen und somit den Bedarf unterschiedlichster Therapieformen erschwert. Kinder mit prim{\"a}r ausgepr{\"a}gteren Symptomen haben insgesamt mehr und fr{\"u}her Therapie- und F{\"o}rdermaßnahmen erhalten, bleiben aber unterdurchschnittlich.}, language = {de} }