@phdthesis{Roettger2008, author = {R{\"o}ttger, Stefani}, title = {Lungenfibrose bei radioiodbehandeltem kindlichen Schilddr{\"u}senkarzinom nach dem Reaktorunfall von Tschernobyl : Entstehung und funktionelle Auswirkungen - Eine L{\"a}ngsschnittstudie}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-29662}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2008}, abstract = {Eine seltene und bisher kaum untersuchte Komplikation der Radioiodbehandlung bei differenziertem (metastasiertem) Schilddr{\"u}senkarzinom ist die Lungenfibrose, deren H{\"a}ufigkeit in der Literatur mit 1-10 \% angegeben wird. Ziel dieser L{\"a}ngsschnittstudie war es, den Zusammenhang zwischen der zunehmenden Anzahl an Radioiodtherapien bzw. steigenden I131-Gesamtdosis und der Inzidenz sowie dem Schweregrad der Lungenfibrose zu untersuchen. Insbesondere der Einfluss von Lungenmetastasen wurde betrachtet. Des Weiteren wurde der aus den radiologischen Ver{\"a}nderungen im CT („Fibrosegrad") bestimmte Schweregrad der Fibrose mit funktionellen Einschr{\"a}nkungen in der Lungenfunktion und im pulmonalen Gasaustausch korreliert. In die L{\"a}ngsschnittstudie wurden 54 Kinder und Jugendliche aus Weißrussland einbezogen, die nach dem Reaktorunfall von Tschernobyl an einem differenzierten Schilddr{\"u}senkarzinom erkrankt waren und bei denen nach einer Thyreoidektomie bis zu 11 Radioiodtherapien durchgef{\"u}hrt wurden. Die Lungenfunktion sowie Parameter zur Bestimmung der pulmonalen Belastbarkeit wurden mittels Bodyplethysmographie und Fahrradergometrie ermittelt. Bei der Validit{\"a}tspr{\"u}fung der von uns gebrauchten Normwerte der Funktionsparameter zeigte sich bei den 11-17-J{\"a}hrigen eine altersabh{\"a}ngige Abnahme der alveolo-arteriellen Partialdruckdifferenz f{\"u}r Sauerstoff in Ruhe und unter Belastung. Mit steigender Anzahl an I131-Therapien bzw. zunehmender I131-Gesamtdosis kam es zu einer signifikanten Verschlechterung der Lungenfunktionsparameter VCmax und lnTLC sowie des Fibrosegrades. Die vor Beginn der Therapien f{\"u}r AaDO2 in Ruhe und unter Belastung festgestellte altersabh{\"a}ngige Verringerung der alveolo-arteriellen Partialdruckdifferenz blieb als m{\"o}gliches Zeichen einer therapiebedingten Sch{\"a}digung der Lunge im Verlauf der Therapien aus. Unter Ber{\"u}cksichtigung des personellen und zeitlichen Aufwands sowie der Strapazen einer fahrradergometrischen Untersuchung mit Blutgasanalysen f{\"u}r die Patienten ist der Nutzen allerdings fraglich. Beim Vergleich von 32 Patienten jeweils vor und nach erstmaliger Radiodtherapie gab es in keinem der bestimmten Parameter (VCmax, TLC, FEV1, TLCOsb, aaDO2 in Ruhe und unter Belastung, SpO2min und DSpO2) einen Unterschied zwischen den Patienten mit bzw. ohne Metastasen. In beiden Gruppen wurde aber zwischen beiden Zeitpunkten eine signifikante Abnahme von VCmax, lnTLC und TLCOsb offensichtlich. Eine Abh{\"a}ngigkeit der Entwicklung einer Lungenfibrose und den daraus resultierenden funktionellen Verschlechterungen von dem Vorhandensein von Lungenmetastasen konnten wir nicht finden. Auch nach beendeter Radioiodbehandlung zeigte sich bei Patienten mit pulmonalen Metastasen f{\"u}r lnTLC und aaDO2 in Ruhe und unter Belastung eine signifikante, f{\"u}r VCmax und SpO2min tendenzielle Verschlechterung der Werte. Wir gehen daher von einem Voranschreiten der durch wiederholte Radioiodtherapien induzierten fibrotischen Entwicklungen auch mehrere Monate nach dem Therapieende aus. Eine fortw{\"a}hrende {\"U}berwachung der Entwicklung einer Lungenfibrose durch regelm{\"a}ßige Lungenfunktionsuntersuchungen w{\"a}hrend und nach den Radioiodbehandlungen erscheint daher sinnvoll und wichtig.}, subject = {Schilddr{\"u}senkrebs}, language = {de} }