@phdthesis{Shanneik2009, author = {Shanneik, Yafa}, title = {'Weder vom Osten noch vom Westen': Intermediacy in ausgew{\"a}hlten Werken deutsch- und englischsprachiger Literatur von Autorinnen und Autoren arabischer Abstammung}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-37403}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2009}, abstract = {Diese Dissertationsarbeit konzentriert sich in ihrer Untersuchung auf englischsprachige Romane, die von zeitgen{\"o}ssischen Autorinnen arabischer Herkunft verfasst worden sind, und stellt sie in den Kontext postkolonialer und feministischer Literatur. Ahdaf Soueifs Roman In the Eye of the Sun (1992), Fadia Faqirs Roman Pillars of Salt (1997) und Leila Aboulelas zwei Romane The Translator (1999) und Minaret (2005) sind Gegenstand der Untersuchung. Zum Vergleich werden auch zwei deutschsprachige Romane von Autoren arabischer Herkunft miteinbezogen: Jusuf Naoums Nura. Eine Libanesin in Deutschland (1996) und Rafik Schamis Die dunkle Seite der Liebe (2004). Obwohl der Grad kolonialer Herrschaft Großbritanniens im arabischen Nahen Osten nicht so stark ausgepr{\"a}gt war wie in den ehemaligen Kolonien, die nun Mitglieder des Commonwealth sind, und deswegen die untersuchten Romane nicht als Widerstandsliteratur wie viele andere Beispiele postkolonialer Literatur charakterisiert werden k{\"o}nnen, sind die Suche nach und Konstruktion von kulturellen Identit{\"a}ten wichtiger Bestandteil der untersuchten Romane. Diese Literatur kann als Beispiel eines neuen Forschungsgebietes innerhalb des weiten Spektrums postkolonialer Literatur angef{\"u}hrt werden, die sich mit den Erfahrungen von Angeh{\"o}rigen ehemaliger britischer Kolonien befasst, die niemals Teil des Commonwealth waren. Als analytisches Hilfsmittel wird in der Arbeit der Begriff intermediacy verwendet, wie er von der amerikanischen Feministin und Ethnologin Sherry Ortner in ihrem grundlegenden Artikel zur Sexualisierung der Natur/Kultur Dichotomie definiert wird. Intermediacy wird als Zustand des Dazwischenseins verstanden, in dem klare geschlechtliche, kulturelle, ethnische und nationale Identit{\"a}tsabgrenzungen dekonstruiert werden. Dieser Begriff ist besonders n{\"u}tzlich, die Konstruktion von literarischen Subjekten in den untersuchten Romanen zu verstehen, deren Protagonisten zwischen verschiedenen Kulturen, geographischen R{\"a}umen und Konstruktionen von geschlechtlichen und kulturellen Identit{\"a}ten oszillieren. Gesellschaften des arabischen Nahen Ostens werden dargestellt, in denen traditionelle Geschlechterrollenverst{\"a}ndnisse durch den Einfluss von Kolonialismus, Modernisierung und Globalisierung unterwandert worden sind. Die Protagonisten erscheinen verwirrt {\"u}ber ihre gesellschaftlichen Rollen, die zum großen Teil von traditionellen Werten bestimmt werden aber zugleich auch aufgrund verschiedener interner und externer Faktoren ausgeh{\"o}hlt worden sind. Die Untersuchung wendet den Begriff intermediacy nicht nur im Bezug auf gender an, wie es Ortner tut, sondern auch auf die Fluidit{\"a}t kultureller Identit{\"a}ten in einer globalisierten und postkolonialen Welt. Die untersuchten Romane portr{\"a}tieren Individuen, die nach verl{\"a}sslichen Markierungen ihrer kulturellen Identit{\"a}ten suchen, wie z.B. in Form einer transnationalen und transkulturellen islamischen Identit{\"a}tsstiftung, und zugleich das Scheitern dieser Sinnstiftungen erfahren m{\"u}ssen. Somit stellt diese Arbeit die behandelten Romane nicht nur in den Themenkomplex der Identit{\"a}tskonstruktionen postkolonialer Literatur, sondern setzt sie auch mit der allgemeinen Dekonstruktion des Subjekts in postmodernen Romanen in Verbindung.}, subject = {Postkoloniale Literatur}, language = {de} }