@phdthesis{Panidou2012, author = {Panidou, Ermioni}, title = {„Vergleich zweier Methoden zur intraoperativen Mitomycin C Applikation im Rahmen der Trabekulektomie"}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-82301}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2012}, abstract = {Das Ziel dieser Studie war der Vergleich zweier intraoperativer Applikationsmethoden von Mitomycin C (MMC) im Rahmen der Trabekulektomie. Zu diesem Zweck wurde eine retrospektive Analyse vorgenommen. 100 Patienten hatten intraoperativ eine MMC-Applikation mittels Schw{\"a}mmchen und 100 Patienten mittels Streifen erhalten. Vor dem Beginn der Studie wurden Labormessungen durchgef{\"u}hrt, um die standartisierte Applikationsdosis von MMC zu bestimmen, die sich jeweils in einem Schw{\"a}mmchen beziehungsweise in 4 Streifen befand. Die Laborergebnissen zeigten eine wirkliche MMC-Dosis von 17,59±3,15µg f{\"u}r die Schw{\"a}mmchen und von 12,38 ±1,75µg f{\"u}r die Streifen. {\"U}berpr{\"u}ft wurde sowohl die absolute (= complete success, ohne lokale Medikation) als auch die relative Erfolgsrate (= qualified success, mit lokaler Medikation). Beide Methoden zeigten eine zufriedenstellende IOD-senkende Wirkung. F{\"u}r die Erfolgskriterien ≤21+20\%, <16, <12 mmHg gab es keinen statistisch signifikanten Unterschied zwischen den zwei Gruppen weder f{\"u}r die absolute noch f{\"u}r die relative Erfolgsrate 1 Jahr nach der Operation. F{\"u}r das Erfolgskriterium <18 mmHg gab es einen statistisch signifikanten Unterschied bez{\"u}glich der relativen Erfolgsrate zugunsten der Streifen-Gruppe. Zwei Erkl{\"a}rungen daf{\"u}r sind m{\"o}glich: Zum einen k{\"o}nnte dies mit der h{\"o}heren Anzahl von Interventionen (Faden-LKs) in der fr{\"u}hen postoperativen Phase zu tun haben. Zum anderen k{\"o}nnte sich die Behandlung eines gr{\"o}ßeren Areals mit MMC g{\"u}nstiger auf die Vernarbungsreaktion auswirken und damit auch auf die Erfolgsrate. Die Streifen-Gruppe hatte zudem - trotz weniger MMC - eine statistisch signifikant g{\"u}nstigere Sickerkissen-Morphologie 12 Monate nach der Operation. Auch dies ließe sich durch die gr{\"o}ßere Applikationsfl{\"a}che von MMC bei den Streifen erkl{\"a}ren. Die Schw{\"a}mmchen-Gruppe hatte statistisch signifikant mehr Hornhaut-Erosiones in der fr{\"u}hen postoperativen Phase. Auf der anderen Seite hatte die Streifen-Gruppe zu dem Zeitpunkt eine bessere relative Erfolgsrate f{\"u}r die Erfolgskriterien <18 und <12 mmHg. Eine m{\"o}gliche Erkl{\"a}rung w{\"a}re, dass die 8x8-mm-Schw{\"a}mmchen mehr MMC aufnehmen und n{\"a}her zur Hornhaut appliziert werden. Im Gegensatz zu den Streifen, die {\"u}ber eine breitere Applikationsfl{\"a}che in der Peripherie weniger MMC abgeben. M{\"o}glich w{\"a}re aber auch, dass die Erosiones durch die in der Schw{\"a}mmchen-Gruppe statistisch signifikant vermehrt vorhandenen Voroperationen erkl{\"a}rbar sind. Diese pr{\"a}operativen Eingriffe k{\"o}nnen zu Augentrockenheit f{\"u}hren, welche eine Epitheliopathie der Hornhaut beg{\"u}nstigt. Im Bezug auf die Sickerkissen-Needlings und 5-FU-Injektionen hatten die Schw{\"a}mmchen-Patienten statistisch signifikant mehr Interventionen als die Streifen-Patienten. Dass die Schw{\"a}mmchen-Gruppe einen statistisch signifikanten h{\"o}heren Bedarf an 5-FU-Injektionen zeigte, k{\"o}nnte durch die schlechtere Sickerkissen-Morphologie dieser Patienten erkl{\"a}rt werden. Abschließend sei erw{\"a}hnt, dass die Schw{\"a}mmchen-Gruppe statistisch signifikant mehr drucksenkende Augentropfen ein Jahr nach der Operation ben{\"o}tigten, damit der erw{\"u}nschte IOD postoperativ erreicht werden k{\"o}nnte. Zusammenfassend zeigt die Streifen-Gruppe eine tendenziell etwas g{\"u}nstigere Erfolgsrate als die Schw{\"a}mmchen-Gruppe und ben{\"o}tigte daf{\"u}r eine geringere Anzahl von postoperativen Interventionen und weniger MMC. Diese Befunde sprechen f{\"u}r die These, dass die Streifen das MMC effektiver applizieren, indem sie eine gr{\"o}ßere Fl{\"a}che behandeln. Aufgrund dieser positiven Tendenz hat die W{\"u}rzburger Klinik den Einsatz der Schw{\"a}mmchenapplikation eingestellt.}, subject = {Mitomycin C}, language = {de} } @phdthesis{Jud2012, author = {Jud, Dorit}, title = {Hornhautdicke, ausgew{\"a}hlte Risikofaktoren und genetische Disposition bei Patienten mit Normaldruckglaukom}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-74441}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2012}, abstract = {Hornhautdicke, ausgew{\"a}hlte Risikofaktoren und genetische Disposition bei Patienten mit Normaldruckglaukom Kurzzusammenfassung In dieser Arbeit wurde eine Gruppe von 105 Patienten mit Normaldruckglaukom und als Vergleichsgruppe 73 Patienten mit Okul{\"a}rer Hypertension eingeschlossen, die konsekutiv in der Glaukomambulanz der Universit{\"a}tsaugenklinik W{\"u}rzburg untersucht worden waren. Ziel dieser Studie war es, mittels eines standardisierten Fragebogens allgemeine sowie okul{\"a}re Risikofaktoren und die Familienanamnese f{\"u}r Glaukom zu erheben, um die genetische Disposition f{\"u}r eine Glaukomerkrankung zu untersuchen. Insgesamt wurden 112 Patienten mit Normaldruckglaukom sowie 100 gesunde Probanden als Vergleichsgruppe vom molekulargenetischen Institut der Universit{\"a}tsaugenklinik T{\"u}bingen auf Mutationen im Myocilin- und Optineurin- Gen untersucht. Die folgenden Fragestellungen wurden in drei Teilabschnitten (Teil I-III) in dieser Arbeit untersucht. Ergebnisse/Schlussfolgerung: I. Hornhautdicke 1. Patienten mit Normaldruckglaukom weisen eine signifikant d{\"u}nnere zentrale Hornhautdicke auf als Patienten mit Okul{\"a}rer Hypertension. 2. Bei ca. 50\% unserer Patienten mit Normaldruckglaukom liegt die zentrale Hornhautdicke im Normbereich. Somit ist keine Korrektur des mittels Goldmann-Applanations-Tonometrie gemessenen Augeninnendruckwertes erforderlich. Etwa 25\% der Patienten weisen eine d{\"u}nnere zentrale Hornhautdicke auf, so dass eine Korrektur des applanatorisch gemessenen Augeninnendruck-Wertes hin zu h{\"o}heren Augeninnendruck-Werten erforderlich ist. Bei etwa 25\% der Patienten liegt eine gr{\"o}ßere zentrale Hornhautdicke vor, so dass eine Korrektur hin zu niedrigeren Augeninnendruck-Werten erforderlich ist. 3. Bei zehn Patienten mit Normaldruckglaukom (9,6\%) kommt es in Folge der durch die Hornhautdicke erforderlichen Korrektur des Augeninnendruck-Messwertes zu einer {\"A}nderung der Diagnose von Normaldruckglaukom zu Prim{\"a}ren Offenwinkelglaukom. Von diesen Patienten wurde bei sieben der maximale Augeninnendruck-Wert auf 22 mmHg und bei drei Patienten auf 23 mmHg korrigiert. Daher ergeben sich bei diesen zehn Patienten nach Korrektur des Augeninnendruck-Messwertes, bedingt durch die Hornhautdicke, jedoch nur minimal {\"u}ber dem statistischen Normbereich liegende Augeninnendruckwerte von 22 bzw. 23 mmHg. Diese Werte von bis zu 2 mmHg {\"u}ber der f{\"u}r die Diagnose Normaldruckglaukom definierten Grenze von 21 mmHg bewegen sich somit immer noch im Rahmen der Messtoleranz. Dennoch ist die Hornhautdickenmessung f{\"u}r die Ermittlung des individuellen therapeutischen Zieldrucks bei Normaldruckglaukom erforderlich. Da keine hohen Augeninnendruck-Abweichungen zur Definitionsgrenze von 21 mmHg hier gefunden wurden scheint eine Gruppenunterteilung in Normaldruckglaukom, wie sie auf der Basis wiederholter nicht hornhautdickenkorrigierter Augeninnendruck-Messungen bisher in der Literatur f{\"u}r viele wissenschaftliche Fragestellungen vorgenommen wurde, zur Definition des Normaldruckglaukoms weiterhin g{\"u}ltig und vertretbar. Es wird dadurch eine Gruppe von Patienten mit Prim{\"a}rem Offenwinkelglaukom definiert, bei denen der Glaukomschaden weniger durch erh{\"o}hten Augeninnendruck als durch andere Risikofaktoren verursacht zu sein scheint. 4. Es besteht keine signifikante Korrelation zwischen einer d{\"u}nneren Hornhaut und dem Vorhandensein eines Gesichtsfeldausfalls und kein signifikanter Zusammenhang zwischen der zentralen Hornhautdicke und dem Stadium des Gesichtsfeldausfalls. II. Ausgew{\"a}hlte Risikofaktoren 5. Ein Glaukom oder eine Okul{\"a}re Hypertension in der Familienanamnese liegt bei Verwandten 1. und 2. Grades bei 28,6\% der 105 Patienten mit Normaldruckglaukom vor. 6. Es besteht kein signifikanter Unterschied zwischen den Patienten mit und ohne Glaukom in der Familienanamnese im Stadium des Gesichtsfelds, im Alter bei Diagnose, im Alter zum Zeitpunkt der Auswertung, in der H{\"o}he des Augeninnendrucks und in der zentralen Hornhautdicke. 7. Kenntnis {\"u}ber die genetische Disposition des Glaukoms schon vor Erhalt des Fragebogens gaben 57,1\% der Patienten mit Normaldruckglaukom an. Es zeigt sich kein signifikanter Unterschied im Stadium des Gesichtsfeldausfalls und im Alter bei Diagnose des Normaldruckglaukoms zwischen Patienten mit und ohne Kenntnis der genetischen Disposition. Wichtig ist, Patienten und deren Angeh{\"o}rige {\"u}ber die genetische Disposition des Glaukoms aufzukl{\"a}ren. Menschen mit Glaukom in der Familienanamnese m{\"u}ssen dar{\"u}ber informiert werden, dass sie ein erh{\"o}htes Risiko haben am Glaukom zu erkranken und m{\"u}ssen auf die Wichtigkeit einer Glaukom-Screening-Untersuchung f{\"u}r die Fr{\"u}hdiagnose hingewiesen werden. 8. Auf Blutverluste als m{\"o}glichen Risikofaktor bei Patienten mit Normaldruckglaukom wurde in einer fr{\"u}heren Studie von Drance und Mitarbeitern hingewiesen. Ob es einen Zusammenhang zwischen h{\"a}ufigem Blutspenden und dem Auftreten eines Glaukoms ohne Hochdruck gibt, ist bisher nicht untersucht worden. 17,7\% unserer Patienten mit Normaldruckglaukom waren Blutspender und haben durchschnittlich 15 Blutspenden (Median) (individuell 1-78 Blutspenden) abgegeben. Patienten mit Blutspenden zeigen, verglichen zu Patienten ohne Blutspende, keinen signifikanten Unterschied im mittleren Gesichtsfeldausfall und keinen signifikanten Unterschied im Alter bei Diagnose. Somit gibt es aus den bisher vorliegenden Daten keinen Anhalt daf{\"u}r, dass h{\"a}ufiges Blutspenden einen Risikofaktor f{\"u}r eine Gesichtsfeldverschlechterung bei Normaldruckglaukom darstellt. Weitere Studien mit gr{\"o}ßeren Patientenzahlen sind erforderlich um diese Ergebnisse zu best{\"a}tigen. III. Genetische Disposition 9. Bei weniger als 10\% der 112 untersuchten Patienten wurde eine Mutation in einem der beiden Gene Optineurin und Myocilin gefunden. In einer Kontrollgruppe bestehend aus 100 gesunden Probanden, rekrutiert durch das molekulargenetische Institut der Universit{\"a}tsaugenklinik T{\"u}bingen, wiesen insgesamt 5,3\% der Probanden Mutationen in einem dieser beiden Gene auf. Bei einer komplexen Erkrankung, wie sie das Glaukom darstellt, ist zu vermuten, dass es sich um eine polygen verursachte Erkrankung handelt. Eine genetische Screening-Untersuchung (z.B. mittels Gen-Glaukom-Chip) ist erst dann sinnvoll, wenn weitere Risiko-Gene identifiziert sind, als bisher bekannt sind. 10. Bei den 30 Patienten mit Glaukom in der Familienanamnese liegt bei 10\% eine Mutation in einem der beiden Gene vor, und somit doppelt so h{\"a}ufig wie bei den 75 Patienten ohne Glaukom in der Familienanamnese, die in 5,3\% eine Mutation aufweisen. Weitere Untersuchungen mit gr{\"o}ßerer Patientenzahl sind erforderlich, um einen signifikanten Zusammenhang zwischen einem Glaukom in der Familienanamnese und der H{\"a}ufigkeit des Vorliegens von Mutationen in den beiden in dieser Arbeit untersuchten Genen zu belegen.}, subject = {Glaikom}, language = {de} }