@phdthesis{Steigerwald2003, author = {Steigerwald, Isabell Maria}, title = {Langzeitergebnisse in der Behandlung maligner Nasennebenh{\"o}hlentumoren}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-5946}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2003}, abstract = {Maligne Nasennebenh{\"o}hlentumoren sind mit 0,3-1\% aller Tumoren sehr selten und weisen bei Diagnosestellung meistens ein fortgeschrittenes Tumorstadium auf. So haben sie trotz Fortschritten in Diagnostik und Therapie unver{\"a}ndert eine schlechte Prognose. In der vorliegenden retrospektiven Studie wurden die Krankenakten von insgesamt 59 Patienten mit malignen Prozessen, die prim{\"a}r in den Nasennebenh{\"o}hlen ihren Ursprungsort besaßen oder in diese einbrachen, ausgewertet. Die Malignome wurden in dem Zeitraum vom 07.09.1988- 10.05.1999 an der Klinik und Poliklinik f{\"u}r Hals-, Nasen- und Ohrenkranke der Universit{\"a}t W{\"u}rzburg diagnostiziert und therapiert. Der Altersgipfel der Patienten lag bei 61-70 Lebensjahren mit einem Durchschnittsalter von 58,7 Jahren, M{\"a}nner waren ann{\"a}hernd doppelt so h{\"a}ufig betroffen wie Frauen. Eine berufliche Pr{\"a}disposition (Holz- oder Metallverarbeitung) zeigte sich bei 34\% der Patienten. In der pr{\"a}operativen Diagnostik erm{\"o}glichte die routinem{\"a}ßige Anwendung der coronaren Computertomographie eine relativ genaue Bestimmung der Tumorausbreitung. Diese erfolgte jedoch aufgrund des Fehlens pathognomischer Symptome meist in einem bereits weit fortgeschrittenen Tumorstadium. Unterteilt man unser Patientengut entsprechend den in der Nasennebenh{\"o}hlenonkologie g{\"a}ngigen Klassifikationen, so lagen in 95\% fortgeschrittene Tumoren der Stadien T3 (29\%) oder T4 (66\%) vor. Der mittlere Nachuntersuchungszeitraum betrug 3 Jahre (0,6-9 Jahre). Der operative Zugangsweg wurde in 64,4\% {\"u}ber die laterale Rhinotomie als dominierender Operationszugang gew{\"a}hlt, wobei sich die Malignome in absteigender Reihenfolge in den Siebbeinh{\"o}hlen (76,3\%), Kieferh{\"o}hle (63\%), Keilbeinh{\"o}hle (35,6\%) und Stirnh{\"o}hle (23,7\%) lokalisierten. Bei der histologischen Verteilung z{\"a}hlten das Adenokarzinom (25,4\%), Melanom (22\%) und Plattenepithelkarzinom (16,9\%) zu den am h{\"a}ufigsten diagnostizierten Histologietypen. Metastasierungen lymphogener (10,2\%) oder h{\"a}matogener Natur (10,2\%) wurden bei Erstdiagnose nur relativ selten festgestellt. Sekund{\"a}re Tumoren im Nasennebenh{\"o}hlensystem enthielten einen Anteil von 10,2\%. Unter kurativer Zielsetzung in 86\% galt vor allem eine Kombination aus Operation und Radiotherapie (64,7\%) als Therapie der Wahl, wobei fast bei einem Drittel aller Patienten (32,3\%) Teile der Sch{\"a}delbasis reseziert wurden. Die F{\"u}nfjahres{\"u}berlebensrate betrug 67\%. F{\"u}r In-sano-Resektionen lag sie bei 77\%, f{\"u}r Non-in-sano-Resektionen bei 56\%. Rezidive in 44\% oder Sp{\"a}tmetastasen in 22\% der F{\"a}lle unterstreichen die schlechte Prognose sinunasaler Malignome. Am h{\"a}ufigsten traten lokale Rezidive mit 46\% im ersten und 31\% im zweiten postoperativen Jahr auf. Alle Lokalrezidive waren im Bereich der Sch{\"a}delbasis und/oder Orbita/Periorbita anzutreffen. Bei Auftreten von Lokalrezidiven war in 65\% der F{\"a}lle eine Non-in-sano-Resektion vorausgegangen. Weiterhin best{\"a}tigt unsere Auswertung der {\"U}berlebensangaben die prognostische Aussagekraft der Klassifikationen nach Sebileau, {\"O}hngren, Johns und Kaplan, Schwab sowie die der UICC f{\"u}r das Kieferh{\"o}hlenkarzinom. Unsere Ergebnisse bekr{\"a}ftigen die in der Literatur beschriebene schlechte Prognose von Malignomen im Nasennebenh{\"o}hlensystem, die von der Histologie, Lokalisation, prim{\"a}ren Tumorgr{\"o}ße, Lymphknotenbeteiligung, etwaigen Metastasierungen und der Art der Therapie abh{\"a}ngt. Folglich kann die Verbesserung der Prognose dieser Malignome in einer gezielten Vorsorge, einer fr{\"u}hzeitigeren Diagnose trotz fehlender pathognomischer Symptome und einer Kontrolle des lokalen Tumorgeschehens gesehen werden. Die verbesserten M{\"o}glichkeiten einer chirurgischen Sanierung in Kombination mit einer modernen Strahlentherapie sollten ausgesch{\"o}pft werden, um eine anhaltende Remission erzielen zu k{\"o}nnen. Schließlich muß eine regelm{\"a}ßige gerade in den ersten postoperativen Jahren {\"a}ußerst engmaschige Nachsorge erfolgen. Von statistischer Seite ist die Einf{\"u}hrung eines einheitlichen, anerkannten Klassifizierungssystems anzustreben, um den Resultatvergleich zwischen den unterschiedlichen Forschungszentren und dar{\"u}ber die Rekrutierung eines gr{\"o}ßeren Patientengutes durch multizentrische Studien zu erleichtern.}, language = {de} }