@phdthesis{Eisgrub2002, author = {Eisgrub, Alexander}, title = {Seneca, Hercules furens: Handlung, B{\"u}hnengeschehen, Personen und Deutung}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-6767}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2002}, abstract = {Die vorliegende Arbeit ist eine {\"u}berwiegend generische Interpretation der Trag{\"o}die «Hercules furens» des L. Annaeus Seneca. Zugrundegelegt ist die Frage: Welche Wirkung erzielt der Text, wenn er unter den Bedingungen einer r{\"o}mischen Theaterb{\"u}hne dargeboten wird? Die Arbeit gliedert sich in f{\"u}nf Abschnitte: (1) Einleitung: Skizze des Forschungsstandes und Begr{\"u}ndung des Ansatzes. (2) Handlung: Untersuchung des Dramentextes auf Gedankeng{\"a}nge, Motivationen und Identit{\"a}t des Chores. Ergebnisse u.a.: Hercules wird von Juno nur aufgrund seiner Abstammung von Iupiter verfolgt und ist, anders als im Prolog behauptet, keine Gefahr f{\"u}r die kosmische Ordnung; es sind zwei Ch{\"o}re notwendig. (3) B{\"u}hnengeschehen: Untersuchung der erforderlichen B{\"u}hnenvorg{\"a}nge hinsichtlich ihrer Realisierbarkeit und ihrer R{\"u}ckwirkungen auf das Textverst{\"a}ndnis. Ergebnisse u.a.: der «Hercules furens» ist nicht nur auff{\"u}hrbar, sondern bedarf sogar einer Auff{\"u}hrung, um richtig verstanden zu werden. Die rituelle Reinigung des Hercules zu Beginn des vierten Aktes, die R{\"u}ckgabe der Waffen an Hercules und die Drohung Amphitryons mit der Selbstt{\"o}tung im f{\"u}nften Akt sind f{\"u}r einen bloßen Leser oder H{\"o}rer mißverst{\"a}ndlich oder irref{\"u}hrend, weil die tats{\"a}chlichen Vorg{\"a}nge erst an sp{\"a}teren Textstellen festgelegt werden. Als r{\"u}ckverlagerte Regieanweisungen aufgefaßt, geben diese Textstellen dagegen ein sichtbares Geschehen vor, das den Theaterbesucher rechtzeitig aufkl{\"a}rt. (4) Personen: Zusammenfassung der vorangegangenen Beobachtungen zu Charakteristiken der Figuren und Ch{\"o}re. (5) Deutung: Versuch, das Drama als Einheit zu interpretieren. Ergebnis: Hercules ist eine zur Herrschaft pr{\"a}destinierte Figur, die ihre Bestimmung durch eine falsche Einstellung zur T{\"a}tigkeit des Strafens verfehlt. Ein Herrscher muß mit gr{\"o}ßter Zur{\"u}ckhaltung und innerer Abneigung strafen (Verse 739-747), Hercules aber hat daran zun{\"a}chst Freude (3. Akt) und ist sp{\"a}ter (5. Akt) gegen sich {\"u}berm{\"a}ßig streng, wenn er zur S{\"u}hne f{\"u}r die Ermordung seiner Familie die Selbstt{\"o}tung plant, obwohl die Schuld an der Untat eindeutig bei Juno liegt. Diese Kritik an Hercules ist politisch relevant und findet eine Entsprechung in Senecas Traktat «De clementia».}, subject = {Seneca}, language = {de} }