@phdthesis{Meier2009, author = {Meier, Josef Ludwig}, title = {Die Anwendung osteomyokutaner Transplantate in der Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie - unter besonderer Ber{\"u}cksichtigung der Gef{\"a}ßanatomie der Spenderregionen}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-39184}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2009}, abstract = {Die vorliegende Arbeit ist in zwei thematische Abschnitte untergliedert: I. die anatomischen Untersuchungen von Spenderarealen an Leichenpr{\"a}paraten und II. die klinische Anwendung von osteomyokutanen Transplantaten I. Anatomische Untersuchungen Untersucht wurden die regio scapularis, die regio fibularis sowie die Leistenregion hinsichtlich der Gef{\"a}ßsysteme und Gef{\"a}ßvariationen f{\"u}r die Rekonstruktion von Knochen- und Weichgewebestrukturen im Mund, Kiefer- und Gesichtsbereich. Dazu wurden an 19 m{\"a}nnlichen und 11 weiblichen Leichenpr{\"a}paraten anatomische Untersuchung der Gef{\"a}ßanatomie bilateral durchgef{\"u}hrt. Besonderes Augenmerk wurde auf den Verlauf der das jeweilige Transplantat versorgenden Gef{\"a}ße, sowie deren Durchmesser und die zu erzielende Gef{\"a}ßstiell{\"a}nge gelegt. II. Anwendung von osteomyokutanen Transplantaten in der Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie 58 Transplantationen von autologem mikrochirurgisch reanastomosierten Knochen- oder Knochenweichgewebsverb{\"u}nden aus den oben genannten Spenderregionen wurden {\"u}berwiegend aufgrund maligner Tumoren vorgenommen. Die vorliegenden Gewebeverluste betrafen {\"u}berwiegend den Unterkieferknochen, Weichgewebe, wie Zunge, Schleimhaut und extraorale Hautanteile; Mittelgesichtsdefekte lagen in 4 F{\"a}llen vor. In 29 F{\"a}llen war es n{\"o}tig sowohl Knochen als auch Haut und Schleimhaut zu ersetzt. Bei dem Patientengut handelt es sich um 57 Patienten (21 Frauen, 36 M{\"a}nner). Das mittlere Alter zum Zeitpunkt der rekonstruktiven mikrochirurgischen Operation betrug 49 Jahre. Bezogen auf die Transplantatregion zeigten sich deutliche Unterschiede in der Altersstruktur. Das Durchschnittsalter der Patienten bei Beckenkammtransplantaten lag bei 29, bei Fibulatransplantaten bei 40 und bei Skapulatransplantaten bei 55 Jahren. Zur Absicherung der Funktionalit{\"a}t der geplanten Spenderareale wurden pr{\"a}operativ Gef{\"a}ßdarstellungen mit Hilfe der Dopplersonographie, der digitalen Subtraktionsangiographie und der farbkodierter Duplexsonographie vorgenommen. Die Dimensionen der gewonnenen Weichgewebsanteile lagen beim Skapula-Fasciocutantransplantat bei einer Lappengr{\"o}ße bis 10 x 5cm, beim Paraskapula-Fasciokutantransplantat bei bis zu 10 x 10cm und beim Myokutananteil des Beckenkammtransplantates bei bis zu 9 x 7cm. Bei den Fibulatransplantaten wurde auf einen Hautanteil verzichtet. Die sich aus der Defektgr{\"o}ße ergebende L{\"a}nge der Knochentransplantate betrug durchschnittlich 8,8cm beim Beckenkammtransplantat, 9,3cm beim Skapulatransplantat und 14,3cm beim Fibulatransplantat. Beckenkammtransplantate wurden ausschließlich zur Rekonstruktion im Bereich des Kieferwinkels und des aufsteigenden Unterkieferastes genutzt, da hier kein besonders langes, sondern ein eher hohes Knochentransplantat, das in L-Form getrimmt werden kann, ben{\"o}tigt wird. Die beschriebenen zu rekonstruierenden Defekte traten in den {\"u}berwiegenden F{\"a}llen im Zuge der Resektion von malignen Tumoren auf. Tumoren des Oropharynx liegt {\"a}thiologisch oft chronischer Alkohol- und Nikotinabusus zugrunde. Infolge dessen bestehen Vorerkrankungen, wie Hepathopathien, Angiopathien, Diabetes und Lungenerkrankungen. Oftmals fanden bereits Bestrahlungen statt. Dies steigert das chirurgische und postoperative Komplikationsrisiko erheblich. Aufgetretene Komplikationen im Rekonstruktionsbereich waren die Thrombosierung der Anschlußgef{\"a}ße mit nachfolgendem Transplantatverlust, insuffiziente Transplantatdurchblutung, Infektionen, Pseudoarthrosen oder Fisteln. Bestehenden Gef{\"a}ßerkrankungen f{\"u}hrten in 66\% der F{\"a}lle zu Komplikationen, Gef{\"a}ßerkrankungen und vorausgegangener Bestrahlung von \&\#8805; 70 Gy traten zu 100\% Komplikationen auf. Signifikanten Einfluss auf die Transplantateinheilung hatten auch Lungenerkrankungen mit einer Komplikationsrate von 50\% und Lebererkrankungen mit 43\%. Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass die Anwendung von osteomyokutanen Transplantaten in der Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie in den H{\"a}nden erfahrener Operateure ein Erfolg versprechender Ansatz zur Deckung von Weichgewebs-, sowie Knochenweichgewebsdefekten darstellt. Die dabei nicht zu umgehenden Entnahmemorbidit{\"a}ten sind hinsichtlich der erzielbaren {\"a}sthetischen und funktionellen Rekonstruktion durchaus vertretbar.}, subject = {Mund-Kiefer-Gesichts-Chirurgie}, language = {de} }