@phdthesis{Magsaam2009, author = {Magsaam, Annika Theresa}, title = {Untersuchung geschlechtsspezifischer Differenzen in der Melodieentwicklung des S{\"a}uglingsschreis zwischen der vierten und achten Lebenswoche unter Ber{\"u}cksichtigung eines m{\"o}glichen Einflusses von Sexualhormonen auf die Melodiestruktur}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-35990}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2009}, abstract = {Seit den klinischen Beobachtungen Brocas und Wernickes wissen wir, dass die f{\"u}r Sprach-produktion und Sprachperzeption verantwortlichen neuronalen Netzwerke {\"u}berwiegend in der linken Hemisph{\"a}re repr{\"a}sentiert sind. Allerdings zeigen M{\"a}nner und Frauen im Erwachsenen-alter eine ungleich starke Auspr{\"a}gung der sprachfunktionellen Hemisph{\"a}rendominanz, wobei man annimmt, dass im weiblichen Gehirn verbale Informationen eher bilateral verarbeitet werden, wohingegen im m{\"a}nnlichen Geschlecht ein linkshemisph{\"a}risch-lateralisiertes Akti-vierungsmuster imponiert. In j{\"u}ngster Zeit weisen eine Reihe wissenschaftlicher Untersu-chungen darauf hin, dass schon im fr{\"u}hen Kindesalter eine dem adulten Gehirn {\"a}hnliche, strukturelle ebenso wie funktionelle Asymmetrie in Bezug auf die sprachverarbeitenden Do-m{\"a}nen existiert. Die vorliegende Arbeit ist im Rahmen der Arbeitsgruppe „S{\"a}uglingsschreianalyse" von Frau Prof. Dr. K. Wermke in Erg{\"a}nzung des Satellitenprojekts „Hormonstudie" der durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft e. V. sowie das Max-Planck-Institut f{\"u}r Kognitions- und Neurowissenschaften Leipzig gef{\"o}rderten, interdisziplin{\"a}ren Langzeitstudie „Deutsche Sprachentwicklungsstudie" (www.glad-study.de) entstanden. Sie fokussiert auf der Untersu-chung einer eventuell bereits w{\"a}hrend des fr{\"u}hkindlichen Spracherwerbs apparenten funktio-nellen „{\"U}berlegenheit" des weiblichen Geschlechts als Ausdruck einer vermutlich schon im fr{\"u}hen S{\"a}uglingsalter manifesten, geschlechtsspezifisch unterschiedlich ausgepr{\"a}gten Hemi-sph{\"a}rendominanz f{\"u}r Sprache. Der klinisch-experimentelle Schwerpunkt beruht hierbei auf der kategorial-quantitativen Analyse von strukturellen, im engeren Sinne melodisch-rhythmischen Formeigenschaften der Lautierungen gesunder S{\"a}uglinge, aufgenommen im Al-ter von vier und acht Lebenswochen, sowie einer anschließenden Evaluierung der Melodie-entwicklung anhand der H{\"a}ufigkeitsverteilung der definierten Signalstrukturkategorien. Nachdem im Rahmen vorangegangener Untersuchungen insbesondere der selektiven {\"O}stradi-olwirkung eine h{\"o}hergradige synaptische Organisation sowie eine infolgedessen verbesserte interhemisph{\"a}rische Konnektivit{\"a}t mit konsekutiv eher bilateral-symmetrischer Repr{\"a}sentati-on der Sprachfunktion zugeschrieben worden war, galt es nachfolgend zu evaluieren, inwie-weit etwaige Differenzen in der Melodieentwicklung des S{\"a}uglingsschreis mit Unterschieden der Sexualhormonkonzentrationen im kindlichen Serum korrelieren. Auf der Basis der von uns erhobenen Daten konstatierten wir bei den weiblichen Studienteil-nehmern im Alter von acht Wochen eine gr{\"o}ßere relative H{\"a}ufigkeit s{\"a}mtlicher komplexer Signalstrukturelemente, wobei die geschlechtsspezifisch ungleich zunehmende melodische Komplexit{\"a}t der sprachvorbereitenden Lautierungen hochsignifikant mit den im Alter von vier Lebenswochen gemessenen {\"O}stradiol-Serumkonzentrationen korrelierte. Zusammenfassend betrachtet sehen wir die eingangs formulierte These, wonach insbesondere die Einwirkung hoher {\"O}stradiolkonzentrationen w{\"a}hrend eines definierten Intervalls physio-logischer Plastizit{\"a}t der sprachspezifischen (kortiko-)neuronalen Netzwerke f{\"u}r die fr{\"u}hzeiti-ge Generierung formaler prosodischer Komplexit{\"a}tsmuster im individuellen Sprachentwick-lungsprofil verantwortlich sein sollte, experimentell best{\"a}tigt. Als urs{\"a}chlich hierf{\"u}r nehmen wir eine reduzierte sprachfunktionelle Lateralit{\"a}t zugunsten der f{\"u}r die Prosodieentwicklung verantwortlichen, sprachrelevanten Areale der rechten Hemisph{\"a}re an. Die gesteigerte proso-dische Qualit{\"a}t der vorsprachlichen Lautierungen als Ausdruck der kindlichen F{\"a}higkeit zur intentional-akzentuierenden Modulation der Schreimelodie k{\"o}nnen wir zugleich als einen in-dividuellen Entwicklungsvorsprung im Spracherwerbsprozess interpretieren.}, subject = {S{\"a}uglingsschreianalyse}, language = {de} } @phdthesis{Kraemer2005, author = {Kr{\"a}mer, Mathias}, title = {Binokulare Steigerung und geschlechtsspezifische Unterschiede im multifokalen VEP mit Mehrkanal-Messung}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-21932}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2005}, abstract = {Das VEP ist eine Methode, die schon lange im klinischen Alltag genutzt wird, im Gegensatz zum relativ neuen, noch nicht etablierten mfVEP. Beide erfassen Potenziale, die in der Sehrinde im Occipitallappen erzeugt werden. Um Normalwerte des VEP und mfVEP zu erlangen bedarf es der Funktion des gesamten Sehsystems. Funktionsst{\"o}rungen des Sehsystems f{\"u}hren zu Ver{\"a}nderungen im VEP und mfVEP. Dadurch k{\"o}nnen Ausf{\"a}lle, wie z.B. beim Glaukom, auch mittels mfVEP erkannt werden. F{\"u}r unsere Experimente wurden bei 30 Normalpersonen sowohl VEP als auch mfVEP abgeleitet. Dies erfolgte neben monokularer Messung auch binokular. Das VEP zeigte die in der Literatur beschriebenen Werte. Jedoch konnte nur eine geringe, nicht signifikante Steigerung binokularer Messungen gefunden werden. Es konnten bei den Messungen keine Unterschiede zwischen den monokularen und binokularen Latenzen ermittelt werden. Der erstmalige Vergleich binokularer und monokularer mfVEP lieferte eine Steigerung der Binokularantwort, wie sie in der Literatur beim VEP {\"a}hnlich beschrieben ist. Die durchgef{\"u}hrten Vergleiche des Faktors R in unterschiedlichen topographischen Regionen ergaben ein einheitliches Verhalten des gesamten Gesichtsfeldes auf binokulare Reizung. Die Latenzen der binokularen Messungen waren k{\"u}rzer. Es konnte aber bez{\"u}glich der Latenzen keine Signifikanz im Vergleich mit monokularer Messung erzielt werden, anders als in der Literatur beschrieben. Der Vergleich zwischen beiden elektrophysiologischen Methoden VEP und mfVEP ergab eine ca. drei mal h{\"o}here Amplitude des VEP. Das mfVEP zeigte dabei k{\"u}rzere Latenzen. Erkl{\"a}rbar k{\"o}nnte dieses Ph{\"a}nomen durch die Adaptation des Sehsystems beim mfVEP sein, es k{\"o}nnen jedoch auch retinale Mechanismen eine Rolle spielen. Das mfVEP lieferte die in der Literatur beschriebenen Asymmetrien von oberem und unterem Halbfeld und anderen Besonderheiten bei Normalpersonen, wie die unterschiedlichen geschlechtsabh{\"a}ngigen Amplitudenh{\"o}hen der weiblichen und m{\"a}nnlichen Probanden. Zur besseren Auswertung der 60 Felder des mfVEP bot sich eine Sechs-Sektoren-Mittelung an, da so einheitliche Kurven miteinander verrechnet wurden. Es zeigten sich spiegelbildliche aber auch in der Form unterschiedliche Kurven mit Latenzunterschieden vor allem in den beiden mittleren Sektoren (oben und unten), aber auch zwischen den mittleren und lateralen Sektoren, was durch die Faltung der Gehirnrinde erkl{\"a}rbar ist. Anhand des Signal-Rausch-Verh{\"a}ltnisses (SNR) konnten die Einzelantworten des mfVEP auf statistische Signifikanz gepr{\"u}ft und zusammen mit Mehrkanal-Messung und 20-Felder-Mittelung Normalwerte errechnet werden, bei denen bis zu 94 \% der Einzelantworten des monokularen mfVEP als signifikant erkannt wurden. Zus{\"a}tzlich erreichte man mit dieser Auswertungstechnik ein EEG-skaliertes mfVEP. Geschlechtsspezifische Unterschiede des mfVEP konnten damit ausgeglichen werden. Unsere Versuche zeigen das große Potential des mfVEP auf. Vor allem die Mehrkanal-Messungen bieten einen großen Informationsgewinn. Eine Mittelung des mfVEP zu weniger Feldern (z.B. 20) bietet als Vereinfachung einen Kompromiss aus geringerer Aufl{\"o}sung aber h{\"o}heren Antworten. Eine zuk{\"u}nftige Kombination der Objektivierung von Einzelantworten mit gr{\"o}ßeren Reizfeldern (Sektoren oder 20 Felder) oder dem Nutzen von Muster-gepulstem mfVEP kann zu weiteren Verbesserungen beim Erreichen eines objektiven Standards f{\"u}r Normalpersonen f{\"u}hren, welcher gut als Basis f{\"u}r die klinische Etablierung des mfVEP dienen k{\"o}nnte.}, language = {de} }