@phdthesis{Balling2002, author = {Balling, Horst}, title = {Rekombinantes humanes Bone-Morphogenetic-Protein-7 (rhBMP-7, rhOP-1) erm{\"o}glicht die transpedikul{\"a}re interkorporelle Spondylodese an der Lendenwirbels{\"a}ule des Schafes}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-6675}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2002}, abstract = {EINF{\"U}HRUNG: Bisherige Methoden der Behandlung von Wirbelk{\"o}rperfrakturen machten ein kombiniertes Vorgehen aus anteriorem und posteriorem Zugang zum frakturierten Wirbelk{\"o}rper erforderlich, um zwei Dinge zu erm{\"o}glichen: die Stabilisierung der hinteren S{\"a}ule durch einen Fixateur interne und die Aufrichtung und Abst{\"u}tzung des gesinterten Wirbels durch Cage-Interposition, Verplattung oder autologe trikortikale Spantransplantation vom Beckenkamm zur Erh{\"o}hung der axialen Belastbarkeit im frakturierten Wirbels{\"a}ulensegment. Ein bereits in den 80er Jahren entstandenes Konzept eines solit{\"a}ren dorsalen Vorgehens mit transpedikul{\"a}rem Zugang zur Behandlung der ventralen S{\"a}ule mittels autologer Spongiosa und dem Vorteil einer verminderten Morbidit{\"a}t durch den Wegfall des zus{\"a}tzlichen ventralen Vorgehens scheiterte an der fehlenden axialen Belastungsstabilit{\"a}t. Wir testeten im Schafsmodell ein modifiziertes dorsales transpedikul{\"a}res Verfahren und untersuchten die Effizienz eines rhOP-1-Hydroxylapatit-Zement-Gemisches gegen{\"u}ber transplantierter Spongiosa und Hydroxylapatit-Zement hinsichtlich seiner Eignung zur Abst{\"u}tzung der vorderen S{\"a}ule. METHODIK: Es wurden 36 Schafe einer operativen Verblockung der Lendenwirbel 4-6 mittels Fixateur interne unterzogen und in drei Gruppen zu je 12 Tieren eingeteilt. In Gruppe 1 diente autologe Beckenkammspongiosa zur transpedikul{\"a}ren Auff{\"u}llung des pedikuloskopisch ausger{\"a}umten Zwischenwirbelraumes L4/5, in Gruppe 2 wurde der Defekt durch Hydroxylapatit-Zement {\"u}berbr{\"u}ckt und in Gruppe 3 durch Hydroxylapatit-Zement mit darin mikroverkapseltem rhOP-1. Die ersten beiden Tiere der ersten Gruppe mußten wegen einer prim{\"a}ren postoperativen Paraplegie der hinteren Extremit{\"a}ten get{\"o}tet werden, so daß in dieser Gruppe noch zehn Tiere f{\"u}r die kommenden Untersuchungen verblieben. Nach 8 postoperativen Wochen wurden die Tiere get{\"o}tet und die seit der Operation stattgefundenen Ver{\"a}nderungen im aufgef{\"u}llten Zwischenwirbelraum L4/5 r{\"o}ntgenologisch, makromorphometrisch und histologisch verglichen. ERGEBNISSE: In Gruppe 1 zeigte sich in einem von zehn F{\"a}llen eine einseitige kn{\"o}cherne Durchbauung, in acht der zehn F{\"a}lle eine {\"u}ber das urspr{\"u}ngliche Niveau der Wirbelk{\"o}rperendplatten hinausreichende Knochenneubildung oder zumindest Spongiosaintegration, es traten keine Entz{\"u}ndungszeichen in dieser Gruppe auf. In Gruppe 2 wurden eine unilaterale und eine bilaterale Wirbelk{\"o}rperfusion gefunden, die {\"u}brigen zehn Schafe wiesen eine deutliche Zementresorption und -fragmentierung mit steriler Entz{\"u}ndungsreaktion und Osteolysen in vier F{\"a}llen auf. Charakteristisch war eine horizontal verlaufende Bruchlinie im intervertebralen Anteil der Zementplombe, die in allen Pr{\"a}paraten zu finden, im Falle der Fusionen allerdings durch Knochenbr{\"u}cken unterbrochen war. Gruppe 3 pr{\"a}sentierte in vier F{\"a}llen unilaterale und in sechs F{\"a}llen bilaterale Fusionen, selbst die beiden Pr{\"a}parate ohne Fusion zeichneten sich durch deutliche Knochenneubildung und fehlende Zementresorption oder -fragmentierung bei auch hier vorhandener horizontaler Plombenbruchlinie aus, es fanden sich keine osteolytisch-entz{\"u}ndlichen Ver{\"a}nderungen. DISKUSSION: Die rhOP-1-Hydroxylapatit-Zement-Gruppe erwies sich mit zehn erfolgreichen Fusionen ohne Entz{\"u}ndungsreaktionen somit als deutlich {\"u}berlegen im Vergleich mit transplantierter Spongiosa (eine Fusion, kein Entz{\"u}ndungsfall) und Hydroxylapatit-Zement ohne rhOP-1 (zwei Fusionen, vier Entz{\"u}ndungsf{\"a}lle). Die in Gruppe 2 und 3 beobachtete horizontale Bruchlinie in der Zementplombe r{\"u}hrte von einer fr{\"u}hen postoperativen Scherkraftbelastung auf den Zwischenwirbelraum L4/5 und konnte in der dritten Gruppe dank der osteoinduktiven Wirkung des rhOP-1 besser durchbaut werden als in der Hydroxylapatit-Zement-Gruppe ohne rhOP-1, in der die alleinige osteokonduktive Wirkung des Knochenzements eine rasche Wirbelk{\"o}rperfusion nicht herbeif{\"u}hren konnte. Stattdessen trat in einigen F{\"a}llen trotz prim{\"a}rer axialer Belastungsstabilit{\"a}t des Zementes wegen der fehlenden beschleunigten Biointegration des Hydroxylapatits eine deutliche Zementplombenfragmentierung mit nachfolgender steriler Entz{\"u}ndungsreaktion auf. ZUSAMMENFASSUNG: Es konnte also unter Vermeidung eines zus{\"a}tzlichen ventralen Vorgehens mit einem transpedikul{\"a}ren dorsalen Verfahren mittels einer Kombination aus prim{\"a}r axial belastungsstabilem Hydroxylapatit-Zement und osteoinduktiv wirksamem rhOP-1 in zehn von zw{\"o}lf F{\"a}llen und damit signifikant h{\"a}ufiger als mit den Vergleichsverfahren nach acht postoperativen Wochen eine Wirbelk{\"o}rperfusion im Schafsmodell herbeigef{\"u}hrt werden.}, language = {de} }