@phdthesis{Haaga2009, author = {Haaga, Roland}, title = {Die Methode der Urteilsabgabe als Einflussfaktor auf Lautheitsurteil und Vorg{\"a}ngerabh{\"a}ngigkeit bei kategorialer Lautheitsskalierung}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-48476}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2009}, abstract = {Als computergest{\"u}tztes Verfahren der kategorialen Lautheitsskalierung hat das W{\"u}rzburger H{\"o}rfeld in der Audiometrie Verbreitung gefunden. Bei aufeinanderfolgender Darbietung der Reize treten Sequenzeffekte auf. Unter anderem wird das aktuelle Urteil in Richtung des Vorg{\"a}ngerurteils beeinflusst - die Korrelation ist also positiv. Es wurden 25 audiometrisch {\"u}berpr{\"u}ft normalh{\"o}rende Probanden (13 m{\"a}nnlich, 12 weiblich) zwischen 20 und 30 Jahren getestet. Als Stimulus wurde CCITT-Rauschen einer Sekunde Dauer und mit Pegeln von 30 dB bis 90 dB SPL in 5 dB-Schritten verwendet. Jede m{\"o}gliche Pegel-Vorg{\"a}ngerpegel-Kombination kam genau einmal vor. Dadurch konnte der Einfluss der Urteilsabgabemethode sowohl auf die Urteile direkt als auch auf ihre Vorg{\"a}ngerpegel- und -urteilsabh{\"a}ngigkeiten untersucht werden. Normalerweise wird das Urteil des Probanden mittels eines Skaliertabletts an den Computer {\"u}bermittelt. Neben der Individualkomponente der Probanden wurde deshalb die physikalische Tr{\"a}gheit der Armbewegung sowie die Art der Abgabe des Urteils, die visuelle Pr{\"a}senz einer Skala und eine "innere" Erinnerungskomponente postuliert. Um die jeweiligen Auswirkungen auf die Vorg{\"a}ngerabh{\"a}ngigkeit zu untersuchen, wurden die folgenden f{\"u}nf Urteilsabgabemethoden so konstruiert, dass diese Faktoren Schritt f{\"u}r Schritt ausgeschaltet wurden: zwei Skaliertablettmethoden, eine davon mit Schwebenlassen der Hand {\"u}ber dem soeben gedr{\"u}ckten Urteil (A), und die andere mit Zur{\"u}cklegen der Hand auf einen definierten Ruhepunkt zwischen den Urteilsabgaben (B), zwei mit m{\"u}ndlicher Abgabe des Urteils als Zahlenwert, eine davon mit als Poster aufgestellter (C), und die andere ohne sichtbare Skala (D), und eine Methode, bei der das Urteil mit einem Laserpointer auf dem Poster angezeigt wurde (E). Die Resultate zeigen eine starke Individualkomponente. Am lautesten wurde mit den Methoden A und B geurteilt, mit Methode D am leisesten, C und E lagen dazwischen. Der Unterschied in der Absolutlage der angegebenen Lautheit kann auf die Art der visuellen Repr{\"a}sentation der Skala zur{\"u}ckgef{\"u}hrt werden. Die Abh{\"a}ngigkeiten vom Vorg{\"a}ngerurteil waren st{\"a}rker als die Abh{\"a}ngigkeiten vom Vorg{\"a}ngerpegel, außerdem waren sie pegelabh{\"a}ngig. Diese Resultate entsprechen denen aus fr{\"u}heren Arbeiten. Im Vergleich der St{\"a}rke der Abh{\"a}ngigkeit vom Vorg{\"a}ngerpegel unterschied sich nur Methode D von den Methoden A, B und E signifikant; alle anderen paarweisen Vergleiche ergaben keinen Unterschied. Bez{\"u}glich der Abh{\"a}ngigkeit vom Vorg{\"a}ngerurteil unterschied sich Methode D von den vier anderen, diese untereinander jedoch nicht. In beiden F{\"a}llen war bei Methode D die Vorg{\"a}ngerabh{\"a}ngigkeit am st{\"a}rksten. Aufgrund der Gleichheit der Methoden A und B kann die postulierte physikalische Armtr{\"a}gheit ausgeschlossen werden. Die Gleichheit der Methoden A, B, C und E schließt auch die Art der Urteilsabgabe (ber{\"u}hrend, benennend bzw. zeigend) als Einflussfaktor aus. Die Beobachtung, dass bei Fehlen einer visuellen Skala (Methode D) die Vorg{\"a}ngerabh{\"a}ngigkeit am st{\"a}rksten war, legt nahe, dass eine interne Erinnerungskomponente hauptverantwortlich ist. Die visuelle Pr{\"a}senz einer Skala hat hingegen "stabilisierende" Wirkung, d.h. sie verringert die Vorg{\"a}ngerabh{\"a}ngigkeit. Von den postulierten Einflussfaktoren auf die Vorg{\"a}ngerabh{\"a}ngigkeit lassen sich die physikalische Armtr{\"a}gheit und die Art der Urteilsabgabe ausschließen, die "interne" Erinnerungskomponente und die visuelle Pr{\"a}senz einer Skala wurden jedoch best{\"a}tigt. Von den modifizierten Verfahren erwies sich keines als g{\"u}nstiger als das bisher verwendete Standardverfahren.}, subject = {Lautheit}, language = {de} }