@phdthesis{Faber2003, author = {Faber, Katrin}, title = {Palliative Chemotherapie des nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinoms}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-9838}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2003}, abstract = {In der vorliegenden Studie wurde die Effektivit{\"a}t palliativer Therapieans{\"a}tze f{\"u}r Patienten mit fortgeschrittenem nicht-kleinzelligem Bronchialkarzinom untersucht. Zugrunde liegen die Daten von 75 Patienten, die an der Medizinischen Universit{\"a}tsklinik W{\"u}rzburg im Schwerpunkt Pneumologie zwischen Januar 1995 und Juni 1997 erstmalig eine Chemo- bzw. Radiochemotherapie bei inoperablem Bronchialkarzinom erhielten. Die allgemeinen Patientenmerkmale des untersuchten Probandenkollektivs, wie Alter, Geschlecht, Rauchverhalten, Histologie, Lokalisation und Stadium des Tumors (nach der Stadieneinteilung durch die TNM-Klassifikation), sowie der Allgemeinzustand (nach Karnofsky) sind durchaus repr{\"a}sentativ verteilt und legen somit die Basis zur Beurteilung der Ergebnisse dieser Studie. Mittels nichtparametrischer Gruppentests wurden zum einen der Therapieerfolg und das {\"U}berleben taxanhaltiger Therapien mit denen taxanfreier Behandlungen verglichen, zum anderen wurde im gleichen Patientenkollektiv die Effektivit{\"a}t der Radiochemotherapien mit der von Therapien ohne Radiatio analysiert. Ein Kriterium zur Bewertung der unterschiedlichen Behandlungsans{\"a}tze ist die Therapiebelastung f{\"u}r den Patienten. Hier zeigt sich trotz h{\"a}ufiger auftretenden Nebenwirkungen der Therapien mit Taxan, eine deutlich geringere Abbruchrate als bei taxanfreien Therapien, und damit eine bessere Durchf{\"u}hrbarkeit dieses Ansatzes. Vergleicht man Radiochemotherapien mit Behandlungen ohne Strahlentherapie, so schneiden Radiochemotherapien in Bezug auf die Abbruchrate deutlich besser ab, obwohl Nebenwirkungen bei diesen h{\"a}ufiger sind. Allerdings verweigern Patienten mit kombinierter Radiochemotherapie {\"o}fter die Behandlung, scheinbar sind die unerw{\"u}nschten Wirkungen dieser Behandlung subjektiv belastender. Insgesamt ist das Nebenwirkungsprofil der angewendeten Therapieans{\"a}tze mit den Literaturangaben durchaus vergleichbar, wenn auch im eigenen Patientengut bei taxanhaltigen Behandlungen deutlich weniger nicht h{\"a}matologische Nebenwirkungen und insgesamt h{\"a}ufiger An{\"a}mien auftreten. Die mediane {\"U}berlebenszeit aller Patienten lag bei 10 Monaten; die {\"U}berlebensrate nach einem Jahr betr{\"a}gt 40,5 \%. Im Vergleich mit Angaben aus der Literatur sind diese Ergebnisse durchaus repr{\"a}sentativ. Sowohl die Ansprechrate als auch das {\"U}berleben zeigen sich bei Patienten mit Taxantherapie tendenziell g{\"u}nstiger, bei Patienten mit Radiochemotherapien sogar signifikant besser als die der Vergleichsbehandlungen. Bei der Dauer der Remissionen ergeben sich dagegen keine signifikanten Unterschiede. Stellt man das Hauptkriterium des {\"U}berlebens der Patienten mit fortgeschrittenem Bronchialkarzinom in Bezug zum Remissionsverhalten, so stellt man fest, dass Patienten deren Tumor auf die Therapie anspricht, signifikant l{\"a}nger leben. Bezieht man dagegen das Ansprechen mit unterschiedlichen Therapieans{\"a}tzen auf das {\"U}berleben der Patienten, so zeigt sich bei Patienten mit Remission kein signifikanter Unterschied, ob sie mit taxanhaltigen oder taxanfreien Chemotherapien behandelt wurden. Demgegen{\"u}ber leben Patienten, die Behandlungen ohne Strahlentherapie erhielten und Remission zeigen, signifikant l{\"a}nger als Responder mit Radiochemotherapien, obwohl die Ansprechrate der Radiochemotherapien signifikant besser ist und im gesamten Patientenkollektiv Patienten mit Radiochemotherapien signifikant l{\"a}nger leben als ohne Strahlentherapie. In Bezug auf die Therapieoptionen korreliert ein Ansprechen auf die Behandlung folglich nicht mit einer Verl{\"a}ngerung des {\"U}berlebens. Als bedeutende Vorhersagekriterien bez{\"u}glich des {\"U}berlebens haben sich das Tumorstadium bei Erstdiagnose wie auch der Allgemeinzustand der Patienten in der eigenen Studie best{\"a}tigt. Ein signifikant l{\"a}ngeres {\"U}berleben und bessere {\"U}berlebensrate nach einem Jahr zeigen sowohl Patienten mit einem guten Allgemeinzustand, als auch Patienten im Stadium III, unabh{\"a}ngig vom Therapieansatz. Unabh{\"a}ngig vom Therapieansatz ist die {\"U}berlebenszeit der Patienten mit komplett abgeschlossener Therapie signifikant besser als die der abgebrochenen Behandlungsversuche. Auch die Ansprechrate ist tendenziell h{\"o}her, keine Korrelation findet sich dagegen zu der Dauer des rezidivfreien Intervalls nach Remission. Zusammenfassend l{\"a}sst sich sagen, dass Patienten mit inoperablem nicht-kleinzelligem Bronchialkarzinom in Bezug auf Therapiebelastung und Ansprechrate durch palliative Behandlungsans{\"a}tze deutlich durch taxanhaltige Chemotherapien und Radiochemotherapien profitieren. Eine signifikante Verl{\"a}ngerung des {\"U}berlebens ist nur bei Radiochemotherapien verglichen mit Behandlungen ohne Radiatio zu beobachten. Dagegen zeigt sich beim Vergleich taxanhaltiger mit taxanfreien Chemotherapien kein signifikanter Unterschied der {\"U}berlebenszeiten, auch nach Aufteilung des Patientenkollektivs jeweils nach Stadien, Allgemeinzustand, Remissionsverhalten und Erhalt einer Kompletten Therapie oder Abbruch der Therapie. Signifikante Bedeutung f{\"u}r ein besseres {\"U}berleben haben aber allgemeine Prognosefaktoren, wie eine geringe Krankheitsausdehnung und ein guter Allgemeinzustand bei Therapiebeginn, wie auch ein Ansprechen auf die Therapie, allerdings unabh{\"a}ngig vom Behandlungsansatz. Auch andere Studien gehen davon aus, dass diese Faktoren letztlich auch die Dauer des Ansprechens und das {\"U}berleben bestimmen. Die meisten in dieser Analyse zitierten Studien weisen eine prinzipielle Effektivit{\"a}t der Polychemotherapien und kombinierten Radiochemotherapien auch beim nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinom nach, sodass es heute keinesfalls gerechtfertigt ist, grunds{\"a}tzlich auf eine Chemotherapie zu verzichten. Letztlich ist es aber nur in Studien m{\"o}glich, durch Ueberpr{\"u}fung und Weiterentwicklung alter und neuer Therapieans{\"a}tze sowie Erprobung neuer Medikamente die Ergebnisse der Chemotherapie weiter zu verbessern.}, language = {de} }