@phdthesis{Henke2008, author = {Henke, Christoph}, title = {Untersuchung zur Wirkung von Tibolon und seinen Hauptmetaboliten auf die zentralen Enzyme der Androgenbiosynthese}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-35632}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2008}, abstract = {Tibolon ist seit 1999 in Deutschland zur Therapie klimakterischer Beschwerden bei Frauen in der Postmenopause zugelassen. Einzigartig im Vergleich mit anderen Hormonersatztherapien ist, das neben der {\"o}strogenen und gestagenen Wirkung auch eine androgene Aktivit{\"a}t besteht. Die unterschiedlichen Wirkmechanismen sind auf die rasche Konversion von Tibolon in seine drei Hauptmetaboliten 3a-Hydroxy-, 3b-Hydroxy-Tibolon und das d4-Isomer zur{\"u}ckzuf{\"u}hren. In einer klinischen Studie, in der Frauen in der Postmenopause ein Jahr mit Tibolon behandelt wurden, konnte gezeigt werden, dass es zu einer Ver{\"a}nderung des totalen und des freien Testosterons, des Androstendions, des DHEAS und des SHBG im Serum der Patientinnen kommt. Dabei ist bisher unklar gewesen, weshalb diese Verschiebungen entstehen, da sie nicht mit einer direkten Aktivierung des Androgenrezeptors zu erkl{\"a}ren sind. Eine m{\"o}gliche Ursache ist die Inhibition oder Induktion von Enzymen der Androgenbiosynthese durch Tibolon. Diese Arbeit hat deshalb den Fokus auf die zwei Schl{\"u}sselenzyme CYP17A1 und 3b-HSD II gelegt. Untersucht wurde mit Hilfe eines in vitro Hefeexpressionsversuchs, ob Tibolon und seine drei Hauptmetaboliten die Enzyme CYP17A1 und 3b-HSD der Androgenbiosynthese inhibieren. Dazu wurden die Vektoren V10 mit der humanen cDNA-Sequenz f{\"u}r CYP17A1 bzw. 3b-HSD II in Hefen vom Wildtyp W303B transformiert. F{\"u}r CYP17A1 wurde zus{\"a}tzlich der Vektor pYcDE2 mit der P450-Oxidoreduktase als Ko-Enzym ben{\"o}tigt. Nach Pr{\"a}paration der mikrosomal gebundenen Enzyme erfolgte die Inkubation der Enzyme mit den radioaktivmarkierten Steroiden auf Pregnenolon f{\"u}r 3b-HSD II und mit 17OHProgesteron f{\"u}r CYP17A1 sowie die Exposition mit Tibolon bzw. eines Metaboliten. Die Versuche zeigten eine signifikante Inhibition des Enzyms CYP17A1 durch das d4-Isomer des Tibolons. Das Enzym 3b-HSD II wurde sowohl durch Tibolon als auch durch die drei Metaboliten statistisch signifikant gehemmt. Eine Reduktion der Syntheseleistung der Enzyme war jedoch erst ab einer Konzentration von 1 bis 10 µM nachweisbar und {\"u}bersteigt damit den bei 50 nM liegenden physiologischen Plasmaspiegel von Tibolon bzw. seiner Metaboliten. Da Tibolon jedoch zu 75 Prozent in sulfatierter Form im Serum zirkuliert und in verschiedenen Geweben in mehr als der zehnfach h{\"o}heren Konzentration als im Plasma nachweisbar ist, ist eine in vivo Inhibition von 3b-HSD II durch Tibolon durchaus m{\"o}glich. Die Ver{\"a}nderungen der Steroide im Plasma nach einj{\"a}hriger Tibolontherapie k{\"o}nnen somit durch eine Inhibition der Steroidsynthese bedingt sein.}, subject = {Tibolon}, language = {de} } @phdthesis{ZurMuehlen2004, author = {Zur M{\"u}hlen, Constantin von}, title = {Einfluss von supraphysiologisch dosiertem Testosteron auf das Remodeling nach Myokardinfarkt bei der Ratte}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-8111}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2004}, abstract = {In den letzten Jahren wurden verst{\"a}rkt die Auswirkungen von Androgenen auf das kardiovaskul{\"a}re System des Menschen untersucht, wobei das m{\"o}gliche Wirkspektrum sowohl positive als auch negative Aspekte umfasst. Anzumerken ist jedoch, dass gerade negative Beobachtungen, wie der pl{\"o}tzliche Herztod von Bodybuildern nach Androgenmissbrauch, jeweils Einzelfalldarstellungen sind und klinische Studien hierzu fehlen. Epidemiologische Daten zeigen wiederum eine h{\"o}here Lebenserwartung von M{\"a}nnern nach Herzinfarkt im Vergleich zu Frauen. Es existieren jedoch keinerlei Angaben dar{\"u}ber, welchen Einfluss Androgene auf das kardiovaskul{\"a}re Remodeling nach einem Herzinfarkt haben. Dazu wurden von uns m{\"a}nnliche Wistar-Ratten entweder orchiektomiert (ORCH), nicht orchiektomiert (PLAC) oder aber mit supraphysiologischen Dosierungen von Testosteronundecanoat (TUD) intramuskul{\"a}r behandelt. Vierzehn Tage sp{\"a}ter erfolgte entweder eine Infarzierung (MI) oder Scheininfarzierung (SHAM) dieser Tiere, acht Wochen danach die kernspintomographische, echokardiographische und h{\"a}modynamische Evaluierung der linksventrikul{\"a}ren Funktion. Ferner wurden molekularbiologische Marker wie ANP, MHC und IGF-1 untersucht, um so das kardiale Remodeling n{\"a}her zu charakterisieren. Bei den scheininfarzierten Tieren f{\"u}hrte die Testosteronapplikation zu einer kardialen Hypertrophie (SHAM/TUD vs. SHAM/PLAC und SHAM/ORCH, p<0,02) ohne Erh{\"o}hung von ANP-mRNA. Der Quotient aus a/b-MHC war nach Testosteronbehandlung durch verst{\"a}rkte Expression von a-MHC signifikant h{\"o}her (SHAM/ORCH vs. SHAM/TUD, p<0,05). Als potentieller Mechanismus dieser Hypertrophieform war die Expression von IGF-1-mRNA f{\"u}nffach erh{\"o}ht (SHAM/PLAC und SHAM/ORCH vs. SHAM/TUD, p<0,05). Nach Infarzierung war die Infarktgr{\"o}sse mit durchschnittlich 38 \% und auch die infarktassoziierte Mortalit{\"a}t mit ca. 60\% zwischen den Gruppen vergleichbar. Bei der auf das K{\"o}rpergewicht bezogenen linksventrikul{\"a}ren Masse f{\"u}hrte Testosteron zu einer signifikant verst{\"a}rkten Hypertrophie (MI/TUD vs. MI/PLAC und MI/ORCH p<0,01), der linksventrikul{\"a}re enddiastolische Druck war unter Testosteronbehandlung niedriger (MI/TUD vs. MI/PLAC, 14±3 vs. 26±2 mmHg, p<0.02). Durch die Infarzierung erh{\"o}hte sich in allen Gruppen die Expression von ANP im Vergleich zu scheininfarzierten Tieren (SHAM vs. PLAC p<0,05), der Quotient aus a/b-MHC unterschied sich trotz testosteroninduzierter Hypertrophie innerhalb der infarzierten Gruppen nicht. Keine Unterschiede zeigten sich auch im myokardialen Kollagengehalt (MI/PLAC vs. MI/TUD vs. MI/ORCH 16.8±8\% vs. 16.6±5\% vs. 19.0±11\%, p=ns). Chronische Testosteronbehandlung f{\"u}hrte zu einer spezifischen kardialen Hypertrophie mit signifikanter Erh{\"o}hung des linksventrikul{\"a}ren Gewichtes, die nicht durch einen Anstieg von ANP als einem Marker der remodelinginduzierten Hypertrophie charakterisiert war. Ferner f{\"u}hrte Testosteron zu einer verst{\"a}rkten Expression der „schnellen" a-MHC-Isoform, so dass der beim kardialen Remodeling sonst sinkende Quotient aus a/b-MHC unter Testosteronbehandlung nicht beobachtet wurde. M{\"o}glicherweise sind diese Effekte auf eine erh{\"o}hte Expression von IGF-1-mRNA zur{\"u}ckzuf{\"u}hren. Bei gleichzeitig erniedrigtem LVEDP als einem wichtigen Prognosefaktor der Herzinsuffizienz kann eine physiologische Form der Hypertrophie hypothetisiert werden. Testosteron scheint also am Herz ein spezifisches „physiologisches" Hypertrophieprogramm zu induzieren, das die kardiale Funktion nach Myokardinfarkt m{\"o}glicherweise langfristig positiv beeinflusst.}, language = {de} }