@phdthesis{Kiesel2003, author = {Kiesel, Andrea}, title = {Handlungsdeterminierende Prozesse beim Aufgabenwechsel und die Notwendigkeit der Dekomposition von Wechselkosten}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-7392}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2003}, abstract = {In dieser Arbeit werden handlungsdeterminierende Prozesse beim Aufgabenwechsel untersucht. Die ersten durchgef{\"u}hrten Experimente zeigten, dass es notwendig ist, Wechselkosten in verschiedene Teile zu zerlegen, so dass die Dekomposition von Wechselkosten einen großen Teil des Empirieteils ausmacht. Im ersten Kapitel der Arbeit werden verschiedene Theorien zur Handlungsdetermination vorgestellt. Die Theorien werden danach unterschieden, ob sie eher annehmen, dass Umweltreize das menschliche Handeln determinieren oder aber davon ausgehen, dass Handeln {\"u}berwiegend durch intentionale Prozesse determiniert wird. Zun{\"a}chst werden der Behaviorismus und einige Ans{\"a}tze der kognitiven Psychologie erl{\"a}utert, die den Einfluss von Reizen auf die Handlungsdetermination in den Vordergrund stellen. Das ideomotorische Prinzip dagegen betont die Determination menschlichen Handelns durch das Anstreben von Zielen. Schließlich werden Hybridmodelle (z.B. ABC-Theorie; Hoffmann, 1993) besprochen, die den gemeinsamen Einfluss von Intentionen und Außenreizen auf menschliches Handeln ber{\"u}cksichtigen. Im zweiten und dritten Kapitel wird die Entwicklung des Aufgabenwechselparadigmas und die vermuteten Prozesse und Faktoren beim Aufgabenwechsel erl{\"a}utert. Urspr{\"u}nglich wurde das Aufgabenwechselparadigma verwendet, um die Anpassung an flexible Handlungsanforderungen und die dabei notwendigen exekutiven Steuerungsmechanismen zu untersuchen. Doch in vielen Untersuchungen zu Aufgabenwechseln wurde dieses Ziel aus den Augen verloren und die Untersuchung der Vorg{\"a}nge beim Wechseln wurde zum Selbstzweck. Intentionen und das Anstreben von Zielen wurden innerhalb des Aufgabenwechselparadigmas bisher nicht thematisiert. Im vierten Kapitel wird deshalb versucht Aufgabenwechsel aus der Perspektive der ABC-Theorie (Hoffmann, 1993) zu betrachten, einer Theorie, die sowohl den Einfluss von Intentionen als auch von Außenreizen auf menschliches Handeln ber{\"u}cksichtigt. Aus der ABC-Theorie wurden folgende Vorhersagen f{\"u}r den Aufgabenwechselkontext abgeleitet: 1. Eine parallele Aktivierung verschiedener Handlungsbereitschaften ist prinzipiell m{\"o}glich. Wechsel zwischen Aufgaben sind nur n{\"o}tig, wenn sich die Handlungsbereitschaften der Aufgaben widersprechen. 2. Ein Wechsel der Intention und der entsprechenden Handlungsbereitschaften erfolgt sobald die auszuf{\"u}hrende Aufgabe feststeht und kann abgeschlossen werden, bevor der Reiz erscheint. Kosten f{\"u}r den exekutiven Prozess des Intentionswechsels k{\"o}nnen deshalb nur bei kurzer Vorbereitungszeit erfasst werden. Wechselkosten, die nach langer Vorbereitungszeit f{\"u}r die Aufgabe verbleiben (residuale Wechselkosten) spiegeln nicht den Aufwand exekutiver Prozesse wider. 3. Wechsel zwischen Intentionen verursachen mehr exekutiven Aufwand, wenn die Zielzust{\"a}nde der Handlungsbereitschaften {\"u}berlappen, da dann erst eine Entkopplung des Zielzustandes mit einem Startzustand notwendig ist, bevor der Zielzustand an einen anderen Startzustand gekoppelt werden kann. In den ersten drei Experimenten konnten die Vorhersagen der ABC-Theorie f{\"u}r den Aufgabenwechselkontext nicht best{\"a}tigt werden. Beim Vergleich von Durchg{\"a}ngen, in denen die Aufgabe wechselt, mit Durchg{\"a}ngen, in denen die Aufgabe wiederholt wird, zeigten sich auch bei langer Vorbereitungszeit deutliche Wechselkosten, d.h. h{\"o}here Reaktionszeiten in den Wechseltrials. Weiterhin ergab sich kein Unterschied der Wechselkosten f{\"u}r Wechsel zwischen Aufgaben mit verschiedenen oder gleichen Zielzust{\"a}nden (operationalisiert als verschiedene vs. gleiche auszuf{\"u}hrende Aktionen). Aus diesen Ergebnissen und vielen Hinweisen in der Aufgabenwechselliteratur ergaben sich Zweifel an der Aussagekraft des herk{\"o}mmlich berechneten Wechselkostenmaßes als Differenz der Reaktionszeiten bei Aufgabenwechseln minus Aufgabenwiederholungen. Deshalb wird die Entwicklung einer neue Methode zur Dekomposition von Wechselkosten vorgeschlagen, die es erm{\"o}glicht, die Reaktionszeitdifferenz zwischen Aufgabenwechseln und Aufgabenwiederholungen in Anteile zu unterteilen, die a) spezifisch die Anforderung beim Wechseln (Intentionswechselkosten) widerspiegeln oder b) durch die Erleichterung eine Reaktion auf denselben Reiz hin zu wiederholen (Repetition Priming) entstehen, oder c) durch die Erschwernis entstehen, auf einen Reiz reagieren zu m{\"u}ssen, auf den zuvor nicht reagiert werden durfte (Negatives Priming). In den Experimenten 4 bis 7 wird diese Methode experimentell validiert. Werden Wechselkosten in die verschiedenen Anteile zerlegt, stimmen die empirischen Befunde mit den Vorhersagen der ABC-Theorie {\"u}berein: Ein Wechsel der Intention und der entsprechenden Handlungsbereitschaften kann bei gen{\"u}gend langer Vorbereitungszeit abgeschlossen werden, bevor der Stimulus erscheint. Residuale Wechselkosten (Wechselkosten, die bei langer Vorbereitungszeit verbleiben) sind nicht auf exekutive Kontrollprozesse zur{\"u}ckzuf{\"u}hren, sondern durch Repetition Priming und Negatives Priming verursacht. Weiterhin sind Wechsel einfacher, wenn die zu antizipierenden Zielzust{\"a}nde (operationalisiert als die auszuf{\"u}hrenden Aktionen) der Aufgaben verschieden sind. In der Abschlussdiskussion werden der theoretische und der methodische Schwerpunkt der Arbeit noch einmal {\"u}berblicksartig zusammengestellt und es wird ein Ausblick gegeben, wie untersucht werden k{\"o}nnte, ob die ABC-Theorie besser geeignet ist zur Erkl{\"a}rung der Ph{\"a}nomene beim Aufgabenwechsel als bisherige Theorien und Modelle.}, subject = {Aufgabenwechsel}, language = {de} } @phdthesis{Haering2009, author = {H{\"a}ring, Carola}, title = {Erwerb zeitlicher Relationen und Erleben von Zeit im Handlungskontext}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-47640}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2009}, abstract = {Das Wissen um die Zeitpunkte des Eintretens von Handlungseffekten und die Re¬pr{\"a}sentation dieser Zeitpunkte ist unerl{\"a}sslich, um ad{\"a}quat mit der Umwelt inter¬agieren zu k{\"o}nnen. Der Erwerb zeitlichen Wissens im Handlungskontext sowie Ein¬fl{\"u}sse auf die Repr{\"a}sentation von Zeitdauern im Handlungskontext sollen in dieser Arbeit untersucht werden. Die Experimente 1-3 untersuchen den Erwerb zeitlicher Relationen im Handlungs¬kontext. In den Experimenten 1 und 2 sagen in zwei Grup-pen entweder Aktionen oder sensorische Reize Zeitpunkt und Identit{\"a}t eines nach¬folgenden Ereignisses voraus, auf das reagiert werden muss. Die Dauer von Zeit¬intervallen wird besser erlernt, wenn eine Aktion sie vorhersagt, als wenn ein Reiz sie vorhersagt. Die Kovariation der Aktion/des Reizes mit dem Ereignis und die damit verbundene Kovariation des Zeit¬intervalls mit dem Ereignis beeinflusst eine Reaktion auf das Ereignis nur, wenn die Auf¬gabe eine Diskrimination des Ereignisses fordert. Experiment 3 zeigt, dass der Erwerb zeitlicher Relationen im Handlungskontext auch dann nach¬zuweisen ist, wenn die exakte motorische Reaktion unabh{\"a}ngig von sowohl Zeitintervall als auch Identit{\"a}t des Ereignisses ist. Die Experimente 4-7 explorieren die Wahr¬nehmung der Dauer von Zeit-intervallen im Handlungskontext. Konkret wird dabei die Einsch{\"a}tzung der Dauer von Aktions-Effekt-Intervallen und von Effekten betrachtet. Unter¬suchungen zur Repr{\"a}sentation von Zeitpunkten im Handlungskontext haben gezeigt, dass Aktions- und Effektzeitpunkte n{\"a}her beieinander wahrgenommen werden als sie tats{\"a}chlich sind. Bisher wurde nicht {\"u}berpr{\"u}ft, ob dementsprechend auch die Dauer eines Aktions-Effekt-Intervalls k{\"u}rzer eingesch{\"a}tzt wird als sie ist. Diese L{\"u}cke soll in dieser Arbeit mit Hilfe einer psycho¬physischen Methode zur Einsch{\"a}tzung der Dauer von Zeitintervallen geschlossen werden. Tats{\"a}chlich wird die Dauer eines Aktions-Effekt-Intervalls k{\"u}rzer eingesch{\"a}tzt (Experiment 4-6). Allerdings tritt diese Unter¬sch{\"a}tzung gleichermaßen f{\"u}r Aktions-Effekt-Intervalle wie f{\"u}r Reaktions-Effekt-Inter¬valle auf (Experiment 4). Bei der Einsch{\"a}tzung von Zeitpunkten werden eine passive taktile Reizung und ein folgender Reiz weiter voneinander entfernt wahrgenommen als die Zeitpunkte einer Aktion und ihres Effekts. Die Einsch{\"a}tzung der Zeitdauer ist da¬gegen zwischen einer Aktion und ihrem Effekt l{\"a}nger als zwischen taktiler Reizung und einem Reiz (Experiment 5). Die Experimente 6a-d zeigen, dass f{\"u}r eine k{\"u}rzere Ein¬sch{\"a}tzung des Aktions-Effekt-Intervalls das Auftreten eines intendierten Effekts nicht notwendig ist. Stattdessen ist das Auftreten eines kausal durch die Aktion ver¬ursachten unspezifischen Effekts hinreichend. Die wahrgenommene Dauer eines 400 ms dauernden Effekts h{\"a}ngt dagegen von der Kontingenz seines Auftretens ab (Experi¬ment 7b), nicht aber die eines 250 ms dauernden Effekts (Experiment 7a). Die Experi¬mente 8 und 9 untersuchen den Zusammenhang von Kausalit{\"a}ts- und Zeitwahrnehmung. Experiment 8 zeigt, dass Abweichungen vom erlernten Effektzeit¬punkt sowohl bei h{\"a}ufig verz{\"o}gerten Effekten als auch bei h{\"a}ufig unmittelbaren Effekten erkannt werden, sich jedoch die zeitliche Aufl{\"o}sung unterscheidet. Dabei werden Effekte im gleichen Ausmaß als kausal verursacht wahrgenommen, in dem der Effektzeitpunkt als „wie {\"u}blich" wahrgenommen wird. Experiment 9 untersucht, ob eine Manipulation der ange¬nommenen Anzahl von Ursachen zweier kurz nach¬einander auf¬tretender Reize einerseits und die Verursachung dieser Reize durch eine Aktion vs. den Computer anderer¬seits dazu f{\"u}hrt, dass sie eher als gleich¬zeitig wahr¬ge¬nom¬men werden. W{\"a}hrend die Verursachung der Reize durch eine Aktion dazu f{\"u}hrt, dass die Reize tendenziell wahr¬scheinlicher als gleichzeitig wahr¬genommen werden, l{\"a}sst sich kein Einfluss durch die Manipulation der angenommenen Anzahl von Ursachen finden. Insgesamt zeigt sich, dass zeit¬liche Relationen im Handlungskontext besonders gut erlernt werden. Dar{\"u}ber hinaus wird mit einer psychophysischen Methode best{\"a}tigt, dass Zeitintervalle in Handlungskontexten k{\"u}rzer eingesch{\"a}tzt werden als in anderen Kontexten. Verschiedene Einfl{\"u}sse auf die Einsch{\"a}tzung der Dauer von Zeitintervallen im Handlungskontext, insbesondere Kausalit{\"a}t, werden n{\"a}her untersucht und diskutiert.}, subject = {Zeitwahrnehmung}, language = {de} } @phdthesis{Foerster2013, author = {F{\"o}rster, Georg}, title = {Die Rolle von Autonomie und Einfluss bei der Wirkung von Macht auf Handlungsidentifikation}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-103925}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2013}, abstract = {Die vorliegende Arbeit untersucht die Auswirkung von Macht und der damit einhergehenden Autonomie auf die Handlungsidentifikation (Vallacher \& Wegner, 1985). Es wird die These untersucht, dass eigene Handlungen, die als autonom empfunden werden, auf h{\"o}herer Ebene identifiziert werden, d.h. st{\"a}rker in Bezug auf {\"u}bergeordnete Ziele beschrieben werden, als eigene Handlungen, die als fremdbestimmt empfunden werden. Entsprechend sollten Menschen, die sich selbst als m{\"a}chtig und daher auch als autonom wahrnehmen, bez{\"u}glich ihres eigenen Handelns eine h{\"o}here Ebene der Handlungsidentifikation w{\"a}hlen. Studie 1 zeigt mit Hilfe einer modifizierten Version des Behavior Identification Form (BIF; Vallacher \& Wegner, 1989), dass Handlungen, die als selbstgew{\"a}hlt bzw. autonom beschrieben werden, im Vergleich zu Handlungen, die als fremdbestimmt beschrieben werden, h{\"a}ufiger auf einer hohen Ebene der Handlungsidentifikation, also in Bezug auf ihre {\"u}bergeordneten Ziele beschrieben werden, und seltener durch konkretere Beschreibungen des eigentlichen Handlungsprozesses. Studie 2 zeigt ebenfalls mit Hilfe eines modifizierten BIF, dass die Handlungen einer anderen Personen h{\"a}ufiger auf einer niedrigeren Ebene der Handlungsidentifikation beschrieben werden, wenn man diese Handlungen laut ihrer Beschreibung selbst veranlasst hat, als wenn sich diese Person selbst entschieden hat, diese Handlungen auszuf{\"u}hren. Auch dieser Zusammenhang kann durch die Annahme erkl{\"a}rt werden, dass die eigene Einflussnahme eine Einschr{\"a}nkung der Autonomie der Handlungen einer anderen Person ist und diese Verringerung der Autonomie zu einer Verringerung der Ebene der Handlungsidentifikation f{\"u}hrt. Studie 3 zeigt, dass Versuchspersonen nach der Aktivierung des Konzeptes Autonomie durch semantisches Priming sowohl die eigenen Handlungen als auch die einer anderen Person auf h{\"o}herer Ebene der Handlungsidentifikation beschreiben. Studie 4 zeigt, dass m{\"a}nnliche Versuchspersonen, die in einem Rollenspiel eine relativ m{\"a}chtige Position einnehmen, im Vergleich zu m{\"a}nnlichen Versuchspersonen, die eine relativ machtlose Rolle einnehmen, ein erh{\"o}htes Autonomieempfinden berichten und gleichzeitig auch h{\"a}ufiger Handlungen auf einer h{\"o}heren Ebene der Handlungsidentifikation beschreiben. Dabei spielt es auch in dieser Studie keine Rolle, ob es sich um eigene Handlungen handelt oder um die einer anderen Person. F{\"u}r Frauen zeigt sich weder ein erh{\"o}htes Autonomieempfinden in der relativ m{\"a}chtigen Rolle noch eine erh{\"o}hte H{\"a}ufigkeit, mit der die h{\"o}here Ebene der Handlungsidentifikation gew{\"a}hlt wird. In Studie 5 werden korrelative Zusammenh{\"a}nge von Pers{\"o}nlichkeitsvariablen untersucht. Hierbei zeigt sich ein positiver Zusammenhang zwischen selbstberichtetem generalisierten Machtempfinden und der H{\"a}ufigkeit, mit der Handlungen auf h{\"o}herer Ebenen der Handlungsidentifikation beschrieben werden. Dieser Zusammenhang verschwindet, wenn f{\"u}r das selbstberichtete Autonomieempfinden kontrolliert wird. Die Ergebnisse sprechen f{\"u}r einen Zusammenhang zwischen Autonomie und Handlungsidentifikation, welcher auch einen Wirkmechanismus f{\"u}r den Zusammenhang zwischen Macht und Handlungsidentifikation darstellt. Unklar bleibt die Frage, wie genau die Wirkung auf die Identifikation des Handelns anderer zustande kommt. Zudem wird diskutiert, inwiefern, die Interpretation von Macht - als Situation erh{\"o}hter Verantwortung oder gesteigerter Autonomie - zu unterschiedlichen Effekten von Macht auf Handlungsidentifikation f{\"u}hren kann. Zudem wird die Frage untersucht, inwiefern die h{\"o}here Abstraktion von Handlungen auch mit einer h{\"o}heren Abstraktion in anderen Bereichen der Informationsverarbeitung einhergeht. Hierzu wird exemplarisch die Verarbeitung visueller Stimuli untersucht. Die Daten weisen auf einen Zusammenhang zwischen Macht bzw. Autonomie und einer globaleren Verarbeitung visueller Stimuli hin. Der fehlende Zusammenhang zwischen abstrakter Handlungsidentifikation und globaler visueller Verarbeitung deutet jedoch darauf hin, dass es sich hierbei um voneinander unabh{\"a}ngige Wirkmechanismen handelt.}, subject = {Macht}, language = {de} } @phdthesis{SchelpgebTheis2023, author = {Schelp [geb. Theis], Leonie}, title = {Zielorientierung am Arbeitsplatz - Ans{\"a}tze f{\"u}r die Mitarbeiterentwicklung}, doi = {10.25972/OPUS-20160}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-201602}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2023}, abstract = {Die aktuellen Ver{\"a}nderungen der Arbeitswelt erfordern eine stetige Anpassung an immer neue Herausforderungen seitens der Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Lebenslanges Lernen und damit eine kontinuierliche Weiterbildung der Mitarbeiter ist essentiell f{\"u}r Unternehmen, um auf dem schnelllebigen Arbeitsmarkt wettbewerbsf{\"a}hig zu sein. Die Bereitschaft und die Motivation von Menschen, dazuzulernen, ist jedoch sehr unterschiedlich. Eine m{\"o}gliche Erkl{\"a}rung daf{\"u}r liefert die dispositionelle Zielorientierung, welche der Achievement-Goal-Theorie entstammt. Das Konstrukt beschreibt, ob Menschen eine individuelle Pr{\"a}ferenz f{\"u}r Lernziele (z.B. Kompetenzzuwachs) oder Leistungsziele (z.B. gute Beurteilungen bekommen oder schlechte Beurteilungen vermeiden) haben. Neben den Pers{\"o}nlichkeitsaspekten konzentriert sich die Forschung im Rahmen der Achievement-Goal-Theorie auch auf den Einfluss der Umgebung auf Lern- und Leistungsprozesse. Die sogenannte arbeitsplatzbezogene Zielorientierung beschreibt die wahrgenommene Zielstruktur der Arbeitsumgebung und stellt das situationsbedingte Gegenst{\"u}ck der Dispositionen dar. Zahlreiche Befunde aus dem Bereich der p{\"a}dagogischen Psychologie zu Zielstrukturen der Umgebung zeigen einen Einfluss auf beispielsweise Lernerfolg, Motivation, Selbstregulationsprozesse oder Leistung. Zielstrukturen im Arbeitskontext stellen hingegen ein bisher wenig beachtetes Konstrukt dar. Ausgehend von den aktuellen Befunden zu Zielstrukturen, k{\"o}nnte die arbeitsplatzbezogene Zielorientierung jedoch einen wichtigen Beitrag leisten, wenn es um die Frage geht, wie Mitarbeiter unterst{\"u}tzt und zu Lernprozessen angeregt werden k{\"o}nnen. Die Identifizierung von lern- und leistungsf{\"o}rderlichen Zielstrukturen der Arbeitsumgebung w{\"u}rde wertvolle Ansatzpunkte f{\"u}r die Mitarbeiterentwicklung in der betrieblichen Praxis liefern. Im Rahmen von drei empirischen Studien wird der Relevanz der Zielorientierung im Arbeits-kontext nachgegangen. Neben der {\"U}berpr{\"u}fung eines ins Deutsche {\"u}bertragenen und angepassten Mess-instruments zur Erhebung der arbeitsplatzbezogenen Zielorientierung (Studie 1) steht vor allem die Untersuchung m{\"o}glicher Einfl{\"u}sse des Konstrukts auf arbeitsrelevante Variablen im Vordergrund, um f{\"o}rderliche Zielstrukturen zu identifizieren (Studie 1 \& 2). Dar{\"u}ber hinaus werden erstmalig m{\"o}gliche Person-Situation-Interaktionen in diesem Zusammenhang untersucht (Studie 2). Abschließend erfolgt eine Untersuchung m{\"o}glicher Antezedenten der arbeitsplatzbezogenen Zielorientierung, woraus sich erste wichtige Anhaltspunkte f{\"u}r Interventionsmaßnahmen am Arbeitsplatz ableiten lassen (Studie 3). Die Ergebnisse der Studien zeigen, dass insbesondere ein lernzielorientierter Arbeitsplatz f{\"o}rderlich f{\"u}r die untersuchten Variablen wie Lernerfolg, Leistung oder auch berufliche Selbstwirksamkeit ist. In Bezug auf die Interaktion von Person und Situation ergaben sich gemischte Befunde, die kein eindeutiges Interaktionsmuster aufweisen. Bei der Frage, wie ein lernzielorientierter Arbeitsplatz gef{\"o}rdert werden kann, erwies sich vor allem die Art und Weise, wie F{\"u}hrungskr{\"a}fte mit Fehlern umgehen, als relevant. Die Studien liefern demnach wichtige erste Ans{\"a}tze f{\"u}r theoretische und praktische Implikationen, wie Mitarbeiter in Lern- und Leistungsprozessen unterst{\"u}tzt werden k{\"o}nnen.}, subject = {Handlung}, language = {de} }