@phdthesis{Neske2009, author = {Neske, Florian}, title = {Entwicklung molekularbiologischer und serologischer Methoden zum Nachweis von Infektionen mit dem humanen Bocavirus und dem Polyomavirus WU}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-40424}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2009}, abstract = {Durch Viren ausgel{\"o}ste Infektionen der Atemwege z{\"a}hlen zu den h{\"a}ufigsten Erkrankungen des Menschen. Durch molekularbiologische Verfahren konnten in den vergangen Jahren bis dahin unbekannte Viren in respiratorischen Proben nachgewiesen werden, darunter das humane Bocavirus (hBoV) in 2005 und das Polyomavirus WU (WUPyV) in 2007. In der vorliegenden Arbeit wurden qualitative und quantitative DNA-Nachweisverfahren f{\"u}r hBoV und WUPyV etabliert und validiert, um retrospektiv die Infektionsh{\"a}ufigkeit von hBoV und WUPyV bei hospitalisierten Kindern mit akuter respiratorischer Erkrankung (ARE) der Universit{\"a}tskinderklinik W{\"u}rzburg zu untersuchen. Zus{\"a}tzlich wurden phylogenetische Untersuchungen dieser Viren durchgef{\"u}hrt. Zum Nachweis von Antik{\"o}rpern gegen Kapsidproteine von hBoV und WUPyV wurde ein auf rekombinanten Baculoviren basierender Immunfluoreszenztest (IFT) etabliert. HBoV-DNA konnte in 12 \% von 834 untersuchten Nasenrachensekreten (NRS) von Kindern mit ARE aus dem Zeitraum von Januar 02 - September 05 detektiert werden. Das mediane Alter der hBoV-positiven Kinder war 1,8 Jahre, die mediane hBoV-Last betrug 4,9 x 103 Kopien/ml. Bei einem großen Teil (39,1 \%) der hBoV-DNA-positiven Kinder wurden Koinfektionen mit anderen respiratorischen Viren detektiert, was jedoch keine signifikante Auswirkung auf die nachgewiesene hBoV DNA Menge hatte. Kinder mit Bronchitis wiesen eine signifikant h{\"o}here Viruslast auf als Kinder mit Fieberkr{\"a}mpfen. Im Rahmen einer Verlaufsstudie konnte hBoV-DNA bei einem Kind {\"u}ber einen Zeitraum von 4,5 Monaten in NRS nachgewiesen werden. Bei einem Teil der Kinder mit hBoV-DNA-positiven NRS wurden Serum- und Stuhlproben auf hBoV-DNA untersucht. In einer von 10 Serumproben und 14 von 31 Stuhlproben konnte BoV-DNA nachgewiesen werden. Dabei war die hBoV-DNA-Menge im NRS signifikant h{\"o}her, wenn die Stuhlprobe ebenfalls positiv war. Die phylogenetische Analyse von hBoV best{\"a}tigte die vom Erstbeschreiber ermittelten Cluster (St1 und St2). Diese Cluster weisen eine hohen Identit{\"a}t zueinander auf, sowohl auf Nukleotid- (\&\#8805;99,6 \%) als auch auf Aminos{\"a}ure (AS)-Ebene (\&\#8805;99,9 \%). Ein Zusammenhang zwischen den Clustern und klinischen oder virologischen Faktoren war nicht ersichtlich. Die Untersuchung auf IgG-Antik{\"o}rper gegen hBoV-VP2 ergab bei gesunden Erwachsenen eine Seropr{\"a}valenz von 74 \%. Ein Zusammenhang zwischen Alter und Seropositivit{\"a}t f{\"u}r hBoV-VP2 war nicht erkennbar. Die WUPyV-Untersuchungen wurden anhand von NRS durchgef{\"u}hrt, die im Zeitraum von Januar 02 - September 05 und Januar 07 - Juli 07 entnommen wurden. Dabei konnte WUPyV-DNA bei 5,2 \% der Proben mit einer medianen Viruslast von 9,5x 102 Kopien/ml nachgewiesen werden. Das mediane Alter der WUPyV-infizierten Kinder betrug 3,0 Jahre. Bei 54,8 \% der WUPyV positiven Kinder konnte eine Koinfektion mit einem anderen respiratorischen Virus festgestellt werden, wobei keine Korrelation zwischen Koinfektion und WUPyV-DNA-Menge ersichtlich wurde. Eine Assoziation zwischen der WUPyV-Last in NRS und klinischer Diagnose war nicht feststellbar. In 3 von 14 Serum- und 2 von 14 Stuhlproben von Kindern mit WUPyV-DNA-positivem NRS konnte WUPyV-DNA detektiert werden. Dabei war die WUPyV-Last im NRS von Kindern mit positivem Serum h{\"o}her als bei Kindern mit negativem Serum. Durch die phylogenetischen Untersuchung von WUPyV konnten zwei Cluster mit hoher Nukleotid-Identit{\"a}t (\&\#8805;99,2 \%) ermittelt werden. Der Großteil (60,3 \%) der Substitutionen war nicht synonym, was zu einer Identit{\"a}t auf AS-Ebene von 98,8 \% f{\"u}hrte. Von den AS Mutationen waren 76 \% Cluster-spezifisch. Mit dem etablierten WUPyV-spezifischen IFT konnte bei gesunden Erwachsenen eine IgG-Seropr{\"a}valenz von 88 \% f{\"u}r WUPyV ermittelt werden. Ein signifikanter Unterschied im medianen Alter zwischen Anti-WUPyV-VP1-positiven und -negativen Probanden konnte nicht festgestellt werden. Zusammenfassend konnte durch die etablierten molekularen und serologischen Nachweisverfahren die Infektionsh{\"a}ufigkeit von hBoV und WUPyV bei Kindern mit ARE, die Phylogenie der Viren und die Seropr{\"a}valenz bei gesunden Erwachsenen erforscht werden. Die in den vorliegenden Studien ermittelten Infektionsh{\"a}ufigkeiten f{\"u}r hBoV und WUPyV deckten sich mit anderen Publikationen zur Epidemiologie von hBoV und WUPyV. Durch die in dieser Arbeit durchgef{\"u}hrten Versuche konnten keine offensichtlichen Assoziationen zwischen einer hBoV- oder WUPyV-Infektion und einer respiratorischen Erkrankung festgestellt werden. Zur Untersuchung der Pathogenit{\"a}t von hBoV und WUPyV sind daher noch weitere Studien notwendig.}, subject = {Viren}, language = {de} }