@phdthesis{Schoenfeld2016, author = {Sch{\"o}nfeld, Nora Luise}, title = {Makroskopische und histologische Analysen im Rattenmodell zum erstmaligen Einsatz von Lyoplant® als Therapieoption kongenitaler Zwerchfellhernien}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-140210}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2016}, abstract = {Die kongenitale Zwerchfellhernie ist eine seltene aber dramatische Fehlbildung, die bis heute mit einer hohen pr{\"a}- und postnatalen Mortalit{\"a}t vergesellschaftet ist. Der Defektverschluss ist ein entscheidender Schritt in der Therapie.Bei gr{\"o}ßeren Zwerchfellhernien muss ein Patch zum Verschluss verwendet werden. Hierbei ist die Verwendung von Gore-Tex©, ein Mesh aus PTFE, ein weit verbreiteter Standard. Obwohl biokompatible Materialien Vorteile gegen{\"u}ber synthetischen Materialien wie PTFE aufweisen, konnte eine echte biokompatible Alternative zum Patchverschluss noch nicht gefunden werden. Auf Grund guter Ergebnisse im Klein- und Großtiermodell f{\"u}r den Einsatz von Lyoplant an Bauchwanddefekten sollte gepr{\"u}ft werden, ob Lyoplant® auch f{\"u}r den Einsatz am Zwerchfell geeignet ist. Da es sich um die erstmalige Anwendung von Lyoplant® am Zwerchfell handelte, wurde ein Kleintiermodell zur Erprobung gew{\"a}hlt. Verglichen wurde die Verwendung von Lyoplant® mit dem momentanen Standardmaterial Gore-Tex©. Als Versuchstiere dienten 15 junge, gesunde Wistar Furth-Ratten, denen ein 1,0 x 0,5 cm großer Defekt im linken Zwerchfell gesetzt wurde, welcher anschließend mit dem Fremdmaterial (Gore-Tex©: n = 5; Lyoplant®: n = 6; Direktnaht-Kontrollgruppe: n = 2) verschlossen wurde. Nach einem Versuchszeitraum von 12 Wochen, in denen die Tiere regelm{\"a}ßig untersucht wurden, wurde der Patch mitsamt umgebendem Gewebe zur histologischen Analyse entnommen. Alle Tiere zeigten eine physiologische Gewichtsentwicklung. Bei keinem Tier kam es zur Hernienbildung. Starke Adh{\"a}sionen zur Leber konnten bei allen Versuchstieren inklusive der Kontrollgruppe festgestellt werden, zur Pleura zeigten lediglich 50\% der Lyoplant®-Versuchsgruppe Verwachsungen. Die Adh{\"a}sionstendenz von Lyoplant® ist damit h{\"o}her als die von Gore-Tex© oder bei Prim{\"a}rverschluss. In der mikroskopischen Auswertung konnte gezeigt werden, dass sowohl Lyoplant®, als auch Gore-Tex© gut in das Nachbargewebe integriert werden. Auch der Umbauprozess in k{\"o}rpereiniges Kollagen f{\"u}r das biokompatible Material konnte best{\"a}tigt werden. Lyoplant® wird mit einer maximalen Umbaurate von 1,1\%Fl{\"a}chananteil/Tag umgewandelt. Innerhalb des Lyoplant®-Patchs konnte zudem eine kontinuierliche Neovaskularisation, vergleichbar mit der der {\"U}bergangsbereiche festgestellt werden. Die immunologischen Prozesse konnten nur teilweise beurteilt werden, sodass hier kein abschließendes Urteil erlaubt ist, gaben jedoch Hinweise auf einen Ablauf des Immunantwort {\"u}ber den TH2-Pathway. Diese Ergebnisse zeigen, dass der Einsatz von Lyoplant® zur Defektdeckung am Zwerchfell m{\"o}glich ist. Um die Frage nach einer m{\"o}glichen zuk{\"u}nftigen klinischen Anwendung beantworten zu k{\"o}nnen, sind weitere tierexperimentelle Studien im Klein- und Großtiermodell n{\"o}tig.}, language = {de} }