@phdthesis{Fellenberg2003, author = {Fellenberg, Friederike}, title = {Charakterisierung von Tumorantigenen des kutanen T-Zell Lymphoms: Serologische Immunantwort und Expressionsanalyse}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-7561}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2003}, abstract = {Immuntherapien auf der Basis gut charakterisierter, tumorspezifischer Antigene stellen ein vielversprechendes Konzept der Tumortherapie dar. Ein potentielles Antigen f{\"u}r immuntherapeutische Strategien sollte m{\"o}glichst tumorspezifisch exprimiert sein und es sollte einen Hinweis auf bereits erfolgte Immunantworten im Patienten geben, wie z.B. die Existenz spezifischer Antik{\"o}rper oder zytotoxischer T-Zellen (CTL). Eine membranst{\"a}ndige Lokalisation ist f{\"u}r die Verwendung von Tumorantigenen in Antik{\"o}rpertherapien notwendig. W{\"a}hrend f{\"u}r viele Neoplasien Tumorantigene bekannt sind, wurden f{\"u}r das kutane T-Zell Lymphom (CTCL) bislang nur sehr wenige tumorassoziierte Antigene identifiziert. Die Antigene se57-1, se70-2, cTAGE-1 und GBP-5ta wurden durch serologisches Durchsuchen einer Phagenbank aus Testis- bzw. Tumorgewebe (SEREX-Methode) identifiziert. In der vorliegenden Arbeit wurde die Immunogenit{\"a}t dieser vier Tumorantigene in einem neu entwickelten ELISA mit CTCL-, Parapsoriasis-, Melanom- und Kontrollseren untersucht. se70-2 und cTAGE-1 Protein erkannten nur wenige Patientenseren. F{\"u}r GBP-5ta konnte dagegen eine signifikant h{\"o}here Reaktivit{\"a}t der CTCL-Seren im Vergleich zu den Kontrollseren ermittelt werden. Bei se57-1 waren die CTCL- und die Parapsoriasisseren hoch signifikant verschieden zu den Kontrollseren. Dieses putativ virusinduzierte Antigen sollte in zuk{\"u}nftigen Arbeiten auf seine m{\"o}gliche Funktion als Entz{\"u}ndungsmarker weiter untersucht werden. F{\"u}r das CTCL sollten weitere Kombinationen von Tumorantigenen auf ihren diagnostischen Wert in der Serologie getestet werden. Des Weiteren konnten in dieser Arbeit die CTCL assoziierten Antigene se2-2 und die GBP-5 Familie genauer charakterisiert werden: Die Expressionsanalyse von se2-2 Protein und mRNA in verschiedenen Normalgeweben zeigte ein differentielles Expressionsmuster. Im SEREX wurde se2-2 serologisch spezifisch nur von CTCL-Seren erkannt. M{\"o}glicherweise w{\"a}re se2-2 eine geeignete Zielstruktur f{\"u}r die serologische Diagnostik des CTCL. Aufgrund seiner fehlenden Tumorspezifit{\"a}t ist se2-2 f{\"u}r die Immuntherapie jedoch wenig geeignet. Die neu identifizierte GBP-5 Familie besteht aus mindestens drei Spleißvarianten (GBP-5ta, GBP-5a und GBP-5b), die zwei Proteine, GBP-5ta und GBP-5a/b, kodieren. GBP-5ta ist gegen{\"u}ber GBP-5a/b C-terminal um 97 AS verk{\"u}rzt. GBP-5ta mRNA wird differentiell exprimiert, w{\"a}hrend GBP-5ta Protein PBMC-spezifisch exprimiert wird. In CTCL-Tumorgewebe konnte GBP-5ta nachgewiesen werden, wogegen in Melanomzelllinien fast ausschließlich GBP-5a/b vorliegt. Gegen GBP-5ta konnte eine humorale Immunantwort bei CTCL-Patienten nachgewiesen werden: Im SEREX wurde GBP-5ta nur von CTCL-Patientenseren erkannt. Auch in der ELISA-Methode reagierten signifikant mehr Patientenseren als Kontrollseren mit GBP-5ta. Die h{\"o}here Immunogenit{\"a}t von GBP-5ta gegen{\"u}ber GBP-5a/b im SEREX unterstreicht die Bedeutung der verk{\"u}rzten Variante. Ob CTL gegen GBP-5ta pr{\"a}sentierende Zellen existieren, wird momentan untersucht. Die GBP-5 Spleißvarianten sind hoch homolog zur Familie der GTPasen, zu denen auch das Onkogen Ras geh{\"o}rt. Das verk{\"u}rzte Protein von GBP-5ta k{\"o}nnte durch den Verlust der C-terminalen Dom{\"a}ne seine eventuelle anti-proliferierende Funktion verlieren. Ein Knock-out Versuch von GBP-5 k{\"o}nnte die Bedeutung von GBP-5 in der Tumorzelle untersuchen. Dar{\"u}ber hinaus w{\"a}re es vielversprechend, die GTPase Aktivit{\"a}t der GBP-5 Varianten in einem GTP-Bindungs-Assay zu {\"u}berpr{\"u}fen. GBP-5ta k{\"o}nnte eine m{\"o}gliche Ursache des unkontrollierten Wachstums der Tumorzelle und somit eine vielversprechende potentielle Zielstruktur f{\"u}r therapeutische Ans{\"a}tze f{\"u}r das CTCL sein.}, subject = {Hautlymphom}, language = {de} } @phdthesis{Braendlein2003, author = {Br{\"a}ndlein, Stephanie}, title = {Tumorimmunit{\"a}t: Spezifit{\"a}t, Genetik und Funktion nat{\"u}rlicher IgM-Antik{\"o}rper}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-6661}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2003}, abstract = {Die Entstehung maligner Zellen durch irreversible genetische Ver{\"a}nderungen ist ein allgegenw{\"a}rtiger Prozess im menschlichen Organismus. Allein die spontane Mutationsrate gen{\"u}gt um in einem Organismus permanent transformierte Zellen entstehen zu lassen, welche den K{\"o}rper in k{\"u}rzester Zeit {\"u}berschwemmen w{\"u}rden. Auch wenn bestimmte genetische Sch{\"a}den fr{\"u}hzeitig durch Reparaturmechanismen beseitigt werden und sich nicht jede transformierte Zelle in einem Tumor manifestiert, so ist die eigentliche Frage nicht, warum Krebs entsteht, sondern warum er bei der hohen Mutationsrate so selten auftritt. Verantwortlich f{\"u}r die fr{\"u}he Erkennung und Beseitigung transformierter Zellen ist das k{\"o}rpereigene Immunsystem, das in der Lage ist die meisten aberranten Zellen zu entfernen, sodass der manifeste Tumor die Ausnahme und nicht die Regel ist. Der menschliche Organismus verf{\"u}gt {\"u}ber ein angeborenes und ein erworbenes Immunsystem. Bis heute ist nicht eindeutig gekl{\"a}rt, ob maligne Zellen mit ihren ver{\"a}nderten Oberfl{\"a}chenstrukturen erst eine Immunantwort induzieren m{\"u}ssen oder ob, wie bei der Abwehr infekti{\"o}ser Partikel, die angeborene Immunit{\"a}t f{\"u}r die Beseitigung von Tumorzellen verantwortlich ist. Die in dieser Arbeit verwendete humane Hybridoma Technologie (Immortalisierung menschlicher Lymphozyten und Isolierung monoklonaler Antik{\"o}rper) bietet die einzigartige M{\"o}glichkeit, sowohl aus an Krebs erkrankten Patienten als auch aus gesunden Probanden tumorspezifische Antik{\"o}rper zu isolieren und durch deren genauere Charakterisierung Einblicke in die humorale Immunit{\"a}t gegen maligne Zellen zu erhalten. In der vorliegenden Arbeit werden f{\"u}nf humane monoklonale Antik{\"o}rper beschrieben, die aus verschiedenen Tumorpatienten gewonnen wurden, sowie zwei Antik{\"o}rper, die aus gesunden Probanden isoliert werden konnten. In allen F{\"a}llen erwiesen sich die Antik{\"o}rper als tumorspezifisch, d.h. sie reagieren nicht mit gesundem Gewebe und sind demnach keine Autoantik{\"o}rper. Es handelt sich weiterhin in allen F{\"a}llen um Antik{\"o}rper des IgM-Isotyps; es konnten keinen Antik{\"o}rper anderer Ig-Klassen isoliert werden. Genetische Analysen ergaben, dass alle isolierten Antik{\"o}rper gering oder gar nicht mutiert waren, was bedeutet, dass sie nicht durch Stimulation affinit{\"a}tsgereift sind. Zudem konnte demonstriert werden, dass alle Antik{\"o}rper Apoptose von Tumorzellen induzieren und dass sie an eine Zuckerkette ihrer Antigene binden oder solche Carbohydrate zumindest entscheidend in die Bindung involviert sind. Die Eigenschaften der in dieser Arbeit beschriebenen Antik{\"o}rper wurden mit anderen bereits etablierten IgM-Antik{\"o}rpern verglichen. Hierbei stellte sich heraus, dass alle Antik{\"o}rper, welche sich als tumorspezifisch erwiesen, {\"a}hnliche Eigenschaften zeigen. Interessant ist zudem die Beobachtung, dass die Keuzreaktion der Antik{\"o}rper, also ihre Reaktion mit anderen Tumorgeweben, reziprok mit dem Mutations-grad korreliert ist. Je mehr Mutationen ein Antik{\"o}rper aufweist, desto eingeschr{\"a}nkter und spezifischer sind demnach seine Reaktionen mit anderen Tumoren. Dies deutet darauf hin, dass auch innerhalb der Keimbahn-kodierten Antik{\"o}rper durch vereinzelte Mutationen eine h{\"o}here Variabilit{\"a}t erzeugt werden kann. {\"A}hnlich wie bei der Affinit{\"a}tsreifung der erworbenen Immunit{\"a}t scheint sich auch hier die Spezifit{\"a}t mit der Anzahl der Mutationen zu erh{\"o}hen. Zusammenfassend weisen die erhaltenen Ergebnisse darauf hin, dass zumindest die humorale Immunit{\"a}t gegen maligne Zellen das Resultat der angeborenen Immunit{\"a}t ist und nicht von Tumorzellen induziert wird. Dies bedeutet zudem, dass Molek{\"u}le wie nat{\"u}rliche Antik{\"o}rper in der Immunit{\"a}t eine viel gr{\"o}ßere Rolle spielen als bisher angenommen. {\"A}hnliche Ergebnisse wurden bereits bei der Untersuchung der Immunit{\"a}t gegen bakterielle Antigene erzielt, sodass hier vermutet werden kann, dass die gleichen Mechanismen zugrunde liegen wie bei der Abwehr transformierter Zellen. Dar{\"u}ber hinaus wird die Frage beantwortet, warum ein manifester Tumor eine Ausnahme bleibt. Die angeborene, prim{\"a}re Immunit{\"a}t verf{\"u}gt {\"u}ber ein existierendes Repertoire an Rezeptoren, welche eine ausreichende Variabilit{\"a}t aufweisen, und muss daher nicht erst {\"u}ber ein komplexes System von Erkennung und Stimulation, wie die adaptierte Immunit{\"a}t, induziert werden. Dieser logistische Vorsprung der nat{\"u}rlichen Immunit{\"a}t garantiert eine permanente {\"U}berwachung und eine schnelle Reaktion gegen{\"u}ber ver{\"a}nderten Zellen und fremden Partikeln.}, subject = {Tumorimmunologie}, language = {de} }