@phdthesis{Keck2018, author = {Keck, Johanna}, title = {Pilotuntersuchung zur Anwendbarkeit einer Phonations-Artikulations-Interaktionsanalysemethode zur Charakterisierung artikulatorischer Mechanismen in kanonischen Babbellauten von S{\"a}uglingen mit hochgradiger sensorineuraler H{\"o}rminderung}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-158434}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2018}, abstract = {Fr{\"u}hzeitig diagnostizierte und behandelte S{\"a}uglinge mit schwerer sensorineuraler H{\"o}rbeeintr{\"a}chtigung schneiden bez{\"u}glich ihrer Sprech- und Sprachentwicklung besser ab als sp{\"a}t diagnostizierte Kinder. Bisher erfolgt die Evaluation des individuellen Benefits von getragenen H{\"o}rhilfen bzw. ihrer optimalen Einstellung bei S{\"a}uglingen und j{\"u}ngeren Kleinkindern haupts{\"a}chlich durch verhaltensbeobachtende Methoden. Die W{\"u}rzburger Universit{\"a}tsklinik und Poliklinik f{\"u}r Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, plastische und {\"a}sthetische Operationen war die erste Einrichtung deutschlandweit, die ein zweistufiges Neugeborenen-H{\"o}rscreening klinisch umgesetzt hat. Durch die fr{\"u}he Identifikation sensorineuraler H{\"o}rbeeintr{\"a}chtigungen bei S{\"a}uglingen hat sich auch der Therapiebeginn ins fr{\"u}he S{\"a}uglingsalter verschoben. Dies macht erg{\"a}nzende objektive Methoden zu g{\"a}ngigen medizinischen Testverfahren zur Evaluation der vokalen Entwicklung in Abh{\"a}ngigkeit von der Adjustierung der H{\"o}rhilfen erforderlich. Kooperationsprojekte zwischen der Klinik und Poliklinik f{\"u}r Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, plastische und {\"a}sthetische Operationen und dem Zentrum f{\"u}r vorsprachliche Entwicklung und Entwicklungsst{\"o}rungen der Poliklinik f{\"u}r Kieferorthop{\"a}die des Universit{\"a}tsklinikums W{\"u}rzburg haben das Ziel, die sprachentwicklungsrelevanten Schritte im ersten Lebensjahr in Abh{\"a}ngigkeit von der individuellen H{\"o}rleistung zu charakterisieren. Die vorliegende Arbeit ist in diese Projekte eingebettet. Die retrospektiv angelegte Pilotstudie hatte das Ziel, die kanonische Babbelphase von vier vergleichbaren S{\"a}uglingen mit hochgradiger sensorineuraler H{\"o}rbeeintr{\"a}chtigung mithilfe einer Methode zu untersuchen, die f{\"u}r h{\"o}rgesunde Kinder entwickelt und bisher nur an Kindern mit orofazialer Spaltbildung getestet wurde. Es ging darum, geeignete Testsignale dieser Probanden in Form von kanonischen Babbellauten aus einem Repertoire von etwa 20000 Vokalisationen messtechnisch zu selektionieren und diese Signale dann mit der zu testenden Phonations-Interaktions-Analysemethode (PAI-Methode) zu analysieren. Dazu wurden in der finalen Messung 335 kanonische Babbelsilben ausgewertet. Es mussten geeignete Messgr{\"o}ßen erarbeitet und getestet werden sowie die Analyseergebnisse auf ihre Validit{\"a}t gepr{\"u}ft werden. Es wurden dabei sowohl frequenzbasierte als auch zeitliche Messgr{\"o}ßen analysiert. Im Ergebnis der durchgef{\"u}hrten Analysen und Tests hat sich gezeigt, dass die PAI-Methode geeignet ist, um den Stand der Artikulationsentwicklung im Altersbereich der kanonischen Babbelphase zu evaluieren. Das gilt sowohl f{\"u}r die mit HDO-H{\"o}rger{\"a}ten versorgten Probanden als auch f{\"u}r die CI-Tr{\"a}ger. Die Testsignale, die hier verwendet wurden, stammen von Probanden, die eine sehr gute Sprech- und Sprachentwicklung gezeigt haben. Die retrospektive Auswertung lieferte bereits f{\"u}r das Babbelalter Messergebnisse, die Werte im Bereich der in der Literatur angegebenen Referenzbereiche f{\"u}r h{\"o}rgesunde Kinder erbrachten. Damit hat die vorliegende Arbeit nicht nur die prinzipielle Eignung der PAI-Methode f{\"u}r die quantitative Charakterisierung der kanonischen Babbellaute demonstriert, sondern gleichzeitig belegt, dass p{\"a}daudiologisch gut versorgte Kinder bereits vor dem eigentlichen Sprachbeginn Artikulationsleistungen zeigen, die jenen h{\"o}rgesunder Kinder im Verlauf ihrer Entwicklung entsprechen. Methodische Einschr{\"a}nkungen fanden sich im Bereich des untersuchbaren Frequenzrepertoires und der hohen St{\"o}ranf{\"a}lligkeit f{\"u}r Hintergrundger{\"a}usche. Die M{\"o}glichkeit einer diesbez{\"u}glichen Modifikation der Methode w{\"a}re zu pr{\"u}fen. Diese Ergebnisse erlauben es nun in einem n{\"a}chsten Schritt, einen systematischen Vergleich der Messgr{\"o}ßen zwischen h{\"o}rgesunden und sensorineural h{\"o}rbeeintr{\"a}chtigten Kindern unter Einschluss der H{\"o}rtestergebnisse mithilfe der PAI-Methode vorzunehmen. Dazu scheinen besonders die hier analysierte Artikulationsgeschwindigkeit und weitere zeitliche Gr{\"o}ßen (Resonanzfrequenz{\"u}bergangszeit, aktive Vokalartikulationszeit, exakte und mittlere Silbendauer) geeignet. F{\"u}r weitergehende Untersuchungen und spezifische Vergleiche ist es jedoch zun{\"a}chst erforderlich, f{\"u}r alle anderen hier untersuchten Kenngr{\"o}ßen kanonischer Babbellaute weitere systematische Untersuchungen an vergleichbar homogenen Datens{\"a}tzen von sowohl h{\"o}rgesunden als auch h{\"o}rbeeintr{\"a}chtigten Kindern vorzunehmen.}, subject = {Spracherwerb}, language = {de} } @phdthesis{Aulenbach2014, author = {Aulenbach, Julia}, title = {T-Zell-Zytokinexpression bei gestillten vs. nicht-gestillten Kindern}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-117775}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2014}, abstract = {Das Bestreben, den Aufbau, die Funktion sowie die Entwicklung des Immunsystems zu verstehen, steht schon lange Zeit im Zentrum des Interesses vieler Forschungsarbeiten, insbesondere um auf Grundlage der gewonnenen Erkenntnisse neue Behandlungsans{\"a}tze f{\"u}r immunologisch relevante Krankheitsbilder zu entwickeln. Stillen k{\"o}nnte ein wichtiger Faktor sein, der bei der Entwicklung und Differenzierung von T-Zell-Subpopulationen und Zytokinmustern im S{\"a}uglings- und Kindesalter eine bedeutende Rolle spielt. Die Zielsetzung der hier vorgelegten Promotionsarbeit war es, den potentiellen Effekt des Faktors Stillen auf die Entwicklung, die Verteilung und die Differenzierung von Zell-populationen sowie die Expression von Zytokinen bei gesunden Kindern zu untersuchen. Dies geschah insbesondere im Hinblick auf einen m{\"o}glicherweise vorhandenen Shift der relativen Verteilung der TH1- und TH2-Zytokinen, da in retrospektiven Kohortenstudien bereits gezeigt werden konnte, dass gestillte Kinder eine geringere Anf{\"a}lligkeit gegen{\"u}ber schwerwiegenden bakteriellen Infektionen (BACHRACH ET AL., 2003) sowie einer verminderten Inzidenz von Autoimmunerkrankungen (KOLETZKO ET AL., 1989; PISACANE ET AL., 1994) aufweisen. Die Studienkohorte bestand aus 196 gesunden Kindern im Alter zwischen 26 Tagen und 12 Jahren und 352 Tagen. Diese wurde in vier Altersgruppen unterteilt (<1, 1- <3, 3- <6 und 6-<13 Jahre) und mittels eines Fragebogens im Hinblick auf ein m{\"o}glicherweise vorhandenes Bias bez{\"u}glich exogener Einflussfaktoren wie Impfungen, Nikotinexposition (FELESZKO ET AL., 2006) und allergische Erkrankungen in der Familie (HRD{\´Y} ET AL., 2010), die in diesem Zusammenhang diskutiert werden, {\"u}berpr{\"u}ft. Dabei zeigten sich keine signifikanten Unter-schiede zwischen den Gruppen. Alle immunologischen Parameter wurden in peripherem, heparinisiertem Blut ermittelt. Zun{\"a}chst wurde mittels Durchflusszytometrie (FACS) eine Ph{\"a}notypisierung, anhand von antik{\"o}rpermarkierten Oberfl{\"a}chenantigenen der T-, B- und NK-Zellpopulationen („Immun-status"), durchgef{\"u}hrt. Des Weiteren wurden die mononuklearen Zellen des peripheren Blutes (PBMC) mittels PMA und Ionomycin stimuliert und die Zytokinsekretion durch Brefeldin blockiert. Durch FACS-Analyse wurde die nach 20-24 st{\"u}ndiger Anregung in der Kultur vorhandene intrazellul{\"a}rer Zytokinexpression von IL2, IFNγ, TNFα, IL4, IL10, TGFβ und IL17 in den T-Zellpopulationen ermittelt. In einem zweiten Schritt wurde der Quotient aus IFNγ und IL4 berechnet, um das Verh{\"a}ltnis zwischen TH1 und TH2 zu analysieren. Das Datenmaterial zeigt die Entwicklung der T-Zell-Subpopulationen mit dem Alter. Junge Kinder zeigen eine durch regulatorische T-Zellen (Treg) bzw. TH0-Zellen vorherrschende TGFβ und IL2-Expression, w{\"a}hrend {\"a}ltere Kinder das gesamte Repertoire an TH1 (IFNγ, TNFα) und TH2-Zytokinen (IL4), insbesondere durch T-Ged{\"a}chtniszellen, exprimieren. Diese Ergebnisse best{\"a}tigten bereits zuvor beschriebene - vom Faktor Stillen unabh{\"a}ngige - altersabh{\"a}ngige Ver{\"a}nderungen der Zellpopulationen und der Zytokinexpression. Aus diesem Grund konnte von einer „normalen Verteilung" der Studienkohorte ausgegangen werden. Zwischen gestillten und nicht-gestillten Kindern hat sich gezeigt, dass sich die Gr{\"o}ße und das Verh{\"a}ltnis der {\"u}bergeordneten Zellpopulationen (T-Helferzellen, zytotoxische T-Zellen) sowie die Reifung der T-Zellen (naive T-Zellen, T-Ged{\"a}chtniszellen) bezogen auf das Alter nicht unterscheiden. Hingegen zeigt der Faktor Stillen in der Tat einen Einfluss auf die TH1/TH2-Balance. Bei gestillten Kindern l{\"a}sst sich eine st{\"a}rkere Gewichtung in Richtung der TH2-Zytokine feststellen (niedrigere IFNγ/IL4-Ratio), so dass davon auszugehen ist, dass Stillen einen so genannten TH2-Shift induziert. Dieses gegen{\"u}ber nicht-gestillten Kindern „verschobene" Gleichgewicht bleibt bis zur Altersgruppe der 6-13 J{\"a}hrigen konstant. Gestillte Kinder haben zudem, im Vergleich zu Formula-ern{\"a}hrten Kindern, ein h{\"o}heres Verm{\"o}gen TH1-Zytokine wie TNFα und IFNγ zwischen dem dritten und sechsten Lebensjahr zu bilden. Diese Daten entsprechen nicht einem vorherrschenden TH2-Muster und einer Allergiedisposition, aber sie k{\"o}nnen die geringere Inzidenz von bakteriellen Infektionen im Vorschulalter (TH1-Antworten ben{\"o}tigt) und von TH1-vermittelten Autoimmunerkrankungen bei gestillten Kindern erkl{\"a}ren. Aufgrund der Ergebnisse wird deutlich, dass Muttermilch einen bedeutenden Einfluss auf das Immunsystem hat. Insbesondere konnte gezeigt werden, dass der Einfluss der Muttermilchern{\"a}hrung {\"u}ber den eigentlichen Zeitraum des Stillens hinausreicht. Eine Pr{\"a}gung des Immunsystems durch die Muttermilch, w{\"a}hrend der fr{\"u}hen Kindheit, erscheint deshalb sehr wahrscheinlich. Diese Ergebnisse sollten selbstverst{\"a}ndlich durch weiterreichende Studien, die eventuell vorhandene weitere St{\"o}rgr{\"o}ßen wie genetische Pr{\"a}dispositionen oder auch Umwelttoxine einschließen, verifiziert werden. Zudem w{\"a}re es von Interesse welche in der Muttermilch enthaltene Stoffe zu diesem TH2-Shift beitragen oder ob es sich bei den Einflussfaktoren vielmehr um in der Muttermilch nicht enthaltene Stoffe handelt, die in Formula-Nahrung enthalten sind, wie zum Beispiel Kuhmilchantigene. Schlussendlich bleibt festzuhalten, dass Muttermilch erwiesene positive Vorteile mit sich bringt, wie geringere Infektionsraten (Atemwegsinfektionen, Otitis media) und eine Risiko-verminderung f{\"u}r bestimmte Erkrankungen (Diabetes mellitus Typ1, Morbus Crohn, Multiple Sklerose) im sp{\"a}teren Leben. Die Ergebnisse dieser Arbeit k{\"o}nnen best{\"a}tigen, dass das Stillen mit Muttermilch tats{\"a}chlich einen Einfluss auf die Entwicklung des individuellen Immunsystems hat, der auch nach dem Abstillen weiter anh{\"a}lt. Eine wichtige Rolle kann diese Erkenntnis bei der Beratung werdender M{\"u}tter spielen, gerade in Hinblick auf ein gegebenenfalls erh{\"o}htes endogenes famili{\"a}res Risiko f{\"u}r beispielsweise Autoimmunerkrankungen. Folgearbeiten sind sicher w{\"u}nschenswert, um den pathophysiologischen Hintergrund dieser beobachteten Daten besser zu verstehen.}, subject = {Zytokine}, language = {de} }