@phdthesis{Chen2011, author = {Chen, Pei-Jung}, title = {Modernisierung als Leitidee der Bildungsreform in Taiwan: Eine kritische Untersuchung von 1994 bis 2010 unter besonderer Ber{\"u}cksichtigung der Sch{\"u}lerleistungsbeurteilung in der Primarstufe und Sekundarstufe I}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-64626}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2011}, abstract = {Es ist ein interessantes Ph{\"a}nomen, dass Deutschland und Taiwan, trotz der kulturellen und gesellschaftlichen Unterschiede, {\"a}hnliche Reformen im Bildungsbereich durchf{\"u}hren: die Einf{\"u}hrung der nationalen Bildungsstandards, des Kompetenzmodells, der standardisierten Leistungstests und der schulischen Evaluation. Als ,,Allheilmittel" m{\"o}ge diese Reform zur St{\"a}rkung der wirtschaftlichen Leistungsf{\"a}higkeit des Landes f{\"u}hren. Bislang l{\"a}sst sich die Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit der Reform auf Taiwan deutlich erkennen: Diese auf Modernisierung zielende Reform und die Versprechungen, eine ,,neue Leistungskultur" zu schaffen, wurden bisher noch nicht erf{\"u}llt. Aus unterschiedlichen Perspektiven wurden Erkl{\"a}rungen f{\"u}r die defizit{\"a}re Lage der Schulreform abgegeben. Die Ursachenbegr{\"u}ndungen basieren vor allem auf der Annahme, dass die in die Reform gesetzten Hoffnungen letztendlich erf{\"u}llt werden k{\"o}nnten, wenn Probleme beseitigt w{\"u}rden. Die Grundannahmen der Reform an sich wurden kaum in Frage gestellt. Man glaubt immer daran, dass die Einf{\"u}hrung der Basiskompetenzen zum Abbau von Leistungsdisparit{\"a}ten zwischen den Sch{\"u}lern und somit zur Chancengleichheit im Bildungswesen beitragen k{\"o}nnte, und dass die standardisierten Leistungstests das Leistungsniveau des Schulsystems sichern k{\"o}nnten, dass die Schulevaluation die Schulautonomie verst{\"a}rken und die Wettbewerbsf{\"a}higkeit des Schulsystems auf dem globalen Bildungsmarkt erh{\"o}hen k{\"o}nnten. Schließlich erhofft man sich davon eine erfolgreiche Wirtschaftsentwicklung Taiwans. Als Wahrheit werden meist diese Kausalit{\"a}tsannahmen betrachtet, denn eine kritische Auseinandersetzung damit findet sich selten. Reform, durch welche Maßnahmen auch immer, wird weiterhin als einzige L{\"o}sung der w{\"a}hrend der Reform aufgetauchten Probleme angesehen. Es stellt sich die Frage, inwiefern die Schulreform gerechtfertigt ist: K{\"o}nnte es sein, dass die Reform trotz der Begleitmaßnahmen immer noch erfolglos bleiben musste? W{\"a}re es m{\"o}glich, dass die nach der Schulreform fortdauernden Probleme wie z.B. die Chancenungleichheit im Bildungswesen und der enorme Leistungsdruck auf die Sch{\"u}ler nicht so sehr in der Mentalit{\"a}t der Taiwaner oder gar in der asiatischen Kultur liegen, sondern eher als ein globales Problem anzusehen sind? K{\"o}nnte es sein, dass die den vorhandenen quantitativen Studien zugrunde liegenden wissenschaftlichen Theorien an sich problematisch sind, weswegen sie keine L{\"o}sung f{\"u}r das Reformchaos liefern k{\"o}nnten? Kurz: W{\"a}re es m{\"o}glich, dass genau die Realisierung dieser theoretischen Ans{\"a}tze dieses Chaos bewirkt hat? Es finden sich kaum Beitr{\"a}ge in der wissenschaftlichen Literatur, in denen die Anspr{\"u}che an die Schulreform gr{\"u}ndlich analysiert werden. Hierbei fragt man sich, ob die Ziele der Reform vielleicht immanent widerspr{\"u}chlich oder gar nicht erreichbar sind. So m{\"u}ssten z.B. einerseits die Individualit{\"a}t der Sch{\"u}ler gef{\"o}rdert und andererseits deren Lerninhalte standardisiert werden. Ferner fordern die Bildungspolitiker die Verringerung des Leistungsdruckes auf die Sch{\"u}ler und zugleich deren Wettbewerbsf{\"a}higkeit. Einerseits verspricht man mehr Schulautonomie, dennoch werden mehr Kontrollmaßnahmen in der Schule ergriffen. Dar{\"u}ber hinaus fordert man einerseits die so genannten ganzheitliche Entwicklung und Selbstverwirklichung der Menschen doch andererseits gelten die Heranwachsenden letztlich nur als Humankapital. Besteht zwischen diesen Anspr{\"u}chen bzw. Zielsetzungen ein Zusammenhang? Wenn ja, wie h{\"a}ngen sie zusammen? Sind diese Reformziele wirklich einander widerspr{\"u}chlich, oder erscheinen diese Ziele zwar unterschiedlich, folgen aber dennoch derselben Logik? Ist diese Logik {\"u}berhaupt p{\"a}dagogisch legitim? K{\"o}nnte es sein, dass diese Anspr{\"u}che und Ziele der Reform eher zu einer {\"U}berforderung der Anstaltsschule f{\"u}hren? Mit diesen Fragen wird sich die folgende Arbeit besch{\"a}ftigen. Deren Ziel besteht also nicht darin, die Probleme der Reform auf Taiwan in den letzten Jahren zu l{\"o}sen, sondern darin, sie darzustellen und kritisch zu analysieren.}, subject = {Taiwan}, language = {de} } @phdthesis{Kempf2002, author = {Kempf, Hans-Peter}, title = {Werteaspekte im Deutschunterricht der Realschule - Repr{\"a}sentative Paradigmen und literaturdidaktische Exemplifizierungen}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-5094}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2002}, abstract = {Werteaspekte im Deutschunterricht der Realschule Repr{\"a}sentative Paradigmen und literaturdidaktische Exemplifizierungen Die Aktualit{\"a}t der Werte-Thematik findet u.a. auch im Deutschunterricht ein komplexes Bet{\"a}tigungsfeld f{\"u}r unterrichtliche Aufgaben, die sowohl einer wissenschaftstheoretischen Erl{\"a}uterung als auch einer Exemplifizierung an konkreten Unterrichtsbeispielen bed{\"u}rfen. In den Kapiteln zwei und drei der Arbeit erfolgt deshalb zun{\"a}chst eine terminologische Auseinandersetzung mit dem Werte-Begriffsfeld. Als Referenzgrundlage hierzu dient Nicolai Hartmanns Werk Ethik aus den Anf{\"a}ngen des 20. Jahrhunderts. Auf Grund des vielschichtig und klar differenzierten Wertekonzepts kann dieses auch heute noch mit allen modernen Ans{\"a}tzen von Wertstrukturierungen konkurrieren. Ausgehend von gesellschaftspolitischen, familienbezogenen und schulischen Anliegen werden in Kapitel drei spezifische Perspektiven diskutiert, um so ein Verst{\"a}ndnis zu bekommen f{\"u}r die vielschichtigen Werte-Bereiche der Jugendlichen: Damit sind all die Erlebensmomente anzusprechen, die im Zusammenhang stehen mit der Familie, der Schule und sonstigen sekund{\"a}rgesellschaftlichen Gruppierungen, aber auch mit individuellen Erfahrungsparadigmen, wie dem Heimatempfinden, der Einstellung zur Politik, zur Arbeitswelt, zur Freizeit oder zur Sexualit{\"a}t. Umfassend dargestellt wird im dritten Kapitel vor allem der Lehrplan der sechsstufigen Realschule in Bayern. Die Ausf{\"u}hrungen in diesem Zusammenhang sollen bei Bedarf als eine m{\"o}gliche Arbeitsgrundlage und Fundstelle f{\"u}r die Ausgestaltung eigener unterrichtlicher Ideen im Zusammenhang mit der Wertethematik dienen. In Kapitel vier Welche Werte sind f{\"u}r junge Menschen von heute wichtig? polarisieren sich unter Ber{\"u}cksichtigung der „neuen Werte" der Jugend die bisher erarbeiteten Aspekte in einer Abgrenzung der „sittlichen" von den „nicht sittlichen" Werten. Hier wird vor allem die Auswertung einer Fragebogenaktion in Form von Diagrammen aufgezeigt. Im folgenden Kapitel f{\"u}nf Was kann der Literaturunterricht zur Vermittlung und Reflexion von Werten beitragen? werden zun{\"a}chst verschiedene gesellschaftsprop{\"a}deutische Funktionen eines „wert-vollen" Literaturunterrichts dargestellt und in Zusammenhang gebracht mit Literatur als Sozialisationsinstrumentarium. Eine kurze synoptische Darstellung ausgew{\"a}hl-ter fachdidaktischer Positionen aus der zweiten H{\"a}lfte des 20. Jahrhunderts zu literaturdidaktischen Zielvorstellungen im Zusammenhang mit didaktischen Aspekten der Werteproblematik schließt diesen Teil der Arbeit ab. Im unterrichtspraktisch ausgerichteten Kapitel 6: Wie l{\"a}sst sich das exemplarisch metho-disieren? geht es zun{\"a}chst darum, Verfahrensm{\"o}glichkeiten im Literaturunterricht im Zusammenhang mit der Wertethematik zu evaluieren. Hier sind dies der Lehrervortrag, die Gruppenarbeit und das Unterrichtsgespr{\"a}ch, die auf ihre reale Umsetzbarkeit explorativ an Unterrichtsbeispielen {\"u}berpr{\"u}ft werden. Die dabei zu Grunde gelegten Beispiele ber{\"u}cksichtigen sowohl literaturwissenschaftliche als auch literaturdidaktische {\"U}berlegungen. An Hand ausgew{\"a}hlter Textbeispiele aus Goethes Briefroman Die Leiden des jungen Werthers sollen unter literaturwissenschaftlicher Perspektive verschiedene unterrichtliche Ausgangspunkte f{\"u}r Werthaltungsfragen angesprochen werden, die durchaus in einer achten Jahrgangsstufe thematisierbar sind. Eine literaturdidaktische Fokussierung ist dort angebracht, wo sich kreative Arbeitsweisen in Verbindung mit Handlungs- und Produktionsorientierung anbieten. Im Mittelpunkt steht hier deshalb neben dem abschließenden Unterrichtsbeispiel zu dem Text Spaghetti f{\"u}r zwei die Darstellung eines „M{\"a}rchen-Projekts" in einer 5. Jahrgangsstufe. Gezeigt wird, wie die Werte-Thematik mittels verschiedener integrativer, aber auch f{\"a}cher{\"u}bergreifender Verkn{\"u}pfungen in einer Unterrichtssequenz variantenreich anwendbar ist.}, subject = {Deutschunterricht}, language = {de} }