@phdthesis{Lintner2022, author = {Lintner, Hannes}, title = {Die Wertigkeit des Liquorbiomarkers CXCL-13 in der Diagnostik der Neuroborreliose und anderer neuroinflammatorischer Erkrankungen}, doi = {10.25972/OPUS-26047}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-260471}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2022}, abstract = {Zu den h{\"a}ufigsten Symptomen der Neuroborreliose z{\"a}hlen Meningopolyradikulitis, lymphozyt{\"a}re Meningitis und eine Beteiligung von Hirnnerven. Die Diagnosestellung erfolgt anhand klinischer Symptomatik, Liquoranalyse und Antik{\"o}rperuntersuchungen von Liquor und Serum. Besonders in der Fr{\"u}hphase der Infektion gestaltet sich die Diagnosesicherung aufgrund der noch fehlenden Antik{\"o}rperreaktion jedoch oftmals sehr schwierig. Die Ergebnisse mehrerer Studien legen nahe, dass CXCL-13 einen wertvollen Beitrag leisten k{\"o}nnte, um diese diagnostische L{\"u}cke zu schließen. Ziel der Studie war es, die Wertigkeit des Liquorbiomarkers CXCL-13 in der Diagnostik der Neuroborreliose und anderer neuroinflammatorischer Erkrankungen anhand eines großen unselektierten Kollektivs zu ermitteln, einen cut-off Wert f{\"u}r die Verwendung im klinischen Alltag zu definieren und die Ergebnisse mit der bestehenden Literatur zu vergleichen. Daf{\"u}r wurden am Klinikum Wels-Grieskirchen {\"u}ber einen Zeitraum von 3 Jahren alle Patienten analysiert, bei denen im Rahmen einer Liquorpunktion die CXCL-13 Konzentration bestimmt wurde. Die Patienten wurden anhand der Hauptdiagnose bei Entlassung in 12 Diagnosegruppen aufgeteilt, f{\"u}r die Einteilung der Neuroborreliose Patienten wurden die Diagnoseleitlinien der DGN herangezogen. Alle Liquorproben wurden routinem{\"a}ßig auf Zellzahl, Gesamteiweiß und Laktat untersucht, die CXCL-13 Konzentration wurde anhand eines enzyme-linked immunsorbent assay (CXCL-13 ELISA, Euroimmun) bestimmt. Unter den 1410 augewerteten Patienten fanden sich 29 F{\"a}lle mit gesicherter Neuroborreliose sowie 9 F{\"a}lle mit wahrscheinlicher/m{\"o}glicher Neuroborreliose. Beide Neuroborreliosegruppen zeigten eine deutlich erh{\"o}hte mediane CXCL-13 Konzentration (554pg/ml bzw. 649pg/ml), in der Gruppe der bakteriellen und Pilzinfektionen (n=6) fand sich ebenfalls ein deutlich erh{\"o}hter Median von 410pg/ml. Alle anderen Gruppen wiesen signifikant niedrigere CXCL-13 Konzentrationen auf (p<0,001), lediglich bei sechs Patienten aus der Gruppe der soliden Tumore, darunter ein kutanes Lymphom und f{\"u}nf hirneigene Tumore, wurden Werte {\"u}ber 500pg/ml gefunden. Anhand einer ROC-Kurve wurde der ideale cut-off f{\"u}r die Diagnose der gesicherten Neuroborreliose errechnet. Dieser lag bei 55,5pg/ml mit einer Sensitivit{\"a}t von 96,6\% (95\% KI 80,4-99,8\%) und einer Spezifit{\"a}t von 94,9\% (95\% KI 93,5-95,9\%). Bei 28 der 29 gesicherten Neuroborreliosef{\"a}lle konnte ein positiver Antik{\"o}rperindex nachgewiesen werden, dies entspricht einer Sensitivit{\"a}t von 96,6\%. Der direkte Erregernachweis mittels PCR wurde bei neun Patienten durchgef{\"u}hrt, er war lediglich in zwei F{\"a}llen positiv, die Sensitivit{\"a}t lag bei 22,2\%. Bei den Patienten mit wahrscheinlicher Neuroborreliose (n=5) war eine Bestimmung des Antik{\"o}rper-Index nicht m{\"o}glich, da entweder nur im Serum oder im Liquor borrelienspezifische Antik{\"o}rper vorlagen. Alle Patienten zeigten eine typische klinische Symptomatik, eine lymphozyt{\"a}re Pleozytose und deutlich erh{\"o}hte CXCL-13 Konzentrationen. Es erfolgte eine antibiotische Therapie mit Ceftriaxon, worauf die Symptomatik rasch r{\"u}ckl{\"a}ufig war. Die Ergebnisse der Studie best{\"a}tigen die hohe Wertigkeit von CXCL-13 f{\"u}r die Diagnose der Neuroborreliose und belegen die {\"U}bertragbarkeit der bisherigen Funde auf ein unselektiertes Patientenkollektiv. Die CXCL-13 Bestimmung ist dem direkten Erregernachweis deutlich {\"u}berlegen, dieser ist aufgrund der niedrigen Sensitivit{\"a}t lediglich als Best{\"a}tigungstest geeignet. Im Vergleich zum borrelienspezifischen Antik{\"o}rper-Index ist CXCL-13 als in etwa ebenb{\"u}rtig anzusehen. Besonders in der Fr{\"u}hphase der Infektion bietet die CXCL-13 Bestimmung aufgrund der Latenzzeit bis zur Nachweisbarkeit von Antik{\"o}rpern jedoch einen deutlichen Vorteil. Zus{\"a}tzlich f{\"a}llt die CXCL-13 Konzentration nach erfolgter Therapie rasch wieder ab, wodurch es sich auch als Verlaufsparameter eignet. Ein positiver Antik{\"o}rper-Index kann {\"u}ber viele Jahre persistieren, weshalb eine Unterscheidung zwischen akuter und abgelaufener Infektion unm{\"o}glich ist. Am sinnvollsten erscheint eine Kombination von CXCL-13 und Antik{\"o}rper-Index, in Verbindung mit der klinischen Pr{\"a}sentation ergibt sich so eine sehr hohe diagnostische Sicherheit in allen Stadien der Erkrankung.}, subject = {Borreliose}, language = {de} } @phdthesis{SchoenmanngebSimon2012, author = {Sch{\"o}nmann [geb. Simon], Anna-Lena}, title = {Langzeitverlauf der Borreliose bei Kindern und Jugendlichen}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-95910}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2012}, abstract = {In der vorliegenden Arbeit sollten die unterschiedlichen Manifestationsformen der Borreliose anhand verschiedener Parameter verglichen und der Verlauf einer Borrelioseerkrankung analysiert werden. Dabei konnte gezeigt werden, dass es sich um eine ganzj{\"a}hrige Erkrankung handelt, die jedoch - je nach Manifestationsform - verschiedene jahreszeitliche Gipfel aufweist. So kommen die Neuroborreliose und die Fr{\"u}hborreliose geh{\"a}uft im Fr{\"u}hling und im Sommer vor, w{\"a}hrend die Lyme Arthritis durchweg ganzj{\"a}hrig auftritt. Da die Borrelien erst nach ca. 12 Stunden Latenz auf den Wirt {\"u}bertragen werden, sind es vor allem die unbemerkten Zeckenstiche, die eine Infektion verursachen. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass sich nur rund 55 \% der Patienten an einen zur{\"u}ck liegenden Zeckenstich erinnern konnten. Bei der Untersuchung der verschiedenen Laborparameter ergaben sich keine wesentlichen Unterschiede zwischen den Manifestationsformen bez{\"u}glich H{\"a}moglobingehalt, Blutsenkungsgeschwindigkeit, Thrombozyten und Leukozyten im Serum. Desweiteren ergaben sich keine Hinweise auf eine Beteiligung des Rheumafaktors oder antinukle{\"a}rer Antik{\"o}rper an den immunologischen Prozessen w{\"a}hrend einer Lyme Arthritis Erkrankung. IL-17 konnte mittels ELISA weder in Serum/Plasma noch in Synovialfl{\"u}ssigkeit signifikant erh{\"o}ht nachgewiesen werden. Es bleibt jedoch unklar, ob dies aufgrund einer langen Lagerung der Proben der Fall war oder ob IL-17 tats{\"a}chlich nicht signifikant erh{\"o}ht vorlag. Aus der Literatur kann man entnehmen, dass IL-17 bei den Abl{\"a}ufen einer Infektion mit B. burgdorferi eine wichtige Rolle zu spielen scheint. Dies k{\"o}nnte einen Ansatz f{\"u}r neue Behandlungsmethoden der Lyme Arthritis darstellen, weshalb die Durchf{\"u}hrung weitere Untersuchungen wichtig ist. Durch die Analyse der initialen Serologie konnte die Antik{\"o}rperreaktion w{\"a}hrend einer Infektion mit B. burgdorferi veranschaulicht werden, die mit der Bildung von IgM- Antik{\"o}rpern beginnt und dann einen Shift zu IgG-Antik{\"o}rpern vollzieht. Die Antigene p19, p31/34, p39 und p65 scheinen hierbei vor allem bei der Lyme Arthritis im Vordergrund zu stehen. Weiterhin konnte bei dieser Analyse beobachtet werden, dass teilweise zahlreiche serologische Untersuchungen bei ein und demselbem Patienten statt fanden, was darauf schließen l{\"a}sst, dass diese Untersuchung zur Verlaufskontrolle benutzt wurde. Grunds{\"a}tzlich ist die Serologie hierzu jedoch nicht geeignet. Vielmehr sollte sie lediglich zur Diagnosestellung dienen. In dieser Funktion ist sie bei korrekter Interpretation ein hervorragendenes diagnostisches Mittel. Leider werden serologische Untersuchungen jedoch h{\"a}ufig falsch interpretiert und angewendet, was dazu f{\"u}hrt, dass Patienten h{\"a}ufiger oder auch l{\"a}nger als n{\"o}tig antibiotisch behandelt werden. So erhielten auch rund 8 \% der Lyme Arthritis Patienten mehr als 2 Zyklen antibiotischer Therapie. Die Nebenwirkungen dieser langwierigen antibiotischen Behandlung sind nicht zu vernachl{\"a}ssigen. Die aktuellen Leitlinien sehen im Gegensatz dazu n{\"a}mlich nach dem zweiten antibiotischen Zyklus den Beginn einer Therapie mit DMARD's vor, selten kommen auch intraartikul{\"a}re Steroide zum Einsatz. Diese beobachtete „{\"U}berdiagnostik und {\"U}bertherapie" der Borrelioseerkrankung spiegelt vermutlich die Angst vor chronischen Verlaufsformen in der Bev{\"o}lkerung und teilweise auch unter {\"A}rzten wider. Bereits in anderen Studien konnte die Existenz einer therapieresistenten Verlaufsform der Borreliose - insbesondere der Lyme Arthritis - nachgewiesen werden. In der vorliegenden Arbeit litten 24 \% der Lyme Arthritis Patienten nach einer ad{\"a}quaten antibiotischen Behandlung laut eigenen Angaben zum Zeitpunkt der Umfrage noch unter Gelenkbeschwerden. Ob es sich hierbei nun um eine schwerwiegendere Verlaufsform in Europa handelt, bleibt zun{\"a}chst offen. Zur Objektivierung der Beschwerden, zum Ausschluss einer Zweitinfektion oder aber auch einer Fibromyalgie als m{\"o}gliche Differentialdiagnose sind prospektive Studien mit klinischer Untersuchung der Patienten im Verlauf n{\"o}tig. Eindeutig ist jedoch, dass durch eine fr{\"u}hzeitige antibiotische Behandlung nach Infektion das Fortschreiten der Erkrankung effektiv verhindert werden kann. Chronische Beschwerden gaben hingegen auch die Patienten mit zur{\"u}ckliegender Neuroborreliose an. Rund 20\% der Patienten litten nach eigener Angabe unter Allgemeinsymptomen, die ihre Lebensqualit{\"a}t subjektiv wesentlich einschr{\"a}nkten. Der spezifische Zusammenhang zwischen diesen Beschwerden und einer Neuroborreliose bzw. einer Borrelioseerkrankung im Allgemeinen ließ sich jedoch nicht endg{\"u}ltig kl{\"a}ren. Es w{\"a}re hierf{\"u}r der Vergleich mit einer gesunden Kohorte und die Anwendung spezieller neuropsychologischer Untersuchungen n{\"o}tig.}, subject = {Lyme-Krankheit}, language = {de} } @phdthesis{Stolz2003, author = {Stolz, Christian}, title = {Seropr{\"a}valenz der Humanen Granulozyt{\"a}ren Ehrlichiose in verschiedenen Risikogruppen}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-6626}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2003}, abstract = {Ehrlichien sind obligat intrazellul{\"a}re Bakterien die phaygozyt{\"a}re Zellen infizieren. Die Humane Granulozyt{\"a}re Ehrlichiose (HGE) ist eine neu beschriebene zecken{\"u}bertragene fieberhafte Erkrankung mit unspezifischen Symptomen wie Unwohlsein, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen und Rigidit{\"a}t, die bei komplizierten Verl{\"a}ufen bis zum Tod f{\"u}hren kann. Der verursachende Erreger ist eng verwandt mit den tierpathogenen Bakterien der Ehrlichia phagocytophila-Gruppe und wird {\"u}bertragen von infizierten Zecken (in Europa vor allem Ixodes ricinus). Diese Zecken {\"u}bertragen auch die Lyme-Borreliose. Bis jetzt gibt es nur wenige epidemiologische Seropr{\"a}valenzstudien in Europa. Das Ziel dieser Studie war es mittels eines Immunfluoreszenztests herauszufinden, wie viele Patienten im Raum Unterfranken, die Antik{\"o}rper gegen die Erreger der Lyme-Borreliose in ihrem Blut hatten, auch Antik{\"o}rper gegen den Erreger der HGE aufwiesen. Bei diesen Patienten (n=239) konnte man davon ausgehen, dass sie sicher von Zecken gestochen worden waren. Als Kontrollkollektiv wurden Seren von gesunden Blutspendern ausgew{\"a}hlt (n=263). Die Patienten mit Lyme-Borreliose waren zwischen 1996 und 1998 zur Behandlung in die Abteilung f{\"u}r Dermatologie der Universit{\"a}tsklinik W{\"u}rzburg gekommen. Es zeigte sich, dass aus dem Kollektiv der Borreliosepatienten 10 von 239 (4,2 \%) IgG-Antik{\"o}rper (Titer ³ 1:64) im Serum hatten und 15 (Titer ³ 1:20, 6,3 \%) IgM-Antik{\"o}rper. Bei der Kontrollgruppe gesunder Blutspender zeigten vier IgG-Antik{\"o}rper (1,5 \%) und einer IgM-Antik{\"o}rper (0,38 \%) gegen den Erreger der HGE in ihrem Serum. Das Ergebnis dieser Studie soll zeigen, dass die HGE im Raum Unterfranken vorkommt und somit die Aufmerksamkeit f{\"u}r diese zecken{\"u}bertragene Erkrankung verst{\"a}rken, die in manchen F{\"a}llen der Grund f{\"u}r eine ungew{\"o}hnlich schwer verlaufene oder sogenannte seronegative Borreliose sein kann.}, language = {de} }