@phdthesis{Pizon2010, author = {Pizon, Dorothea}, title = {Prognose des raumfordernden Mediainfarktes bei konservativer vs. operativer Therapie am Universit{\"a}tsklinikum W{\"u}rzburg 1993-2005}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-70232}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2010}, abstract = {In dieser Studie wurden Schlaganfallpatienten untersucht, die einen ausgedehnten Infarkt im Versorgungsgebiet der A.cerebri media erlitten und wegen Bewusstseinstr{\"u}bung (sog. Maligner Mediainfarkt) auf der Neurologischen Intensivstation des Universit{\"a}tsklinikums W{\"u}rzburg im Zeitraum von 1991 bis 2005 behandelt wurde, um herauszufinden, welchen Einfluss eine operative Behandlung auf den kritisch erh{\"o}hten Hirnsdrucks zus{\"a}tzlich zur konservativen Intensivtherapie auf Mortalit{\"a}t sowie langfristige Lebensqualit{\"a}t hatte. Insgesamt konnten die Daten von 292 Patienten ausgewertet werden, wovon 259 konservativ und 33 operativ behandelt worden waren. Es zeigte sich insgesamt, dass eine stillschweigende g{\"u}nstige Selektion f{\"u}r eine Trepanation sprach (j{\"u}nger, eher keine Aphasie, weniger Komorbidit{\"a}ten). Die Hemikraniektomie senkte die Mortalit{\"a}t in der Akutphase hochsignifikant (K: 22, 4\%, T: 3,0\%; p=0,009). Sie hatte erwartungsgem{\"a}ß auch einen positiven Einfluss auf das Vigilanzniveau: die Quote von wachen Patienten war bei Entlassung der Trepanierten um 66\% h{\"o}her als bei Aufnahme, bei den konservativ Behandelten war sie nur um 33,3 \% gestiegen. Das vorherrschende Symptom bei Aufnahme und Entlassung war eine motorische bzw. sensomotorische Hemiparese. Der Anteil der Aphasiker bei den 201 konservativ therapierten Patienten, die den station{\"a}ren Aufenthalt {\"u}berlebt haben, ist von bei Aufnahme 56,2\% auf bei Entlassung 48,6\% gesunken. Bei den 32 trepanierten Patienten ist er dagegen mit 50\% gleich geblieben, obwohl 2/3 aller Patienten an der nicht-dominanten Hemisph{\"a}re operiert worden waren. Es war und ist auch nicht zu erwarten, dass eine Entlastung von Hirndruck qualitativ die hirninfarktbedingten Symptome beseitigt. Die Nachbefragung der Patienten fand im Schnitt 64,7 Monate nach erlittenem Mediainfarkt statt. Inzwischen waren von den 259 konservativ Behandelten 47,1\% verstorben, von den 33 Hemikraniektomierten nur 24,2\%. Die poststation{\"a}re Mortalit{\"a}t im weiteren Verlauf war anteilsm{\"a}ßig gering (K: 24\%, T: 21,2\%). Die {\"U}berlebensdauer der Trepanierten war dreimal so lang wie die der nicht operierten (K: 11,6 Monate, T: 34,4 Monate). Diese Unterschiede im Langzeit{\"u}berleben sind wahrscheinlicher auf die geringeren Komorbidit{\"a}ten der Trepanierten zur{\"u}ckzuf{\"u}hren, als auf die stattgehabte Operation an sich. Allerdings ist nicht auszuschließen, dass die durch Trepanation fr{\"u}hzeitiger verbesserte Wachheit sich auch g{\"u}nstig auf lebensverk{\"u}rzende Folgekomplikationen ausgewirkt haben k{\"o}nnte. In der Nachbefragung zeigte sich, dass bez{\"u}glich der erworbenen k{\"o}rperlichen Funktionsdefizite, gemessen am Barthel Index, zwischen den beiden Kollektiven kein signifikanter Unterschied bestand. Die ehemals konservativ behandelten Patienten kamen auf durchschnittlich 75, die trepanierten Patienten auf 60 von 100 Punkten. Im Lebensalltag schl{\"a}gt sich dieser Unterschied von 15 Punkten relevant nieder, aber insgesamt liegen beide Patientenkollektive im Bereich einer leichten bis nicht vorhandenen Abh{\"a}ngigkeit. Die vergleichbaren Langzeitdaten von Patienten mit Mediainfarkt liegen in einem {\"a}hnlichen Bereich. Erstmalig werden hier Langzeitdaten solcher Patienten {\"u}ber die Lebensqualit{\"a}t vorgelegt, gemessen mit dem SF-36. Nachvollziehbar zeigte sich ein deutlicher Unterschied zur Lebensqualit{\"a}t der Durchschnittsbev{\"o}lkerung, insbesondere im Bereich der k{\"o}rperlichen Belastbarkeit. F{\"u}r uns unerwartet g{\"u}nstig fielen die Antworten auf der eher psychologischen Ebene aus. Es zeigten sich bei allen Punkten des SF-36 keine signifikanten Unterschiede zwischen dem konservativ behandelten und den hemikraniektomierten Patienten, so dass die Operation als solche keinen eigenst{\"a}ndigen Einfluss auf die langfristige Lebensqualit{\"a}t nahm. Zusammengefasst verbesserte die osteoklastische Trepanation des raumfordernden malignen Mediainfarkts die {\"U}berlebenschance in der Akutphase signifikant, was mit inzwischen publizierten kontrollierten Studienergebnissen {\"u}bereinstimmt. Der Langzeitverlauf nach {\"u}berlebter Akutkrankheit gestaltet sich unabh{\"a}ngig von der Trepanation. Es gibt aufgrund der erworbenen Behinderung eine weiterhin relativ hohe l{\"a}ngerfristige Sterblichkeit. Bemerkenswert ist, dass die Selbsteinsch{\"a}tzung der Lebensqualit{\"a}t von Patienten mit einer erheblichen infarktbedingen k{\"o}rperlichen Behinderung psychologisch-emotional nur geringf{\"u}gig von der Selbstwahrnehmung in der nicht- behinderten Durchschnittsbev{\"o}lkerung. Dass bedeutet, dass Spekulationen {\"u}ber die zuk{\"u}nftige Lebensqualit{\"a}t keinen Einfluss auf die Operationsindikation nehmen sollten.}, subject = {Arteria cerebri media}, language = {de} } @phdthesis{Koehler2008, author = {K{\"o}hler, Stefan}, title = {Ophthalmologische und radiologische Hirndruckzeichen bei der isolierten Sagittalnahtsynostose}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-34666}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2008}, abstract = {Bei der h{\"a}ufigsten Form pr{\"a}maturer Kraniosynostosen, der isolierten Sagittalnahtsynostose, wird das Gesundheitsrisiko durch intrakranielle Drucksteigerung als sehr gering eingesch{\"a}tzt. Ziel der vorliegenden Studie war es, an einem gr{\"o}ßeren Kollektiv das individuelle Risiko einer Hirndrucksteigerung durch mangelhaftes Sch{\"a}delwachstum (=Kraniostenose) zu bestimmen. Der erh{\"o}hte Druck wurde dabei identifiziert durch Stauungspapillen oder durch direkte Messung. In einer L{\"a}ngsschnittstudie wurden Augenhintergrundsbefunde von 200 Patienten ausgewertet, die der W{\"u}rzburger kraniofazialen Arbeitsgruppe mit der klinischen Diagnose „isolierte Sagittalnahtsynostose" vorgestellt worden waren. Die bei acht Patienten durchgef{\"u}hrten direkten Druckmessungen wurden ebenfalls ausgewertet. Alle in die Studie aufgenommenen Patienten wurden mindestens einmal in zwei Jahren, in 76\% der F{\"a}lle entsprechend einer vorgegebenen Empfehlung zweimal j{\"a}hrlich ophthalmoskopisch untersucht. Zum Zeitpunkt der ersten Untersuchung waren die Kinder durchschnittlich 14 Monate, bei der letzten Untersuchung durchschnittlich sieben Jahre alt. Die Beobachtungsdauer lag zwischen 19 Monaten und 18 Jahren. W{\"a}hrend der Beobachtungszeit entwickelten zehn Patienten eine sichere Hirndrucksteigerung nach der genannten Definition, drei von 71 nicht operierten Patienten und sieben von 129 operativ behandelten Kindern. Daraus errechnete sich ein kumulatives individuelles Risiko von knapp sechs Prozent im Spontanverlauf und knapp sieben Prozent nach vorangegangener Operation. Diese Zahlen waren aber durch diagnostische Irrt{\"u}mer beeinflusst. Denn bei sechs der 200 Patienten musste die Diagnose im Verlauf zugunsten verschiedener Syndrome und Stoffwechselst{\"o}rungen korrigiert werden. Drei dieser Patienten hatten Stauungspapillen entwickelt. Nach entsprechender Bereinigung des Studienkolletivs lag das individuelle Risiko einer Hirndrucksteigerung f{\"u}r nicht operierte Patienten mit isolierter Sagittalnahtsynostose bei drei Prozent, f{\"u}r operierte Patienten bei sechs Prozent. Bei zwei Patienten wurde die Hirndrucksteigerung durch direkte Messung nachgewiesen, w{\"a}hrend der Augenhintergrund unauff{\"a}llig erschien - ein Hinweis auf die relativ geringe Sensitivit{\"a}t des ophthalmoskopischen Befundes. Aus den vorliegenden Daten ergibt sich die Empfehlung regelm{\"a}ßiger Funduskontrollen bei der isolierten Sagittalnahtsynostose, die unbedingt auch nach einer Operation der Synostose bis mindestens zum achten, besser bis zum 10. bis 12. Lebensjahr fortgesetzt werden sollten. Untersuchungsintervalle von sechs Monaten stellen dabei einen vertretbaren Kompromiss zwischen Untersuchungsaufwand und diagnostischer Sicherheit dar. Denn alle Patienten mit Stauungspapillen wurden rechtzeitig therapiert, keiner von ihnen erlitt bleibende Funktionseinbußen der Sehnerven. Wegen der geringen Sensitivit{\"a}t der Ophthalmoskopie wurden in einem zweiten Teil der Arbeit R{\"o}ntgenaufnahmen der Patienten auf radiologische Hirndruckzeichen ausgewertet. Das Sch{\"a}delinnenrelief wurde beurteilt und in Anlehnung an die Literatur in drei Intensit{\"a}tsgrade eingeteilt. Deutlich und generalisiert verst{\"a}rkte Impressiones digitatae im Sinne eines Wolkensch{\"a}dels wurden als m{\"o}gliche Zeichen eines erh{\"o}hten intrakraniellen Drucks registriert. Am Ende des Beobachtungszeitraums wurde sowohl bei operierten als auch bei nicht operierten Patienten eine kumulative Wahrscheinlichkeit f{\"u}r das Auftreten eines Wolkensch{\"a}dels von etwa 35\% ermittelt, bei allerdings hoher statistischer Un¬genauigkeit. Insgesamt wurde bei 20\% der nicht operierten und bei 15\% der operierten Patienten ein Wolkensch{\"a}del registriert. In Zusammenschau mit den Ergebnissen des ersten Teils der Arbeit st{\"u}tzen diese Zahlen die Annahme, dass eine intrakranielle Drucksteigerung h{\"a}ufiger auftritt als funduskopisch nachgewiesen. Bei deutlich verst{\"a}rktem Sch{\"a}delinnenrelief im R{\"o}ntgenbild sollte daher die Indikation zur invasiven Druckmessung großz{\"u}giger gestellt werden. Als {\"u}berraschendes und bisher nicht beschriebenes Ergebnis ließ sich ein {\"U}bergreifen der Synostose auf weitere N{\"a}hte kumulativ bei 20\% der operierten, nicht aber bei unoperierten Patienten nachweisen. Diese Beobachtung steht im Einklang mit der gr{\"o}ßeren H{\"a}ufigkeit von Stauungspapillen im postoperativen Verlauf. Denkbar ist also eine negative Beeinflussung der Nahtphysiologie durch die Operation.}, subject = {Hirndruck}, language = {de} }