@phdthesis{Gebhard2009, author = {Gebhard, Sebastian}, title = {DNA-analytische Untersuchungen an frischen und gelagerten Z{\"a}hnen}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-46462}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2009}, abstract = {In dieser Arbeit wurde {\"u}berpr{\"u}ft, inwieweit sich verschiedene Lagerungsbedingungen von Z{\"a}hnen auf die Verwertbarkeit von DNA im Zahninneren zur Gewinnung eines genetischen Fingerabdrucks auswirken. Die Untersuchungen an frisch extrahierten Z{\"a}hnen ließen erkennen, dass die in dieser Arbeit verwendeten Methoden und DNA-Kits f{\"u}r die weitere Analyse der den unterschiedlichen Bedingungen ausgesetzten Z{\"a}hne geeignet sind. Asensible Z{\"a}hne weisen bereits bei der Zahnextraktion Zeichen von Degradation auf. Dagegen ist der kari{\"o}se Zerst{\"o}rungsgrad an sich noch kein Ausschlusskriterium. Bei wurzelkanalbehandelten Z{\"a}hnen konnten nur Systeme mit sehr kurzen Amplifikationsprodukten typisiert werden. Sie waren f{\"u}r eine genetische Identifizierung kaum geeignet. Bei der Analyse im Erdreich vergrabener Z{\"a}hne nahm die Anzahl der typisierbaren Systeme nach einem Vierteljahr Liegezeit kontinuierlich ab, bis schließlich nach einem Jahr nur noch vereinzelt kleine Systeme detektiert werden konnten. Ein anderes Bild zeigte sich bei den in Wasser gelagerten Z{\"a}hnen. Bis zu einem halben Jahr nach Versuchsbeginn konnte eine Typisierung aller Systeme durchgef{\"u}hrt werden. Erst nach einem Jahr war die Degradation so weit vorangeschritten, dass große Systeme keine Typisierung mehr erlaubten. Bei Z{\"a}hnen, die der Sonnenstrahlung einen Monat ausgesetzt waren, war es dagegen problemlos m{\"o}glich, einen vollst{\"a}ndigen genetischen Fingerabdruck zu erfassen. Nach drei Monaten konnten allerdings nur noch vereinzelt sehr kleine Systeme gewonnen werden. Nach einem halben Jahr ergab lediglich der TPOX-vs eine erfolgreiche Typisierung. UV-Strahlung kann Zahnschmelz und -dentin durchdringen und DNA in recht kurzer Zeit degradieren. Die Z{\"a}hne aus dem Sektionsgut des Instituts f{\"u}r Rechtsmedizin W{\"u}rzburg lieferten unterschiedliche Ergebnisse, sodass hierzu keine generelle Aussage gemacht werden kann. Bei der Behandlung der Z{\"a}hne mit Hitze von 200 °C konnte die DNA nur begrenzte Zeit vor Degradation gesch{\"u}tzt werden. Bereits nach einer halben Stunde waren große Teile der Multiplex-Kits nicht mehr f{\"u}r eine Typisierung verwertbar. Das STR-System SE33 konnte allerdings noch ermittelt werden. Die Entnahmen zu sp{\"a}teren Zeitpunkten (60 min, 90 min und 120 min) lieferten fast nur noch einzelne STRSysteme. Eine knapp 30-j{\"a}hrige trockene Lagerung von Z{\"a}hnen in einem Schrank mit Schutz vor Sonneneinstrahlung schadete der DNA-Analysierbarkeit kaum. Ein vollst{\"a}ndiger Ausfall aller Systeme musste bei den Zahnproben von der Ausgrabung in Katzwang verzeichnet werden. Die Z{\"a}hne dieser 380 bis 550 Jahre alten Sch{\"a}del lieferten kein auswertbares DNA-Material mehr. Ebenso konnte mit diesen Untersuchungsmethoden aus den 2300 bis 2800 Jahre alten Z{\"a}hnen aus der Dietersbergh{\"o}hle kein analysierbares DNA-Material gewonnen werden. Es zeigte sich, dass Lagerbedingungen einen entscheidenden Einfluss auf die DNA-Qualit{\"a}t aus{\"u}ben. Als DNA-sch{\"a}digende Einfl{\"u}sse k{\"o}nnen neben Mikroorganismen und Feuchtigkeit insbesondere UV-Strahlung und Hitze gelten. Der Faktor Zeit spielt bei g{\"u}nstigen Lagerbedingungen eine untergeordnete Rolle.}, subject = {DNA-typing}, language = {de} } @phdthesis{Bergelt2007, author = {Bergelt, Steffen}, title = {Morphologische und DNA-analytische Untersuchungen am Spurenmaterial Haar}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-23155}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2007}, abstract = {In der vorliegenden Arbeit wurde der Versuch unternommen, eine Korrelation zwischen der Morphologie des Spurenmaterials Haar und der molekularbiologischen Untersuchung herzustellen. In der Rechtsmedizin waren Haare lange Zeit wegen der technisch schwierigen und zeitintensiven Untersuchungsmethoden eher von untergeordneter Bedeutung. Erst in den letzten Jahren wurden ausreichende wissenschaftliche Grundlagen geschaffen, um im Rahmen der forensischen Spurenkunde spezielle Fragestellungen anhand von molekularbiologischen Haaranalyseergebnissen mit gr{\"o}ßter Sicherheit zu beantworten. Humane Kopfhaut wurde aus der occipitalen Region entnommen. Nach ausgew{\"a}hlten Fixationen wurden die Gewebeschnitte mit der H{\"a}matoxylin-Eosin- sowie der Methylgr{\"u}n-Pyronin-F{\"a}rbung behandelt. Morphologische Hinweise auf die Existenz von Cytoplasmastrukturen, die mit Nukleins{\"a}uren assoziiert sein k{\"o}nnten, fanden sich nach abgeschlossener Keratinisierung ausschließlich im Bereich der Kutikula. Im Bereich des Markstranges oder anderen Abschnitten des Haares konnten nach den abgeschlossenen Keratinisierungsprozessen keine Strukturen gefunden werden, die auf das Vorhandensein von Nukleins{\"a}uren schließen lassen. Des Weiteren wurden mit geeigneten Verfahren die Extraktion von DNA aus telogenen Haarwurzeln und Haarsch{\"a}ften durchgef{\"u}hrt. Mit der Chelex-100-Extraktionsmethode und der Kombination der anschließenden Reinigung der Extrakte mit Diatomeenerde, war der DNA-Nachweis in mehr als die H{\"a}lfte der untersuchten Haarwurzeln m{\"o}glich. Die Phenol-Chloroform-Extraktionsmethode erlaubte einen erfolgreichen DNA-Nachweis in durchschnittlich 14,3 \% der F{\"a}lle. Zur Typisierung der genomen DNA wurde die Polymerasen-Ketten-Reaktion (PCR) angewandt. Untersucht wurde dabei zwei in der forensischen Praxis g{\"a}ngige STR-Systeme, zum einen das auf Chromosom 5 lokalisierte System HumACTBP2 (SE33) zum anderen das auf Chromosom 12 gelegene System HumVWA. Zus{\"a}tzlich wurde das Geschlechtsbestimmungssystem HumAMEL X/Y in die Untersuchung mit einbezogen. Die Ergebnisse lassen zuk{\"u}nftig auf ein gezieltes Vorgehen und die Anwendung spezieller Methoden f{\"u}r die Individualtypisierung am Spurenmaterial Haar hoffen. Da Keratinisierungsprozesse im wachsendem Haar wohl eine Schl{\"u}sselrolle {\"u}ber das Schicksal der Zellkerne und der darin enthaltenen Degenerationsgrad der DNA spielen, sollten sich zuk{\"u}nftige Untersuchungen in der Rechtsmedizin verst{\"a}rkt dieser Thematik widmen.}, language = {de} }