@phdthesis{Ulrich2015, author = {Ulrich, Anne-Kathrin}, title = {Longitudinale monozentrische klinische Evaluation zum therapeutischen Drug Monitoring von Posaconazol unter besonderer Ber{\"u}cksichtigung spezifischer Interaktionen}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-118763}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2015}, abstract = {Die Prognose von h{\"a}matologischen und onkologischen Systemerkrankungen wird dank immer komplexerer und intensiverer Therapien zunehmend besser. Im Zuge dessen spielen Infektionskomplikationen und insbesondere systemische Mykosen, eine immer gr{\"o}ßere Rolle. Die Zahl der antimykotischen Wirkstoffe ist begrenzt. Die zunehmenden Resistenzen verschlechtern die Situation zus{\"a}tzlich. Mit der Einf{\"u}hrung von Posaconazol, einem Wirkstoff aus der Gruppe der Triazole, steht ein Pr{\"a}parat mit sehr breitem antimykotischem Wirkspektrum zur Verf{\"u}gung. Entsprechend der Daten aus einer therapeutischen Studie sind ausreichend hohe Medikamentenspiegel zur Erzielung einer klinischen Effektivit{\"a}t erforderlich. Dieses Triazol wird im Gegensatz zu anderen und insbesondere zu Voriconazol nicht {\"u}ber Cytochrom P450 metabolisiert. Es ist jedoch ein Substrat f{\"u}r die Uridindiphosphatglucuronosyltransferase und unterliegt hier ebenso relevanten Interaktionen mit anderen Medikamenten. Diese bestehen zumeist in Ver{\"a}nderungen der Aktivit{\"a}t der abbauenden Enzyme sowohl durch Induktion wie auch durch Inhibition. Zudem zeichnet sich dieses Triazol besonders als orale Suspension durch eine eingeschr{\"a}nkte Resorption aus. Diese ist unter anderem abh{\"a}ngig von der Magens{\"a}ure, einer begleitenden Nahrungsaufnahme der Dosisintervalle und ist limitiert. So konnten durch eine Dosissteigerung {\"u}ber 800 mg am Tag keine h{\"o}heren Serumkonzentrationen erzielt werden. Daher erscheint die therapeutische Spiegelbestimmung von Posaconazol zumindest bei Verwendung der Suspension sehr sinnvoll. In dieser Arbeit wurden f{\"u}r Posaconazol patientenbezogene Einflussfaktoren und spezifische Ver{\"a}nderungen des Serumspiegels durch verschiedene Komedikationen untersucht. Die Daten stammen aus einer W{\"u}rzburger Patientenkohorte, bestehend aus {\"u}berwiegend h{\"a}matologischen Patienten, die eine antimykotische Therapie oder Prophylaxe von Januar 2006 bis M{\"a}rz 2008 in station{\"a}rer oder ambulanter Behandlung in der Medizinischen Klinik und Poliklinik II der Universit{\"a}tsklinik W{\"u}rzburg erhalten haben. Es konnte gezeigt werden, dass die Posaconzolspiegel unabh{\"a}ngig von Alter und Geschlecht der Patienten sind. Im Gegensatz zu anderen Arbeiten konnten wir einen kontinuierlichen Anstieg der Serumspiegel bei langer Posaconazoleinnahme nachweisen. Zudem konnte in dieser Arbeit erstmals ein Anstieg der Posaconazolkonzentrationen bei Patienten mit h{\"o}herem BMI gezeigt werden. Von unseren untersuchten Laborparametern zeigte sich bei erh{\"o}hten Posaconazolspiegeln eine signifikante Erh{\"o}hung der GPT. Die anderen Transaminasen und Cholestaseparameter zeigten in der Korrelation mit dem Posaconazolspiegel keine signifikanten {\"A}nderungen. Bez{\"u}glich der Nierenretentionsparameter zeigte sich eine signifikante Erniedrigung der GFR bei h{\"o}heren Posaconazolspiegeln. Dies gilt entsprechend gegenl{\"a}ufig f{\"u}r die Kreatininwerte. Auf Grund der Plasmaeiweißbindung von Posaconazol stiegen die Spiegel mit h{\"o}herem Albumin und Gesamteiweiß signifikant an. Von unseren beobachteten Komedikationen zeigte sich eine signifikante Erniedrigung des Posaconazolserumspiegels bei gleichzeitiger Gabe von Pantoprazol. Ciclosporin und Mycophenolat-Mofetil erh{\"o}hten den Posaconazolspiegel signifikant. Bei den Patienten, die Lorazepam erhielten, zeigte sich ein Trend zu erniedrigten Posaconazolspiegeln. F{\"u}r Temazepam zeigten sich einmalig signifikant erh{\"o}hte Posaconazolspiegel. Es ist davon auszugehen, dass die Posaconazolserumspiegel in jedem Fall durch die gleichzeitige Gabe dieser Benzodiazepine ver{\"a}ndert werden k{\"o}nnen. Weitere Untersuchungen hierzu erfolgten bereits und sind erforderlich. Bedingt durch diese Ergebnisse ist ein Therapeutisches Drug Monitoring besonders bei Patienten mit zahlreicher Komedikation dringend zu empfehlen, da potentielle Interaktionen die Bioverf{\"u}gbarkeit von Posaconazol nicht nur signifikant, sondern auch in einem relevanten Bereich ver{\"a}ndern k{\"o}nnen.}, subject = {Antimykotikum}, language = {de} }