@phdthesis{Roeser2014, author = {Roeser, Karolin}, title = {Nicht-organische Schlafst{\"o}rungen und deren Behandlung im Jugendalter - Externe Evaluation eines multimodalen Behandlungskonzepts f{\"u}r 11-17-J{\"a}hrige}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-97445}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2014}, abstract = {H{\"a}ufige Schlafst{\"o}rungen im Jugendalter umfassen Ein- und Durchschlafprobleme (Insomnie), verst{\"a}rkte Tagesm{\"u}digkeit oder einen verschobenen Schlaf-Wachrhythmus (zirkadiane Rhythmusst{\"o}rung). {\"U}ber unzureichenden Schlaf klagen 40-60\% aller Jugendlichen, wobei ca. 10\% eine klinisch bedeutsame insomnische St{\"o}rung aufweisen. In der vorliegenden Arbeit wurde ein altersspezifisches, multimodales Gruppenpsychotherapieprogramm f{\"u}r Jugendliche (11-17 Jahre) mit nicht-organischen Schlafbeschwerden extern evaluiert. Das eingesetzte Training „JuSt" bestand aus 6 Sitzungen, wobei sich 5 Sitzungen an die Jugendlichen richteten und eine Sitzung als Elternabend stattfand. Zur {\"U}berpr{\"u}fung der Wirksamkeit des JuSt-Programms am Institut f{\"u}r Psychologie der Universit{\"a}t W{\"u}rzburg wurden schlafbezogene Parameter sowie Maße aus assoziierten Bereichen herangezogen. Zudem wurden Trainingseffekte auf den Schlaf und die psychische Belastung der Eltern untersucht. Die Erfassung dieser Ergebnisgr{\"o}ßen erfolgte sowohl vor und nach der Trainingsteilnahme als auch {\"u}ber einen Katamnesezeitraum von bis zu 12 Monaten. Daneben umfasste das Studiendesign eine Gruppe mit einer Wartephase vor Trainingsbeginn und die {\"U}berpr{\"u}fung m{\"o}glicher den Trainingserfolg moderierender Faktoren, wie Alter, Geschlecht und Chronotyp, d.h. zirkadiane Pr{\"a}ferenz, der Teilnehmer. Bereits nach dem diagnostischen Erstkontakt zeigte sich eine Abnahme selbstberichteter externalisierender und internalisierender Probleme bei den jugendlichen Teilnehmern in der Gruppe mit Wartephase (n = 9). Alle anderen Parameter blieben dagegen von der Wartezeit unber{\"u}hrt. Unmittelbar nach dem Training zeigten die Schlaftageb{\"u}cher der Teilnehmer (n = 22) ein verbessertes Durchschlafen und eine erh{\"o}hte Schlafeffizienz an. Fragebogendaten belegten zudem weniger selbst- und fremdberichtete Ein- und Durchschlafprobleme, seltenere dysfunktionale schlafbezogene Kognitionen, eine bessere Schlafhygiene und weniger Tagesm{\"u}digkeit in der Wahrnehmung der Eltern. Bis zur 3-Monatskatamnese hatten sich außerdem die Gesamtschlafdauer, die Einschlaflatenz und die selbstberichtete Tagesm{\"u}digkeit positiv ver{\"a}ndert. In den assoziierten Maßen zeigte sich ein unmittelbarer Trainingseffekt auf selbst- und fremdberichtete externalisierende Probleme sowie auf das Fremdurteil bez{\"u}glich internalisierender Probleme. Im Selbsturteil hatte sich dieses Maß erst zum 3-Monats Follow-Up verbessert. Auf Elternseite verringerten sich w{\"a}hrend der Trainingsdurchf{\"u}hrung die n{\"a}chtliche Aufwachh{\"a}ufigkeit der M{\"u}tter und die Schwere psychischer und somatischer Symptome beider Elternteile. Auf die Schlafeffizienz, die Dauer n{\"a}chtlichen Wachseins von V{\"a}tern und M{\"u}ttern sowie auf die n{\"a}chtliche Aufwachh{\"a}ufigkeit der V{\"a}ter hatte das Training eine verz{\"o}gerte positive Wirkung, da diese Effekte erst zum 3-Monats Follow-Up sichtbar wurden. Im Verlauf der Langzeitkatamnese (3-Monats- bis 1-Jahres Follow-Up, n = 16) blieben alle schlafbezogenen und assoziierten Ergebnisgr{\"o}ßen sowohl auf Kinder- als auch auf Elternseite auf konstantem Niveau. Dar{\"u}ber hinaus wurden explorativ die Merkmale Alter, Geschlecht und Chronotyp der Teilnehmer als m{\"o}gliche Moderatoren des Trainingserfolgs untersucht. Die Ergebnisse zeigten, dass der Trainingserfolg nicht an ein bestimmtes Geschlecht, ein bestimmtes Alter zwischen 11 und 17 Jahren oder einen bestimmten Chronotyp gebunden war. Insgesamt kann ein positives Fazit bez{\"u}glich der Wirksamkeit des JuSt-Programms zur Behandlung nicht-organischer Insomnien bei Jugendlichen und zur Entlastung ihrer Eltern am Standort W{\"u}rzburg gezogen werden. F{\"u}r die klinische Versorgung jugendlicher Insomniker wird angeregt, das JuSt-Training im deutschsprachigen Raum zuk{\"u}nftig verst{\"a}rkt in der therapeutischen Praxis zu implementieren.}, subject = {Schlafst{\"o}rung}, language = {de} }