@phdthesis{Friedl2020, author = {Friedl, Eva Manuela}, title = {Indikation, Technik und klinische Ergebnisse nach dorsalerpolyaxialwinkelstabiler Plattenosteosynthese bei komplexen Frakturen des distalen Radius}, doi = {10.25972/OPUS-21043}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-210435}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2020}, abstract = {In einem Zeitraum von 8 Jahren (01.01.2008 - 31.12.2015) wurden 51 Patienten am Universit{\"a}tsklinikum W{\"u}rzburg mit einer dorsalen Plattenosteosynthese bei distaler Radiusfraktur versorgt. Von diesen 51 Patienten konnten durchschnittlich 5 ± 2 Jahre postoperativ ( 1,4 - 9,2 Jahre) 90 \% (46 Patienten) der Patienten nachuntersucht werden. Es wurden nur 6 \% aller Patienten die eine Plattenosteosynthesen bei distaler Radiusfraktur innerhalb von 8 Jahren (01.01.2008 - 31.12.2015) am Universit{\"a}tsklinikum W{\"u}rzburg erhalten haben von dorsal versorgt. 94\% der Plattenosteosynthesen bei distaler Radiusfraktur erfolgten von palmar. Zu Diesem Patientenkollektiv wurde ebenfalls eine klinische Studie mit den gleichen Auswertungsmethoden, Frageb{\"o}gen und Untersuchungsger{\"a}ten wie in unserer Studie durchgef{\"u}hrt. Die niedrige Fallzahl in diesem Zeitraum ist auf die seltene Indikationsstellung zur dorsalen Plattenosteosynthese zur{\"u}ckzuf{\"u}hren. Die Indikation wurde am Universit{\"a}tsklinikum W{\"u}rzburg fast ausschließlich computertomographisch pr{\"a}operativ festgelegt und lag vor bei einer zentralen Gelenksimpression, dorsaler Fragmente und einer SL-Bandverletzung, welche per se von dorsal versorgt werden muss. Die Operationstechnik erfolgte immer mit einer Retinaculumplastik und EPL-Sehnen Subkutanverlagerung. Allen Patienten wurde eine Implantatentfernung nach 6 Monaten empfohlen, da auch Sp{\"a}trupturen der Sehnen vorkommen k{\"o}nnen. Von den 46 nachuntersuchten Patienten zeigte sich ein sehr selektiertes Patientenkollektiv mit insgesamt 76\% (35 Patienten) C Frakturen, {\"u}ber der H{\"a}lfte der Patienten hatte mit 52\% (24 Patienten) eine C3 Fraktur, 30\% (14 Patienten) SL-Bandverletzung und mehr als die H{\"a}lfte der Patienten (52\%, 24 Patienten) hatte zudem eine relevante Begleitverletzung. Am H{\"a}ufigsten davon die Frakturen am ipsilateralen Arm (9 Patienten, 20\%), Karpusfrakturen (6 Patienten, 13\%) und Polytrauma (6 Patienten, 13\%). Das Patientengut zeigte sich selektiert aufgrund der sehr speziellen Indikationsstellung zur dorsalen Plattenosteosynthese, weshalb ein direkter Vergleich zur palmaren Plattenosteosynthese nicht m{\"o}glich war. Die Studie dient dazu das klinische mittelfristige Outcome und die Komplikationsrate nach dorsaler Plattenosteosynthese darzustellen. Keiner der Patienten erlitt eine Nervenverletzung, Revisionsoperation oder Sehnensch{\"a}digung. Interessant dabei zu erw{\"a}hnen ist, dass sich nur 34 Patienten (74\%) f{\"u}r eine Implantatentfernung entschieden, obwohl 6 Monate postoperativ allen Patienten eine Implantatentfernung empfohlen wurde. Trotzdem kam es zu keiner Sehnensch{\"a}digung. 4 Patienten (14\%) ohne relevante Begleitverletzung gaben einen seltenen Ruheschmerz an, der h{\"o}chstens einmal alle 2 Wochen auftrat. 7 Patienten (15\%) gaben einen leichten Belastungsschmerz bei mittelschwerer bis schwerer Belastung an und 4 Patienten (16\%) entwickelten eine nach distaler Radiusfraktur typische Arthrose. Alle Patienten mit Arthrose erlitten initial eine C3 Fraktur. Die h{\"a}lft davon zeigte einen Kellgran \& Lawrence Score von 1. Der Bewegungsumfang des Handgelenks zeigte in allen Bewegungsgraden keinen signifikanten Unterschied zwischen der Fraktur- und Gegenseite, außer in der Palmarflexion. Trotzdem erreichte die Palmarflexion der Frakturseite durchschnittlich 93\% der Gegenseite. Folgende Kraftmessungen wurden durchgef{\"u}hrt: Fingerkraft (Vigorimeter), Pinzettengriffkraft (Pinch-O-Meter) und Griffkraft (Dynamometer). In keiner Kraftmessung zeigte sich ein signifikanter Unterschied zwischen der Fraktur- und Gegenseite. Es wurden folgende radiologische Parameter erfasst: Palmare Kippwinkel, Radiopalmarwinkel, Ulnavarianz und Radiush{\"o}he. Aufgrund der schweren Einstauchung und dorsalen Abkippung pr{\"a}operativ konnte postoperativ durchschnittlich nur eine ann{\"a}hernd normwertige Aufrichtung des palmaren Kippwinkels (von -3,1° auf 6,8°) und des Radiopalmarwinkels (von 19,3° auf 21,4°) erreicht werden, dennoch zeigte sich eine deutliche Aufrichtung des Gelenks. Die Funktionseinschr{\"a}nkung zeigte sehr gute Ergebnisse mit einem durchschnittlichen DASH Score von 5,5 ± 10. Der Gartland \& Werley Score zeigte in 80\% ein sehr gutes in 13\% ein gutes, in nur 7\% ein befriedigendes und bei keinem Patienten ein schlechtes Ergebnis. Die allgemeine Zufriedenheit wurde von den Patienten nach dem deutschen Schulnotensystem mit durchschnittlich 1,9 bewertet. Die dorsale Plattenosteosynthese bei distaler Radiusfraktur empfiehlt sich demnach bei CT gesicherter Indikationsstellung und richtiger Technik als modernes, alternatives Osteosyntheseverfahren.}, language = {de} }