@phdthesis{Yavarzadeh2020, author = {Yavarzadeh, Faraz}, title = {Auftreten laryngealer Konstriktionsph{\"a}nomene in verschiedenen Vokalisationstypen der ersten 7 Lebensmonate bei S{\"a}uglingen ohne Lippen-Kiefer-Gaumen-Segelspalten}, doi = {10.25972/OPUS-21023}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-210231}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2020}, abstract = {In der vorliegenden Studie wurde untersucht, ob laryngeale Konstriktionsph{\"a}nomene regelhaft bei gesunden S{\"a}uglingen mit deutscher Umgebungssprache auftreten, ob es eine altersabh{\"a}ngige oder geschlechtsabh{\"a}ngige Entwicklung in der Auftrittsh{\"a}ufigkeit der Ph{\"a}nomene gibt und ob diese zus{\"a}tzlich durch den Vokalisationstyp beeinflusst wird. Dazu wurden hier vier typische Vokalisationstypen im vorsprachlichen Alter definiert: spontanes S{\"a}uglingsweinen vor einer Mahlzeit in zwei Auspr{\"a}gungsformen (Typ C und UC, letzterer als Typ weniger intensiven S{\"a}uglingsweinens) sowie Nichtschreivokalisationen in zwei Auspr{\"a}gungsformen (UB: {\"U}bergangslaut zwischen UC und silbenartigem Vokalisieren (BB)). In der vorliegenden Arbeit wurden solche Konstriktionsph{\"a}nomene untersucht, die in der medizinischen Fachliteratur h{\"a}ufig mit pathologischen Zust{\"a}nden der respiratorischen Regelung sowie Vokaltraktmalformationen bei S{\"a}uglingen mit Lippen-Kiefer-Gaumen-Segelspalten beschrieben werden. Es wurde hier untersucht, ob {\"a}hnliche Ph{\"a}nomene auch bei gesunden S{\"a}uglingen regelhaft auftreten. Dazu wurde in einem kombinierten L{\"a}ngs- und Querschnittsdesign eine deskriptive Analyse von 20.406 Einzelvokalisationen von 20 S{\"a}uglingen in den ersten sieben Lebensmonaten vorgenommen. Die Vokalisationen lagen anonymisiert im Zentrum f{\"u}r vorsprachliche Entwicklung \& Entwicklungsst{\"o}rungen an der Poliklinik f{\"u}r Kieferorthop{\"a}die des Universit{\"a}tsklinikums W{\"u}rzburg vor. Es handelt sich um eine explorative, retrospektive Analyse. Unter Verwendung von Frequenzspektren und Audiofiles wurden alle Einzelvokalisationen audio-visuell analysiert und drei Stufen mit unterschiedlicher Auspr{\"a}gung der Konstriktionen einsortiert (Kategorie 1 - 3; Kategorie 0 = keine Konstriktionen in der Vokalisation). Die Kategoriendefinition wurde vom Autor der vorliegenden Arbeit in einer Voruntersuchung erarbeitet und durch weitere Kodierer getestet und als geeignet befunden. Im Ergebnis der Arbeit konnte gezeigt werden, dass die hier untersuchten Konstriktionsph{\"a}nomene regelhaft bei allen gesunden S{\"a}uglingen im Untersuchungszeitraum vorkommen. Die Auftrittsh{\"a}ufigkeit war dabei teilweise vom Geschlecht, vom Alter und vom Vokalisationstyp abh{\"a}ngig. Eine vergleichbare systematische Analyse lag bisher in der Literatur nicht vor. Die Ergebnisse werden aus physiologischer und linguistisch-phonetischer Perspektive interpretiert. Es konnte gezeigt werden, dass die im spontanen Weinen beobachteten Konstriktionsph{\"a}nomene auch bei den Komfortvokalisationen (Nichtschreivokalisationen) vorkamen. Dies st{\"u}tzt die Kontinuit{\"a}tshypothese in der vorsprachlichen Entwicklung. Die Arbeit hat auch widerlegt, dass alle Konstriktionsph{\"a}nomene im S{\"a}uglingsweinen ein Pathologiemarker sind. Die Differenzierung zwischen physiologischen und pathologischen Konstriktionsph{\"a}nomenen, die z.B. durch respiratorische Dysfunktion entstehen k{\"o}nnen (Stridor), ist eine Aufgabe f{\"u}r nachfolgende Arbeiten. F{\"u}r weiterf{\"u}hrende Arbeiten mit dem Ziel der Anwendung von Stimmregisterph{\"a}nomenen in der Vorsprachlichen Diagnostik sind methodisch erweiterte Ans{\"a}tze bei gleichzeitig gr{\"o}ßerer Stichprobe erforderlich.}, subject = {Vorprachliche Entwicklung}, language = {de} }