@phdthesis{Melcher2010, author = {Melcher, Hansj{\"o}rg}, title = {Auswirkungen einer fr{\"u}hzeitigen Stimulation nach VOJTA bei sehr unreifen Fr{\"u}hgeborenen}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-55892}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2010}, abstract = {Ziel: Durch physiotherapeutische Stimulation sehr kleiner Fr{\"u}hgeborener (FG) ab dem 5. Lebenstag bis zur korrigierten 4. Lebenswoche soll im Vergleich mit Fr{\"u}hgeborenen, die gezielt erst ab vierter korrigierter Lebenswoche Physiotherapie erhielten, eine Verbesserung der neurovegetativen, statomotorischen und perzeptiven Entwicklung erreicht und gegebenenfalls der langfristige Bedarf an Krankengymnastik reduziert werden. Methode: In einer randomisierten, prospektiven Studie an 125 Neugeborenen mit einem Gestationsalter (GA) von < 33 Wochen wurde der Einfluss einer Stimulation nach Vojta untersucht. Die Patienten wurden nach ihrer Geburt zwischen Januar 2001 und M{\"a}rz 2004 auf der Intensivstation der Kinderklinik Frankfurt/Main-H{\"o}chst behandelt und wiesen außer ihrer Unreife keine zus{\"a}tzlichen schwer wiegenden Erkrankungen auf. Eine Stimulationsgruppe (n=61) wurde nach festgelegtem Protokoll zweimal (mindestens einmal) t{\"a}glich stimuliert, w{\"a}hrend die Kontrollgruppe (n=64) keine Stimulation erhielt. Der station{\"a}re Behandlungsverlauf wurde dokumentiert, dabei wurden Parameter wie Apnoen, Bradykardien, Beatmungsdauer, Sauerstoffbedarf, parenterale oder orale Ern{\"a}hrung gesondert ausgewertet. Mit Vollendung der 36. Gestationswoche und im korrigierten Alter von 4 Wochen wurden alle Kinder von zwei neurop{\"a}diatrisch ausgebildeten Fach{\"a}rztinnen ohne Kenntnis der Gruppenzugeh{\"o}rigkeit untersucht (kinesiologische und neurologische Untersuchung nach VOJTA). Bei der Untersuchung im korrigierten Alter von 4 Wochen wurde von denselben {\"A}rztinnen entschieden, welche Kinder beider Gruppen Physiotherapien ben{\"o}tigten. F{\"u}r die Kinder aus der Kontrollgruppe bedeutete das einen Ersteinstieg in die Krankengymnastik auf neurophysiologischer Grundlage nach Vojta, bei der Stimulationsgruppe wurde von der VOJTA-Stimulation auf VOJTA-Therapie umgestellt. Die weiteren Untersuchungen fanden im korrigierten Alter von 3, 6, 9, 12, 18 und 24 Monaten statt und wurden mit 12, 18 und 24 Monaten durch die M{\"u}nchener funktionelle Entwicklungsdiagnostik erg{\"a}nzt. An der letzten Untersuchung mit 24 Monaten nahmen noch 45 Kinder der Stimulationsgruppe und 40 Kinder der Kontrollgruppe teil. Folgende Parameter wurden in beiden Gruppen statistisch ausgewertet: Dynamik der Entwicklung der Reflexe, Zahl der abnormen Lagereaktionen und Teilmuster, Asymmetrien, krankengymnastische Behandlung sowie die verschiedenen Ergebnisse der Entwicklungsdiagnostik in Abh{\"a}ngigkeit von der jeweiligen Altersstufe und getrennt nach 50. und 95. Perzentile. Ergebnis: Im Durchschnitt entsprachen Entwicklung und neurologische Befunde dem korrigierten Lebensalter, signifikante Unterschiede zwischen Stimulations- und Kontrollgruppe zeigten sich nicht. Allerdings war ein deutlich (wenn auch nicht signifikant) h{\"o}herer Anteil Asymmetrien in der Gruppe derjenigen Fr{\"u}hgeborenen zu erkennen, die erst mit Beginn der korrigierten 4. Lebenswoche in Behandlung genommen worden waren. Fazit: Die Stimulation kleiner FG (GA < 33 Wochen) ab der 2. bis zur korrigierten 4. Lebenswoche nach VOJTA ergibt im Vergleich zu Kindern mit sp{\"a}terem Therapiebeginn keine signifikante Verbesserung neurologischer oder entwicklungsdiagnostischer Befunde bis zur Vollendung des 2. Lebensjahres, immerhin aber normalisieren sich fr{\"u}hstimulierte Fr{\"u}hgeborene mit Asymmetrien im Verlauf des ersten Lebensjahres h{\"a}ufiger. Die H{\"a}ufigkeit der krankengymnastischen Behandlung konnte insgesamt nicht signifikant gesenkt werden. Zu ber{\"u}cksichtigen bleibt, dass hier eine hoch selektierte Fr{\"u}hgeborenenpopulation (Ausschluss von Fr{\"u}hgeborenen mit Komplikationen wie z. B. Hirnblutungen II. Grades) untersucht wurde - ob bei Fr{\"u}hgeborenen mit zus{\"a}tzlichen Risikofaktoren andere Ergebnisse zu erzielen w{\"a}ren, sollte in weiteren Untersuchungen gekl{\"a}rt werden.}, subject = {Fr{\"u}hgeborenes}, language = {de} }