@phdthesis{Metz2018, author = {Metz, Michaela}, title = {Fr{\"u}he palliativmedizinische Mitbetreuung von Patienten mit Hirnmetastasen}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-169810}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2018}, abstract = {Um in einer prospektiven randomisierten Studie zu belegen, dass Patienten mit Hirnmetastasen von einer fr{\"u}hen palliativmedizinischen Mitbetreuung profitieren k{\"o}nnen, wurden von Juni 2012 bis Januar 2014 Patienten, die zu einer Ganzhirnbestrahlung in der Strahlentherapie vorgestellt wurden, nach erfolgtem Screening, ausf{\"u}hrlicher Aufkl{\"a}rung und Einwilligung des Patienten in die vorliegende Studie eingeschlossen. Unzureichende Deutschkenntnisse, fehlende Einwilligungsf{\"a}higkeit zum Beispiel aufgrund deutlicher kognitiver Einschr{\"a}nkungen, Vorstellung zur prophylaktischen Ganzhirnbestrahlung bei kleinzelligem Bronchialkarzinom oder zu einer alleinigen stereotaktischen Bestrahlung waren Ausschlusskriterien. Die Patienten wurden bez{\"u}glich Angst und Depression mit der Hospital Anxiety and Depression Scale in der deutschen Fassung (HADS-D) und bez{\"u}glich der Versorgungsqualit{\"a}t mit der Palliative Care Outcome Scale (POS) bei Erstvorstellung, zum Ende der Bestrahlung und nach 6 und 12 Wochen befragt. Nur 80 (44 weiblich und 36 m{\"a}nnlich) von 264 geplanten Patienten konnten tats{\"a}chlich in die Studie eingeschlossen werden. Das mittlere Alter betrug 61 Jahre (Spannweite von 31 bis 86 Jahre), der Großteil der Patienten hatte bei Erstvorstellung einen Performance Status (PS) der Eastern Cooperative Oncology Group (ECOG) von 1. Der h{\"a}ufigste Prim{\"a}rtumor war ein Lungentumor (n=37/46,3\%), gefolgt vom Mammakarzinom (n=16/20\%). Die Dosierung und Fraktionierung der alleinigen perkutanen Ganzhirnbestrahlung betrug mehrheitlich 30 Gy in 10 Fraktionen bei n=36 Patienten (45\%), 37,5 Gy in 15 Fraktionen bei n=15 Patienten (18,8\%), andere n=5 (6,3\%) und 19 Patienten (23,8\%) wurden zus{\"a}tzlich zur Ganzhirnbestrahlung mit einem sequentiellen Boost bis zu einer kumulativen Gesamtdosis von im Durchschnitt 45,3 Gy (Median 45,0 Gy, Range 36 bis 55,5 Gy) bestrahlt. Drei Patienten erhielten eine stereotaktische Bestrahlung mit jeweils 1 x 18 Gy. Zwischen Beginn und Abschluss der Bestrahlung, m{\"o}glichst bereits innerhalb der ersten Behandlungswoche, wurde die palliativmedizinische Intervention bei den Patienten der Interventionsgruppe durchgef{\"u}hrt. Der Mittelwert bei der POS zum Ende der Strahlentherapie betrug 10,41 ± 6,57 in der IG und 10,52 ± 6,12 in der KG (Baseline 11,23 ± 7,26 in der IG und 14,13 ± 6,20 in der KG), bei der HADS-D f{\"u}r die Angst 6,06 ± 4,71 in der IG und 7,38 ± 6,15 in der KG (Baseline 7,80 ± 5,18 in der IG und 7,38 ± 5,72 in der KG) und f{\"u}r die Depression 6,18 ± 4,97 in der IG und 7,92 ± 5,68 in der KG (Baseline 6,73 ± 4,57 in der IG und 7,87 ± 5,24 in der KG). Es ließ sich kein statistisch signifikanter Unterschied in diesen untersuchten prim{\"a}ren Endpunkten Versorgungsqualit{\"a}t, Angst und Depression zwischen der Interventions- und der Kontrollgruppe zum zweiten Befragungszeitpunkt nachweisen. Die von vorne herein zu kleine Stichprobe, die hohe Drop-out-Rate und unerwartet hohe Kontamination der Gruppen k{\"o}nnte hierf{\"u}r eine m{\"o}gliche Erkl{\"a}rung sein. Gleichwohl ist mit Blick auf die Summenwerte der Frageb{\"o}gen der prim{\"a}ren Endpunkte Versorgungszufriedenheit, Angst und Depression sowohl zu Anfang als auch zum Ende der Bestrahlung der große Bedarf an einer fr{\"u}hen palliativmedizinischen Mitbetreuung bei dieser hochbelasteten Patientengruppe unbestritten. Auch die sekund{\"a}ren Endpunkte Krankheitsverst{\"a}ndnis und Vorhandensein von Vorsorgedokumenten in der Interventions- und Kontrollgruppe und der nach Studienende {\"u}berlegten und entwickelten Analyse der Abh{\"a}ngigkeit der Drop-out-Rate von der Gruppenzugeh{\"o}rigkeit konnte keinen statistisch signifikanten Unterschied vorweisen. M{\"o}glicherweise sind Registerstudien mit Augenmerk auf die Prognose der Patienten und unter Einbezug der Angeh{\"o}rigen erfolgreicher f{\"u}r die Abbildung des palliativmedizinischen Bedarfs und des Nutzens einer fr{\"u}hen palliativmedizinischen Mitbetreuung}, subject = {Palliativmedizin}, language = {de} }