@phdthesis{Pfrommer2009, author = {Pfrommer, Albrecht}, title = {Seed dispersal ecology of Leonia cymosa (Violaceae) in the rain forest of Eastern Ecuador}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-37129}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2009}, abstract = {Leonia cymosa (Violaceae) ist ein Baum der unteren Waldschicht im Amazonischen Regenwald. Meine Probenfl{\"a}chen befanden sich in der „Reserva Faunistica Cuyabeno" im nord-{\"o}stlichen Ecuador: Meine Untersuchung hatte das Ziel, die Variation von Baummerkmalen zu beschreiben und zu kl{\"a}ren, ob und wie die Fruchtentnahme aus den einzelnen B{\"a}umen durch Fruchtfresser mit den Baummerkmalen zusammenh{\"a}ngt. Die mittlere H{\"o}he einer fruchttragenden L. cymosa war 6,6 m (Min. 2 m, Max. 12,6 m). Der Median der Individuendichte lag bei 11,8 B{\"a}umen pro Hektar. Die B{\"a}ume wuchsen {\"u}berwiegend in Gruppen, die aus B{\"a}umen verschiedener H{\"o}he bestanden. L. cymosa bl{\"u}hte zwei Mal im Jahr, sowohl im sp{\"a}ten Februar bis M{\"a}rz, als auch im Oktober. Die daraus jeweils folgenden Fruchtsaisons erstreckten sich auf die Monate August/September und M{\"a}rz bis Mai. Das Fruchtfleisch von L. cymosa enthielt die Zucker Fruktose, Glucose und Saccharose, Proteine, aber keine Lipide. Es gab es signifikante Unterschiede zwischen B{\"a}umen bei allen untersuchten N{\"a}hrstoffbestandteilen. Die saisonale Produktivit{\"a}t der {\"u}berwachten B{\"a}ume lag im Median bei 45 (1999, n= 57) bzw. bei 36 (2000, n=92) reifen Fr{\"u}chten. Das maximale Fruchtangebot eines Baumes zum Zeitpunkt einer Fruchtz{\"a}hlung lag bei 324 reifen Fr{\"u}chten Schwarzr{\"u}ckentamarine (Saguinus nigricollis, Callitrichidae) und Totenkopf{\"a}ffchen (Saimiri sciureus, Cebidae), sowie m{\"o}glicherweise eine unidentifizierte nachtaktive Tierart, konsumierten die Fr{\"u}chte von L. cymosa in meinem Untersuchungsgebiet. Fr{\"u}chte, die von den B{\"a}umen auf den Boden herabgefallen waren, wurden von Gr{\"u}nen Zwergagutis (Myoprocta pratti, Dasyproctidae) gefressen. Schwarzr{\"u}ckentamarine und Totenkopf{\"a}ffchen unterschieden sich stark in ihrer Effektivit{\"a}t als Samenausbreiter. Schwarzr{\"u}ckentamarine waren zuverl{\"a}ssige Ausbreiter, Totenkopf{\"a}ffchen nicht. Jede meiner Studienfl{\"a}chen war Teil des Kern-Wohngebietes von jeweils einer Gruppe von Schwarzr{\"u}ckentamarinen, und fiel in das Streifgebiet einer Gruppe von Totenkopf{\"a}ffchen. In einer Stichprobe von 6 B{\"a}umen vergleichbarer und hoher saisonaler Fruchtproduktion war die Gesamtanzahl an reifen Fr{\"u}chten eines jeweiligen Baums, die durch den zuverl{\"a}ssigen Samenausbreiter S. nigricollis im Verlauf einer Fruchtsaison geerntet wurden, mit keinem der gemessenen N{\"a}hrstoffbestandteile des Fruchtfleischs signifikant korreliert. Der zuverl{\"a}ssige Samenausbreiter von L. cymosa scheint keinen Selektionsdruck auf den N{\"a}hrstoffgehalt der Fr{\"u}chte von L. cymosa auszu{\"u}ben. Die saisonale Fruchtproduktion eines L. cymosa -Baums war die haupts{\"a}chliche Vorhersagevariable f{\"u}r alle Aspekte der Fruchtentnahme durch den effektiven Samenausbreiter, Saguinus nigricollis, sowie auch durch den Nicht-Samenausbreiter, Saimiri sciureus. B{\"a}ume mit gr{\"o}ßerer saisonaler Fruchtproduktion hatten eine h{\"o}here Wahrscheinlichkeit der Fruchtentnahme durch den Samenausbreiter als B{\"a}ume mit kleinerer saisonaler Fruchtproduktion. Von B{\"a}umen mit gr{\"o}ßerer saisonaler Fruchtproduktion ernteten die Samenausbreiter ebenfalls mehr Fr{\"u}chte. Diese B{\"a}ume hatten also einen gr{\"o}ßeren Ausbreitungserfolg. Der prozentuale Anteil der vom Samenausbreiter entnommenen Fr{\"u}chte an der gesamten saisonalen Fruchtproduktion eines Baums sank jedoch mit wachsender Fruchtproduktion. Im Gegensatz dazu stieg der prozentuale Anteil der vom Nicht-Samenausbreiter abgeernteten Fr{\"u}chte an der gesamten saisonalen Fruchtproduktion mit gr{\"o}ßer werdender saisonaler Fruchtproduktion. Ebenso stieg die Wahrscheinlichkeit der Fruchtentnahme durch den Nicht-Samenausbreiter und die Anzahl der von ihm geernteten Fr{\"u}chte mit gr{\"o}ßer werdender saisonaler Fruchtproduktion. Die beobachteten Unterschiede zwischen Samenausbreiter und Nicht-Samenausbreiter sind auf Unterschiede in der jeweiligen Nahrungsaufnahmekapazit{\"a}t, der Gruppengr{\"o}ße und des Fouragierverhaltens zur{\"u}ckzuf{\"u}hren. Tamarine ernteten mit geringerer Wahrscheinlichkeit L. cymosa B{\"a}ume, die nicht oder nur wenig von umgebender Vegetation gedeckt waren. Dies reflektiert wahrscheinlich ein Verhalten der Tamarine zur Vermeidung von Angriffen von Wald-Raubv{\"o}geln. Bei hoher Dichte von L. cymosa-Fr{\"u}chten in der Nachbarschaft einzelner B{\"a}ume verringerte sich der Anteil der Fr{\"u}chte an der saisonalen Fruchtproduktion, die von Tamarinen geerntet wurden. Dies spricht f{\"u}r Konkurrenz von B{\"a}umen um Samenausbreiter. Meine Studie hat Selektionsdr{\"u}cke der Samenausbreiter auf die saisonale Fruchtproduktion von L. cymosa aufgedeckt. Meine Ergebnisse best{\"a}tigen die Vorhersagen der „fruit crop size-Hypothese". Meine Ergebnisse zeigen ebenfalls, dass es auch Faktoren außerhalb der Kontrolle eine Baumindividuums gibt, die die Fruchtentnahme von L. cymosa B{\"a}umen beeinflussen. Selektion durch Samenausbreiter k{\"o}nnte durch Nachbarschaftsbedingungen begrenzt.}, subject = {Samenverbreitung}, language = {en} }