@phdthesis{Kunz2008, author = {Kunz, Britta K.}, title = {Frugivory and Seed Dispersal: Ecological Interactions between Baboons, Plants, and Dung Beetles in the Savanna-Forest Mosaic of West Africa}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-37519}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2008}, abstract = {Das Guinea-Savanne-Wald-Mosaik Westafrikas weist einen hohen Reichtum an Pflanzenarten auf, deren Samen durch Frugivore ausgebreitet werden. Afrikanische Savannen beherbergen zudem die artenreichste Dungk{\"a}ferfauna weltweit. Dennoch wurden Interaktionen zwischen Fruchtpflanzen, Primaten und Dungk{\"a}fern in Savannen{\"o}kosysteme bisher kaum erforscht. Meine Untersuchungen am Anubispavian (Papio anubis Lesson 1827, Cercopithecinae) im Como{\´e} Nationalpark (CNP), im NO der Elfenbeink{\"u}ste, zeigten, dass sich westafrikanische Pavianpopulationen in verschiedener Hinsicht von Populationen in Ostafrika unterscheiden. Paviane werden zumeist vornehmlich als Pr{\"a}datoren der Samen ihrer Nahrungspflanzen angesehen. Im Savannen-Wald-Mosaik Westafrikas ern{\"a}hren sie sich jedoch {\"u}berwiegend frugivor und sind bedeutende Samenausbreiter einer Vielzahl von Geh{\"o}lzpflanzenarten mit unterschiedlichen Fruchttypen und Samengr{\"o}ßen. Sie breiten intakte Samen von mind. 22\% der regionalen Geh{\"o}lzpflanzenarten aus. Ihr "Ausbreitungspotential" bzgl. Samenzahl und Samengr{\"o}ße ist mit dem der großen Menschenaffen vergleichbar. Der Anteil der Baumarten im Nahrungsspektrum der Paviane ist signifikant h{\"o}her als es aufgrund des Anteils im regionalen Artenpool der Geh{\"o}lzpflanzen zu erwarten w{\"a}re. Fruchtarten, die von Pavianen gefressen wurden, waren signifikant gr{\"o}ßer als nicht konsumierte Arten. Von verschiedenen morphologischen Fruchtmerkmalen eignen sich Fruchttyp und Farbe am besten, um vorherzusagen, ob die Fr{\"u}chte einer Art Nahrungsbestandteil der Paviane im CNP sind. Fruchttyp und Samengr{\"o}ße wiederum sind am besten geeignet, um auf die Art der Nutzung (Samenausbreitung bzw. -pr{\"a}dation) zu schließen. Die Samengr{\"o}ße einer Pflanze ist ein wichtiges Fitnessmerkmal, das verschiedene Abschnitte von der Fruchtentwicklung bis zur Etablierung des Keimlings beeinflussen kann. Sie weist bei vielen Pflanzenarten erhebliche intraspezifische Schwankungen auf. Primaten k{\"o}nnten aus unterschiedlichen Gr{\"u}nden Fr{\"u}chte mit bestimmter Samengr{\"o}ße ausw{\"a}hlen, zum Beispiel um unverdaulichen Ballast zu reduzieren oder um den Fruchtfleischgewinn pro Frucht zu optimieren. Bei acht von zehn untersuchten Pflanzenarten, die sich in Fruchttyp, Samenzahl und Samengr{\"o}ße unterscheiden, erwiesen sich die Paviane als selektiv in Bezug auf die Samengr{\"o}ße. F{\"u}r die intraspezifische Fruchtauswahl der Paviane scheint unter anderem das je nach Frucht- und Samenform unterschiedlich variierende Verh{\"a}ltnis von Fruchtfleisch zu Samen eine Rolle zu spielen. Als Habitatgeneralisten (mit einer Pr{\"a}ferenz f{\"u}r Waldhabitate), die relativ große Gebiete durchstreifen, scheinen Paviane besonders wichtig f{\"u}r den genetischen Austausch der Pflanzen zwischen entfernten Waldinseln. Da die meisten Geh{\"o}lzpflanzenarten im Savannen-Wald-Mosaik des CNP mittelgroße bis große Fr{\"u}chte und Samen haben, kommt den Pavianen eine herausragende Rolle bei der Samenausbreitung und nat{\"u}rlichen Regeneration dieses {\"O}kosystems zu. Die Bedeutung der Paviane f{\"u}r die Samenausbreitung von Pflanzenarten mit kleinen Fr{\"u}chten sollte jedoch nicht untersch{\"a}tzt werden. Meine Untersuchungen an typischen "vogelausgebreiteten" Baumarten, von denen V{\"o}gel fast ausschließlich unreife Fr{\"u}chte fraßen, weisen darauf hin, dass eine qualitative und quantitative Beurteilung verschiedener Frugivorengruppen allein aufgrund der Fruchtsyndrome nicht immer zuverl{\"a}ssig ist. Anubispaviane breiten in der Regel mehrere Pflanzensamen in einzelnen F{\"a}zes aus was {\"u}blicherweise als ung{\"u}nstig f{\"u}r die Pflanze angesehen wird. Die Samen aller Pflanzenarten, die in Pavianf{\"a}zes im CNP w{\"a}hrend Zeiten saisonal hoher Dungk{\"a}feraktivit{\"a}t zu finden waren, k{\"o}nnen jedoch potentiell von Dungk{\"a}fern ausgebreitet werden. Die Dungk{\"a}fer-Aktivit{\"a}t im Untersuchungsgebiet an Pavianf{\"a}zes war hoch, es wurden 99 Arten aus 26 Gattungen nachgewiesen. Sowohl die Wahrscheinlichkeit sekund{\"a}rer Samenausbreitung durch Dungk{\"a}fer als auch das sekund{\"a}re r{\"a}umliche Ausbreitungsmuster h{\"a}ngen von der Struktur und Zusammensetzung der Dungk{\"a}fergemeinschaft am Ort der prim{\"a}ren Ausbreitung ab. Die Dungk{\"a}fergemeinschaft wiederum scheint stark von der Vegetation beeinflusst zu sein. Im Savannen-Wald-Mosaik Westafrikas erwartete ich daher deutliche Unterschiede in der sekund{\"a}ren Ausbreitung zwischen Samen, die von Pavianen in die Savanne bzw. in den Wald ausgebreitet werden. Experimente ergaben, dass Samen, die von Pavianen in die Savanne ausgebreitet werden, eine h{\"o}here Wahrscheinlichkeit haben (a) {\"u}berhaupt sekund{\"a}r durch Dungk{\"a}fer ausgebreitet zu werden, (b) horizontal von Telekopriden vom Ort der prim{\"a}ren Ausbreitung wegbewegt zu werden, (c) relativ schnell aus den F{\"a}zes entfernt zu werden und (d) {\"u}ber relativ gr{\"o}ßere Distanzen ausgebreitet zu werden als Samen im Wald. Generell sollten Savannenpflanzen und Habitatgeneralisten unter den Pflanzenarten, deren Samen von Pavianen in die Savanne ausgebreitet werden, am ehesten von sekund{\"a}rer Ausbreitung durch Dungk{\"a}fer profitieren.}, subject = {Anubispavian}, language = {en} } @phdthesis{Hoefling2008, author = {H{\"o}fling, Atilla}, title = {Beggars cannot be choosers - The influence of food deprivation on food related disgust}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-34609}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2008}, abstract = {The main goals of the present thesis were to investigate how food deprivation influences food related disgust and to identify mental mechanisms that might underlie alterations in food related disgust. For this purpose, 9 studies were conducted that employed direct and indirect measures of attitudes, biological measures of affect as well as measures of real eating behavior and food choice, and compared responses of deprived and non deprived subjects on each of these measures. Spontaneous facial reactions were assessed via EMG and revealed that food deprived subjects showed weaker disgust reactions than satiated participants when being confronted with photographs of disgusting foods. Interestingly, deprived and non deprived subjects evaluated disgusting foods equally negative on a conscious level of information processing, indicating that food deprivation has the potential to attenuate food related disgust irrespective of conscious evaluations. Furthermore, it was found that food deprived participants readily consumed disgust related foods ("genetically modified foods"), while satiated participants rejected those foods. Again, no difference emerged between deprived and non deprived subjects in respect to their conscious evaluations of genetically modified foods (that were negative in both experimental groups). The dissociation between conscious evaluations and actual eating behavior that was observed amongst food deprived participants resembles the dissociation between conscious evaluations and facial reactions, thereby corroborating the assumption that alterations in food related disgust might directly influence eating behavior without changing conscious evaluations of foods. The assumption that a shift in automatic attitudes towards disgusting foods might be responsible for these effects received only partial support. That is, there was only a non significant tendency for food deprived subjects to evaluate disgusting foods more positive than satiated subjects on an automatic level of information processing. Instead, the results of the present thesis suggest that food deprived subjects exhibit a stronger motivation than satiated subjects to approach disgusting foods immediately. More precisely, food deprived participants exhibited strong approach motivational tendencies towards both, palatable and disgusting foods in an "Approach- Avoidance Task" whereas satiated participants only approached palatable (but not disgusting) foods on an automatic level of information processing. Moreover, food deprivation seems to change the subjective weighting of hedonic and functional food attributes in the context of more elaborated decisions about which foods to pick for consumption and which foods to reject. It was found that individual taste preferences were of minor importance for food deprived subjects but very important for satiated subjects when actually choosing between several food alternatives. In contrast, functional food attributes (e.g., immediate availability of a given food, large portion size) were more important selection criteria for food deprived subjects than for satiated subjects. Thus, food deprived participants were less picky than satiated participants, but showed a clear preference for those food alternatives that were functional in ending a state of food deprivation quickly - even if this meant choosing a food that was not considered tasty. Taken together, the present thesis shows that physiological need states (e.g., food deprivation) are tightly linked to the affective and motivational processing of need relevant cues. This link is so strong that food deprivation even modulates affective and motivational reactions as well as eating behavior and choice behavior towards disgusting (but need relevant) foods.}, subject = {Ekel}, language = {en} }