@phdthesis{Ruppert2002, author = {Ruppert, Andreas}, title = {Die B-Lymphozyten-Aktivierung in der osteoarthrotischen Synovialmembran - ein Beitrag zum molekularpathogenetischen Verst{\"a}ndnis der Osteoarthrose}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-5161}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2002}, abstract = {Die Synovialmembran zeigt bei Osteoarthrose, einer prim{\"a}r degenerativen Erkrankung, ein sekund{\"a}res entz{\"u}ndliches Geschehen. Histopathologisch existiert das entz{\"u}ndliche Infiltrat in zwei unterschiedlichen Mustern, die jedoch eine sekund{\"a}re, durch Knorpelalteration bedingte Synovialitis gemeinsam haben: (1) Detritus Synovialitis und (2) lympho-plasmazellul{\"a}re Synovialitis, beide mit leicht ausgepr{\"a}gter entz{\"u}ndlicher Infiltration durch Lymphozyten und Plasmazellen. Ziel dieser Studie war es, ein genaueres Verst{\"a}ndnis von der B-Zell-Aktivierung in der Synovialmembran der OA zu eruieren. Denn es ist immer noch ungekl{\"a}rt, ob die B-Lymphozyten im synovialen Infiltrat Antigen-aktiviert sind, als solche m{\"o}glicherweise schon einwandern, oder ob sie auch lokal expandieren (im Sinne einer antigenabh{\"a}ngigen Affinit{\"a}tsmaturation), wie bei der RA. Bei dieser ist inzwischen eine lokale Affinit{\"a}tsmaturation in synovialen Keimzentren bewiesen. Dazu wurden IgVH-Gene der synovialen B-Lymphozyten analysiert und immunhistochemische F{\"a}rbungen durchgef{\"u}hrt, da bis dato noch wenige morphologische, als auch molekularbiologische Daten {\"u}ber die synovialen B-Zellen bzw. Plasmazellen in der OA vorliegen. Ein Fokus wurde auf die Antigen-Aktivierung der synovialen B-Lymphozyten (charakterisiert durch hohe R/S-Ratios) gerichtet. Um der Herkunft des Entz{\"u}ndungsgeschehens nachzugehen, wurde die Histologie verschiedener Differenzierungsstufen von B-Lymphozyten im entz{\"u}ndlichen Infiltrat von nicht-follikul{\"a}ren und follikel{\"a}hnlichen B-Zell-Ansammlugen analysiert. Durch CD27/CD20- und CD27/Syndekan-Doppelf{\"a}rbungen konnte die bevorzugte Lokalisation von Memory-und Plasma-Zellen identifiziert werden. Diese gab n{\"a}here Hinweise auf den Ort der Antigen-Aktivierung bei Osteoarthrose. Die Resultate der hohen R/S-Ratios (17/24 Klonen), gerade in den CDR-Regionen, stehen im Einklang mit der g{\"a}ngigen Meinung, dass die CDR-Regionen mehr mutieren als die FR-Regionen, da in diesen eher ein konstantes Antik{\"o}rpermerkmal erhalten wird, wohingegen die CDR´s auf eine Affinit{\"a}tsanpassung (durch h{\"o}here Mutationsraten) ausgerichtet sind. Die Mutationsrate weist auf eine stattgefundene Antigenaktivierung dieser B-Lymphozyten hin. Aus den histologischen Schnittbildern mit den oben genannten Doppelf{\"a}rbungen war v.a. perivaskul{\"a}r ein Vorkommen von vielen CD27+/CD20+ Memory-B-Zellen (PMZ/IaM), sowie Plasmazellen zu erkennen, dahingegen relativ betrachtet wenige CD27-CD20+ B-Lymphozyten. Dies deutet darauf hin, dass bei der OA vermehrt bereits aktivierte Memory-Zellen ins Synovialgewebe einwandern. Allerdings zeigte sich eine unerwartete Anh{\"a}ufung von Follikel{\"a}hnlichen Formationen ohne Keimzentrumscharakter, die Anlaß zu weiteren {\"U}berlegungen geben. Die Diskussion findet im Rahmen des generellen Pathogenese-Konzepts der OA statt, mit besonderem Augenmerk auf die unterschiedlichen Entz{\"u}ndungstypen und -muster, sowie die dominierenden Zelltypen in der osteoarthrotischen Synovialmembran. Da in dem Entz{\"u}ndungsinfiltrat der osteoarthrotischen Synovialmembran keine Keimzentren zu finden sind, nur Follikel{\"a}hnliche Formationen, muss von einer Antigen-Aktivierung und Affinit{\"a}tsreifung außerhalb des Gelenkes ausgegangen werden. Bei nahezu allen morphologischen Betrachtungen der osteoarthrotischen Synovia fiel eine deutlich hohe Anzahl von CD27+/CD20+ Memory-B-Lymphozyten perivaskul{\"a}r auf. Daher kann davon ausgegangen werden, dass wir es beim arthrotischen Entz{\"u}ndungsinfiltrat mit einer Sekund{\"a}r-Antwort zu tun haben, die auf Antigene reagiert, an die sich das Immunsystem „erinnert" und bereits aktivierte B-Zellen einwandern. Zusammenfassend legt die Datenlage nahe, dass man offensichtlich von einer immunologischen Bekanntheit es k{\"o}rpereigenen Immunsystems mit freigesetzten Antigenen in der OA spechen kann. Hierdurch wurde ein Beitrag zum immunpathogenetischen Verst{\"a}ndnis der sekund{\"a}ren Begleitsynovialitis dahingehend gefunden, dass die geringer ausgepr{\"a}gte Entz{\"u}ndung in der Arthrose -im Gegensatz zur RA- ein Ausdruck der Reaktivit{\"a}t auf „dem Immunsystem in Erinnerung gebliebener" Antigene ist. Der Vergleich der potentiellen Antigene bei den Krankheitsbildern RA und OA weist einige Gemeinsamkeiten auf, wodurch sich die Frage einer genetischen Pr{\"a}disposition f{\"u}r das Ausmaß des Entz{\"u}ndungsgrades in den Gelenken ergibt.}, language = {de} }