@phdthesis{Kempf2009, author = {Kempf, Anne}, title = {Untersuchung des Beginns artikulatorischer Vorg{\"a}nge in den Lautproduktionen von S{\"a}uglingen mit orofazialen Spalten}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-35063}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2009}, abstract = {In der vorliegenden Arbeit wurden Laut{\"a}ußerungen von S{\"a}uglingen mit orofazialen Spalten im Alter von der 9. bis zur 16. Lebenswoche untersucht. In diesem Alter treten erste pr{\"a}-artikulatorische Ph{\"a}nomene auf, die den {\"U}bergang von der anf{\"a}nglich nur durch phonatorische Mechanismen bestimmten Lautproduktion zur phonatorisch-artikulatorischen Lautproduktion charakterisieren. Dies ist ein essentieller Entwicklungsschritt f{\"u}r die sp{\"a}tere Sprechf{\"a}higkeit. Orofaziale Spalten gehen h{\"a}ufig mit sp{\"a}teren Sprech- und Sprachst{\"o}rungen einher. Dies {\"a}ußert sich z. B. in einer Nasalisierung von Vokalen (Hardin und Grunwell, 1998; Kummer et al., 1992). Sprech- und Spracherwerb beginnen nicht erst, wenn die ersten Worte produziert werden, sondern faktisch unmittelbar nach der Geburt. Wesentliche Komponenten der f{\"u}r das sp{\"a}tere Sprechen erforderlichen, fein kontrollierten Abstimmung zwischen respiratorischen, phonatorischen und artikulatorischen Mechanismen werden bereits im Verlauf des ersten Lebensjahres erworben. Das f{\"u}r eine unauff{\"a}llige Sprechentwicklung erforderliche vorsprachliche Entwicklungsprogramm erreicht im Alter von drei bis vier Monaten eine kritische Phase. Nachdem im Weinen der ersten beiden Lebensmonate die Abstimmung zwischen respiratorischen und phonatorischen Prozessen „ge{\"u}bt" wurde und im Ergebnis zunehmend komplexere Schreimelodien und rhythmische Lautvariationen erzeugt werden, beginnt mit drei bis vier Monaten (Wermke et al., 2005) die Abstimmung zwischen Phonation und Artikulation. Das erfolgreiche Absolvieren dieses bedeutsamen Entwicklungsschrittes ist m{\"o}glicherweise eine Grundvoraussetzung f{\"u}r eine nachfolgende unauff{\"a}llige Sprach- und Sprechentwicklung. S{\"a}uglinge mit orofazialen Spalten sind bez{\"u}glich dieser Entwicklung aufgrund ihrer mehr oder weniger ausgepr{\"a}gten Vokaltraktmalformationen und der damit verbundenen Funktions-einschr{\"a}nkungen der orofazialen Muskulatur erheblich benachteiligt. Durch die Auswertung von 871 Laut{\"a}ußerungen von 12 S{\"a}uglingen mit orofazialen Spalten konnten pr{\"a}-artikulatorische Vorg{\"a}nge bei diesen Kindern erstmalig quantitativ charakterisiert werden. Dazu wurden Spektralanalysen, Melodieanalysen und Resonanzfrequenzanalysen durchgef{\"u}hrt und relevante Parameter berechnet. Die Untersuchung basiert auf dem durch Voruntersuchungen erarbeiteten Konzept, dass die Entwicklung der Artikulation mit einer Abstimmung (Tuning) zwischen laryngeal erzeugter Melodie und im Vokaltrakt erzeugten Resonanzfrequenzen beginnt. Im weiteren Verlauf der Entwicklung kommt es zu schnellen {\"U}berg{\"a}ngen von Resonanzfrequenzen zwischen den Harmonischen und der Melodie (Wermke et al., 2005). Auf diese Weise werden erste vokal{\"a}hnliche Laute erzeugt und die f{\"u}r das sp{\"a}tere Babbeln erforderlichen Vor{\"u}bungen absolviert. Die Auswertung dieser Entwicklungsschritte bei den hier untersuchten Schreien von S{\"a}uglingen mit orofazialen Spalten zeigte eine leichte Entwicklungsverz{\"o}gerung dieser Kinder im Vergleich zu einer altersgleichen Kontrollgruppe von S{\"a}uglingen ohne orofaziale Spalten. Erstmalig konnten aber in der vorliegenden Arbeit solche Verz{\"o}gerungen durch geeignete Messgr{\"o}ßen quantitativ charakterisiert werden. Neben einer generellen Entwicklungsverz{\"o}gerung bez{\"u}glich erster artikulatorischer Aktivit{\"a}ten der Spaltgruppe, gegen{\"u}ber der zu Referenzzwecken herangezogenen Kontrollgruppe, wurden aber gleichzeitig große interindividuelle Unterschiede zwischen den S{\"a}uglingen mit orofazialen Spalten gefunden. Dies war zu erwarten, da Individuen mit orofazialen Spalten eine sehr heterogene Population darstellen, die darauf beruht, dass eine orofaziale Spaltbildung keine spezifische Erkrankung, sondern vielmehr ein Symptom vieler m{\"o}glicher gest{\"o}rter Entwicklungsprozesse darstellt. Selbst innerhalb einer Gruppe von Kindern gleichen Spalttyps gibt es teilweise erhebliche interindividuelle Entwicklungsunterschiede. Ein zu Beginn der Studie erwarteter Einfluss der Platte auf die beginnende vorsprachliche Artikulation konnte aufgrund der vorliegenden Datenbasis und der o. g. interindividuellen Unterschiede nicht nachgewiesen werden.}, subject = {Spracherwerb}, language = {de} } @phdthesis{Dirauf2010, author = {Dirauf, Susanne}, title = {Strukturmerkmale der Melodie und des Rhythmus in vorsprachlichen Laut{\"a}ußerungen - Eine Untersuchung von S{\"a}uglingslauten orofazialer Spalttr{\"a}ger der 13. bis zur 25. Lebenswoche}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-51857}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2010}, abstract = {In dieser Studie wurde die vorsprachliche Entwicklung von S{\"a}uglingen mit orofazialen Spaltbildungen w{\"a}hrend des Zeitraumes der 13. bis zur 25. Lebenswoche untersucht. Gegenstand der Analysen waren die Melodie- und Rhythmusstruktur der vorsprachlichen Laut{\"a}ußerungen. Diesbez{\"u}glich wurden Lautaufnahmen einer Untersuchungsgruppe aus 17 S{\"a}uglingen mit orofazialen Spaltbildungen ausgewertet und den jeweiligen Daten einer altersentsprechenden, sich unauff{\"a}llig entwickelnden Kontrollgruppe gegen{\"u}bergestellt. Melodie und Rhythmus sind wesentliche Bestandteile der Prosodie einer Sprache. Die ungest{\"o}rte Entwicklung von melodisch-rhythmischen Strukturen in den vorsprachlichen Lauten ist notwendig, um wichtige Bausteine f{\"u}r den sp{\"a}teren Sprech- und Spracherwerb zur Verf{\"u}gung zu stellen. Die Melodie entwickelt sich nach einem universellen Programm, nach dem angeborene einfache Melodiemuster einge{\"u}bt und modifiziert werden und diese dann als Module zu komplexeren melodisch-rhythmischen Strukturen kombiniert werden k{\"o}nnen. Es erfolgt in der vorsprachlichen Trainingsphase der Lautproduktion also eine Komplexit{\"a}tszunahme der Melodiestruktur (Wermke \& Mende, 1994; Wermke, 2002; Wermke \& Mende, 2009). Der Untersuchungszeitraum f{\"a}llt in den Beginn der „Expansionsphase" nach Oller (2000), in der die S{\"a}uglinge nicht mehr nur Schreilaute sondern auch {\"U}bergangslaute bilden, die durch beginnende pr{\"a}-artikulatorische Aktivit{\"a}t typische Resonanzfrequenzen aufweisen und nicht mehr den Schreilauten zugeordnet werden k{\"o}nnen. Auch weiter fortgeschrittene Laut{\"a}ußerungen, so genannte Babbellaute, die aus einer Konsonant-Vokal-Kombination bestehen, treten auf. Die Analyse der vorsprachlichen Laut{\"a}ußerungen bezog sich auf ihre Melodie und damit auf den Verlauf ihrer Grundfrequenz sowie auf ihren Rhythmus, der durch Segmentierungen, also phonatorische Stopps innerhalb einer Vokalisation ohne darauf folgende erneute Inspiration, gebildet wird. Die S{\"a}uglingslaute wurden damit in drei Strukturkategorien eingeteilt: (1) „Einfachb{\"o}gen", die alle Laute aus einer ansteigenden und nachfolgend wieder abfallenden Melodie umfassen; (2) „Mehrfachb{\"o}gen", die alle Laute beinhalten, die sich aus mindestens zwei aufeinander folgenden Einfachb{\"o}gen zusammensetzen; und (3) „Segmentierte Laute", die innerhalb einer Vokalisation mindestens eine Segmentierungspause enthalten. Da sich „Mehrfachb{\"o}gen" und „Segmentierte Laute" aus mehreren Modulen zusammensetzen, wurden sie zu komplexen Strukturen zusammengefasst, w{\"a}hrend „Einfachb{\"o}gen", bestehend aus nur einem Modul, als einfache Strukturen gelten. Nach der Definition von Wermke et al. (2007) wurde der MCI bestimmt, der den Anteil an komplexen Strukturen ermittelt. Des Weiteren wurden die Laute nach ihren unterschiedlichen Vokalisationstypen differenziert und entweder den Schreilauten oder den {\"U}bergangs- und Babbellauten zugeordnet. Mit Beginn der Expansionsphase, in der erstmals {\"U}bergangs- und Babbellaute auftreten, ist die Melodieentwicklung in den Schreilauten weitgehend abgeschlossen. Der MCI der Schreilaute bleibt daher ab der 13. Lebenswoche (0,57; Medianwert) bis zum zweiten Lebenshalbjahr (0,63; Medianwert, entnommen aus der Arbeit von Steck-Walter, 2007) in der Kontrollgruppe im Wesentlichen konstant. In der Gruppe der S{\"a}uglinge mit orofazialen Spaltbildungen dagegen erfolgt hier noch w{\"a}hrend der Expansionsphase eine Komplexit{\"a}tsentwicklung (0,46; Medianwert des MCI f{\"u}r den Zeitraum der 5.-8. Lebenswoche, entnommen aus der Arbeit von Birr, 2009/ 0,74; Medianwert des MCI f{\"u}r den Zeitraum der 17.-20. Lebenswoche). Die in den Schreilauten einge{\"u}bten melodisch-rhythmischen Strukturen werden auf die im Untersuchungszeitraum neu einsetzenden {\"U}bergangs- und Babbellaute {\"u}bertragen. Die Koordination der melodisch-rhythmischen Strukturen mit den hier stattfindenden pr{\"a}-artikulatorischen Bewegungen wird einge{\"u}bt. So erfolgt hier in der Kontrollgruppe eine Komplexit{\"a}tszunahme (0,68; 0,83; 0,73; Medianwerte des MCI f{\"u}r die jeweiligen Zeitabschnitte) analog zur Komplexit{\"a}tszunahme bei den Schreilauten in den ersten drei Lebensmonaten (Birr, 2009). F{\"u}r die Gruppe der orofazialen Spalttr{\"a}ger dagegen wurde hier keine Komplexit{\"a}tszunahme festgestellt (0,61; 0,59; 0,59; Medianwerte des MCI f{\"u}r die jeweiligen Zeitabschnitte); diese erfolgt nach den Untersuchungen von Steck-Walter (2007) erst im zweiten Lebenshalbjahr mit deutlicher Verz{\"o}gerung (0,74; Medianwert des MCI f{\"u}r den Zeitraum der 26. bis zur 61. Lebenswoche). Neben dem Komplexit{\"a}tsgrad wurde auch der Anteil an rhythmischen Komponenten in den Vokalisationen beider Gruppen untersucht. Dazu wurden die relativen Anteile der Strukturkategorien „Einfachb{\"o}gen", „Mehrfachb{\"o}gen" (MB) und „Segmentierte Laute" (SL) bestimmt. Es wurde ersichtlich, dass in der Gruppe der S{\"a}uglinge mit orofazialen Spaltbildungen im Vergleich zur Kontrollgruppe der Strukturtyp der „Mehrfachb{\"o}gen" deutlich seltener gebildet wird. Besonders auff{\"a}llig ist dies bei den {\"U}bergangs- und Babbellauten, da diese als neue Entwicklungsstufe im Untersuchungszeitraum auftreten und sich hier Entwicklungsbesonderheiten deutlich manifestieren. Die S{\"a}uglinge mit orofazialen Spaltbildungen produzieren bei diesem Vokalisationstyp zun{\"a}chst deutlich weniger „Mehrfachb{\"o}gen" als die Kontrollgruppe und holen diese Entwicklung erst im zweiten Lebenshalbjahr, aber daf{\"u}r {\"u}berproportional intensiv auf (nach Werten von Steck-Walter, 2007; MB/SL: 3,2). Die Versp{\"a}tung in der Melodieentwicklung schr{\"a}nkt die S{\"a}uglinge mit orofazialen Spaltbildungen in der Entwicklung der Artikulation ein.}, subject = {Lippen-Kiefer-Gaumenspalte}, language = {de} } @phdthesis{Jurkutat2009, author = {Jurkutat, Anne}, title = {Sprachentwicklungsst{\"o}rungen bei Kindern mit orofazialen Spalten}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-54087}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2009}, abstract = {Abstrakt Hintergrund Bei Kindern mit angeborenen orofazialen Spalten ist ein Kausalzusammenhang zwischen peripher-organischem Defekt und resultierenden Sprechst{\"o}rungen offensichtlich. Umstritten ist, ob dar{\"u}ber hinaus sprachsystematische Entwicklungsabweichungen vorliegen. Als Ursachenfaktoren werden begleitende Schallleitungsschwerh{\"o}rigkeiten, persistierende phonetische St{\"o}rungen und psychosoziale Aspekte in Betracht gezogen. Material und Methode Der Querschnittsstudie lag ein quasi-experimentelles Design zugrunde. Eine Gruppe vierj{\"a}hriger Kinder (N=10) mit isolierter Gaumenspalte und Lippen-Kiefer-Gaumenspalte wurde hinsichtlich ihrer sprachlichen Kompetenzen mit einer Kontrollgruppe (N=10) verglichen. Die Sprachstandserhebung umfasste die {\"U}berpr{\"u}fung phonetischer F{\"a}higkeiten, expressiver/rezeptiver phonologischer, semantisch-lexikalischer und morphologisch-syntaktischer Leistungen sowie Aspekten der phonologischen Bewusstheit und des Arbeitsged{\"a}chtnisses anhand standardisierter und informeller Testverfahren. Neben der quantitativen Auswertung mittels U-Test von Mann-Whitney wurden qualitative Analysen vorgenommen. Ergebnisse Verglichen mit der Kontrollgruppe zeigten die Spaltkinder eine tendenziell signifikant gr{\"o}ßere Anzahl pathologischer phonologischer Prozesse in Form von R{\"u}ckverlagerungen (p = .06). Hinsichtlich der sprachlichen Dimensionen wurden weder quantitativ noch qualitativ Gruppenunterschiede ermittelt. Hingegen wies die Spaltgruppe tendenziell signifikant schw{\"a}chere metaphonologische Kompetenzen (Reime erkennen, p = .09) sowie ein signifikant schlechteres Leistungsverm{\"o}gen bez{\"u}glich des Arbeitsged{\"a}chtnisses (p = .02) auf. Diskussion Ein physiologischer Erwerb linguistischer Kompetenzen ist auch bei spaltbedingten artikulatorischen Einschr{\"a}nkungen sowie wiederholten Schallleitungsschwerh{\"o}rigkeiten m{\"o}glich. Nicht auszuschließen sind jedoch subtile Auff{\"a}lligkeiten auf metaphonologischer Ebene und bez{\"u}glich des Arbeitsged{\"a}chtnisses. Ob diese Defizite auf Phasen peripherer H{\"o}rbeeintr{\"a}chtigungen zur{\"u}ckgef{\"u}hrt werden k{\"o}nnen und inwieweit ein Zusammenhang zwischen H{\"o}rverm{\"o}gen, Artikulation und Arbeitsged{\"a}chtnis besteht, bedarf weiterer longitudinaler Forschungsbem{\"u}hungen.}, subject = {Lippen-Kiefer-Gaumenspalte}, language = {de} } @phdthesis{KleingebMack2024, author = {Klein [geb. Mack], Jasmin}, title = {Quantitative und qualitative Analyse laryngealer Konstriktionsph{\"a}nomene in vorsprachlichen Vokalisationen der Lebensmonate 1 bis 3 von S{\"a}uglingen mit angeborenen Lippen-Kiefer-Gaumen-Segelspalten}, doi = {10.25972/OPUS-34667}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-346672}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2024}, abstract = {In der vorliegenden Arbeit wurden erstmalig laryngeale Konstriktionen quantitativ und qualitativ in den fr{\"u}hesten Laut{\"a}ußerungen von S{\"a}uglingen mit angeborenen Lippen-Kiefer-Gaumen-Segelspalten (LKGS) in den ersten 3 Lebensmonaten im L{\"a}ngsschnitt untersucht. Als theoretische Grundlage diente Eslings Modell des Laryngealen Artikulators, wonach artikulatorische Entwicklungsvorg{\"a}nge bereits in den ersten Lebensmonaten der S{\"a}uglinge mit der Erzeugung einer Vielzahl laryngealer Lautph{\"a}nomene beginnen. Potenzielle Einfl{\"u}sse auf diese pr{\"a}artikulatorischen Vorg{\"a}nge durch den Auspr{\"a}gungsgrad der Spaltbildung, das Lebensalter und die kieferorthop{\"a}dische Fr{\"u}hbehandlung mit Gaumenplatte wurden mittels deskriptiver und interferenzstatistischer Verfahren analysiert. Von einer sorgf{\"a}ltig ausgew{\"a}hlten Stichprobe, bestehend aus 27 S{\"a}uglingen, wurden mehr als 10.000, im Rahmen der interdisziplin{\"a}ren Spaltsprechstunde routinem{\"a}ßig aufgezeichneten Einzelsignale, retrospektiv untersucht. Das regelhafte Auftreten von laryngealen Konstriktionen konnte im Untersuchungszeitraum nachgewiesen werden und best{\"a}tigt, dass pr{\"a}artikulatorische {\"U}bungen primitiver Artikulationsmuster bei S{\"a}uglingen mit LKGS in gleicher Weise erfolgen wie bei S{\"a}uglingen ohne LKGS. Die Bedeutung der propriozeptiven R{\"u}ckkopplung f{\"u}r die Erzeugung von laryngealen Konstriktionen wurde herausgearbeitet und potenzielle marginale Einfl{\"u}sse der Vokaltraktmalformation diskutiert. Es wird ein fr{\"u}her artikulatorischer Substitutionsmechanismus f{\"u}r die pr{\"a}artikulatorische Entwicklung der S{\"a}uglinge mit ausgepr{\"a}gten Spaltbildungen postuliert. Hinsichtlich der temporalen Eigenschaften laryngealer Konstriktionen best{\"a}tigte ein Vergleich mit Silbenl{\"a}ngen aus der Fachliteratur die Annahme, dass laryngeale Konstriktionen m{\"o}glicherweise ein konstantes Element zur Rhythmisierung von Lauten im Sinne der artikulatorischen Silbenentwicklung sein k{\"o}nnten.}, subject = {Sprachentwicklung}, language = {de} } @phdthesis{SteckWalter2007, author = {Steck-Walter, Sarah Marie}, title = {Quantitative Strukturanalyse vorsprachlicher Vokalisationen von S{\"a}uglingen mit orofazialen Spalten im zweiten Lebenshalbjahr bei kieferorthop{\"a}discher Fr{\"u}hbehandlung}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-24968}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2007}, abstract = {Ein Kind, das mit einer orofazialen Spalte geboren wird, ist in seiner Sprech- und Sprachentwicklung einer Reihe von erschwerten Bedingungen ausgesetzt. Neben einer gest{\"o}rten Muskelbalance der orofazialen Muskulatur, k{\"o}nnen die typischen Zungenbewegungen beim Trinken vom S{\"a}ugling nicht ausgef{\"u}hrt und damit wichtige feinmotorische Trainingsschritte nicht absolviert werden. Nicht selten kommt es auch zu St{\"o}rungen des Schluckvorgangs und zu einer, durch pathologische Druck-Volumenverh{\"a}ltnisse auftretenden, hypernasalen Resonanz. Um die Auswirkungen der offenen Mund-Nasenraum-Verbindung zu mindern, sehen viele Therapiekonzepte den Einsatz einer Gaumenplatte vor, die den Spaltbereich abdeckt. Auch die vorsprachliche Lautproduktion wird durch den fehlenden oder mangelhaften Verschluss zwischen Velum und Rachenhinterwand bereits erheblich eingeschr{\"a}nkt. Um die im direkten oder indirekten Zusammenhang mit der Spalte entstehenden Entwicklungsst{\"o}rungen in Bezug auf den Sprech- und Spracherwerb zuk{\"u}nftig bei Kindern mit Lippen-Kiefer-Gaumen-Segelspalten fr{\"u}her als bisher zu diagnostizieren und geeignete Therapiekonzepte entwickeln zu k{\"o}nnen, sind prospektive L{\"a}ngsschnittstudien, die engmaschig vorsprachliche und sprachliche Entwicklungsschritte dokumentieren, unerl{\"a}sslich. Vorliegende Arbeit versucht einen Mosaikstein dazu beitzutragen, zuk{\"u}nftig geeignete Entwicklungsmarker durch eine objektive vorsprachliche Entwicklungsdiagnostik zu identifizieren. W{\"u}rde es zuk{\"u}nftig gelingen, neben bekannten Risikomarkern f{\"u}r neurophysiologische St{\"o}rungen am Schrei auch Risikomarker f{\"u}r potentielle sp{\"a}tere Sprech- und Sprachst{\"o}rungen zu identifizieren, k{\"o}nnte dies grundlegend f{\"u}r neue Fr{\"u}hf{\"o}rderkonzepte in der Behandlung von Kindern mit orofazialen Spalten sein. Im Rahmen dieser Longitudinalstudie wurde die vorsprachliche Lautentwicklung von sechs S{\"a}uglingen mit einer orofazielen Spalte im zweiten Lebenshalbjahr aufgezeichnet und quantitativ analysiert. Um dabei u.a. auch einen Zusammenhang zwischen ausgew{\"a}hlten Schreieigenschaften und der Gaumenplatte zu untersuchen, wurden zu jedem Termin Aufnahmen mit und ohne eingesetzte Platte gemacht. Zur objektiven Beurteilung des Lauterwerbs und des Platteneinflusses wurden so in zeitlich dichten Intervallen insgesamt 2752 Signale mittels qualitativ hochwertiger Aufnahmetechnik und standardisierter Analysen aufgezeichnet und ausgewertet und mit 1940 Signalen einer altersentsprechenden Kontrollgruppe ohne orofaziale Spalte verglichen. Die Signal-analyse erfolgte unter Verwendung des CSL-4300 Sprachanalysesystems der Firma KAY Elemetrics/ USA. Anschließend wurden eine quantitative und eine qualitative Strukturanalyse nach Wermke (2004) durchgef{\"u}hrt. Diese Art der Analyse erm{\"o}glichte einen direkten und objektiven Vergleich prosodierelevanter Eigenschaften vorsprachlicher Laute der Gruppe von S{\"a}uglingen mit orofazialen Spalten zur Kontrollgruppe. Es wurde gefunden, daß die untersuchte Gruppe von S{\"a}uglingen mit orofazialen Spalten im Vergleich zur Kontrollgruppe eine deutliche Entwicklungsverz{\"o}gerung in bestimmten Aspekten der Zeitorganisation der Phonation sowohl von Schreien als auch von {\"U}bergangs- und Babbellauten aufweist. Diese Unterschiede bestanden unabh{\"a}ngig vom Tragen einer Gaumenplatte. Dies bedeutet, daß der potentielle positive Effekt, den die Gaumenplatte auf die fr{\"u}heste Sprech- und Sprachentwicklung hat im untersuchten Altersbereich bereits stabil verankert ist. Die gefundenen Unterschiede bestehen vor allem in einer versp{\"a}teten, bzw. deutlich selteneren spontanen Produktion von intentional segmentierten Lauten verschiedener Vokalisationstypen und in stark verl{\"a}ngerten Lauten bei den S{\"a}uglingen mit orofazialen Spalten. Derartige Besonderheiten sind bisher bei S{\"a}uglingen mit orofazialen Spalten nicht beschrieben worden, da vergleichbare quantitative Analysen nach unserer Kenntnis nicht vorliegen. Die Arbeit vergleicht eigene Befunde, soweit sinnvoll und m{\"o}glich, mit bisherigen Erkenntnissen und versucht anhand der Daten Erkl{\"a}rungsans{\"a}tze f{\"u}r die teilweise sehr widerspr{\"u}chlichen Befunde anderer Autoren zu zeigen. Die Ergebnisse der vorliegenden Untersuchung liefern erstmalig wissenschaftliche Argumente f{\"u}r die Annahme, daß neben den rein morphologischen Besonderheiten des Vokaltrakts der S{\"a}uglinge mit orofazialen Spalten auch neurophysiologische Besonderheiten bei diesen Patienten auftreten. Weiterf{\"u}hrende Studien an einer gr{\"o}ßeren Stichprobe unter strengerer Standardisierung sind erforderlich, um die Befunde zu evaluieren. Sollte sich dabei zeigen, daß die Zeitorganisation der Phonation tats{\"a}chlich, wie hier vermutet, eine essentielle Komponente zur Charakterisierung abweichender vorsprachlicher Entwicklungsverl{\"a}ufe ist, h{\"a}tte man die M{\"o}glichkeit, daraus einen klinisch relevanten Indikator zu entwickeln.}, subject = {Lippen-Kiefer-Gaumenspalte}, language = {de} } @phdthesis{Birr2009, author = {Birr, Marlene}, title = {Melodiekomplexit{\"a}t - ein geeigneter Fr{\"u}hindikator potentieller Sprachentwicklungsst{\"o}rungen bei S{\"a}uglingen mit orofazialen Spalten? Melodiestrukturanalysen in Laut{\"a}ußerungen der ersten zw{\"o}lf Lebenswochen}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-38971}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2009}, abstract = {Untersuchungsgegenstand der vorliegenden Arbeit waren 3041 Laut{\"a}ußerungen der ersten zw{\"o}lf Lebenswochen von 14 S{\"a}uglingen mit orofazialen Spalten (OFS-Gruppe). Diese wurden, soweit die Indikation dazu vorlag, kieferorthop{\"a}disch mit einer Oberkieferplatte fr{\"u}hbehandelt, die sie auch w{\"a}hrend der Lautaufnahmen trugen. Um die Ergebnisse mit Referenzdaten von S{\"a}uglingen ohne Spaltbildungen vergleichen zu k{\"o}nnen, wurde eine Kontrollgruppe von 17 S{\"a}uglingen hinzugezogen. Im Anschluss an die Spektralanalyse mit dem CSL-System wurden die aufgenommenen Laute bez{\"u}glich ihrer Melodiestruktur und ausgew{\"a}hlter spektraler Eigenschaften mit Hilfe des Programms CDAP (Cry-Data-Analysis- Program) analysiert und klassifiziert. Dabei stand die Klassifizierung der Melodiestruktur anhand der Frequenz- und Intensit{\"a}tsverl{\"a}ufe der Vokalisationen im Fokus der Untersuchung, denn es sollte {\"u}berpr{\"u}ft werden, ob sich die Melodieentwicklung als Fr{\"u}hindikator bei der Diagnostik einer Sprachentwicklungsst{\"o}rung bei Kindern mit orofazialen Spalten eignet. Dazu wurde der von Wermke et al. (2007) beschriebene Melody-Complexity- Index (MCI) bestimmt, der den Anteil der Vokalisationen mit einer komplexen Melodiestruktur angibt. Die Ergebnisse der vorliegenden Studie haben gezeigt, dass sich der MCI, speziell des 2. Lebensmonats, prinzipiell auch bei S{\"a}uglingen mit Spaltbildungen als Fr{\"u}hindikator f{\"u}r eine Sprachentwicklungsst{\"o}rung eignet. Allerdings zeigte knapp die H{\"a}lfte der S{\"a}uglinge der OFS-Gruppe eine Verz{\"o}gerung in ihrer Melodieentwicklung um etwa vier Wochen, sodass jene S{\"a}uglinge eine ad{\"a}quate Melodiekomplexit{\"a}t in ihren Laut{\"a}ußerungen erst in der 9. - 12 Lebenswoche erreichten. Dadurch w{\"a}re es f{\"u}r eine valide vorsprachliche Diagnostik bei diesen S{\"a}uglingen notwendig, den MCI in der 9. - 12. Lebenswoche erneut zu evaluieren. Sollte auch dann noch der Grenzwert von 0,45 unterschritten sein, liegt ein potentiell zus{\"a}tzliches Risiko f{\"u}r eine Sprachentwicklungsst{\"o}rung vor. Auf die Bestimmung des MCI in den ersten vier Lebenswochen kann hingegen bei der Diagnostik verzichtet werden, da hier der indikative Wert der Melodieentwicklung durch postnatale Anpassungsvorg{\"a}nge vergleichsweise gering ist. Nicht nur bei der Entwicklungsgeschwindigkeit, sondern auch bei der Art der komplexen Strukturbildungen zeigte die OFS-Gruppe Besonderheiten. Bei der differenzierten Analyse der komplexen Strukturen zeigten die S{\"a}uglinge mit orofazialen Spalten signifikant h{\"a}ufiger die Melodiestruktur vom Typ 1S (Vokalisation mit zwei Melodieb{\"o}gen, die durch eine Vokalisationspause getrennt sind) und signifikant seltener das Melodiemuster KS (Vokalisation mit drei oder mehr Melodieb{\"o}gen und einer Pause). Inwieweit diese Unterschiede von Relevanz f{\"u}r die Fr{\"u}hdiagnostik sind, m{\"u}sste durch weitere Studien untersucht werden. Dabei w{\"a}re insbesondere von Interesse, in welcher Weise die einzelnen Melodiemuster als Bausteine f{\"u}r die sp{\"a}tere Babbelphase und erste Worte und S{\"a}tze dienen. Des Weiteren w{\"u}rde eine Identifizierung weiterer sensibler Phasen der Sprachentwicklung, wie es eben der 2. Monat f{\"u}r die Melodieentwicklung ist, eine kontinuierliche Diagnostik und {\"U}berwachung der Kinder mit orofazialen Spalten erlauben und eine optimierte individuelle Therapie erm{\"o}glichen. Die vorliegende Arbeit demonstriert Besonderheiten in der fr{\"u}hen vorsprachlichen Lautentwicklung bei S{\"a}uglingen mit orofazialen Spalten, die in keinem direkten Zusammenhang mit den Malformationen des Vokaltrakts stehen. Unabh{\"a}ngig vom Spalttyp und lange bevor eine kieferchirurgische Intervention stattgefunden hat, sind bereits Besonderheiten in der Melodieentwicklung nachweisbar. Diese zeigen interindividuelle Variationen, die es erlauben, f{\"u}r einzelne S{\"a}uglinge angepasste Betreuungspl{\"a}ne zu erstellen bzw. Risikokinder zu identifizieren.}, subject = {Lippen-Kiefer-Gaumenspalte}, language = {de} } @phdthesis{Pelzer2010, author = {Pelzer, Anne-Marie}, title = {L{\"a}ngsschnittanalyse der fr{\"u}hen sprachlichen Entwicklung bis zur Wortproduktion von S{\"a}uglingen mit orofazialen Spalten}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-57677}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2010}, abstract = {Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den fr{\"u}hen Vokalisationen von S{\"a}uglingen mit orofazialen Spalten. Das Interesse galt dabei dem zeitlichen Ablauf der vorsprachlichen und fr{\"u}hen sprachlichen Entwicklung dieser Patientengruppe im Vergleich zu gesunden S{\"a}uglingen, sowie den Unterschieden der realisierten Lautproduktionen zwischen den beiden Gruppen. Dazu wurden individuelle Entwicklungsprofile der vorsprachlichen Entwicklung f{\"u}r die untersuchten Probanden erstellt und ausgewertet. Die akustische Ausf{\"u}hrungsqualit{\"a}t und charakteristischen Lauteigenschaften der von den S{\"a}uglingen mit orofazialen Spalten hervorgebrachten Vokalisationen wurden zus{\"a}tzlich anhand von Frequenzspektrogrammen und einer Transkription unter Verwendung der Zeichen des Internationalen Phonetischen Alphabets dargestellt. Zusammenfassend konnte man feststellen, dass der Großteil der untersuchten S{\"a}uglinge mit orofazialen Spalten die fr{\"u}he sprachliche Entwicklung im gleichen zeitlichen Rahmen durchlief wie gesunde S{\"a}uglinge. Es war aber gleichzeitig zu beobachten, dass einzelne Phasen bei bestimmten Patienten Besonderheiten in ihrem zeitlichen Verlauf zeigten. Interindividuelle Unterschiede sind jedoch auch bei gesunden S{\"a}uglingen bekannt. Dies ber{\"u}cksichtigend war jedoch bei den hier untersuchten S{\"a}uglingen eine deutliche Tendenz zu einem versp{\"a}teten Sprechbeginn zu erkennen, d. h. das Auftreten der ersten W{\"o}rter wurde bei der Mehrheit (78,57\%) der S{\"a}uglinge verz{\"o}gert registriert. Im Unterschied zu der relativ hohen {\"U}bereinstimmung im Phasenablauf der fr{\"u}hen sprachlichen Entwicklung von Patienten mit orofazialen Spalten zu dem von S{\"a}uglingen ohne orofaziale Spaltbildung konnte man hinsichtlich der „Ausf{\"u}hrungsqualit{\"a}t" erzeugter Vokalisationen deutliche Unterschiede feststellen. Dies zeigte sich vor allem in einem eingeschr{\"a}nkten Lautinventar und einer undeutlichen, r{\"u}ckverlagerten und nasalen Aussprache. Die Untersuchung belegt, dass S{\"a}uglinge mit orofazialen Spaltbildungen prinzipiell die gleichen vorsprachlichen Entwicklungsprogramme durchlaufen. Es gibt w{\"a}hrend dieser fr{\"u}hen sprachlichen Entwicklung jedoch bedingt durch die Fehlbildungsanomalie selbst, transitorisch verminderte H{\"o}rleistungen und andere Co-Faktoren Besonderheiten im Repertoire und der phonetischen Charakteristik ge{\"a}ußerter vorsprachlicher Vokalisationen.}, subject = {Lippen-Kiefer-Gaumenspalte}, language = {de} } @phdthesis{Kroenicher2007, author = {Kr{\"o}nicher, Julia}, title = {Klinische Studie {\"u}ber die psychosoziale Langzeitprognose im Schulalter von Lippen-Kiefer-Gaumenspalten-Patienten}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-28642}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2007}, abstract = {Zusammenfassung Trotz erheblicher Verbesserungen in der operativen Behandlung von Patienten mit Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten in den letzten Jahrzehnten stellt die damit einhergehende physische und psychische Belastung f{\"u}r Patienten und Angeh{\"o}rige nach wie vor ein ernstes Problem dar. Abgesehen von all den Schwierigkeiten, die sich durch die h{\"a}ufigen Operationen und die damit verbundenen Krankenhausaufenthalten ergeben, m{\"u}ssen die betroffenen Kinder und Jugendlichen fr{\"u}h lernen, mit Abwertungen und H{\"a}nseleien zurecht zu kommen und sich gegen{\"u}ber ihrer Umwelt zu behaupten. Ziel dieser Arbeit war es, eine Aussage {\"u}ber die Lebensqualit{\"a}t von 28 Kindern mit vollst{\"a}ndiger Lippen-Kiefer-Gaumenspalte zu machen, die zwischen 1991 und 1994 an der Universit{\"a}tsklinik W{\"u}rzburg operiert und behandelt wurden. Die Befragung der betroffenen Kinder sowie deren Eltern fand mit dem standardisierten KINDL-Fragebogen f{\"u}r acht- bis zw{\"o}lfj{\"a}hrige und der dazugeh{\"o}rigen Elternversion statt, in dem die sechs Dimensionen „k{\"o}rperliches Wohlbefinden", „psychisches Wohlbefinden", „Selbstwert", „Familie", „Freunde" und „Schule" untersucht wurden. Die vorgestellten Ergebnisse zeigen, dass die subjektiv empfundene Lebensqualit{\"a}t der Kinder gut ist und in fast allen Bereichen dem Kollektiv der Normalbev{\"o}lkerung entspricht. Einzig in den Dimensionen „Selbstwert" und „Schule" liegen die von uns untersuchten Kinder geringf{\"u}gig unter dem Vergleichskollektiv. Auch der Grad der sozialen Integration erscheint im Normalbereich. Bestimmte Bereiche wie zum Beispiel die Bew{\"a}ltigung von Abwertungen und H{\"a}nseleien, Kommunikationsproblemen innerhalb der Familie oder Entwicklungsphasen die einer besonders intensiven Betreuung bed{\"u}rfen, werden durch die bisher verwendeten standardisierten Frageb{\"o}gen nicht erfasst. Deshalb befragten wir zus{\"a}tzlich 11 M{\"u}tter, die sich bereit erkl{\"a}rten, an einem halbstandardisierten Telefoninterview teilzunehmen. Auf diese Weise gelang es, spezifische Probleme, die sich durch die Fehlbildung der Lippen-Kiefer-Gaumenspalte ergeben, herauszuarbeiten, die vor allem im Bereich der sozialen Akzeptanz liegen. Außerdem gelang es, bestimmte Schwachstellen, die sich in der Betreuung der Spaltpatienten ergeben, hervorzuheben und Verbesserungsvorschl{\"a}ge hinsichtlich einer sich mehr an den psychischen Bed{\"u}rfnissen der Kinder und Jugendlichen, sowie deren Angeh{\"o}rigen, orientierenden Behandlung wie zum Beispiel psychologische Hilfe oder Angebote im interdisziplin{\"a}ren Team, aufzuzeigen.}, subject = {Lippen-Kiefer-Gaumenspalte}, language = {de} } @phdthesis{Kajtazovic2015, author = {Kajtazovic, Jasmina}, title = {Ermittlung des Variabilit{\"a}tsbereiches der mittleren Grundfrequenz in Vokalisationen von S{\"a}uglingen mit syndromaler und nicht-syndromaler Spaltbildung in den ersten 90 Lebenstagen}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-125061}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2015}, abstract = {Die Grundfrequenz (F0) galt in der bisherigen klinisch orientierten Untersuchung von S{\"a}uglingsvokalisationen (Schreiforschung) als besonders sensible Gr{\"o}ße zum Nachweis neurophysiologischer Dysfunktionen bei der Phonation. Sie wurde in Verbindung mit diversen endokrinen und metabolischen St{\"o}rungen, verschiedenen Syndromen wie auch bei Sauerstoffmangelzust{\"a}nden und ZNS-Sch{\"a}den des Neugeborenen als ver{\"a}ndert beschrieben. In der vorliegenden Dissertationsschrift wurden vorsprachliche Laute der ersten 90 Lebenstage von 46 S{\"a}uglingen mit orofazialen Spalten analysiert. Das Ziel der Arbeit bestand darin, zu pr{\"u}fen ob sich diese S{\"a}uglinge von gesunden Gleichaltrigen in ihren Lauteigenschaften unterscheiden. Zur Ber{\"u}cksichtigung relevanter Einflussfaktoren auf die mittlere Grundfrequenz und deren Variabilit{\"a}tsbereich wurden die Probanden in folgende Untergruppen eingeteilt: (1) S{\"a}uglinge mit nicht-syndromaler Spaltbildung, (2) Fr{\"u}hgeborene, (3) Small-for-gestational-age-S{\"a}uglinge, (4) S{\"a}uglinge mit nicht-spontanem Geburtsmodus, (5) S{\"a}uglinge mit perinatalen Risikofaktoren sowie (6) S{\"a}uglinge mit syndromaler Spaltbildung. Die hier durchgef{\"u}hrte Analyse der mittleren Grundfrequenz der fr{\"u}hen vorsprachlichen Vokalisationen lieferte neben einer hohen, altersunabh{\"a}ngigen Stabilit{\"a}t keinen Unterschied zwischen gesunden Neugeborenen und S{\"a}uglingen mit orofazialen Spalten (Ausnahme: Fr{\"u}hgeborene und S{\"a}uglinge mit perinatalen Risikofaktoren) {\"u}ber den gesamten Untersuchungszeitraum. Auch die errechneten Werte der Einzellautl{\"a}nge der Spontanlaute stimmten mit Ergebnissen bei unauff{\"a}lligen S{\"a}uglingen in Studien anderer Autoren {\"u}berein. In der vorliegenden Arbeit wurden erstmalig spezifische Grundfrequenz-Perzentilkurven f{\"u}r S{\"a}uglinge mit orofazialen Spalten erstellt. Diese sollen eine einheitliche Klassifizierung anhand der mittleren F0 erm{\"o}glichen sowie eventuelle Risikokinder f{\"u}r Entwicklungsst{\"o}rungen bereits in den ersten Lebenswochen identifizieren helfen. Dabei konnte eine entwicklungsspezifische Variabilit{\"a}tsverteilung der mittleren Grundfrequenz in drei charakteristischen Zeitintervallen ermittelt werden, die durch Adaptationsvorg{\"a}nge in den ersten zehn Tagen, durch vorr{\"u}bergehende Stabilisierung neurophysiologischer Mechanismen von der zweiten bis hin zur siebten Woche und das Einsetzen von Regressionsphasen ab der achten bis hin zur dreizehnten Woche gepr{\"a}gt sind.}, subject = {Lippen-Kiefer-Gaumenspalte}, language = {de} } @phdthesis{Eisenmann2021, author = {Eisenmann, Michael Simon}, title = {Entwicklung, Testung und Anwendung von PRAAT Skripten zur semi-automatischen Vokalisationsanalyse im Rahmen der Vorsprachlichen Diagnostik am ZVES}, doi = {10.25972/OPUS-22285}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-222858}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2021}, abstract = {Die Vorsprachliche Diagnostik besch{\"a}ftigt sich mit der Aufzeichnung, Auswertung und therapiebegleitenden Verwendung akustischer Laut{\"a}ußerungen von S{\"a}uglingen und Kleinkindern, insbesondere f{\"u}r jene mit einem erh{\"o}hten Risiko f{\"u}r eine Sprech- und/oder Sprachentwicklungsst{\"o}rung. Zielsetzung dieser Arbeit war die semi-automatische, computergest{\"u}tzte Analyse von S{\"a}uglingslauten im Rahmen eines Kooperationsprojektes mit einer Forschungsgruppe der Universit{\"a}t Iowa. Daf{\"u}r wurden neurobiologische Untersuchungen durchgef{\"u}hrt und aufgezeichnete akustische Laut{\"a}ußerungen von Kindern mit und ohne Lippen- Kiefer- Gaumen- Segelspalten untersucht. F{\"u}r die Analyse der aufgezeichneten Laut{\"a}ußerungen wurden im Rahmen dieser Arbeit f{\"u}r die Phonetiksoftware PRAAT Skripte (Programmroutinen) entwickelt, getestet und am Zentrum f{\"u}r Vorsprachliche Entwicklung und Entwicklungsst{\"o}rungen (ZVES) implementiert. Diese sollen einen Beitrag zur Automatisierung der Vorsprachlichen Diagnostik leisten. Eine ausf{\"u}hrliche Dokumentation der erstellten Skripte sollte zuk{\"u}nftigen Anwendern das Verst{\"a}ndnis und die Anwendung der Skripte erleichtern. Die Funktion der Skripte wurde an geeigneten Testsignalen aus dem Archiv des ZVES {\"u}berpr{\"u}ft und mit bisher gebr{\"a}uchlichen manuellen Analyseroutinen am selben Datensatz verglichen. Schließlich wurden die erstellen Skripte erfolgreich auf die Projektdaten angewendet sowie die Ergebnisse im Journal „Pediatric Research" ver{\"o}ffentlicht. Die Ergebnisse stellen erstmals einen potenziellen Zusammenhang zwischen dem Segmentierungsverhalten und der Hirnreifung von S{\"a}uglingen mit LKGS-Spalten her, die in Nachfolgestudien mit gr{\"o}ßerer Probandenzahl {\"u}berpr{\"u}ft werden m{\"u}ssen.}, subject = {Lippen-Kiefer-Gaumenspalte}, language = {de} }