@phdthesis{Hirschfeld2011, author = {Hirschfeld, Josefine}, title = {Entwurf und Evaluation eines Prosodieverst{\"a}ndnistests in deutscher Pseudosprache}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-66208}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2011}, abstract = {In der CI-Forschung ist bislang wenig untersucht worden, ob CI-Tr{\"a}ger in der Lage sind, mit Hilfe ihrer Implantate Melodie- und Betonungsverl{\"a}ufe in der menschlichen Sprache zu erkennen. Da Cochlea-Implantate urspr{\"u}nglich mit dem Fokus auf das phonologische Sprachverstehen entwickelt wurden, in den letzten Jahren jedoch technologische Verbesserungen kontinuierlich eingef{\"u}hrt wurden, ist diese Fragestellung besonders interessant. Solche Merkmale der Sprache, die sich in Form von Grundfrequenz- und Lautheitsschwankungen, sowie Sprechtempo- und Rhythmus darstellen, werden als Prosodie bezeichnet. Die menschliche Sprache ist affektiv gepr{\"a}gt und bei intensiven Gem{\"u}tsregungen sind diese Melodieverl{\"a}ufe bzw. die prosodischen Merkmale besonders deutlich. Daher bietet es sich an, mit emotionaler Sprache zu arbeiten, sie dient als Lieferant f{\"u}r Grundfrequenz- und Intensit{\"a}tsschwankungen. Im Rahmen psychologischer und linguistischer Untersuchungen sind solcherlei Versuche bereits an normalh{\"o}renden Personen durchgef{\"u}hrt worden, allerdings stets auf der Grundlage semantisch-sinntragender Sprache, deren Inhalt bei der Bewertung des Geh{\"o}rten nicht ohne Einfluss bleibt. Daher wurde in der vorliegenden Arbeit eine k{\"u}nstliche Sprache automatisiert erzeugt, die in der statistischen Struktur ihrer Buchstabenzusammensetzung und Lautfolge der deutschen Sprache {\"a}hnelt. Diese Pseudosprache wurde in Form von 44 S{\"a}tzen in zehn verschiedenen Emotionen aufgenommen und durch nachtr{\"a}gliche Schneide- und Auswahlarbeiten als abh{\"o}rbare Audiodateien fertiggestellt. Dabei lagen sie je zur H{\"a}lfte als 10- und 15-silbige S{\"a}tze vor. Es kamen professionelle digitale Aufnahmeger{\"a}te zum Einsatz, deren Aufstellung in Vorversuchen systematisch optimiert wurde. Die Evaluierung der S{\"a}tze und die anschließende Auswertung der Ergebnisse geschahen im Rahmen einer Untersuchung mit Probanden ohne H{\"o}reinschr{\"a}nkungen, um diesen neuartigen Test zun{\"a}chst auf seine prinzipielle Anwendbarkeit hin zu pr{\"u}fen. Die zugrundeliegende Fragestellung war, ob bei normalh{\"o}renden Personen ein korrektes Erkennen von Emotionen in der gesprochenen Sprache nachweisbar ist. Durch die Ergebnisse sollten Hinweise auf die Einsatzm{\"o}glichkeiten des Tests bei CI-Tr{\"a}gern gewonnen werden. Der Test wurde erst nach Ablauf einer vorgeschalteten Pilotstudie konstruiert. Dadurch konnten Verbesserungsm{\"o}glichkeiten im Design und in der Durchf{\"u}hrung des Tests vorab erkannt und umgesetzt werden. Die S{\"a}tze wurden den Probanden der Hauptgruppe in einem genau festgelegten Schema vorgespielt, der Test war untergliedert in einen offen und einen geschlossen zu beurteilenden Abschnitt. Die Ergebnisse zeigen, dass die F{\"a}higkeit der Probanden zur Erkennung der Emotionen nachweislich vorhanden ist, ohne Unterschied zwischen m{\"a}nnlichen und weiblichen Probanden. Dabei wurden sowohl im offenen als auch im geschlossenen Test bestimmte Emotionen (z.B. Gleichg{\"u}ltigkeit, Panik, Trauer) grunds{\"a}tzlich besser erkannt als andere (z.B. Ekel, Freude, Stolz). Zwei der Emotionen ({\"A}rger, Zorn) erwiesen sich als kaum unterscheidbar, weswegen eine davon herausgenommen werden sollte und somit neun verwendbare Emotionen resultieren. Die Aufsprachen und die Evaluierung der prosodischen S{\"a}tze in dieser Arbeit sind Grundsteine f{\"u}r die Er{\"o}rterung und Durchf{\"u}hrung sinnvoller Ver{\"a}nderungen an diesem Prosodieverst{\"a}ndnistest, bevor er bei CI-Tr{\"a}gern zur Anwendung kommt. Solche Ver{\"a}nderungen k{\"o}nnten in technischen Verbesserungen bestehen, in der Variation der prosodischen Darstellungsm{\"o}glichkeiten von Emotionen, in der Aufsprache durch professionelle Schauspieler oder in der Erweiterung um eine weibliche Sprecherstimme. Das Ziel zuk{\"u}nftiger Arbeiten zu diesem Thema ist es, den vorliegenden Test so weiterzuentwickeln, dass er in der Lage ist, in der CI-Forschung zur Gewinnung neuer Erkenntnisse beizutragen. Im Hinblick auf den weiteren praktischen Einsatz konnten bereits in dieser Arbeit die wichtigsten Voraussetzungen und Anforderungen erf{\"u}llt und das Konzept eines klinisch anwendbaren Emotions-Prosodietests erfolgreich umgesetzt werden.}, subject = {Prosodie}, language = {de} }