@phdthesis{Dolezal2018, author = {Dolezal, Sascha}, title = {Traditionelle Einkaufspassagen in Japans Einzelhandelslandschaft: R{\"a}umliche Strukturen, Prozesse und Konsequenzen.}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-156842}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2018}, abstract = {Eine lange Tradition im japanischen Einzelhandel besitzen die oftmals schmalen und {\"u}berdachten Einkaufspassagen (Shoutengai). Charakteristisch ist die Aneinanderreihung von kleinfl{\"a}chigen, unabh{\"a}ngigen und oftmals familiengef{\"u}hrten Fachgesch{\"a}ften. Diese sind sowohl im Einzelhandel, Dienstleistungsgewerbe als auch in der Gastronomie angesiedelt und dienen nicht nur als zentrales Versorgungszentrum in Fußn{\"a}he, sondern sind auch Kommunikationsmittelpunkt einer Nachbarschaft oder eines Stadtbezirks. Das Ziel der Arbeit ist die Darstellung der momentanen Situation traditioneller Einkaufspassagen in Japan und welchen Herausforderungen diese aktuell und zuk{\"u}nftig gegen{\"u}berstehen. Mangelnde Kundennachfrage, erh{\"o}hte Konkurrenzsituation, steigende Steuerabgaben oder fehlende Nachfolger stehen beispielhaft f{\"u}r die Probleme, mit denen sich viele Inhaber konfrontiert sehen. Durch die empirische Untersuchung sollen Determinanten des Erfolgs bzw. Misserfolgs erarbeitet werden. Hierbei wurden von Juni 2015 bis Juli 2016 in Kyoto und Osaka 21 Einkaufspassagen mit insgesamt 3.469 Gesch{\"a}ftsfl{\"a}chen kartiert, von denen wiederum acht Einkaufspassagen n{\"a}her untersucht wurden. Dabei haben 513 Betriebe an einer standardisierten Befragung teilgenommen und es wurden mehrere Leitfadeninterviews mit Shoutengai-Vereinen sowie Stadtverwaltungen und Wirtschaftsf{\"o}rderern gef{\"u}hrt. Als theoretische Grundlagen der vorliegenden Arbeit dient insbesondere die Akteurs- und Handlungstheorie und wie die Aktivit{\"a}ten der Gesch{\"a}ftsbetreiber die Passagen positiv bzw. negativ beeinflussen. Flankierenden Charakter besitzen zudem die Institutionentheorie, anhand derer der Einfluss politischer Entscheidungen er{\"o}rtert wird sowie zyklische Theorieans{\"a}tze, um eine Einordnung der traditionellen Einkaufspassagen in Japans Einzelhandelslandschaft durchzuf{\"u}hren. Seit {\"u}ber drei Jahrzehnten sinkt landesweit die Zahl der Einzelh{\"a}ndler, die Gr{\"u}nde f{\"u}r den Niedergang sind vielf{\"a}ltig. Insbesondere Einzelgesch{\"a}fte mit einer niedrigen einstelligen Zahl an Mitarbeitern waren und sind auch weiterhin im R{\"u}ckgang inbegriffen. {\"U}ber ein Drittel der befragten Gesch{\"a}ftsinhaber planen in den n{\"a}chsten f{\"u}nf Jahren die Gesch{\"a}ftsf{\"u}hrung aufzugeben, zwei Drittel von ihnen haben keinen Nachfolger f{\"u}r ihr Gesch{\"a}ft. Zunehmende Schließungen tragen zu Trading-Down Prozessen der gesamten Passage bei. Hohe Leerstandsquoten von bis zu {\"u}ber 50 \%, verbunden mit ungepflegten Geb{\"a}udefassaden, einem schlechten Beleuchtungskonzept und begrenzter Produktauswahl f{\"u}hren zu einer unattraktiven Einkaufsatmosph{\"a}re, resultierend in einem Kundenmangel. Die Diversifizierung der Betriebsformen ab den 1960er Jahren und Deregulierungsprozesse der Binnenhandelspolitik bef{\"o}rderten die Konkurrenzsituation der Einkaufspassagen und bildeten die Grundlage dieser Abw{\"a}rtsentwicklung. Einige Immobiliengesellschaften nutzen dies f{\"u}r ihre Zwecke und erwerben einige Ladenzeilen, um diese großfl{\"a}chigen zu Wohnh{\"a}usern umzubauen. Die Einkaufspassagen erfahren dadurch einen Funktionswandel und verlieren zunehmend ihren urspr{\"u}nglichen Charakter. Die Ergebnisse tragen dazu bei, die aktuelle Einzelhandelslandschaft Japans zu erfassen und stadtplanerischen Instrumenten bei der k{\"u}nftigen Planung zu unterst{\"u}tzen.}, subject = {Einzelhandel}, language = {de} }