@phdthesis{Hochreuter2016, author = {Hochreuter, Anna-Katharina}, title = {Trost im Klinikalltag. Eine qualitative Untersuchung zur Sterbebegleitung}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-140084}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2016}, abstract = {Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, den Stellenwert von Trost im Umgang mit Patienten und Angeh{\"o}rigen aufzuzeigen und mittels einer empirischen Untersuchung zur Sterbebegleitung festzustellen, wie dies in der Realit{\"a}t im Klinikalltag umgesetzt wird. Hierf{\"u}r wurde die Sterbebegleitung auf zwei unterschiedlichen Stationen innerhalb eines Krankenhauses qualitativ ausgewertet. Der theoretische Teil der vorliegenden Arbeit zeigt anhand wissenschaftlicher Daten, welche unterschiedlichen Bed{\"u}rfnisse schwerstkranke und sterbende Patienten und ihre Angeh{\"o}rigen an den Arzt im Hinblick auf Trost haben und wie diesen angemessen begegnet werden kann. Mittels teilstrukturiertem Leitfadeninterview wurden {\"A}rzte und Pflegekr{\"a}fte als Experten dazu befragt, wie die Begleitung sterbender Patienten und ihrer Angeh{\"o}rigen aussieht und wie sie den Betroffenen Trost spenden. Die Aspekte Zeit, Raum, Personal und Ausbildung und ihr Einfluss auf die Begleitung wurden thematisiert. Zuletzt wurden die Experten nach ihrer Vorstellung von einem w{\"u}rdevollen Sterben im Krankenhaus und Ans{\"a}tzen zur Verbesserung des Umgangs mit sterbenden Patienten und ihren Angeh{\"o}rigen gefragt. Nach dem Prinzip des Theoretical Sampling der Grounded Theory nach Glaser und Strauss wurde die Sterbebegleitung auf einer Normal- und einer Palliativstation gegen{\"u}bergestellt. Insgesamt wurden vier {\"A}rzte und acht Pflegekr{\"a}fte interviewt. Das Sampling pro Gruppe wurde beendet, nachdem die theoretische S{\"a}ttigung erreicht war. Die Auswertung der Interviews erfolgte nach dem Prinzip von Meuser und Nagel. Es wurde untersucht, wie Trost in der Begleitung sterbender Patienten und ihrer Angeh{\"o}rigen gestaltet wird. Unterschiede zwischen den beiden Stationen wurden herausgearbeitet und analysiert, worauf diese zur{\"u}ckzuf{\"u}hren sind. L{\"o}sungsans{\"a}tze f{\"u}r eine Verbesserung der Situation im Krankenhaus wurden konzipiert. Das Ergebnis der Untersuchung zeigt, dass sich alle befragten {\"A}rzte und Pflegekr{\"a}fte der existentiellen Ausnahmesituation von Sterbenden und Angeh{\"o}rigen bewusst sind und ein hohes Maß an Bereitschaft vorhanden ist, eine ad{\"a}quate Begleitung zu gew{\"a}hrleisten. Die M{\"o}glichkeiten der Sterbebegleitung auf der Palliativstation werden insgesamt als gut bewertet. Im Mittelpunkt steht die individuelle Begleitung des sterbenden Patienten und seiner Angeh{\"o}rigen. Bem{\"a}ngelt werden ein teilweise zu hoher Patientendurchlauf und eine zu geringe pflegerische Besetzung im Nachtdienst. Im Gegensatz dazu wird die Arbeit der Begleiter auf der Normalstation durch den niedrigeren Personalschl{\"u}ssel und die gegebenen R{\"a}umlichkeiten limitiert. Problematisch ist vor allem die mangelnde Ausbildung im Umgang mit Sterbenden und Angeh{\"o}rigen. Um die Situation in Krankenh{\"a}usern, insbesondere auf den Normalstationen zu verbessern, sollte ein gesellschaftliches Umdenken stattfinden. Voraussetzung hierf{\"u}r ist das Bewusstsein und die Akzeptanz, dass Sterben unabdingbar zum Leben geh{\"o}rt und somit auf jeder Station eines Krankenhauses stattfindet. Auf politischen Ebenen k{\"o}nnen entsprechende Maßnahmen in die Wege geleitet und die notwendigen Mittel bereitgestellt werden, damit nicht nur auf Palliativ- sondern auch auf Normalstationen geschultes Personal und geeignete R{\"a}umlichkeiten zur Verf{\"u}gung stehen, um allen sterbenden Patienten und ihren Angeh{\"o}rigen eine bestm{\"o}gliche Begleitung zuteilwerden zu lassen.}, subject = {Trost}, language = {de} }