@phdthesis{Fraune2014, author = {Fraune, Johanna}, title = {The evolutionary history of the mammalian synaptonemal complex}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-100043}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2014}, abstract = {Der Synaptonemalkomplex (SC) ist eine hochkonservierte Proteinstruktur. Er weist eine dreiteili-ge, leiter{\"a}hnliche Organisation auf und ist f{\"u}r die stabile Paarung der homologen Chromosomen w{\"a}hrend der Prophase der ersten meiotischen Teilung verantwortlich, die auch als Synpase be-zeichnet wird. Fehler w{\"a}hrend der Synpase f{\"u}hren zu Aneuploidie oder Apoptose der sich entwi-ckelnden Keimzellen. Seit 1956 ist der SC Gegenstand intensiver Forschung. Seine Existenz wurde in zahlreichen Orga-nismen von der Hefe bis zum Menschen beschrieben. Seine Struktur aus zwei parallel verlaufen-den Lateralelementen (LE), die durch eine Vielzahl von sogenannten Transversalfilamenten (TF) verbunden werden und dem Zentralen Element (CE) in der Mitte des SC ist dabei offensichtlich {\"u}ber die Millionen von Jahren der Evolution erhalten geblieben. Einzelne Proteinkomponenten des SC wurden jedoch nur in wenigen Modelorganismen charakterisiert, darunter Saccharomyces cerevisiae, Arabidopsis thaliana, Drosophila melanogaster, Ceanorhabditis elegans und Mus mus-culus. Unerwarteter Weise gelang es bei dieser Charakterisierung nicht, eine evolution{\"a}re Ver-wandtschaft, d.h. eine Homologie zwischen den Proteinsequenzen der verschiedenen SCs nach-zuweisen. Diese Tatsache sprach gegen die grunds{\"a}tzliche Annahme, dass der SC in der Evolution nur einmal entstanden sei. Diese Arbeit hat sich nun der Aufgabe gewidmet, die Diskrepanz zwischen der hochkonservierten Struktur des SC und seiner augenscheinlich nicht-homologen Proteinzusammensetzung zu l{\"o}sen. Dabei beschr{\"a}nkt sie sich auf die Analyse des Tierreichs. Es ist die erste Studie zur Evolution des SC in Metazoa und demonstriert die Monophylie der S{\"a}uger SC Proteinkomponenten im Tierreich. Die Arbeit zeigt, dass mindestens vier von sieben SC Proteinen der Maus sp{\"a}testens im letzten gemeinsamen Vorfahren der Gewebetiere (Eumetazoa) enstanden sind und auch damals Teil ei-nes urspr{\"u}nglichen SC waren, wie er heute in dem Nesseltier Hydra zu finden ist. Dieser SC weist die typische Struktur auf und besitzt bereits alle notwendigen Komponenten, um die drei Dom{\"a}-nen - LE, TF und CE - zu assemblieren. Dar{\"u}ber hinaus ergaben die einzelnen Phylogenien der verschiedenen SC Proteine der Maus, dass der SC eine sehr dynamische Evolutionsgeschichte durchlaufen hat. Zus{\"a}tzliche Proteine wurden w{\"a}hrend der Entstehung der Bilateria und der Wir-beltiere in den SC integriert, w{\"a}hrend andere urspr{\"u}ngliche Komponenten m{\"o}glicherweise Gen-Duplikationen erfuhren bzw. besonders in der Linie der H{\"a}utungstiere verloren gingen oder sich stark ver{\"a}nderten. Es wird die These aufgestellt, dass die auf den ersten Blick nicht-homologen SC Proteine der Fruchtfliege und des Fadenwurms tats{\"a}chlich doch von den urspr{\"u}nglichen Prote-inenkomponenten abstammen, sich aber aufgrund der rasanten Evolution der Arthropoden und der Nematoden bis zu deren Unkenntlichkeit diversifizierten. Zus{\"a}tzlich stellt die Arbeit Hydra als alternatives wirbelloses Modellsystem f{\"u}r die Meiose- und SC-Forschung zu den {\"u}blichen Modellen D. melanogaster und C. elegans vor. Die k{\"u}rzlich gewon-nenen Erkenntnisse {\"u}ber den Hydra SC sowie der Einsatz der Standard-Methoden in diesem Orga-nismus werden in dem abschließenden Kapitel zusammengefasst und diskutiert.}, subject = {Synaptinemal-Komplex}, language = {en} }