@phdthesis{Roeder2009, author = {R{\"o}der, Daniel}, title = {Tumorzelladh{\"a}sion an monofilen und polyfilen Nahtmaterialien: Empfehlungen f{\"u}r die onkologische Chirurgie}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-38824}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2009}, abstract = {In der vorliegenden Arbeit wurde in einem in-vivo-Tiermodell das Ausmaß der Tumorzelladh{\"a}sion an chirurgischen Nahtmaterialien untersucht. In zwei Nacktm{\"a}usen wurde durch orthotope Implantation ein humanes Magenkarzinom induziert. Nach Laparotomie wurde das Magenkarzinom freigelegt und folgende acht kommerziell verf{\"u}gbare Fadensorten in der St{\"a}rke 4/0 (USP) in vivo durch vitales Tumorgewebe gezogen: Prolene®, Monoplus®, Monosyn®, PDS II® und Maxon® (jeweils monofil), Polysorb®, Safil® und Vicryl® (jeweils polyfil). Anschließend wurde die Fadenoberfl{\"a}che direkt hinter der Nadel sowie zehn Zentimeter hinter der Nadel raster-elektronenmikroskopisch dargestellt und immunzytochemisch sowie molekular-biologisch auf die Adh{\"a}sion humaner Tumorzellen hin untersucht. Als qualitatives Nachweisverfahren dienten die EPIMET®-F{\"a}rbung, bei der das humane epitheliale Stukturprotein Zytokeratin CK-20 im Zytoplasma farblich markiert wird, sowie eine nested-reverse-Transkriptase-Polymerasekettenreaktion (PCR) mit human-CK-20-spezifischen Primerpaaren. Die Rasterelektronenmikroskopie zeigte bei jeder Fadensorte auf mindestens einer Probe Zellbel{\"a}ge. Der immunzytologische Nachweis erwies sich als wenig sensitiv und gelang nur f{\"u}r Proben von Monoplus®, Maxon® und Safil®. Die PCR identifizierte CK-20-positive Zellen auf allen polyfilen F{\"a}den (Polysorb®, Safil® und Vicryl®) sowie den monofilen Sorten Monosyn®, Monoplus® und Maxon®. Alle PCR-Proben von Prolene® oder PDS II® waren negativ. Damit fiel die Tumorzelladh{\"a}sion auf monofilen Proben in der PCR signifikant geringer aus als auf polyfilen Proben (p < 0.017). Dies kann im wesentlichen mit der ausgepr{\"a}gten Traumatisierung des Gewebes durch den S{\"a}geeffekt polyfiler F{\"a}den begr{\"u}ndet werden. Unterschiede in der Zelladh{\"a}sion zwischen den einzelnen monofilen Fadensorten lassen sich m{\"o}glicherweise auf ihre unterschiedliche chemische Struktur (polare Gruppen, Wasserstoffbr{\"u}ckenbindungen) und deren Interaktion mit der Tumorzelloberfl{\"a}che zur{\"u}ckf{\"u}hren. F{\"u}r die gastrointestinale Tumorchirurgie wird empfohlen, weiterhin eine konsequente No-Touch-Technik einzuhalten, um eine Exfoliation viabler Tumorzellen, deren Adh{\"a}sion an Nahtmaterial und damit das Risiko eines Anastomosenrezidivs durch Implantation der am Faden adh{\"a}renten Tumorzellen zu reduzieren. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die monofilen F{\"a}den aus PDS II® und Prolene® in der Gesamtschau der Ergebnisse die geringste Tendenz zur Tumorzelladh{\"a}sion aufweisen und somit im Vergleich zu den anderen untersuchten F{\"a}den bei onkologischen Eingriffen bevorzugt werden sollten; die mehrfache Verwendung eines Fadens sollte wegen der verl{\"a}ngerten Kontaktzeit zwischen Faden und Anastomose vermieden und f{\"u}r jeden Durchstich ein neuer Faden verwendet werden. Geflochtene Nahtmaterialien sollten dagegen wegen des erh{\"o}hten Risikos f{\"u}r Tumorzelladh{\"a}sion und -implantation in der onkologischen Anastomosentechnik keine Anwendung finden. Es bedarf weiterer Studien zum Verst{\"a}ndnis der unterschiedlich stark ausgepr{\"a}gten Tumorzelladh{\"a}sion unter den verschiedenen monofilen F{\"a}den. Als Ursachen denkbar w{\"a}ren Oberfl{\"a}cheneigenschaften wie z. B. elektrische Ladung, Hydrophilie/-phobie oder chemische Eigenschaften. Ein weiterer Ansatz w{\"a}re die Beschichtung von monofilen Nahtmaterialien mit Zytostatika zur Inhibition der Tumorzellvermehrung auf der Oberfl{\"a}che der Anastomosennaht.}, subject = {Rezidiv}, language = {de} }