@phdthesis{Pelzl2003, author = {Pelzl, Alexander}, title = {Dentoalveol{\"a}re chirurgische Eingriffe bei gerinnungsgehemmten Patienten unter Verwendung des fibrinkleberbeschichteten Kollagenvlies TachoComb® H : eine klinische Studie}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-7505}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2003}, abstract = {Die Anzahl der Risikopatienten in der zahn{\"a}rztlichen Praxis nimmt stetig zu. Diesbez{\"u}glich stellt die Therapieplanung der Risikopatienten mit oralchirurgischen Eingriffen sowohl menschlich, als auch medizinisch eine große Herausforderung an den behandelnden Zahnarzt. Aus zahn{\"a}rztlich chirurgischer Sicht sind vor allem Patienten mit gerinnungsphysiologisch Erkrankungen oder gerinnungsphysiologisch wirksamen Medikamenten wie Heparine, Acetylsalicyls{\"a}ure, Clopidogrelhydrogensulfat und Cumarine von Bedeutung. Zur Durchf{\"u}hrung von oralchirurgischen Eingriffen, aber auch zur Beherrschung von Nachblutungsereignissen haben sich fibrinkleberbeschichtete Kollagenschw{\"a}mme wie TachoComb® H bew{\"a}hrt. Die medizinisch notwendige Antikoagulationsmedikation der Patienten kann hierbei beibehalten werden. Bei nicht notwendiger Substitution der Gerinnungsmedikation, und der damit verhinderten wochenlangen Kasernierung, steigt neben der positiven Compliance, die Lebensqualit{\"a}t der Patienten, ohne dass hierf{\"u}r minderwertigere Behandlungsqualit{\"a}t, Nachblutungen oder thromboembolische Komplikationen in Kauf genommen werden m{\"u}ssten. Klinisch sind die wesentlich geringeren Komplikationen im Sinne von Nachblutungen, sowie die deutlich k{\"u}rzere Behandlungszeit und die damit geringere Belastung des Patienten evident. Wirtschaftlich steht dem langen station{\"a}ren Aufenthalt und den damit verbundenen Kosten, der Preis f{\"u}r die Anwendung eines TachoComb® H Vlieses entgegen. Der Einsatz fibrinkleberbeschichteter Kollagenschw{\"a}mme erwies sich diesbez{\"u}glich als willkommene Behandlungsalternative und Behandlungsstrategie. So ist der Therapiebeginn ohne aufwendige vorbereitende Untersuchungen in der Regel ad hoc m{\"o}glich. Ein pr{\"a}operativer station{\"a}rer Aufenthalt zur Substitution der Angestammten Gerinnungsmedikation des Patienten entf{\"a}llt. Ebenso sind Patienten, die mit Nachblutungen den Notdienst aufsuchen, sofort und effektiv, unter Ber{\"u}cksichtigung der richtigen Anwendung des Kollagenvlieses, therapierbar. Die Handhabung des Vlieses ist einfach und erfordert keine besonderen apparativen Voraussetzungen. Auch muss die Handhabung durch den Operateur nicht erst langwierig erlernt werden. Oberste Priorit{\"a}t bei der Behandlung des gerinnungssuppremierten Patienten bleibt die W{\"u}rdigung und schonende Handhabung der betreffenden Gewebe, in Kombination mit sicherem Wundverschluss. In unserer Untersuchung traten, im Vergleich zur Gruppe der heparinisierten Patienten, beim Gebrauch des fibrinkleberbeschichteten Kollagenschwammes TachoComb® H postoperativ deutlich weniger Nachblutungsereignisse auf. Das operative Vorgehen, sowie die Wundversorgung waren jedoch identisch. Durch die Stabilisierung des Blutkoagels in der Extraktionsalveole war die Granulation der Extraktionswunde zuverl{\"a}ssig und in der Regel schneller fortschreitend als in der Vergleichsgruppe. Allergien und Infektionen wurden keine festgestellt. Innerhalb des TachoComb® H Protokolls behandelte Patienten konnten ambulant betreut werden, w{\"a}hrend Patienten mit herk{\"o}mmlichem Therapieregime durchschnittlich 12 Tage in station{\"a}rer Behandlung verweilten. Durch die Anwendung des Kollagenvlieses konnte insgesamt ein großer Kosten sparender Effekt erreicht werden. Die Verwendung von TachoComb® H ist in den privaten Ambulanzen der niedergelassenen Zahn{\"a}rzte jederzeit m{\"o}glich. Dennoch bleibt in jedem einzelnen Fall die Anwendung von TachoComb® H unter voller therapeutischer Antikoagulation zu pr{\"u}fen, und geh{\"o}rt ausnahmslos in die Hand des erfahrenen Operateurs. Stets sollte eine enge Kooperation mit dem behandelnden Hausarzt oder Internisten des Patienten gesucht werden. Patienten mit erworbener oder angeborener St{\"o}rung der Gerinnungsphysiologie sollten durch ein {\"u}bergeordnetes Kompetenzzentrum (Universit{\"a}tsklinik, Gerinnungsambulanz) mitbetreut werden. Unbedingt bleibt zu beachten, dass die Anwendung von bovinen Bestandteilen immer eine Gefahr f{\"u}r infekti{\"o}se und allergische Reaktionen birgt. Stets ist der Patient dar{\"u}ber zu informieren und aufzukl{\"a}ren.Neben den hier geschilderten Einsatzm{\"o}glichkeiten der gewebekleberbeschichteten Kollagene, zeichnen sich in der Oralchirurgie weitere Anwendungsm{\"o}glichkeiten ab. So konnten wir TachoComb® H erfolgreich zur Abdichtung der perforierten Kieferh{\"o}hlenschleimhaut, im Rahmen von Sinuslift Operationen und Implantation von k{\"u}nstlichen Zahnwurzeln, oder beim plastischen Verschluss von Mund-Antrum- Verbindungen verwenden.}, language = {de} } @phdthesis{Doehler2024, author = {D{\"o}hler, Ida}, title = {Reduktion von Blutungskomplikationen bei Patientinnen und Patienten mit oraler Antikoagulation in der elektiven Allgemein- und Viszeralchirurgie durch individuelles Risiko-adjustiertes Bridging}, doi = {10.25972/OPUS-37063}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-370639}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2024}, abstract = {Zahlreiche Studien zeigten, dass perioperatives Bridging der oralen Antikoagulation zu einem erh{\"o}hten Blutungsrisiko f{\"u}hrt. Ursache hierf{\"u}r k{\"o}nnte eine zu aggressive Herangehensweise bez{\"u}glich der Dosierung des Bridgings sein. Daher war das Ziel dieser Arbeit herauszufinden, ob ein Risiko-adjustiertes Bridging-Schema in der elektiven Allgemein- und Viszeralchirurgie zu einem geringeren Auftreten von postoperativen Blutungsereignissen f{\"u}hrt und ob trotzdem ein ad{\"a}quater Schutz vor thromboembolischen Ereignissen gegeben ist. Hierf{\"u}r wurde retrospektiv und monozentrisch das Auftreten der genannten postoperativen Ereignisse in zwei Zeitr{\"a}umen untersucht. Das erste Studienintervall erstreckte sich von Januar 2011 bis Dezember 2014 und spiegelt die Ereignisraten vor der internen Leitlinien{\"a}nderung wider. Es wurden 263 Personen eingeschlossen. Das zweite Intervall begann im Januar 2017 und endete im Dezember 2019, in diesem wurden 271 Personen untersucht. Zwischen diesen beiden Zeitr{\"a}umen wurde eine {\"u}berarbeitete klinikinterne Bridging-Leitlinie etabliert, welche an das individuelle thromboembolische Risiko, Alter, Gewicht und die Nierenfunktion der Patientinnen und Patienten angepasst war. Postoperative Major- (8.4\% vs. 4.1\%, p=0.039) und Minor-Blutungen (13.7\% vs. 6.3\%, p=0.004) nahmen im zweiten Intervall signifikant ab, w{\"a}hrend das thromboembolische Risiko weiterhin niedrig blieb (0.8\% vs. 1.1\%, p=1). Außerdem zeigte sich, dass es zu keiner signifikanten Zunahme der Mortalit{\"a}t, der Reoperationen, der L{\"a}nge des postoperativen station{\"a}ren Aufenthalts oder der Erythrozytenkonzentrat-Transfusionen kam. Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen, dass die differenzierte Bridging-Leitlinie f{\"u}r die Allgemein- und Viszeralchirurgie mit einer signifikant erniedrigten Blutungsrate assoziiert ist und eine Anpassung des Bridgings an die patientenspezifischen Risikofaktoren wichtig ist.}, subject = {Heparin}, language = {de} }