@phdthesis{Csef2018, author = {Csef, Eva-Johanna}, title = {Adh{\"a}renz zu oralen Tyrosinkinaseinhibitoren bei chronischer myeloischer Leuk{\"a}mie - Querschnittsstudie in einer universit{\"a}ren Spezialambulanz}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-159852}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2018}, abstract = {Der orale Tyrosinkinaseinhibitor (TKI) Imatinib wurde 2002 zur Behandlung der chronischen myeloischen Leuk{\"a}mie (CML) zugelassen und ist als „targeted therapy", die sich gegen das die Erkrankung in den meisten F{\"a}llen verursachende BCR/ABL1-Fusionsprotein richtet, als Meilenstein in der Therapie der CML zu sehen. Neben verschiedenen unerw{\"u}nschten Arzneimittelwirkungen (UAW) stellt auch eine niedrige Rate der Adh{\"a}renz, also der {\"U}bereinstimmung des Patientenverhaltens mit den Empfehlungen der behandelnden {\"A}rzte, ein entscheidendes Problemfeld im klinischen Einsatz von Imatinib dar. Zus{\"a}tzlich zu pers{\"o}nlichen Eigenschaften des Patienten und speziellen Merkmalen der Erkrankung spielt hierbei unter anderem auch die Interaktion zwischen Arzt und Patient eine herausragende Rolle. F{\"a}lschlicherweise wird bei Patienten mit einer malignen Neoplasie prinzipiell von adh{\"a}rentem Verhalten ausgegangen; mangelnde Patientenschulung oder Arzneimittelinteraktionen f{\"u}hren jedoch h{\"a}ufig zu Nonadh{\"a}renz mit zum Teil lebensbedrohlichen Folgen. So postuliert etwa die 2009 von Noens et al. ver{\"o}ffentlichte ADAGIO-Studie bei lediglich 14,2 \% der Patienten unter TKI Therapie bei CML ein absolut adh{\"a}rentes Verhalten. Die vorliegende Arbeit besch{\"a}ftigt sich in diesem Kontext schwerpunktm{\"a}ßig mit steuerbaren Einflussfaktoren wie Copingstrategien und dem Wissensstand der Patienten {\"u}ber die Therapie ihrer Erkrankung. Hierzu wurde bei 37 in einer universit{\"a}ren Spezialambulanz behandelten CML-Patienten (21 M{\"a}nner und 16 Frauen mit einem mittleren Alter von 59 Jahren) zun{\"a}chst mittels des „Basel Assessment of Adherence Scale with Immunosuppressive Medication" (BAASIS) die Adh{\"a}renz unter Imatinib erhoben. Dabei ergab sich eine Adh{\"a}renzrate von 49 \%, die niedrig, aber tendenziell h{\"o}her als erwartet ausfiel. Bei einer moderateren Definition von adh{\"a}rentem Verhalten zeigt sich sogar eine Adh{\"a}renzrate von 84 \%. Eine Auswertung des „Freiburger Fragebogens zur Krankheitsverarbeitung" im selben Patientenkollektiv verdeutlicht wie wichtig ein stabiles Arzt-Patienten-Verh{\"a}ltnis ist, auch wenn keine signifikante Korrelation zwischen positivem Coping und adh{\"a}rentem Verhalten gezeigt werden konnte. Bisher in diesem Rahmen wenig erforscht ist die Angst vor einem Fortschreiten der Erkrankung, die mit dem Progredienzangst-Fragebogen von Herschbach erfasst werden kann. Von dieser Angst ist die Mehrheit der Studienteilnehmer betroffen (73 \% mittleres Ausmaß, 16 \% hohes Ausmaß an Progredienzangst). Vermutlich bedingt durch die kleine Stichprobengr{\"o}ße ließ sich auch hier keine signifkante Korrelation zur Adh{\"a}renz herstellen. Mit einem p-Wert von 0,003 zeigt sich jedoch ein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen maladaptiven Copingstrategien („Bagatellisierung und Wunschdenken") und verst{\"a}rkter Progredienzangst. Auch bei depressiven Verarbeitungsstrukturen l{\"a}sst sich die Tendenz zu einer Korrelation erkennen (p-Wert 0,06). Neben einem Progress der Erkrankung ist die Angst vor unerw{\"u}nschten Nebenwirkungen f{\"u}r Patienten von großer Bedeutung. Insbesondere bei den - selbst in der moderateren Auslegung des BAASIS - nonadh{\"a}renten Patienten zeigt sich eine signifikante Korrelation (p-Wert 0,023). Dadurch wird der Stellenwert einer guten Aufkl{\"a}rung und Schulung der Patienten deutlich, vor allem da Patienten ihr konkretes Wissen bez{\"u}glich Krankheit und Therapie oft zu {\"u}bersch{\"a}tzen scheinen. Abschließend bleibt festzuhalten, dass eine F{\"o}rderung adh{\"a}renten Verhaltens auch bei onkologischen Patienten von enormer Bedeutung ist. Besonders zu ber{\"u}cksichtigende Themen sind Verarbeitungsstrategien, der Umgang mit {\"A}ngsten sowie die Information und Schulung der Patienten.}, subject = {Therapietreue}, language = {de} } @phdthesis{Mueller2020, author = {M{\"u}ller, Sophie}, title = {Retrospektive Datenauswertung des Tumorregisters W{\"u}rzburg im Zeitraum 2005 - 2013 bei Patienten mit Nicht-Kleinzelligem-Bronchialkarzinom (NSCLC) mit besonderer Betrachtung der Tyrosinkinaseinhibitor-Therapie bei EGFR-Mutation}, doi = {10.25972/OPUS-20277}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-202776}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2020}, abstract = {Das Bronchialkarzinom ist die h{\"a}ufigste Krebstodesursache unter M{\"a}nnern in Deutschland. Bei Frauen liegt es auf dem zweiten Platz, allerdings besteht aktuell eine Tendenz das Mammakarzinom zu {\"u}berholen. 2014 erkrankten in Deutschland 53.840 Menschen an Lungenkrebs. Auf Grund der demographischen Entwicklung und der zunehmenden Inzidenz wird mit einem weiteren Anstieg der Neuerkrankungsraten in den n{\"a}chsten Jahren gerechnet. Da es aktuell keine wirksamen Screening Programme gibt und der Großteil der Erkrankungen erst in einem fortgeschrittenen Stadium entdeckt wird, nimmt auch die Bedeutung an individualisierten palliativen Therapien weiter zu. In der vorliegenden Auswertung wurde untersucht, ob sich bei Patienten mit einem fortgeschrittenen Bronchialkarzinom und einer aktivierenden EGFR-Mutation unter einer TKI-Therapie ein {\"U}berlebensvorteil gegen{\"u}ber einer konventionellen platinbasierten Chemotherapie zeigt. Die Daten hierf{\"u}r wurden retrospektiv aus dem Tumorregister des CCC-MF gewonnen, um eine Untersuchung unter „real life" Bedingungen zu erm{\"o}glichen. Grundlage der Auswertung bildeten Patienten, die von 2005 bis 2013 an einem Bronchialkarzinom erkrankten und am UKW behandelt wurden. Das Follow-up wurde am 31.05.2016 beendet. Insgesamt wurden 1154 F{\"a}lle gefunden, von denen 898 an einem NSCLC litten. Die weiteren Auswertungen haben sich auf das NSCLC-Kollektiv beschr{\"a}nkt. Aus der Datenbank des Tumorregisters, der Datenbank der Pathologie des UKW sowie mit Hilfe des Patientendokumentationsprogrammes SAP wurden folgenden Parameter erhoben: Geschlecht, Alter bei Diagnose, Diagnosejahr, Tumorstadium, Histologie, EGFR-Mutationsstatus, ECOG, Art der Therapien, TKI-Therapie Zweitmalignome, Metastasenlokalisationen sowie das Gesamt{\"u}berleben und ggf. der Todeszeitpunkt. Nach ausf{\"u}hrlichen Recherchen konnten die meisten Parameter vollst{\"a}ndig ermittelt werden. Lediglich beim EGFR-Mutationsstatus bestand die Limitation, dass nicht alle Patienten eine Mutationsanalyse erhalten hatten. Aus diesem Grund gibt es f{\"u}r einige Patienten eine unbekannte EGFR-Situation. 50 Vergleicht man die deskriptiven Ergebnisse mit Angaben aus der Literatur, konnte eine repr{\"a}sentative Verteilung der Patientenmerkmale ermittelt werden, sodass eine Relevanz der Ergebnisse angenommen werden kann. Die Geschlechterverteilung im NSCLC-Kollektiv war 65,8 \% M{\"a}nner und 34,2 \% Frauen. Das durchschnittliche Erkrankungsalter lag f{\"u}r M{\"a}nner bei 66,2 Jahren und f{\"u}r Frauen bei 64,1 Jahren. Mit {\"u}ber 50 \% fand sich bei den histologischen Typen vor allem das Adenokarzinom vor. Plattenepithelkarzinome hatten einen Anteil von 24,4 \%. Wie aus der Literatur bekannt, befand sich ein Großteil der Patienten bei Diagnosestellung bereits in einem fortgeschrittenen Stadium. Das UICC-Stadium IV machte dabei 48,8 \% und das UICC-Stadium IIIB 11,0 \% des Gesamtkollektivs aus. 178 Patienten erhielten im Laufe des Beobachtungszeitraumes eine Therapie mit einem TKI. Darunter befanden sich, {\"u}ber alle Stadien hinweg, 26 Patienten mit einer positiven EGFR-Mutation. Insgesamt trat die EGFR-Mutation zum Großteil unter Adenokarzinom-Histologie auf. Frauen hatten signifikant h{\"a}ufiger einen positiven EGFR-Mutationsnachweis als M{\"a}nner. Das mediane {\"U}berleben betrug f{\"u}r alle 898 Patienten 16,9 Monate. Getrennt nach Geschlechtern hatten Frauen mit 22,6 Monaten medianem {\"U}berleben einen signifikanten Vorteil gegen{\"u}ber M{\"a}nnern mit nur 15,6 Monaten. Ebenso fand sich bei Patienten mit einer bronchioloalveol{\"a}ren Histologie ein signifikanter {\"U}berlebensvorteil gegen{\"u}ber allen anderen histologischen Typen. Im Gegensatz dazu hatten großzellige Karzinome ein signifikant schlechteres {\"U}berleben als die anderen Histologien. Ein weiterer wichtiger Einflussfaktor auf die Prognose stellt das UICC-Stadium dar. So nehmen mit steigendem UICC-Stadium das mediane {\"U}berleben sowie das 5-J{\"U}L ab. Die Auswertung der TKI-Therapie gestaltete sich schwieriger als prim{\"a}r angenommen. Vor allem der sogenannte „immortal time bias", welcher bereits aus anderen Studien bekannt war, sollte einen m{\"o}glichst geringen Einfluss auf die Ergebnisse haben. Aus diesem Grund wurde ein adaptiertes Matched-Pairs-Verfahren f{\"u}r die Analysen verwendet. Dabei wurde zur besseren Vergleichbarkeit eine homogene Gruppe f{\"u}r die TKI-Auswertung ermittelt. Kriterien hierf{\"u}r waren: Adenokarzinom-Histologie, UICC-Stadium IV, Alter bei 51 Diagnose 40 - 80 Jahre, ECOG 0 - 2, und eine mindestens 3-monatige Follow-up Zeit. Matches wurden anhand des Propensity Scores gefunden und mittels Kaplan-Meier-Kurven ausgewertet. Beim Vergleich der Gruppe von Patienten mit negativem EGFR-Mutationsstatus fand sich kein {\"U}berlebensvorteil f{\"u}r eine TKI-Therapie im Gegensatz zu einer konventionellen platinbasierten Chemotherapie. Bei Patienten mit einer aktivierenden Mutation im EGFR-Gen fand sich unter einer TKI-Therapie ein signifikant l{\"a}ngeres Gesamt{\"u}berleben als in der Vergleichsgruppe unter konventioneller Chemotherapie. Die Daten sprechen daf{\"u}r, dass die Ergebnisse aus klinischen Studien mit den Daten des Tumorregisters W{\"u}rzburg reproduzierbar sind. Bei nachgewiesener EGFR-Mutation die TKI-Therapie ein deutlich l{\"a}ngeres {\"U}berleben f{\"u}r den Patienten bietet. Trotz der signifikant l{\"a}ngeren {\"U}berlebenszeit von median 22,5 Monaten zu 15,0 Monaten, zeigte sich ein prognostischer Vorteil haupts{\"a}chlich in den ersten beiden Therapiejahren. Dieses Ph{\"a}nomen kann wahrscheinlich auf eine Resistenzentwicklung der Tumorzellen zur{\"u}ckgef{\"u}hrt werden. Insgesamt kann man sich f{\"u}r eine fl{\"a}chendeckende Testung auf EGFR-Mutationen bei fortgeschrittenen Bronchialkarzinomen aussprechen. Patienten sollte bei einer positiven Mutationsanalyse ein TKI als Erstlinientherapie angeboten werden. In anderen Studien wurde bereits gezeigt, dass diese Therapieform auch mit weniger Nebenwirkungen einhergeht. Eine TKI-Therapie kann f{\"u}r Patienten mit positiver EGFR-Mutation eine l{\"a}ngere {\"U}berlebenszeit in Kombination mit einer besseren Lebensqualit{\"a}t erm{\"o}glichen. Wie in einigen Studien bereits untersucht, sollten nicht nur Adenokarzinom Patienten eine Testung erhalten, sondern auch eine Erweiterung auf andere histologische Gruppen stattfinden. Insgesamt ist es wichtig, dass individualisierte Therapien weiter vorangebracht werden. Dabei darf aber nicht vergessen werden, dass diese neuen Therapien sehr kostspielig sind. Daher sollte immer untersucht werden, ob die in klinisch kontrollierten Studien gefundenen Ergebnisse auch unter „real life" Bedingungen reproduzierbar sind.}, subject = {NSCLC}, language = {de} }