@phdthesis{Lohr2007, author = {Lohr, Andreas}, title = {Risikostratifikation grosszelliger B-Zell Non-Hodgkin Lymphome anhand immunhistochemischer Parameter}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-23654}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2007}, abstract = {Die diffusen großzelligen B-Zell-Lymphome (DLBCL) stellen den h{\"a}ufigsten Typ aller Non-Hodgkin-Lymphome dar, sind aber morphologisch, immunologisch, genetisch und klinisch eine sehr heterogene Gruppe. Aufgrund dieser Heterogenit{\"a}t von DLBCL wurde in mehreren Studien untersucht, ob eine molekulare Heterogenit{\"a}t der Tumoren vorl{\"a}ge, bzw. versucht, eine molekulare Reklassifikation zu erreichen. Resultat dieser Bem{\"u}hungen war eine Unterscheidung bzw. Definition einer Keimzentrums- {\"a}hnlichen (GCB-cell-like) Gruppe und einer aktivierten B-Zellen-{\"a}hnlichen (ABC-like) Gruppe, die sich in ihrem Ansprechen auf {\"u}bliche Therapieschemata, mit einer deutlich besseren Prognose f{\"u}r die GCB-like-Gruppe, unterschieden. Die hierbei angewendete Microarray-Technologie hat den entscheidenden Nachteil, dass hierf{\"u}r qualitativ hochwertige RNA zur Verf{\"u}gung stehen muss. Neu ist der Ansatz, unterschiedliche Proteinexpressionsmuster am Paraffinmaterial zur Unterscheidung prognostisch relevanter Gruppen heranzuziehen. Die hierbei erzielten Daten sind allerdings in Ihren Aussagen hinsichtlich der prognostischen Wertigkeiten widerspr{\"u}chlich. In der vorliegenden Arbeit wurden zun{\"a}chst verschiedene biologische Parameter am Paraffinmaterial hinsichtlich ihrer prognostischen Wertigkeit in der Risikostratifikation von DLBCL untersucht. In einem ersten Schritt wurden klinische Daten von 99 de novo entstandenen großzelligen B-Zell-Lymphomen erhoben, bei denen es sich um 84 DLBCL und um elf DLBCL mit einer weiteren Komponente eines follikul{\"a}ren Lymphoms Grad 3B bzw. auch um vier F{\"a}lle mit ausschließlich follikul{\"a}rem Wachstumsmuster handelte. Die Klassifikation der F{\"a}lle nach dem Internationalen Prognostischen Index (IPI) sowie der einzelnen klinischen Parameter des IPI zeigte eine deutliche prognostische Relevanz. In einem zweiten Schritt wurden immunhistochemische F{\"a}rbungen mit verschiedenen Antik{\"o}rpern durchgef{\"u}hrt und auf ihre prognostische Bedeutung {\"u}berpr{\"u}ft. Als negative prognostische Parameter erwiesen sich die Negativit{\"a}t f{\"u}r CD10 sowie BCL-6, also Antigene, die mit einer Keimzentrumszell-Differenzierung assoziiert werden, sowie eine {\"U}berexpression von MUM-1, das mit einer postfollikul{\"a}ren Differenzierung assoziiert wird. Weiterhin konnte gezeigt werden, dass einer Expression von BCL-2 und einem Ki67-Index von unter 80 \% eine negative prognostische Bedeutung zukommt. Die Stratifikation der F{\"a}lle in einen GCB- und einen ABC- Typ anhand des Hans-Klassifikators zeigte nur eine schwache Korrelation zur {\"U}berlebenswahrscheinlichkeit. In einem dritten Schritt wurde gezeigt, dass die kombinierte Analyse jeweils zweier Parameter eine relative Abh{\"a}ngigkeit ihrer Expression von der Expression weiterer Marker erkennen ließ. Aus diesem Grunde wurde ein Modell einer sequentiellen Addition negativer prognostischer Indikatoren entwickelt, in der bei Anwesenheit einer negativen Variable (CD10-Negativit{\"a}t, BCL-6 < 20\%, BCL-2 positiv, MUM-1\&\#8805; 50\% und Ki67 < 80\%) ein negativer Faktor gewertet und die Summe dieser als Risiko-Score angegeben wurde. Die Stratifikation der Patienten anhand dieses „kombinierten immunhistochemischen Risiko-Scores" zeigte drei prognostisch deutlich unterschiedliche Gruppen: In der Gruppe von Patienten ohne Risikofaktoren verstarb lediglich eine Patientin (die eine Behandlung abgelehnt hatte); in der Hochrisikogruppe (Score 5) verstarben alle Patienten innerhalb eines Jahres. Die multivariate Analyse des Scores ergab dabei eine Unabh{\"a}ngigkeit von den Parametern des IPI. In der intermedi{\"a}ren Gruppe mit einem Risiko-Score von 1-4 zeigten sich der IPI sowie eine LDH-Erh{\"o}hung und das Vorhandensein einer B-Symptomatik als geeignete Parameter, um hier eine weitere Stratifizierung durchzuf{\"u}hren. Die vorliegende Arbeit stellt somit eine Erweiterung der publizierten Ans{\"a}tze einer Erfassung prognostischer Indikatoren in kombinierten Algorithmen dar. Eine Verifizierung der gezeigten Ergebnisse in einer homogen behandelten Patientengruppe innerhalb einer klinischen Studie muss Ziel weiterer Untersuchungen sein.}, language = {de} }