@phdthesis{Dressler2008, author = {Dreßler, Simone Anneliese}, title = {Analyse der postoperativen Versorgung von Patienten mit proximaler Femurfraktur in einer Rehabilitationsklinik}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-32850}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2008}, abstract = {Osteoporotische Frakturen sind im Zusammenhang mit proximalen Femurfrakturen beim {\"a}lteren Menschen von hoher klinischer und sozio{\"o}konomischer Bedeutung. Trotz des weltweiten exponentiellen Anstiegs osteoporotischer Fakturen findet vor allem in den prim{\"a}r versorgenden Kliniken eine Identifizierung und ad{\"a}quate Behandlung von Patienten mit hohem Risiko nur unzureichend statt. Es besteht eine hohe Variabilit{\"a}t innerhalb der Versorgung osteoporotischer Patienten mit PFF in der Rehabilitationsklinik. Eine systematische und evidenzbasierte Osteoporose- und Frakturpr{\"a}vention wird nur teilweise durchgef{\"u}hrt. Innerhalb des Untersuchungszeitraumes von 1993-2002 wurden 795 Patienten in einem hessischen Neuro-Orthop{\"a}dischen Rehabilitations- Zentrum mit durchgef{\"u}hrter Knochendichtemessung in die Analyse aufgenommen, wovon 156 Patienten wegen einer PFF behandelt wurden. Das Durchschnittsalter der Patienten mit PFF liegt bei 70,4 Jahre und ist um ca. zehn Jahre {\"a}lter als das Kontrollkollektiv. Mehr als 90\% der proximalen Femurfrakturen treten {\"u}ber dem 50. Lebensjahr auf. Knapp die H{\"a}lfte der Patienten mit PFF weisen Knochendichtewerte im osteopenischen Bereich auf, fast 50\% der Patienten haben nach WHO-Klassifikation eine Osteoporose. Das Frakturrisiko f{\"u}r Patienten mit osteoporotischen Knochendichtewerten nach WHO-Klassifikation ist im Vergleich zu Patienten ohne Osteoporose um 154\% erh{\"o}ht ist. Das Auftreten niedriger Knochendichtewerte scheint eine st{\"a}rkere Assoziation zu proximalen Femurfrakturen als zu anderen osteoporotischen Frakturtypen zu haben. Pr{\"a}existente Frakturen sind bei Patienten mit PFF seltener anzutreffen als bei Patienten ohne PFF. Das Frakturrisiko ist durch das Vorliegen fr{\"u}herer Frakturen um die H{\"a}lfte niedriger. Radiusfrakturen treten bei Patienten mit PFF h{\"a}ufiger auf als Wirbelfrakturen und sind ein Indikator f{\"u}r potentielle proximale Femurfrakturen, da sie zu einem fr{\"u}hren Zeitpunkt als PFF innerhalb der Osteoporoseerkrankung auftreten. Je {\"a}lter der Patient zum Zeitpunkt des Rehabilitationsaufenthalts ist, desto h{\"a}ufiger weist er fr{\"u}here osteoporotische Frakturen auf. Frauen mit PFF geben anamnestisch fast doppelt so h{\"a}ufig pr{\"a}valente Frakturen an. Innerhalb des Kollektivs mit proximalen Femurfrakturen ist eine hohe Koinzidenz von Sturz- und Frakturereignissen erkennbar. Das Sturzrisiko erh{\"o}ht sich f{\"u}r Patienten mit positiver Sturzanamnese um 150\%. Statistisch sind keine signifikanten Unterschiede zwischen Patienten mit und ohne PFF bez{\"u}glich der klassischen Sturzrisikofaktoren erkennbar. Es existiert kein einheitliches Risikoprofil f{\"u}r {\"a}ltere Menschen, vielmehr handelt es sich um ein sehr inhomogenes Patientenkollektiv. Eine Feststellung des attributalen Anteils eines potentiellen Risikofaktors zum Sturzrisiko ist oft nicht m{\"o}glich. Fast alle Patienten wurden operativ versorgt. Aufgrund der schnellen postoperativen Belastbarkeit und Mobilisierung werden bevorzugt endoprothetische Operationsverfahren eingesetzt. In den operativen Kliniken zeichnet sich eine gleich bleibend defiziente posttraumatische Osteoporosediagnose {\"u}ber den gesamten Untersuchungszeitraum ab. Innerhalb der Akutkliniken erhalten nur knapp ein F{\"u}nftel der Patienten mit PFF eine Osteoporosemedikation. Innerhalb der Rehabilitationsklinik wurden haupts{\"a}chlich physiotherapeutische Maßnahmen zur St{\"a}rkung der Muskelkraft, Stabilit{\"a}ts- und Balancetraining angewandt. Unterst{\"u}tzend findet eine ad{\"a}quate Schmerztherapie und psychologische Betreuung der Patienten statt. Es erfolgt eine solide Abkl{\"a}rung eines potentiellen Vorliegens einer Osteoporose. Im Vergleich zu den prim{\"a}r versorgenden Kliniken ist die Versorgung innerhalb des Rehabilitations- Zentrums besser. Es bestehen jedoch M{\"a}ngel in der konsequenten Verabreichung einer ad{\"a}quaten spezifischen medikament{\"o}sen Therapie. Fast die H{\"a}lfte der Patienten mit PFF und osteoporotischen Knochendichtewerte geh{\"o}ren nach DVO-Definition zur Hochrisikogruppe f{\"u}r weitere osteoporotische Frakturen. Allerdings findet eine nach den heutigen Erkenntnissen der DVO-Leitlinien unzureichende medikament{\"o}se Intervention statt. Nur jeder 10. Patient mit PFF wird mit einem Bisphosphonat als spezifische medikament{\"o}se Therapie versorgt. Eine Nachuntersuchung der Patienten des Rehabilitations- Zentrums ab 2003 nach Implementierung der DVO- Leitlinien w{\"a}re sicherlich interessant, um eine systematische Umsetzung leitliniengerechter klinischer Behandlungspfade in der Osteoporose- und Frakturpr{\"a}vention zu erkennen.}, subject = {Oberschenkelbruch}, language = {de} } @phdthesis{Sieber2005, author = {Sieber, Dirk Karl Christian}, title = {Osteoporoseerkennung bei Schenkelhalsfrakturen - eine vernachl{\"a}ssigte Diagnose - Diagnosestellung und resultierende Therapie}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-20531}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2005}, abstract = {In dieser Arbeit wurden die Diagnostik- und Behandlungsabl{\"a}ufe von 250 Patienten nach erlittener proximaler Femurfraktur in der Region W{\"u}rzburg (Deutschland) untersucht. Auswertungsschwerpunkte waren die durchgef{\"u}hrte Diagnostik zur Abkl{\"a}rung einer Osteoporose, die Einleitung einer Pharmakotherapie und die Informations{\"u}bermittlung an den weiterbehandelnden Arzt. Aus den erhobenen Daten konnte eine Inzidenz f{\"u}r die Jahre 1993 und 1994 von 180 und eine Inzidenzdichte auf 100.000 Einwohner von 138,5 pro Jahr gemeinsam f{\"u}r Frauen und M{\"a}nner hochgerechnet werden. Das mittlere Alter der untersuchten Patienten lag bei 76,3 Jahren, die 10\%-Perzentile bei 59, die 90\%-Perzentile bei 89 Jahren und der Median war 80 Jahre, und damit vergleichbar mit den anderen internationalen Studien. Die geschlechtsspezifischen Verteilung der Frakturen zeigte ein deutliches {\"U}bergewicht der Frauen (194 vs. 56 bei M{\"a}nnern). Bei allen Patienten unterblieb eine weitere Abkl{\"a}rung der Frakturursache w{\"a}hrend des station{\"a}ren Aufenthaltes, obwohl die Diagnose Osteoporose zumindest hoch wahrscheinlich (241 F{\"a}lle) oder station{\"a}r festgestellt worden war (147 F{\"a}lle, radiologisch oder histologisch). - In keinem Fall wurde die zur Differenzialdiagnose erforderliche Laborroutine vollst{\"a}ndig durchgef{\"u}hrt. - In 147 F{\"a}llen wurde die Diagnose einer Osteoporose durch den Radiologen (konventionelle R{\"o}ntgenaufnahme) oder durch den Pathologen (Untersuchung des Femurkopfes) gestellt (in 127 F{\"a}llen radiologisch, in 58 F{\"a}llen histopathologisch). - Bei nur 20 der so festgestellten 147 F{\"a}lle (13,6 \%) wurde eine Osteoporose-Therapie station{\"a}r eingeleitet und in nur 13 F{\"a}llen als Therapieempfehlung f{\"u}r den Entlassungsbericht {\"u}bernommen. - Wurde die Diagnose durch den Radiologen oder Pathologen gestellt, so unterblieb in 2 von 3 F{\"a}llen jegliche Erw{\"a}hnung im Entlassungsbericht. Wurde sie erw{\"a}hnt, dann h{\"a}ufig nur in der Form des R{\"o}ntgen- oder Histologiebefunds. - Die Diagnose Osteoporose wurde in 19,6 \% der Entlassungsbriefe {\"u}bermittelt und lag damit um ca. 5 \% h{\"o}her als der internationale Vergleich. - W{\"a}re die station{\"a}r in 147 F{\"a}llen bereits festgestellte Diagnose jedes Mal {\"u}bermittelt worden, h{\"a}tte sich statt 19,6 \% eine Quote von 58,8 \% erreichen lassen. Eine Schenkelhalsfraktur steigert die Morbidit{\"a}t und Mortalit{\"a}t der betroffenen Patienten erheblich. Lediglich 23 von zuvor 195 Patienten konnten bei Entlassung aus der Akutklinik ohne Hilfe gehen, w{\"a}hrend die Zahl der vollst{\"a}ndig immobilen Patienten von 2 auf 23 Patienten zum Zeitpunkt der Entlassung zunahm. 14 Patienten (5,6 \%) starben im Krankenhaus oder im dokumentierten Beobachtungszeitraum. 26 Patienten (10,4 \%) erlitten bereits ihre zweite proximale Femurfraktur, 12 (4,8 \%) davon innerhalb nur eines Jahres und zwei sogar ihre dritte proximale Femurfraktur (0,8\%). Die f{\"u}r den Patienten wirkungsvollen und das Gesundheitssystem kosteneffektiven Behandlungsm{\"o}glichkeiten machen eine weiterf{\"u}hrende diagnostische Abkl{\"a}rung und Behandlung der proximalen Femurfraktur aus ethischen und sozio{\"o}konomischen Gr{\"u}nden erforderlich. Dies betrifft den Arzt der Akutversorgung und den weiterbehandelnden Arzt gleichermaßen. Die Behandlung sollte multimodal unter Einschluss einer ad{\"a}quaten Pharmakotherapie erfolgen. Die aktuellen Therapieempfehlungen lassen sich auch f{\"u}r den nicht Osteologen verst{\"a}ndlich und praktikabel aus den aktuellen Leitlinien z.B. der Deutschen Gesellschaft f{\"u}r Osteologie entnehmen und anwenden. Zu m{\"o}glichen nicht medikament{\"o}sen Maßnahmen geh{\"o}ren Behandlungskonzepte mit Mobilisationstraining (Fallverh{\"u}tung), H{\"u}ftprotektoren und Reduktion/Vermeidung von Sedativa (v. a. Benzodiazepine). Das Bewusstsein von {\"A}rzten und Patienten muss f{\"u}r den Zusammenhang „Fraktur mit inad{\"a}quatem Trauma" und „Osteoporose" gesch{\"a}rft werden. Fortbildungen und {\"O}ffentlichkeitsarbeit k{\"o}nnen hier wertvolle Dienste leisten. Jede erlittene Fraktur mit inad{\"a}quatem Trauma sollte bei Arzt und Patient die Frage nach einer Osteoporose aufwerfen. Eine weiterf{\"u}hrende Abkl{\"a}rung sollte gegebenenfalls eingeleitet und die Notwendigkeit einer Behandlung {\"u}berpr{\"u}ft werden. - Diese Studie belegt, dass die Versorgung f{\"u}r den untersuchten Zeitraum v{\"o}llig ungen{\"u}gend ist. - Sie kann als Basis dienen, um Verbesserungen in diesem Bereich zu dokumentieren. - Sie zeigt, dass umfassende Anstrengungen erforderlich sind, das Bewusstsein f{\"u}r den Zusammenhang proximale Femurfraktur und Osteoporose zu sch{\"a}rfen und effektive Pr{\"a}ventionsmaßnahmen (z.B. Verhinderung einer zweiten Schenkelhalsfraktur) einzuleiten.}, language = {de} }