@phdthesis{Sperb2006, author = {Sperb, Pia}, title = {Das Sch{\"a}del-Hirn-Trauma bei Kindern : eine retrospektive Auswertung der DIVI-Notarztprotokolle aus Bayern}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-18088}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2006}, abstract = {In einer retrospektiven Analyse wurden 200221 DIVI-Notarztprotokolle ausgewertet. Bei den 11101 p{\"a}diatrischen Notarzteins{\"a}tzen (5,5\%) lag in 1862 F{\"a}llen (1\%) ein Sch{\"a}del-Hirn-Trauma vor. Somit muss bei ca. jedem sechstem p{\"a}diatrischem Notfall mit dem Vorliegen eines Sch{\"a}del-Hirn-Trauma gerechnet werden. Die zeitliche Inzidenz ergab eine Steigerung zu den Sommermonaten, sowie tageszeitlich gesehen in den Mittags- und Nachmittagsstunden. Die Pr{\"a}valenz des kindlichen Sch{\"a}del-Hirn-Traumas ist mit einer Geschlechterverteilung bei Jungen (61,1\% Knaben : 37,9\% M{\"a}dchen) deutlich h{\"o}her. Die Verteilung der Altersgruppen zeigte, mit einem jeweiligen Prozentanteil zwischen 20 und 25 Prozent keine wesentlichen Schwankungen. Die medizinische Qualit{\"a}t und das zeitliche Management des Notarzteinsatzes ist f{\"u}r die Prognose des Kindes und somit dessen Outcome von entscheidender Bedeutung, da bereits in der Pr{\"a}klinik der Sekund{\"a}rschaden positiv beeinflusst werden kann. Dies bedeutet, dass die intensivmedizinische Therapie des sch{\"a}del-hirn-verletzten Kindes in die pr{\"a}klinische und fr{\"u}he klinische Phase vorverlagert werden muss. Da mit dem Handlungskonzept der Leitlinien f{\"u}r die Versorgung des Sch{\"a}del-Hirn-Traumas in den letzten Jahren eine deutliche Senkung der Letalit{\"a}t von erwachsenen Traumpatienten erreicht werden konnte (16,104), ist auch beim traumatisierten Kind pr{\"a}klinisch eine z{\"u}gige Diagnostik und Therapie notwendig. Die Problematik des Handelns stellt sich durch die gegen{\"u}ber Erwachsenen nur eingeschr{\"a}nkt verwertbaren Leitsymptome bei Kindern dar. Was wiederum in vielen F{\"a}llen zu einer Fehleinsch{\"a}tzung der Situation f{\"u}hrt und eine intensivere Fortbildung im Bereich des p{\"a}diatrischen Traumapatienten notwendig erscheinen l{\"a}sst. Das Ziel ist eine unverz{\"u}gliche pr{\"a}klinische Stabilisierung der Vitalparameter durch einen qualifizierten Notarzt und der Transport in ein f{\"u}r die Behandlung von sch{\"a}del-hirn-traumatisierten Kindern geeignetes Zentrum innerhalb von maximal 60 Minuten nach dem erfolgten Trauma (95). In der vorliegenden Arbeit betrug die Zeitspanne von der Alarmierung bis hin zur {\"U}bergabe im Krankenhaus durchschnittlich 44,2 Minuten und 95\% alle Kinder hatten nach 80 Minuten eine entsprechende Klinik erreicht. Vergleicht man die Versorgungs- und Therapiekonzepte der Leitlinien (57,65) mit den Ergebnissen der not{\"a}rztlichen Versorgung in Bayern, so lassen sich in verschiedenen Bereichen Differenzen erkennen. Deutlich zeigt sich, dass therapeutische und diagnostische Maßnahmen, gerade bei Kleinkindern, sehr zur{\"u}ckhaltend durchgef{\"u}hrt wurden. Bei einem Drittel aller sch{\"a}del-hirn-traumatisierten Kinder wurde kein Monitoring durchgef{\"u}hrt und nur bei jedem zweiten Kind erfolgte eine Messung der Oxygenierung. Einen intraven{\"o}sen Zugang erhielt nur jedes zweite Kind, was einerseits durch die hohe Anzahl leichter Sch{\"a}del-Hirn-Traumen (78,7\%) gerecht fertigt werden kann, andererseits wurden haupts{\"a}chlich {\"a}ltere Kinder mit einem intraven{\"o}sen Zugang versorgt (67,4\%). Diese Zur{\"u}ckhaltung bei Kleinkindern zeigt sich auch bei der Sauerstoffgabe (5,6\%), der Intubation (0,7\%), der speziellen Lagerung, der Reposition und der Medikation (22,6\%) insbesondere im Bereich der Schmerztherapie (1,6\%). Im Rahmen der not{\"a}rztlichen Versorgung wurden nur 40,1 Prozent der Ersthelfermaßnahmen als suffizient angesehen. Eine Verbesserung des Zustandes des traumatisierten Kindes bei der Klinik{\"u}bergabe wurde nur in 14,8 Prozent erreicht. Schlussfolgernd ist eine suffiziente not{\"a}rztliche Versorgung eine zwingende Vorraussetzung f{\"u}r die Verbesserung des Outcomes beim kindlichen Sch{\"a}del-Hirn-Trauma, welche durch gezielte Maßnahmen, wie zum Beispiel entsprechende Weiterund Fortbildungen speziell f{\"u}r den p{\"a}diatrischen Traumapatienten und das p{\"a}diatrische Sch{\"a}del-Hirn-Trauma optimiert werde k{\"o}nnen und m{\"u}ssen.}, language = {de} }