@phdthesis{Rathjen2005, author = {Rathjen, Hella Elisabeth}, title = {Elektrophysiologische Cue-Reaktivit{\"a}t und Aufmerksamkeitsverzerrung bei alkoholabh{\"a}ngigen Patienten}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-17292}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2005}, abstract = {In vorhergehenden Untersuchungen wurden in den ereigniskorrelierten Potentialen alkoholabh{\"a}ngiger Patienten h{\"o}here Amplituden auf suchtspezifische gegen{\"u}ber neutralen Reizen beschrieben, die sich bei Kontrollpersonen nicht in diesem Maße nachweisen ließen. Diese Amplitudeneffekte waren besonders im Bereich um 300 ms nach Auftreten des Stimulus zu finden. Hierbei k{\"o}nnte es sich um eine spezifische Cue-Reaktivit{\"a}t handeln. Die Amplitudenerh{\"o}hung k{\"o}nnte jedoch auch dadurch erkl{\"a}rt werden, dass die Patienten ihre Aufmerksamkeit verst{\"a}rkt alkoholbezogenen Stimuli zuwenden. Um diese Effekte aufzukl{\"a}ren, wurden in der vorliegenden Arbeit in einem dot-probe Paradigma bei alkoholabh{\"a}ngigen Patienten und gesunden Kontrollpersonen die Reaktionszeiten auf alkoholbezogene und emotionale Bilder und W{\"o}rter gemessen. Mit Hilfe einer simultanen EEG-Aufnahme wurden die ereigniskorrelierten Potentiale auf die Stimuli abgeleitet. Ziel dieser Untersuchung war es, die beschriebene Amplitudenerh{\"o}hung zu replizieren, und zu pr{\"u}fen, ob die Patienten ihre Aufmerksamkeit auf die alkoholbezogenen Stimuli lenken. Es wurden je 17 m{\"a}nnliche Patienten und Kontrollen untersucht. Die Patienten befanden sich im Rahmen einer qualifizierten Entzugsbehandlung auf der Suchtstation der Klinik f{\"u}r Psychiatrie und Psychotherapie und waren zum Zeitpunkt der Untersuchung bereits k{\"o}rperlich entgiftet. Als Stimulusmaterial wurden Bilder und W{\"o}rter mit alkoholspezifischem und emotional positivem, negativem und neutralem Inhalt verwendet. Die Stimuli wurden einzeln auf wechselnden Seiten eines Bildschirms pr{\"a}sentiert. Nach dem Ausblenden des jeweiligen Stimulus erschien auf einer der beiden Bildschirmh{\"a}lften ein imperativer Stimulus in Form eines Plus-Zeichens, der mit einem Tastendruck beantwortet werden musste. Konnte der imperative Reiz, der auf derselben Bildschirmh{\"a}lfte erschien, wie zuvor das Bild oder das Wort, schneller beantwortet werden, als ein Reiz in entgegengesetzter Lokalisation, spricht dies daf{\"u}r, dass zuvor die Aufmerksamkeit stark von dem Bild angezogen wurde. Wurde ein imperativer Reiz auf der entgegengesetzten Bildschirmh{\"a}lfte schneller mit einem Tastendruck bearbeitet, war die Aufmerksamkeit zuvor entweder nicht so stark von dem Stimulus angezogen, oder von ihm abgewendet worden. Die erwartete Amplitudenerh{\"o}hung auf alkoholspezifische Stimuli in den EKPs der Patienten im Bereich von 300 ms nach Stimuluspr{\"a}sentation konnte nicht best{\"a}tigt werden. Im Gegenteil zeigten die Kontrollpersonen verglichen mit den Patienten bei dem Peak P1 (an der Elektrode Pz 160-340 ms) st{\"a}rker positive Amplituden auf alkoholbezogene gegen{\"u}ber neutralen Bildern. Effekte in den Latenzen der Amplituden bestanden bei dem negativen Peak zwischen 204 und 320 ms. Die Patienten reagierten auf alkoholbezogene W{\"o}rter mit k{\"u}rzeren Latenzen als auf neutrale Stimuli. Die Kontrollpersonen wiesen l{\"a}ngere Latenzen auf. In den Reaktionszeiten auf die imperativen Stimuli war keine signifikante Interaktion zwischen Gruppe, Stimulus und Kongruenz vorhanden, so dass die vermutete Aufmerksamkeitslenkung der Patienten auf alkholbezogene Stimuli nicht best{\"a}tigt werden konnte. Dies k{\"o}nnte aber auch in methodischen Ursachen begr{\"u}ndet sein, wie in einem zu großen visuellen Winkel. Die Ergebnisse der ereigniskorrelierten Potentiale k{\"o}nnten damit erkl{\"a}rt werden, dass die Patienten sich im Gegensatz zu den Kontrollen von den alkoholbezogenen Stimuli abwendeten. Auch k{\"o}nnte es sein, dass die Patienten sich zu Beginn keinem der Stimuli im Besonderen zuwendeten. M{\"o}glicherweise weisen nicht alle abh{\"a}ngigen Patienten eine Cue-Reaktivit{\"a}t auf. Die k{\"u}nstliche Untersuchungssituation k{\"o}nnte Reaktionen verdeckt haben, die in nat{\"u}rlicher Umgebung vorhanden sind.}, language = {de} } @phdthesis{FebresLandauro2010, author = {Febres Landauro, Ramiro Alonso Ricardo}, title = {Suchtreizreaktivit{\"a}t bei Patienten mit Alkoholabh{\"a}ngigkeit, gemessen mittels Nah-Infrarot-Spektroskopie (NIRS)}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-50155}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2010}, abstract = {22 alkoholabh{\"a}ngige Probanden und 24 gesunde Kontrollpersonen wurden im Rahmen von Expositionssitzungen, sowohl mit neutralen als auch mit alkoholassoziierten Reizen unterschiedlicher Modalit{\"a}ten (in vivo, visuell, taktil, imagin{\"a}r) konfrontiert. Ziel der Studie war, die neuralen h{\"a}modynamischen Reaktionen der Versuchsteilnehmer w{\"a}hrend den Expositionssitzungen anhand der NIRS (Nah-Infrarot Spektroskopie) in bestimmten Kortexregionen zu messen und unter Ber{\"u}cksichtigung der unterschiedlichen Suchtreizmodalit{\"a}ten, der zeitlichen Persistenz, des Cravings und der Gruppenunterschiede in Bezug auf m{\"o}gliche Suchtreiz-Reaktivit{\"a}tsph{\"a}nomene zu pr{\"u}fen und zu vergleichen. Das Craving vor und nach den Expositionssitzungen wurde anhand der deutschen Version des ACQ (Alcohol Craving Questionnaire) erhoben. Zusammenfassend ist zu best{\"a}tigen, dass alkoholabh{\"a}ngige Patienten eine sich von gesunden Normen unterscheidende neurale Reaktion auf suchtbezogene Reize aufweisen - im Sinne einer ROI-bezogenen Cue-Reaktivit{\"a}t. Diese l{\"a}sst sich jedoch anhand der vorliegenden Ergebnisse nur schwer pr{\"a}zisieren oder quantifizieren. Die bestehende Divergenz der erzielten Ergebnisse deutet auf m{\"o}gliche reiz- bzw. sinnesspezifische Suchtreiz-Reaktivit{\"a}tsmechanismen, welche in einem agonisierenden-antagonisierenden Zusammenspiel eine wesentliche Rolle bei der Entstehung von Cue-Clustering-Ph{\"a}nomenen und der Entwicklung von Craving spielen k{\"o}nnten. Es gibt auch Hinweise f{\"u}r eine abnehmende ACR {\"u}ber die Zeit unter abstinenten Bedingungen. Dieses wird durch die Feststellung {\"u}ber die progrediente Reduktion von subjektivem Craving gest{\"u}tzt.}, subject = {NIRS}, language = {de} } @phdthesis{Pohla2010, author = {Pohla, Christoph Raphael}, title = {Pr{\"a}frontale Oxygenierung in unterschiedlichen Phasen qualifizierter Entzugsbehandlung bei Patienten mit Alkoholabh{\"a}ngigkeit. Eine Untersuchung der Wortfl{\"u}ssigkeit mit der Nahinfrarotspektroskopie}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-55320}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2010}, abstract = {Die Alkoholabh{\"a}ngigkeit ist die h{\"a}ufigste stoffgebundene Suchterkrankung, die immense volkswirtschaftliche Kosten verursacht. Sie f{\"u}hrt bei den Betroffenen zu massiven Beeintr{\"a}chtigungen in allen Lebensbereichen, insbesondere zu gesundheitlichen Problemen. Es existieren bisher mehrere Studien, die sich mit strukturellen Auff{\"a}lligkeiten des Gehirns bei Alkoholabh{\"a}ngigkeit befassen, jedoch kaum funktionell-bildgebende Untersuchungen. Insbesondere fehlen Studien, welche die Erholung neuronaler Funktionen bei abstinenten alkoholabh{\"a}ngigen Personen untersuchen. In der vorliegenden Arbeit bearbeiteten je 20 entz{\"u}gige, entgiftete und abstinente Probanden sowie 20 gesunde Kontrollprobanden einen seman-tischen und phonologischen Wortfl{\"u}ssigkeitstest (WFT). W{\"a}hrenddessen wurde ihre pr{\"a}frontale Oxygenierung mittels funktioneller Nahinfrarotspektroskopie (fNIRS) aufgezeichnet. Die Gruppen waren nach Geschlecht, Alter, H{\"a}ndigkeit und Bildung vergleichbar. Auf Verhaltensebene fanden sich keine signifikanten Gruppenunterschiede. Die Gruppen der Entz{\"u}gigen und Entgifteten zeigten insbesondere w{\"a}hrend des phonologischen WFT eine im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikant verminderte Aktivierung in frontalen Gehirnbereichen. Die Gruppe der Abstinenten unterschied sich nicht signifikant von der Kontrollgruppe. Dar{\"u}ber hinaus war ein signifikanter linearer Trend mit zunehmender pr{\"a}frontaler Oxygenierung {\"u}ber die Gruppen hinweg nachweisbar (Kontrast: Entz{\"u}gige < Entgiftete < Abstinente < Kontrollen). Die Ergebnisse lassen eine Abnahme der pathologischen Durchblutungsmuster bei Probanden mit mindestens dreimonatiger Abstinenz erkennen, was neuronale Regenerationsprozesse vermuten l{\"a}sst. Ein solcher Befund k{\"o}nnte im Rahmen der Suchttherapie als motivationaler Faktor eingesetzt werden. Allerdings sind aufgrund fehlender L{\"a}ngsschnittstudien und wegen der Komplexit{\"a}t der Alkoholabh{\"a}ngigkeit weitere Untersuchungen notwendig, um genauere Aussagen zu neuronalen Regenerationsprozessen treffen zu k{\"o}nnen.}, subject = {Alkoholabh{\"a}ngigkeit}, language = {de} } @phdthesis{Zesewitz2015, author = {Zesewitz, Anna-Katharina}, title = {Die Rolle des dorsolateralen pr{\"a}frontalen Cortex w{\"a}hrend der Regulation appetitiver Reaktionstendenzen bei Alkoholabh{\"a}ngigkeit}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-109534}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2015}, abstract = {Gem{\"a}ß 2-Prozess-Modellen der Abh{\"a}ngigkeit resultiert die Reaktion auf suchtassoziierte Reize aus der Interaktion zweier in Verbindung stehender, aber unabh{\"a}ngig voneinander arbeitender Systeme: Aus dem Zusammenspiel eines dominierenden Implizitsystems und eines geschw{\"a}chten Explizitsystems ergeben sich starke Ann{\"a}herungstendenzen, die immer wieder zum Konsum der Droge f{\"u}hren. Den genannten Systemen k{\"o}nnen eigene aber {\"u}berlappend arbeitende neuronale Schaltkreise zugeordnet werden. Als Anteil des Implizitsystems generieren Impulse des Striatums Ann{\"a}herungstendenzen. Gegenspieler hierzu ist der Bereich der Amygdala, hier kann Vermeidungs- und Abwendungsverhalten gegen{\"u}ber pr{\"a}sentierten Stimuli entstehen. Beiden {\"u}bergeordnet bef{\"a}higt der pr{\"a}frontale Cortex zu einer bewussten Entscheidungsfindung und Verhaltenskontrolle (Triadic Modell). Indirekte Mess-methoden wie die Approach-Avoidance Task (AAT) erm{\"o}glichen {\"u}ber die Analyse des gezeigten Verhaltens die Erfassung der vorherrschenden Assoziationen zwischen emotionaler Stimuluswertigkeit und aufkommender Verhaltenstendenz des impulsiven Systems. Grundlage der AAT ist es dabei, dass prinzipiell als positiv bewertete Stimuli vorrangig mit Ann{\"a}herungs-verhalten, Stimuli mit Negativbewertung dagegen eher mit Vermeidungs-verhalten verkn{\"u}pft werden. Je nach Aufgabenstellung werden Reizvalenz und geforderte motorische Reaktion unterschiedlich kombiniert. So ergeben sich kompatible bzw. inkompatible Kombinationen zwischen dargebotenem Reiz, geforderter Reaktion (Ann{\"a}herung vs. Vermeidung) und empfundener Assoziation (positiv vs. negativ). Bei Kompatibilit{\"a}t werden schnellere Reaktionen mit niedrigerer Fehlerrate gezeigt als bei inkompatibler Aufgaben-stellung. Dies l{\"a}sst auf die vorliegenden Verhaltenstendenzen schließen. In der vorliegenden Arbeit entscheidet der Faktor „Gruppe" (alkoholabh{\"a}ngige Pro-banden bzw. gesunde Kontrollpersonen) {\"u}ber Kompatibilit{\"a}t bzw. Inkompatibilit{\"a}t der Kombination aus Reiz (alkoholassoziierter bzw. nicht-alkoholassoziierter Stimulus) und Verhalten (Ann{\"a}herung bzw. Vermeidung). Ziel war es nun die postulierten Ann{\"a}herungstendenzen gegen{\"u}ber alkohol-assoziierten Reizen auf Verhaltensebene mittels AAT zu erfassen. Gleichzeitig wurde mittels Nahinfrarot-Spektroskopie (NIRS) die Aktivit{\"a}t der beteiligten kortikalen Strukturen des dorsolateralen Pr{\"a}frontalcortex (DLPFC), des Orbito-frontalcortex (OFC) sowie des dorsalen fronto-medianen Cortex (DFMC) gemessen und zwischen alkoholabh{\"a}ngigen und gesunden Probanden ver-glichen. Bez{\"u}glich der gemessenen Reaktionszeiten ergaben sich wie erwartet bei dem untersuchten Patientenkollektiv Ann{\"a}herungstendenzen gegen{\"u}ber alkoholassoziierten Stimuli. Gegen{\"u}ber nicht-alkoholassoziierten Produkt-bildern waren Vermeidungstendenzen erkennbar. Die Auswertungen der Kontrollgruppe ergaben genau umgekehrte Resultate. Identische Ergebnisse ließen sich f{\"u}r beide Gruppen bei Betrachtung der mittels NIRS gemessenen Hirnaktivit{\"a}t des OFC beschreiben. Diese Ergebnisse werden im Rahmen einer Abh{\"a}ngigkeit als Resultat einer vermehrt positiven Bewertung suchtassoziierter Stimuli mit einem {\"u}berm{\"a}ßigen Ansprechen des Belohnungszentrums diskutiert. Unabh{\"a}ngig der Gruppenzugeh{\"o}rigkeit konnten im Bereich des DLPFC durch eine st{\"a}rkere kortikale Aktivierung bei Vermeidung im Vergleich zur Ann{\"a}herung der alkoholassoziierten Produktbilder Ann{\"a}herungspr{\"a}ferenzen gegen{\"u}ber alkoholischen Produktbildern nachgewiesen werden. Die fehlenden Gruppenunterschiede lassen sich eventuell durch die gegebenen Instruktionen mit Betonung des Bildinhaltes und einem dadurch erzeugten Bewusstsein f{\"u}r die Hypothesen des Experiments erkl{\"a}ren. Außerdem bietet eine durch Alkoholabh{\"a}ngigkeit generell verminderte Aktivit{\"a}t des DLPFC einen m{\"o}glichen Erkl{\"a}rungsansatz. Korrelationsanalysen zwischen DLPFC und OFC unter-st{\"u}tzen die Vorstellung des DLPFC als oberstes Kontrollgremium {\"u}ber s{\"a}mtlichen dem Belohnungszentrum zuzuordnenden Hirnstrukturen. Ausblickend l{\"a}sst sich die klinische Bedeutung der erhaltenen Resultate er{\"o}rtern. Aktuelle Forschungsarbeiten verwenden die AAT im Rahmen eines Trainings zur R{\"u}ckfallpr{\"a}vention. Durch viele Wiederholungen der inkompatiblen Reiz-Verhaltenskombination werden vorhandene Ann{\"a}herungs-tendenzen abgeschw{\"a}cht und R{\"u}ckf{\"a}lle vermieden. Offen bleibt die Erforschung der diesen Trainingserfolgen zugrundeliegenden Mechanismen sowie eine m{\"o}gliche Eingrenzung der davon profitierenden Patientengruppen.}, subject = {dorsolateraler pr{\"a}frontaler Cortex}, language = {de} }