@phdthesis{Gerbig2022, author = {Gerbig, Julian Berthold}, title = {Outcome nach isolierter koronarer Bypass-Operation am Universit{\"a}tsklinikum W{\"u}rzburg unter geschlechts- und altersspezifischen Gesichtspunkten}, doi = {10.25972/OPUS-26114}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-261146}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2022}, abstract = {In vorhandenen Arbeiten wurden geschlechtsspezifische Unterschiede hinsichtlich pr{\"a}-, peri- und postoperativer Parameter in Bezug auf die isolierte koronare Bypass-Operation nachgewiesen und das weibliche Geschlecht unter anderem mit einer signifikant erh{\"o}hten 30-Tage-Mortalit{\"a}t in Verbindung gebracht. Unsere monozentrische, retrospektive Analyse umfasste alle 4655 Patienten und Patientinnen, die sich in der Klinik und Poliklinik f{\"u}r Thorax-, Herz- und thorakale Gef{\"a}ßchirurgie der Universit{\"a}t W{\"u}rzburg vom 01.01.2007 bis einschließlich 31.12.2015 einer isolierten Bypass-Operation unterzogen haben. Anhand der Daten sollte eruiert werden, ob signifikante Unterschiede bez{\"u}glich pr{\"a}-, peri- und postoperativer Parameter zwischen den Geschlechtern vorliegen. Des Weiteren erfolgte eine Analyse, ob signifikante Unterschiede zwischen den Altersdekaden auszumachen sind. Die 30-Tage-Mortalit{\"a}t zeigte sich beim weiblichen Geschlecht im Vergleich zum m{\"a}nnlichen Kollektiv signifikant erh{\"o}ht. Sowohl bei den M{\"a}nnern als auch bei den Frauen stieg die 30-Tage-Mortalit{\"a}t mit dem Alter signifikant an. Die 30-Tage-Mortalit{\"a}t wurde durch das Alter, die OP-Dringlichkeit sowie durch die intraoperativen Zeiten (OP-Zeit, HLM-Zeit, Aortenabklemmzeit) signifikant beeinflusst. Das Geschlecht korrelierte signifikant mit der OP-Dringlichkeit. Unter Ber{\"u}cksichtigung der OP-Dringlichkeit konnten wir zeigen, dass sich die Mortalit{\"a}t bei Frauen im Vergleich zu den M{\"a}nnern allein durch die Dringlichkeitsstufe Notfall nahezu verdoppelt. In unserer Studie waren Frauen im Vergleich zu den M{\"a}nnern zum OP-Zeitpunkt signifikant {\"a}lter, wurden signifikant h{\"a}ufiger als Notfall eingestuft, erhielten weniger Grafts mit signifikant niedrigeren IMA-Verwendungsraten - wobei deren Verwendung f{\"u}r beide Geschlechter mit steigendem Alter signifikant abnahm - erhielten signifikant mehr EK und hatten signifikant k{\"u}rzere Operationszeiten (OP-Zeit, HLM-Zeit und Aortenabklemmzeit). Neben einer im Gesamtkollektiv l{\"a}ngeren Krankenhausaufenthaltsdauer zeigte sich beim weiblichen Geschlecht im Vergleich zu den M{\"a}nnern eine signifikant l{\"a}ngere Intensivdauer. Das weibliche Geschlecht und das Alter korrelierten hierbei signifikant mit der Liegedauer. Des Weiteren zeigten sich geschlechtervergleichend h{\"o}here Mediastinitisraten bei Frauen, die in der Altersgruppe der 60- bis 69-J{\"a}hrigen am deutlichsten und signifikant ausfielen. Diese Tatsache und das Ergebnis, dass Frauen zum Zeitpunkt der Operation signifikant {\"a}lter waren, h{\"a}ufiger als Notfall station{\"a}r aufgenommen wurden und mehr Blutprodukte als die m{\"a}nnliche Vergleichsgruppe ben{\"o}tigten, erkl{\"a}rte unter anderem die signifikant l{\"a}ngere Intensivliegedauer von Frauen gegen{\"u}ber M{\"a}nnern in unserer Studie. Urs{\"a}chlich f{\"u}r die sinkende arterielle Bypassverwendung bei den {\"a}lteren Patienten konnte ein st{\"a}rkeres Nutzen ven{\"o}ser statt arterieller Grafts im Alter angef{\"u}hrt werden. Vor allem bei j{\"u}ngeren Patientinnen und Patienten wurden arterielle Grafts mit in Studien beschriebenen l{\"a}ngeren Offenheitsraten favorisiert, um Reinterventionen nach M{\"o}glichkeit zu vermeiden. Gleichzeitig erm{\"o}glichte die signifikant h{\"o}here Rate an elektiven Aufnahmen beim m{\"a}nnlichen Geschlecht eine l{\"a}ngere therapeutische Planung und somit zielgerichtetere Operationen im Gegensatz zu den beim weiblichen Geschlecht dominierenden notfallm{\"a}ßigen Eingriffen. Unsere Studie konnte eine signifikant h{\"o}here 30-Tage-Mortalit{\"a}t bei Frauen im Vergleich zu den M{\"a}nnern aufzeigen und darauf hinweisen, dass Therapiem{\"o}glichkeiten und Behandlungskonzepte einer genderspezifischen Betrachtung bed{\"u}rfen. Besonders die Gruppe der unter 50-j{\"a}hrigen Frauen, bei denen in unserer Analyse eine hohe Mortalit{\"a}tsrate, die h{\"a}ufigsten Ultima Ratio-Operationen, die l{\"a}ngsten intraoperativen Zeiten gepaart mit der geringsten Anzahl an genutzten Grafts und den meisten Gaben von FFP zu verzeichnen waren, waren hervorzuheben. Eine fr{\"u}hzeitigere Zuf{\"u}hrung zu diagnostischen sowie therapeutischen Schritten gerade beim weiblichen Patientenkollektiv im ambulanten wie im station{\"a}ren Verlauf und damit verbunden eine Sensibilisierung f{\"u}r atypische Symptome und Verlaufsformen bei Frauen k{\"o}nnte die Rate an notfallm{\"a}ßigen Hospitalisierungen und Komplikationen in Zukunft maßgeblich senken.}, subject = {Bypassoperation}, language = {de} }